Zehn Sekunden

By Herbstzeitlose_

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Musik, Partys, Fame und Frauen. Eigentlich dachten sie, dass sie alles haben, was man braucht. Doch dann st... More

Prolog
Geständnisse
Auf der Reeperbahn nachts um halb eins, ob du'n Mädel hast, oder auch keins
Von Fischbrötchen und Obdachlosigkeit
Harte Fakten
Was ich will
Von Fantasien und Experimenten
Verräterische Spuren
Alles okay zwischen uns?
Immer dieses Gedankenchaos!
Trostpflaster
Fick sie halt!
Sag es laut
Irgendwas ist immer
Karawane der Liebe
Aller guten Dinge sind nicht drei!
Auf Abwegen
Heul doch
Von Verwirrung und offenen Fragen
Feuchte Fantasien und Erkenntnisse
Gebt mir mal die Zwangsjacke!
Nie gesagt
Und jetzt mal Klartext!
Von Krümeltee und düsteren Kreaturen
Damals in der Schule
Versteckspiel
Das Spiel mit dem Feuer
Und ich singe dein Lied
Ich bin nicht kompliziert, du verstehst mich nur nicht
Von Pillen und Plänen
Fühlt sich wie fliegen an
Von Selbstbeherrschung und schmutzigen Geheimnissen
Vorfreude ist die schönste Freude
Zimmer 420
Ein Kuss, der dich nicht loslässt und dich Tage trägt
In all mein Schwarz dein fettes Grinsen
Von Eifersucht und ehrlichen Worten
Eiserner Steg
Und es war Sommer
Ich frage mich danach, was uns verbindet oder trennt
Von spritzigem Sekt und unruhigen Geistern
Schlechte Ideen schaffen die besten Erinnerungen
Von Philosophie und Pilzragout
Tanzt ihr Stricher, der König hat Laune!
Von quietschenden Federn und Chaos im Kopf
Die Story vom Pferd
Ich sprüh's an jede Häuserwand
Finger weg, Bitch
Geschwisterliebe
Hear me screaming, see me bleeding
Von Panik und Strohhalmen
Das große Wort mit L
Winterwonderland
All I want for christmas is You!
Epilog

Pleiten, Pech und Pannen

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By Herbstzeitlose_

Stuttgart, 22. Oktober 2013

„Marcel? Bist du noch dran?", fragte ich verwundert in mein Handy, während ich weit nach Mitternacht im Garten des Hotels auf einer Bank saß und rauchte. Es kam erst einmal ganz, ganz lange keine Antwort. Ich nahm das Handy vom Ohr weg und schaute mal drauf, ob die Verbindung vielleicht unterbrochen wurde oder so. „Marcel? Hallo?"
Nach einer Ewigkeit wusste mein bester Freund dann endlich wieder, wie man spricht.
„Timi... zu viel Information!"
Ich lachte und legte den Kopf in den Nacken, um mir den klaren Sternenhimmel anzusehen. „Warum?"
Marcel seufzte tief und kurz darauf hörte ich das Geräusch eines klickenden Feuerzeugs, sowie anschließend ein vertrautes Blubbern.
Geräuschvoll blies er den Rauch aus, dann redete er endlich weiter. „Ich habe echt kein Problem damit, dass du jetzt gerne auch mal eine andere Stange polierst, als deine eigene. Aber ich muss wirklich nicht wissen, wie lange genau du ihn küsst, wo du währenddessen deine Hände hast und wo du Lukas Lustlanze an deinem Körper spürst. Und in welcher Reihenfolge das alles genau passiert, muss ich auch nicht unbedingt erfahren. Und bitte, erzähl mir nicht noch einmal Wort für Wort, was er dir alles ins Ohr stöhnt. Das ist wirklich zu viel für mich."

Ich lachte und gab dann ebenfalls einen tiefen Seufzer von mir. „Aber Marcel, ich habe doch sonst niemanden, mit dem ich darüber reden kann!"
„Dann musst du eine Frau deines Vertrauens einweihen. Ich bin einfach nicht der Typ für diese intimen und vor allem detaillierten Sex and the City-Gespräche!"
„Woher weißt du, was die da reden?"
„Das spielt jetzt keine Rolle."
„Ahh ja..."

