Jungkook:
"Tschüss, mum.", versuche ich so locker wie möglich zu wirken und schließe die Autotür.
Nervös sehe ich das große Gebäude vor mir an. Ich bin alles, aber nicht locker. Von mir aus hätte ich noch Wochen zu Hause verbringen können, doch nun stehe ich hier und werde wohl Taehyung in die Augen sehen müssen. Voraussetzung ist natürlich, dass er das zulässt und so wie Jimin erzählt hat ist das momentan nicht der Fall.
Ich atme noch einmal tief durch und mache mich auf den Weg zur großen Glastür. Doch auf dem Weg dorthin fällt mir sofort eine Gruppe Jungen auf. Die meisten von ihnen sehen mich grimmig an. Nur Jimin lächelt mir aufmunternd zu. Mit hängenden Kopf führe ich meinen Weg fort. So werde ich nie mit ihm reden können. Und auch wenn Jimin mir versprochen hat zu helfen, hassen mich all die anderen. Hier wird wohl alles so wie früher.
In der Klassen, die übrigens nicht die von Jimin und Taehyung ist, werde ich neben ein Mädchen gesetzt. Ihr Name ist Chae Young und meiner Erachtens ist sie wirklich hübsch. Wie sich herausstellt ist sie sogar sehr nett und trotzdem nicht allzu beliebt, was ich kein bisschen nachvollziehen kann.
"Ich werde zwar nicht gemobbt oder so. Aber mir wird aus dem Weg gegangen", hat sie gesagt und als ich gefragt habe warum, meint sie: "Sagen wir, ich habe wirklich mist gebaut."
"Davon kann ich ein Lied singen.", lächel ich.
Sie lächelt leicht zurück und steckt sich eine Haarsträhne hinters Ohr.
"Wollen wir in der Mittagspause zusammen in die Cafeteria?", fragt sie und kitzelt den letzten Satz auf ihr Blatt. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es auch in fünf Minuten so weit ist. Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern wann der Unterricht das letzte mal so schnell vergangen ist. Wenn man jemanden zum reden hat sind drei Stunden nicht mehr so lang.
Als es klingelt packen wir schnell unsere Sachen zusammen, da die Cafeteria laut Chae Youngs Aussage immer überfüllt wäre.
Bis jetzt scheint es doch nicht so schlimm zu laufen wie gedacht. Ich darf nur den Jungs nicht über den Weg laufen, denn wenn die mich erwischen machen die mich zur Schnecke.
Doch leider scheint das Glück nicht auf meiner Seite zu sein. Ach was rede ich denn da, es war noch nie auf meiner Seite. Ich werde grob am Arm gepackt und umgedreht. Ich sehe in Yoongis Gesicht, der mich skeptisch mustert. Etwas weiter hinter ihm unterhält sich Namjoon mit Hoseok.
"Hör zu, ich weiß, dass Jimin meinte du einen guten Grund für den Dreck hast den du fabriziert hast. Aber ich warne dich Jeon Jungkook! Halt dich von Taehyung fern. Mir sind deine Gründe scheiß egal und ich will meinen Freund nicht traurig sehen. Also geh uns einfach aus dem Weg und niemand wird verletzt.", knurrt er und lässt mich los.