ℓєт'ѕ ρℓαу α ℓуιηggαмє.. (For...

By TN_Original

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Die erste Stunde zog sich, ich versuchte wirklich aufzupassen. Aber wie zum Teufel sollte ich mich auf die Ab... More

Was ist wohl besser? Ein blaues Auge oder ein gebrochenes Herz?!
Wenn das die Hölle ist, wo ist dann der VIP-Bereich?
Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der gößte Lügner im ganzen Land?
Ein Latte für Caddie
Feelings - Part 1
Feelings - Part 2
..And can we start again?
Everybody has a chance !
Let's play a game..
#нᴀᴀʟööcнᴇɴ

Wie viel kostet Liebe?

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By TN_Original

He never made it a day of school, the only thing he study was you - A Rocket to the Moon (Mr Right)

[Er stand niemals einen Tag Schule durch.. die einzige Sache, die er studierte, warst du]

Caddie: 

Am Freitag nach der Schule machte ich mich fertig, ich musste heute Abend arbeiten. Und irgendwie hatte ich sogar richtig Lust. Ich meine, ich hatte eine scheiß Woche hinter mir. 

Ich hatte das Gefühl, dass es jetzt nur noch berg-auf gehen konnte.  

Seitdem Lara mich unter ihre Fittich genommen hatte, hatte ich mir keinen einzigen dummen Spruch anhören müssen - ganz im Gegenteil: Die Leute fragten mich, wie es mir ging. Und ich glaube, sie meinten es zum größten Teil wirklich ernst.  

Sie wollten mich nicht bemitleiden, sondern, dass ich sie mochte.  

Es klang seltsam, aber innerhalb von ein paar Tagen war ich irgendwie.. naja beliebt geworden. Die Leute lächelten mich auf den Gängen an. Alles nur wegen Lara. Sie war wirklich toll.  

Ich hatte noch nie eine richtige Freundin gehabt, ich hatte immer nur Zayn und die anderen Jungs. Okay, ich verstand mich schon mit den Mädchen, aber irgendwie hatte ich immer das Gefühl gehabt, dass die anderen mich nicht so mochten. 

Aber Lara war anders. Sie war lustig und aufgeschlossen und bekam immer genau das, was sie wollte. Und sie hatte mir gesteckt, dass sie es ultra nervig fand, wenn ihr die Typen am Arsch hingen. Aber sie hatte auch gemeint, dass es seine Vorteile hatte. 

Ich musste grinsen, dann sah ich mich im Spiegel an. Meine Haut war gebräunt, im Sommer bekam ich immer schnell Farbe. Ich hatte meine dunklen Haare geglättet, sie fielen mir lang und glänzend über die Schulter. Und ich trug ein schwarzen T-Shirt und dunkle Jeans, normales Bedienoutfit eben. Aber trotzdem.. irgendwie mochte ich es.

Während der Busfahrt hörte ich Good Charlotte, den Weg ins Restaurant hüpfte ich fast. Wirklich, nur fast.  

Erst, als ich den Speiseraum betrat, erhielt meine gute Laune einen kleinen Dämpfer. 

Ich wusste nicht, was ich erwartete hatte. Aber nicht, dass er einfach dasitzen würde!

•••

„Tut mir leid..", meinte Toni später zu mir, als gerade ein bisschen Pause machte und mit Ella, einer anderen Bedienung, plauderte. „Aber ehrlich gesagt ist es mir lieber, wenn er hier ist, als wenn er alleine in der Stadt rumläuft." 

Ich zuckte mit den Schultern und versuchte stark zu wirken. „Kein Problem.. ist schon okay." 

Toni grinste. Er hatte ja keine Ahnung, was ich fühlte, wenn ich Harry sah. Lara hatte gesagt, dass ich mit ihm reden sollte. Wir hatten eigentlich nicht viel über Harry geredet. Ich glaube, sie wollte mich nicht nerven. Aber daran konnte ich mich ziemlich gut erinnern. 

Das Problem war, dass ich es einfach nicht tun konnte. Wenn ich mit Harry reden würde, könnte alles passieren. Entweder würde ich in Tränen ausbrechen oder vielleicht würde ich ihn anschreien. Ich könnte auf ihn einprügeln oder so tun, als wäre nie etwas gewesen.  

Ich hatte keine Ahnung, wie ich mich verhalten sollte. Oder besser gesagt, wie ich mich verhalten würde.  

Irgendwann machte Ella Schluss, heute war nicht viel los und ich brauchte die Stunden dringender als sie. Toni ging in den Nebenraum, um Abrechnungen zu machen und ich stellte mich hinter die Bar und malte Blumen auf meinen Notizblock. Ich bemerkte, wie Harry mich beobachtete.  

