Cook, Live, Love - Liebe geht...

Per HeyGuys77

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Roman Nr. 5 von Tyskerfie und mir *Es ist empfehlenswert, vorher "Hearts" (auf meinem Profil) gelesen zu habe... Més

Klappentext
Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Abstimmung
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Wenn Worte Leben schenken
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Epilog
Danksagung
Fortsetzung folgt...

Kapitel 10

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Per HeyGuys77

"Ich bin da!", rief ich ins Haus und wuchtete meine riesige Laptop-Tasche auf den Esstisch. Meine Mama kam aus dem Garten und ihr Lächeln verschwand gleich.

"Tasche runter vom Tisch!", tadelte sie mich und ich stellte die Tasche auf den Boden.

Hatte ich ganz vergessen, dass meine Mama keine Taschen auf dem Tisch sehen konnte. 'Die können ja schon sonst wo gestanden haben und dann sollen wir wieder von dem Tisch essen?', sagte sie immer. Ich grinste. Seit ich alleine wohnte, war ich wohl in ein paar alte Gewohnheiten zurück verfallen.

Ich hatte meine Eltern schon eine Weile nicht mehr besucht, so viel wie ich im Moment mit Uni und der Arbeit im Restaurant zu tun hatte, deswegen hatte ich beschlossen heute mal einen Eltern-Bachelorarbeit-Tag im Garten einzulegen.

Mama kam zu mir und umarmte mich.

"Schön, dass du da bist! Wie geht's dir?", fragte sie mich und holte schon ein Glas für mich aus dem Schrank und eine Flasche mit kaltem Wasser aus dem Kühlschrank.

"Mir geht's gut, Mama. Wo ist Papa?"

"Im Garten, werkelt im Gemüsebeet - mal wieder", meinte sie und verdrehte lachend die Augen. Das Gemüsebeet war Papas ganzer Stolz und er freute sich wie ein kleines Kind, wenn Mama Salat, Tomaten und Gurken aus dem eigenen Garten holte, um damit einen Salat zuzubereiten. Ich grinste, nahm Mama das Glas und die Flasche ab und ging nach draußen.

"Immer fleißig", begrüßte ich meinen Papa, der mit dreckverschmierten Händen aufsah, ein breites Lächeln im Gesicht.

"Da ist ja mein Mädchen! Komm, ich muss dir was zeigen", winkte er mich zu sich und ich trat einen Schritt näher. "Das da ist Zitronenmelisse, das ist Salbei und das da ist Lavendel. Habe ich gerade neu eingepflanzt", erklärte er mir stolz, also hätte ich noch nie in meinem Leben diese Gewächse gesehen.

"Jetzt also auch noch ein Kräutergarten neben deinem Gemüsebeet?", neckte ich ihn.

"Deine Mutter hat ihre Blumen und ich hab meine Kräuter- und Gemüsebeete", verteidigte sich Papa, obwohl er wusste, dass das nur Geplänkel war.

Ich ließ meinen Blick über den Garten schweifen, in dem ich schon als kleines Kind gespielt hatte. Er war nicht riesig, aber meine Eltern hatten ihn schon immer hübsch hergerichtet. Er war sowas wie ein gemeinsames Hobby der beiden.

"Ich gehe nur schnell die Hände waschen, dann setzen wir uns zusammen auf die Terrasse", meinte mein Papa, während er nach drinnen verschwand und ich ließ mich neben Mama auf einen freien Stuhl fallen.

"Wie geht es mit deiner Bachelor-Arbeit voran?", fragte Mama mich und ich stöhnte.

"Ich wollte schon viel weiter sein", gab ich offen zu und Mama lachte.

"Du hast schon immer alles auf den letzten Drücker gemacht, aber du hast es auch immer hin bekommen", munterte sie mich auf. "Auch wenn du mich damit nicht nur einmal in den Wahnsinn getrieben hast", fügte sie lachend hinzu.

