Jungkook:
"Was?!", fragt mein Freund ungläubig und lässt seine Hand von meiner Schulter gleiten.
"Ich-"
"Ich hab dich schon verstanden.", fährt er mich an.
"Taehyung! Bitte lass mich erklären!", flehe ich, als er aufstehen möchte. Verzweifelt greife ich nach seiner Hand, doch diese entzieht er mir wieder. Diese Geste schmerzt mehr als mein ganzer Körper.
"Was willst du denn da erklären, huh? Du wolltest das nicht? Du warst traurig? Hab ich dich etwa so schlecht behandelt? Hab ich dich nicht genug geliebt? Hast du mich nicht geliebt?".
Aufgebracht steht er auf und greift nach seiner Tasche.
"Taehyung ich-"
"Mir sind deine Ausreden egal! Egal was der Grund dafür war, du hast mich betrogen! Das will und kann ich dir nicht verzeihen.", spuckt er mir schon fast entgegen und dreht mir den Rücken zu.
"Tae...", wimmer ich leise.
"Lass gut sein, Jungkook.", flüstert er nur und verlässt das Krankenzimmer.
Sofort fangen die Tränen an zu fließen. Ich wimmer, muss immer wieder panisch Luft schnappen, weil ich kurz vergesse zu Atmen. Weinend, obwohl ich es heulen nennen würde, lasse ich mich zurück ins Kissen fallen.
Am liebsten hätte ich mich zusammen gerollt, mich unter der Decke versteckt, doch ich kann nicht.
Alles schmerzt. Mein Körper, meine Seele, mein Herz, alles schmerzt ungeheuerlich. Tränen der Verzweifel, Trauer und auch ein paar der Wut verlassen meine Augen. Ich bin wütend, wütend auf mich selbst.
Ich lasse einen verzweifelten Schrei raus und kurz darauf habe ich das Gefühl wirklich keine Luft mehr zu bekommen. Immer wieder stoße ich Luft aus, doch ich kann keine einatmen. Wenn ich jetzt draufgehe ist es egal. Doch die Tür wird aufgerissenen und ein Mädchen ungefähr in meinem Alter kommt rein. Ich weiß, dass sie Praktikantin ist.
Sie ist bestimmt auf meinen Schrei aufmerksam geworden. Sofort kommt sie mich zu und drückt oft auf den klopf neben meinem Bett.
Überfordert sieht sie mich an. Sie versucht mir zu zeigen wie ich atmen soll, versucht mich zu beruhigen.
Doch ich höre ihr gar nicht zu.
Ich kann nicht abkratzen bevor ich das mit Tae nicht geregelt habe.
Plötzlich kann ich wieder tief einatmen und versuche meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen. Die Praktikantin sieht mich erleichtert an und eine Krankenschwester kommt in den Raum gestürmt.
Die Praktikantin fängt an ihr die Lage zu erklären. Doch ich starre nur an die weiße Wand.
Ich muss mit Taehyung reden.