Ich hörte erneut ein Klicken, gefolgt von einem Blubbern. „Erträgst du das Gespräch nur bekifft, mein lieber Freund?"
„Es hilft", sagte Marcel und lachte dann. „Nee, nee. Ich hör mir das ja gerne an, aber ich muss es mir nicht bildlich vorstellen können. Okay, du bist also dann aus dem Zimmer raus, nachdem du eben gesagt hast, was du gesagt hast und jetzt sitzt du im Garten. Hat er dich mittlerweile schon panisch angerufen oder so?"
Ich nahm kurz mein Handy vom Ohr und sah nach. „Angerufen nicht, aber ich habe ein paar Nachrichten von ihm. Aber er soll jetzt warten. Vielleicht komme ich heute Nacht auch gar nicht mehr, wer weiß."
„Wie meinst du das mit dem Kommen? Du kommst gar nicht mehr ins Zimmer rein, oder du kommst im Zimmer heute nicht mehr?", fragte Marcel und kicherte.
„Alter, du provozierst es aber auch, dass ich ausführlich werde! Vielleicht gehe ich heute nicht mehr ins Zimmer rein, meine ich damit."
„Achso. Okay. Aber du willst doch eigentlich, oder?"
„Auf jeden Fall. Aber verdammt, ich kann mir das doch nicht einfach so von dem gefallen lassen!", sagte ich und kickte ein paar Kieselsteine über den Betonweg.
„Es war schon mies, aber ihr habt doch auf der anderen Seite keinerlei Regeln aufgestellt."
Ich schnipste meine Kippe weg und zündete mir direkt eine neue an. „Nein, haben wir nicht. Aber mein Gott, seit zwei Tagen macht er mich heiß wie sonst was und erzählt mir, wie gerne er mit mir mal alleine wäre. Was er genau machen will, spare ich jetzt extra für dich aus."
„Sehr zuvorkommend."
„Ja, er tut halt so, als ob er das kaum noch erwarten könnte und dann haben wir tatsächlich mal ein Zimmer alleine, in das ich doch auf jeden Fall irgendwann nachgekommen wäre. Aber nein, diese kleine vierundzwanzigjährige Zecke hatte ja so, so, so schlimm Druck, dass er nicht noch zwei Stunden hätte warten können. Ja genau, so hat er es gesagt! Er hätte das gemacht, weil er total den Druck hatte", berichtete ich meinem geduldigen Freund am anderen Ende der Leitung.
„Klingt schon ziemlich notgeil. Mein Gott, ich hätte dem das so gar nicht zugetraut, dass er so drauf ist. Also auch dieses ähm... dominante und so. Also ich denke jetzt nicht ständig drüber nach, wie meine Bekannten so sexuell drauf sind, aber ihm hätte ich diese Art und Weise jetzt gar nicht zugeschrieben."
„Stille Wasser sind tief. Sehr tief, wie ich bei ihm erfahren habe", sagte ich und kicherte vor mich hin.

„Magst du das?", fragte Marcel und nahm nochmal einen Zug von der Bong. Ich zündete mir derzeit einen Joint an und begann damit, ein paar Runden durch den Garten zu laufen. „Marcel, wie soll ich dir denn da Antwort geben, ohne detailliert zu werden?"
„Einfach ja oder nein sagen reicht ja schon."
„Und warum willst du das wissen? Ein bisschen neugierig bist du ja auch, ne?", sagte ich grinsend und zupfte an einem Busch herum.
„Ich kenne halt keinen Schwulen so gut, dass ich ihn so was fragen könnte."
„Ich bin nicht schwul!", schrie ich schon fast in den Hörer.
„Sorry! Ja ich weiß, so war das jetzt auch nicht gemeint."
„Okay. Ja, ich mag das. Aber ich mag es nicht, wenn er meint, er könnte eben alles mit mir machen, was er will. Obwohl... irgendwie ja schon. Das ist ja eigentlich nicht mal das Problem. Also ich fand das echt unfassbar geil, wenn er einfach so ohne Ankündigung und ohne zu fragen losgelegt hat. Mich stört eher, dass er halt mit der Frau gefickt hat."
„Kannst du ihm das nicht so sagen?"
„Nein, das kann ich nicht. Mann Marcel, ich bin zwar schon länger scharf auf ihn und er hat schon ein paar Tage vorher angefangen, eindeutig zu flirten... aber wir haben uns vor drei Tagen das erste Mal geküsst. Da kann ich wohl schlecht sagen, er soll jetzt mit niemand anderem was haben, als mit mir. Warum denn auch?"
„Hast du irgendwie Gefühle für ihn?"

