Jungkook:
Stumm betrachte ich den schlafenden Taehyung. Ich kann schon lange nicht mehr schlafen. Aber es stört mich kein bisschen, denn er ist Wunderschön. Er ist perfekt. Er ist die Art von Person, die jeder mag. Er weiß was zu tun ist.
Wie er mich im Arm gehalten hat und mich beruhigt hat ohne zu wissen, was überhaupt los ist. Ob ich es ihm jemals sagen könnte? Wird er mich dann nicht verabscheuen? Hassen? Mich beleidigen wie all die anderen? Eine einzelne Entscheidung kann das komplette Leben beeinflussen? Richtig. Verdammt richtig.
Denn meine Entscheidung hat sich als riesen Fehler herausgestellt. Aber ich war nunmal dumm und verliebt. Blind vor Liebe, könnte man sagen. So blind, dass ich nicht gesehen habe wie er mich verarscht hat. So blind, dass ich nicht sein wahres Gesicht und seine miesen Spiele gesehen habe. So blind, dass ich nicht gesehen habe, wie er die Kamera zückte.
"Du bist schon wach?", reißt mich eine dunkele Stimme aus meinen Gedanken.
"Ich konnte nicht mehr schlafen."
"Warum hast du mich nicht geweckt?". Ich sehe von der Decke wieder zu ihm und lächel ihn leicht an.
"Du sahst gestern Nacht so kaputt aus, da wollte ich dich einfach schlafen lassen.", lächel ich und sehe wieder an die weiße Holzdecke.
"Danke."
"Weißt du eigentlich wollte ich nicht fragen. Aber was war gestern los?"
"Es ist kompliziert.", nuschel ich und setzte mich auf, um auf meine Hände zu sehen.
"Ich weiß du willst du da bestimmt nicht drüber reden, aber ich will dir nur helfen."
"Es genügt, wenn du mich einfach in den Arm nimmst und für mich da bist.".
Als sich zwei Arme um mich schlingen sehe ich hoch in das Gesicht des Älteren.
"Wenn du mir bereit bist, dann erzähl es mir.". Obwohl ich keine Antwort gebe sagt er nichts weiter. Wir sitzen einfach still da, wie die meiste Zeit schon.
"Geht es dir besser? Tut noch was weh?", fragt er und legt eine Hand auf meinen geschundenen Rücken. Den Schmerz unterdrückend nicke ich und bin froh, dass Tae gestern nur mein Gesicht gesehen hat.
Allein der Gedanke an gestern treibt mir Tränen in die Augen.
Doch durch Taehyungs beruhigende Berührungen beruhige ich mich schnell wieder.
"Wie wäre es wenn ich uns jetzt was zu essen mache?". Schnell nicke ich und Taehyung steht auf um zur Tür zu gehen.
Taehyung? Bitte hasse mich nie.
"Versprich es.", flüster ich leise, doch er hört es nicht.