Ich grinste. Wie oft hatte Mama mir gesagt, ich solle Sachen doch nicht immer auf die lange Bank schieben, dann müsste ich mich selbst nicht so stressen. Aber irgendwann, als sie gesehen hatte, dass ich ein bisschen Stress einfach brauchte und unter dem nötigen Zeitdruck sogar besser arbeitete, hatte sie mich die Dinge so machen lassen, wie ich es für richtig hielt.

"Ich muss heute auf jeden Fall noch ein bisschen weiter kommen", meinte ich und Mama nickte. Papa kam auch dazu und setzte sich.

"Und wie gefällt dir die Arbeit im Restaurant?", fragte er mich neugierig und ich war kurz aus dem Konzept gebracht. Natürlich wusste ich, dass diese Frage kommen würde, aber ich war mir noch immer nicht sicher, ob ich meinen Eltern von Fabio erzählen sollte. Sie hatten gesehen, wie niedergeschlagen ich damals gewesen war, als er nach Italien gegangen war und mich hier zurückgelassen hatte. Und sie würden sich jetzt wahrscheinlich nur übermäßige Sorgen um mich machen, wenn sie wüssten, dass ich den Jungen, der mir das Herz gebrochen hatte, jetzt so regelmäßig sehen musste.

Und wegen der ganzen Geschichte waren sie auch nicht sonderlich gut auf Fabio zu sprechen. Eltern halt.

"Es gefällt mir richtig gut! Die Arbeit macht Spaß, auch wenn sie ziemlich anstrengend sein kann. Und die Kollegen sind auch alle total nett." Kurz zögerte ich und überlegte, ob ich von diesem einen speziellen Kollegen erzählen sollte. Ob ich ihnen sagen sollte, für wen ich arbeitete.

Aber anscheinend hatte ich zu lange überlegt.

"Über was denkst du nach?", fragte mich mein Papa ernst. "Dieses Gesicht hast du immer, wenn du dir bei einer Sache nicht sicher bist."

"Ich habe ein spezielles Gesicht dafür?", fragte ich so verwundert, dass ich ganz vergaß das Ganze abzustreiten.

"Ja, hast du", schmunzelte meine Mama, "und zwar schon seitdem du klein bist."

"Ah ja. Gut zu wissen." Okay, jetzt hatten sie mich einfach mal komplett auf dem falschen Fuß erwischt.

Als Mama und Papa mich immer noch abwartend ansahen, merkte ich, dass ich mit der Sprache rausrücken musste. Früher oder später würden sie es sowieso erfahren. Und wäre es nicht bescheuerter, wenn sie mich im Restaurant besuchen und Fabio dabei zufällig in die Arme laufen würden? Da erzählte ich es ihnen schon lieber selber.

"Fabio ist wieder da." Papa richtete sich bei dieser Neuigkeit kerzengerade in seinem Stuhl auf und Mama schnappte nach Luft. Hui, die beiden freuten sich ja richtig über die Neuigkeit.

"Und er hat sich einfach so nach all den Jahren wieder bei dir gemeldet?", fragte Mama fassungslos.

"Nein, ihm gehört das Bella Casa", sagte ich und als ich in die ungläubigen Gesichter der beiden sah, erzählte ich ihnen die ganze Geschichte.

"Aber warum bist du dann dort geblieben? Nach allem was er dir angetan hat", schimpfte Papa vor sich hin. Sie hatten Fabio wirklich gemocht damals. Aber nun ja, wenn jemand das Herz der eigenen Tochter brach, war er so ziemlich unten durch. Für immer.

„Naja, weil halt", sagte ich vage, wusste aber bei dem Blick, den meine Eltern mir schickten, dass ich schon etwas deutlicher in meiner Erklärung sein sollte.

„Ich brauche den Job", sagte ich also ehrlich. „Endlich habe ich wieder eine Arbeit! Als ich sie angenommen habe, wusste ich noch nicht, dass Fabio da ist. Dass er der Chef ist. Und ganz ehrlich? So einen großen Einfluss auf mein Leben soll er auch nicht haben, dass ich mich davon einschüchtern lasse."

Irgendwie gefiel es mir nicht, mich vor meinem Eltern rechtfertigen zu müssen. Ich war erwachsen und konnte alleine Entscheidungen treffen.