Grübelnd riss ich ein paar Blätter von dem Busch ab und stach mir dabei eine Dorne in den Finger.
„Nein", sagte ich und zog scharf die Luft ein.
„Das hört sich aber anders an!"
„Ich habe mir gerade eine Dorne vom Busch in den Finger gerammt."
„Lenk nicht ab!"
„Ach Marcel, das ist schwer zu sagen. Ich fand das, was wir bisher gemacht haben, echt geil. Und ich mag ihn auch sehr. Aber bis auf dass er mir einen runter geholt hat, ist noch nichts gelaufen. Ich weiß nicht, ob es mir noch gefällt, wenn ich das bei ihm mache. Okay, sein Körper ist sehr anders, als der einer Frau und ich finde ihn optisch einfach bombig. Ich kann aber nicht von ihm verlangen, dass er mit niemandem ins Bett geht, bevor ich weiß, ob mir das überhaupt gefällt. Stell dir mal vor, er verspricht mir das und dann kotze ich, wenn ich seinen Schwanz in den Mund nehmen soll."
„Aber ein bisschen verknallt bist du schon, gib es zu. Das höre ich zwischen den Zeilen..."
Mittlerweile war ich wieder bei meiner Bank angekommen und ließ mich schweigend drauf fallen.
„Timi..."
„Ja, vielleicht ein bisschen", sagte ich und schaute grinsend auf den Boden. „Aber das sage ich ihm nicht. Erst einmal sollte ich raus finden, wie weit ich körperlich gehen kann. Weil es macht ziemlich wenig Sinn, wenn man mit jemandem exklusiv ist und dann keinen richtigen Sex hat. So ein bisschen rumgewichse macht ja auf Dauer auch nicht satt. "
„Da ist wohl was dran. Dann solltest du jetzt aber langsam mal wieder zu ihm gehen, sonst wirst du es nie erfahren, wenn die kleine Zecke wieder von einem schlimmen Druck in die Nacht hinaus gejagt wird", sagte Marcel und lachte. Er hatte offenbar genug gekifft, um die Details über sich ergehen zu lassen.
„Depp."

Wir verabschiedeten uns und ich rauchte in Ruhe meinen Joint fertig, ehe ich wieder ins Hotel hinein ging. Ich sah auf mein Handy und stellte fest, dass ich über zwei Stunden draußen gewesen war. Das war ja jetzt vielleicht schon genug Strafe für Lukas.

Vor der Zimmertür angekommen, hörte ich im Nebenzimmer amüsiertes Lachen von Igor. Ich beschloss, Lukas doch noch etwas länger schmoren zu lassen und ging erst einmal zu Igor, wo ich noch eine weitere Stunde mit Kiffen und unsinnigen Gesprächen verbrachte, denn er war so dermaßen durch, dass er sich kaum noch artikulieren konnte. Es war aber trotzdem sehr witzig.

Als ich die Tür von Lukas und meinem Zimmer dann nach drei Stunden wieder öffnete, lag er tatsächlich noch im Bett. Er schlief jedoch noch nicht, sondern sah mich mit einem schmollenden Blick an, der mich ziemlich erheiterte. Egal war es ihm anscheinend nicht gewesen.
Breit grinsend zog ich mich bis auf Boxershorts und Shirt aus und legte mich neben ihn.
„Na?", fragte ich fröhlich.
„Na...", sagte er und drehte sich zu mir um.
„Du schläfst ja noch gar nicht."
„Nein."
„Gute Nacht", sagte ich, knipste dann das Licht aus und drehte mich von ihm weg. Lukas knipste es kurz darauf auf seiner Seite des Bettes wieder an.
„Das hab ich wohl verdient, hm?"
„Schon ein bisschen", sagte ich und drehte mich zu ihm um.
„Ich sehe ein, dass es nicht gerade schlau war, dich erst tagelang anzumachen und dann in ein anderes Bett zu hüpfen...es tut mir leid. Ich hätte halt warten sollen."
„Okay."

Lukas rückte zu mir rüber und legte mir eine Hand auf die Wange. „Mit dir wäre es auf jeden Fall schöner gewesen, so viel kann ich dir sagen."
Ich beschloss, dass die drei Stunden, in denen ich verschwunden war, genug Strafe gewesen sind und kam ihm ein Stück entgegen, um ihn zu küssen. Offenbar hatte er sich ja Gedanken gemacht, mehr konnte ich zu diesem Zeitpunkt nun wirklich nicht von ihm verlangen, bis ich wusste, was genau ich überhaupt in Zukunft von der ganzen Sache erwartete.

„Und... bist du jetzt müde, oder geht noch was?", flüsterte Lukas mir grinsend ins Ohr. Selbst, wenn ich vorgehabt hätte, ihn weiter hinzuhalten, wäre mein Plan spätestens jetzt den Bach herunter.
„Ich glaube, ich kann mich noch ein bisschen wach halten", antwortete ich und drückte mich an ihn.
„Das wollte ich hören", sagte Lukas zufrieden. „Zieh dich aus."
Ich rückte ein Stück von ihm weg und zog mein Shirt aus, er tat es mir nach. Dann nahm er meine Hand und führte sie zu seinem Glückspfad herunter. „Den magst du doch so, mh", sagte er grinsend und biss mir leicht in die Unterlippe.
„Wie kommst du denn darauf?", fragte ich, während ich langsam diesen heißen Haarstreifen entlang fuhr.
„Es wundert mich, dass außer mir sonst noch keiner bemerkt hat, wie du da immer drauf starrst, wenn ich irgendwo ohne Shirt rumlaufe."
„Oh."
„Was gefällt dir noch an mir?", hauchte er mir ins Ohr.
„Ähm... alles", gab ich zögerlich zurück.
„Was speziell?", fragte er und strich dabei mit seinen Fingern an meinem Oberschenkel entlang. „Also ich find deine Tattoos sehr geil. Hat mich vorher eigentlich nie wirklich bei jemandem interessiert, aber deine machen mich unglaublich an. Besonders das hier..." flüsterte er und fuhr die Linien meines Brusttattoos entlang. Dann streifte er mit dem Daumen meine Brustwarze, was mich laut nach Luft schnappen ließ. „Oh...gefällt dir das?", fragte er und umkreiste sie sanft mit seinem Zeigefinger. Ich presste die Lippen fest aufeinander und nickte. „Schön", kommentierte er das grinsend und erhöhte den Druck. „Was mir übrigens noch an dir gefällt, ist dein Schwanz, Timi. Du hast nämlich echt einen schönen, großen Schwanz", sagte Lukas und sah mir dabei in die Augen.
Hektisch drehte ich mich um und schlug auf den Lichtschalter, was Lukas zum lachen brachte.
„Och je", sagte er und küsste mich auf die Wange. „Ich hätte zwar gerne was gesehen, aber der schüchterne Timi ist mir immer noch lieber als der, der einfach abhaut."
Ich lachte verlegen auf und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen.
„Wäre es dir lieber, wenn ich nicht so viel rede?", fragte er und kraulte leicht meinen Nacken.
„Ähm....ich...ähm", stotterte ich vor mich hin und fühlte mich ziemlich bescheuert dabei.
„Oder magst du es vielleicht doch ein bisschen?"
„Ja. Aber ich kann das nicht", log ich. Normalerweise, jedenfalls bei Frauen, nahm ich eigentlich diese Rolle ein, aber Lukas schüchterte mich einfach total ein. Aber seltsamerweise auf eine Art, die mir angenehm war.
„Okay. Zieh jetzt bitte deine Hose aus", sagte er und schob mir sie ein Stückchen nach unten. Während ich das tat, zog er sich selbst ebenfalls vollständig aus. Da das Licht des Mondes die einzige Lichtquelle im Zimmer war, konnte ich nicht viel von ihm erkennen, aber erahnen.
Er begann damit, mich zu küssen und legte sich dann langsam auf mich. „Oh mein Gott", keuchte er, als er komplett auf mir lag und sich wirklich alles an uns ohne störenden Stoff dazwischen berührte. Ich ließ mit mäßigem Tempo meine Hände von seinen Schultern ab bis zu seinem nackten Arsch wandern, auf dem ich sie dann erst einmal so liegen ließ. Er küsste mich immer weiter und stöhnte dabei immer verzweifelter in den Kuss hinein, dann rollte er sich wieder von mir runter. „Fuck... eben wärs schon fast zu spät gewesen", sagte er lachend. „Lass mir mal ne kurze Pause, so schnell solls jetzt auch nicht gehen."