Mama und Papa schwiegen erst eine Weile. Dann meldete Mama sich zu Wort.

„Packst du es?", fragte sie besorgt.

„Muss ich." Ich zuckte mit den Schultern.

„Nein, das war keine Antwort auf meine Frage, Schätzchen. Packst du es?"

Ich überlegte kurz.

„Bis jetzt schon", sagte ich wahrheitsgemäß. Was aber ungesagt in diesem Satz mitschwang, war auch für meine Eltern offensichtlich.

Ich wusste nicht, ob es so bleiben würde.

„Wir wollen nur das Beste für dich, Mäuschen", meinte Papa beschwichtigend und tätschelte mir die Hand. Er mochte es nicht, wenn wir diskutierten.

„Ich weiß, ich weiß..." Ich seufzte und nahm einen Schluck von meinem Wasser.

„Du kannst dich ja nach einer neuen Arbeit umsehen und erst wenn du was gefunden hast, kündigen", schlug Mama jetzt vor. Im Grunde war ihre Idee nicht schlecht, trotzdem zog sich in mir alles zusammen.

„Jetzt will ich erst einmal die Bachelor-Arbeit fertig bekommen. Dann kann ich ja immer noch schauen, was ich mache."

Gerade jetzt wollte ich nicht kündigen. Obwohl Fabios Anblick schmerzte und mich verwirrte, wollte ich ihn nicht wieder total aus meinem Leben verbannen.

Innerlich schlug ich mir gegen den Kopf. Denn im Grunde wusste ich ja nicht einmal selber, was ich wollte.

Jetzt wollte ich beim Bella Casa bleiben. Aber wetten, dass ich morgen schon wieder vor allem flüchten wollte?

Ich wollte mit Fabio abschließen. Gleichzeitig wollte ich wieder mit ihm befreundet sein.

Ich wollte ihn sehen. Ich wollte ihn nicht sehen. Ich wollte mit ihm reden. Ich wollte nicht mit ihm reden. Ich wollte ihn vergessen. Ich wollte ihn nicht vergessen.

So verwirrt, wie ich selber war, war es wahrscheinlich das Beste erst einmal keine voreiligen Entscheidungen zu treffen.

„Du hast Recht. Mach erst deinen Bachelor, dann sehen wir weiter." Mama lächelte mich warm an und ich erwiderte ihr Lächeln.

Obwohl ich mich gerade darüber geärgert hatte, dass sie sich einmischten, war ich froh darüber, dass sie sich so um mich sorgten. Dass mein Problem einfach wie automatisch zu ihrem wurde.

Das war schon immer so gewesen, aber da ich Einzelkind war, war das nicht weiter verwunderlich. Eine Selbstverständlichkeit war es aber auch nicht und ich liebte meine Eltern dafür.

„So, wir lassen dich jetzt dann mal arbeiten und in einer halben Stunde gibt es Kaffee und Kuchen." Mama stand auf und gab Papa ein Zeichen, dass er mich jetzt auch in Ruhe lassen sollten. Widerwillig erhob auch er sich, zuckte entschuldigend mit den Schultern und ließ mich mit meinen Gedanken allein.

Meine Eltern waren verhältnismäßig alt und dementsprechend altmodisch in ihren Ansichten. Sie hatten fast fünfzehn Jahre versucht, Kinder zu kriegen. Gerade als sie ihren Traum schon aufgeben wollten, wurde Mama mit mir schwanger.

Obwohl ich ihr ein und alles war, bin ich nie verwöhnt worden. Mama und Papa waren schon immer sehr bodenständig. Ich hatte genug Liebe und Aufmerksamkeit bekommen, jedoch nie so viel, dass ich mir was darauf einbildete.

Ich ließ noch einmal den Blick über den Garten schweifen, dann stand ich auf, um meine Laptoptasche zu holen.

Dann mal an die Arbeit...

_______________________

Jetzt habt ihr auch mal Ceils Eltern kennen gelernt ;)

Genießt den Sonntag! :)

Tyskerfie & HeyGuys77

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