Ich grinste in mich hinein und Lukas legte sich auf den Rücken, um tief durchzuatmen. Es gefiel mir sehr, zu spüren, wie extrem geil er auf mich war. Während ich so darüber nachdachte, dass ich es gar nicht glauben konnte, dass wir tatsächlich endlich mal ungestört waren, ohne uns irgendwo verstecken oder abhetzen zu müssen, klopfte es auch schon wie gerufen an der Zimmertür.
„Scheiße, wer ist das denn jetzt?", fragte Lukas mich abgenervt.
„Keine Ahnung", flüsterte ich, während es immer weiter klopfte.
„Sei einfach leise, dann denkt derjenige, dass wir schon schlafen", seufzte Lukas.

„Timiiiii, ich bins, Igor", rief dieser und hämmerte immer weiter an die Tür.
„Der ist so drauf, Lukas. Der geht nicht, bevor ich ihm aufmache."
„Dann mach. Aber schnell!", murmelte er und wickelte sich in die Decke ein. Ich stieß genervt die Luft aus, streifte mir meine Boxershorts über und ging zur Tür.
„Was gibt's?, fragte ich den breit grinsenden Igor, der in einem total abgefahrenen Schlafanzug mit Zebramuster vor mir stand. Ich sah ihn von Kopf bis Fuß an und lachte auf. „Nettes Outfit."
Igor drückte mir mein Handy in die Hand und warf einen Blick ins Zimmer hinein. „Hast du vergessen", sagte er. „Habt ihr schon geschlafen?"
„Fast..."
„Okay. Buffen wir noch einen?", fragte er und klopfte mir auf die Schulter.
„Nee", sagte ich ungeduldig.
„Och komm schon, einer zum Einschlafen!"
„Ich mag nicht, Igor..."
Er sah mich sehr enttäuscht an und trat auf der Stelle herum. „Naja... gibst du mir dann wenigstens was von dir ab?"
„Ach, daher weht der Wind...", seufzte ich und ging ins Zimmer hinein. Igor folgte mir und Lukas starrte mich entgeistert und mit einem willst-du-mich-verarschen-Blick an.
Igor sprang neben Lukas aufs Bett und gab ihm einen Klaps auf den zugedeckten Oberschenkel. „Na, was geht Luki?"
„Nicht mehr viel", antwortete dieser und zog sich die Bettdecke etwas straffer um den Körper. Schließlich war er vollkommen nackt und hatte vor einer Minute jedenfalls noch eine beachtliche Latte vor sich hergetragen. Währenddessen suchte ich mein Gras aus der Tasche und drückte es Igor dann in die Hand. „Wehe, du machst das bis morgen leer."
„Hast du nichts vorgebaut?", jammerte er.
„Nein!"
„Okay, okay..."
„Sonst hast du alles? Papers, Tabak, Feuerzeug?", fragte ich vorausschauend.
„Denke schon", sagte Igor und lehnte sich zurück.
„Dann ist ja alles klar. Also dann...", sagte ich und stellte mich press neben ihn.
„Ach komm, es ist so gemütlich bei euch. Rauchen wir hier einen."
„Igor!", meckerte ich und zog an seinem Bein.
„Ist ja gut", seufzte er und erhob sich endlich mal. Kaum war er aus der Tür, schlug ich diese kommentarlos vor seiner Nase zu und wurde von Lukas, der plötzlich hinter mir stand, wieder ins Bett gedrängt.

„Gott, ich dachte, der bleibt jetzt einfach da", sagte er, riss mir meine Kleidung wieder vom Körper und schubste mich aufs Bett. „Machs mir Timi, sonst sterbe ich!", wimmerte er und legte sich auf den Rücken. Ich grinste ihn etwas unsicher an und setzte mich neben ihn. Er seufzte und schaltete das Licht aus. „Timi..."
Ich traute mich nicht direkt ran, sondern streichelte erst einmal Bauch und Oberschenkel, während Lukas immer mehr gequälte Geräusche von sich gab, die mich ziemlich amüsierten.
Als ich immer noch keine Anstalten machte, zur Sache zu kommen, nahm er meine Hand und führte sie an seinem Schwanz auf und ab. „Trau dich. Du kannst nichts falsch machen. Mach einfach, wie du es magst, ich sag dir dann, wenn du was anders machen sollst."
Ich gewöhnte mich dann doch ziemlich schnell an das ungewohnte Gefühl und machte alleine weiter, als er seine Hand wegnahm.
„Der Nächste, der stört, wird von mir getötet", keuchte er und krallte sich ins Bettlaken.
„Außer dir kommt jetzt keiner mehr", sagte ich grinsend und feierte mich selbst ein wenig für dieses raffinierte Wortspiel.
„Der war gut", lachte Lukas kurz, dann verfiel er wieder in immer hemmungsloseres Stöhnen.
Er verlangte nach mehr Druck, den ich ihm gab. Er wollte es schneller, und ich erfüllte ihm den Wunsch. Doch es schien ihm nicht zu reichen. „Gib mir mehr. Bitte!"
„Ähm... was meinst du?", fragte ich unsicher, wie immer.
„Ich meine damit, dass du mich sehr glücklich machst, wenn du meinen Schwanz lutschen würdest", stöhnte er ungeduldig.
Der Gedanke daran schreckte mich nicht unbedingt ab, aber Hemmungen hatte ich trotzdem, das jetzt einfach mal so zu tun. Als er mich jedoch immer verzweifelter anbettelte, wollte ich es doch mal versuchen.
„Ich kann dir aber nicht versprechen, dass es was wird."
„Ich weiß. Egal. Wird schon!"
Zögerlich kniete ich mich neben ihn und fing an, seinen Bauch zu küssen. Er legte seine Hand auf meinen Kopf und drückte mich keuchend weiter runter. Kurz vorm Ziel angekommen, holte ich noch einmal tief Luft und...

... fand mich einen Moment später jammernd vorm Waschbecken im Bad wieder, wo ich mir mein höllisch brennendes Auge ausspülte.
„Oh Gott, es tut mir so leid", sagte Lukas, der auf dem Rand der Badewanne saß.
„Sag jetzt einfach gar nichts!", meckerte ich und spritzte ihm eine Ladung Wasser entgegen. „Warum spritzt du einfach völlig unkontrolliert in der Gegend rum, du Depp?"
„Ähm... ohje... Igor war so ewig da und ich war so aufgeregt und dann war es endlich so weit. Das war doch so nicht geplant. Ich hab das gar nicht kommen sehen, dass es so schnell geht", stotterte er vor sich hin. „Geht es wieder?"
„Ja", antwortete ich und drehte das Wasser aus. „Lass uns einfach schlafen, okay?"

Wieder im Bett angekommen, kuschelte sich Lukas eng an mich. „Timi?"
„Mh?"
„Ich verspreche dir, wir bekommen unsere Nacht noch. Ganz ohne Störungen und Missgeschicke."
„Hm..."
„Tut mir echt leid...", sagte er und gab mir einen Kuss auf die Haare.
„Schon okay", antwortete ich und drehte mich zu ihm um. Dann gab ich ihm einen kurzen Kuss.
„Schlaf gut", seufzte er und legte seine Arme um mich.
„Du auch."
„Timi?"
„Was?"
„Ein bisschen witzig ist es ja schon", sagte er und kicherte amüsiert.
„Morgen könnte ich es eventuell auch witzig finden", sagte ich grinsend und küsste ihn noch ein letztes Mal, bevor ich einschlief und einen ziemlich abgefahrenen Traum hatte, in dem Sprühsahne eine tragende Rolle spielte.

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