Aber ich tat so, als würde ich es nicht sehen.  

Das war das Problem an einem leeren Restaurant - es gab einfach nichts zu tun. 

Mein Blick wanderte wieder zu Harry, der gerade irgendwas in sein Heft kritzelte. Seine Locken glänzten wirklich verführerisch. Ich fragte mich, ob sie immernoch so weich waren, wie sonst.  

Ein kleines Seufzen entglitt meinen Lippen. Ich sollte aufhören, an solche Sachen zu denken.  

„Alles klar?" 

Ich blickte mich um, ein junger Typ mit Drei-Tage-Bart hatte sich an die Bar gesetzt und lächelte mich an. Er hatte ziemlich schöne Zähne, fiel mir auf. Auffallend weiß und ganz gerade. Nur sein Eckzahn war ein bisschen schief, was ihn irgendwie ein jungenhaftes Aussehen gab. 

„Natürlich.. und bei dir?", grinste ich zurück.  

„Mhmm.." Er betrachtete mich mit seinen braunen Augen. „Eigentlich schon. Aber es würde mir besser gehen, wenn du 'nen Kurzen für mich hättest." 

„Uh..", machte ich und fuhr mir durch meine Haare. „Ich darf eigentlich keinen Alkohol ausschenken, ich bin erst siebzehn." 

Der Typ zog die enttäuscht Mundwinkel nach unten, irgendwie brachte es mich zum Lachen. Ich sah mich um, dann schüttelte ich den Kopf. 

„Okay, ich denke, wir können eine Ausnahme machen. Es ist sowieso niemand da.." Mein Blick glitt zu Harry, der immernoch in sein Heft vertieft war. Oder zumindest so tat.  

„Was willst du?", fragte ich, der Typ zuckte mit den Schultern. „Jägermeister?" 

„Okay." Ich grinste, dann machte ich ihm den Kurzen und stellte ihn vor ihm ab. Er kippte das Zeug runter.  

„Ich bin übrigens Matt.", meinte er und lächelte mich an. 

„Caddie.", stellte ich mich vor, dann schob ich die Flasche Jägermeister vor mir hin und her. 

„Bekomm ich noch einen?", fragte Matt und grinste, ich seufzte. 

„Das hast du aber nicht von mir.", informierte ich ihn und schenkte ihn nach. Matt schnitt eine Grimasse. „Danke." 

„Eigentlich ist sowieso niemand da, der bezeugen könnte, das ich das war..", fiel mir auf, das Restaurant war heute wie ausgestorben.  

„Außer der Typ am anderen Ende der Bar." Matt zog die Augenbrauen zusammen. „Wer ist das?" 

„Harry Styles.." Ich zuckte mit den Schultern und versuchte nicht zu sehr über ihn nachzudenken. „Seinen Eltern gehört das Restaurant.. also wird er sicher nicht petzen." 

„Er beobachtet dich die ganze Zeit.", meinte Matt und ich gab ihn einen neuen Kurzen. Dann schenkte ich mir selbst einen ein. Jetzt war es auch schon egal, dachte ich während ich den Schnaps runterkippte. Früher hatte ich Jägermeister eklig gefunden, aber mittlerweile mochte ich es ziemlich gerne. Die Flüssigkeit breitete sich in meinem Magen aus und machte mir ein ganz warmes Gefühl. 

„Er ist mein Exfreund.", gab ich zu. „Aber erst seit Montag." 

„Scheiße." Matt fuhr sich durch seine dunklen Haare. „Ist er jetzt eifersüchtig auf mich?" 

„Er ist auf jeden eifersüchtig, der auch nur ein Wort mit mir redet." Ich verdrehte die Augen. „Ich meine, was soll das?" 

„Naja, er will bestimmt nur auf dich aufpassen.", meinte Matt und schüttelte den Kopf. „Wenn ich dein Freund wäre, würde ich auch auf dich aufpassen wollen." 

Ich verzog meine Lippen zu einem spöttischen Lächeln. „Soll das eine Anmache sein?" 

Matts Grinsen wurde breiter. „Nein. Ich will dir nur helfen zu erklären, was in deinem Harry vorgeht." 

„Er ist nichtmehr mein Harry. Wir haben Schluss gemacht.", erinnerte ich ihn.  

„Naja, aber du stehst offensichtlich noch auf ihn." Matt sah mich prüfend an, dann schaute er wieder zu Harry. „Und er steht noch auf dich. Also.." 

„Darum geht es nicht." Ich senkte meinen Blick. „Es ist ein bisschen komplizierter.." 

„Liebe ist immer kompliziert.", meinte Matt, dann begann er zu lächeln. „Vielleicht sollte ich mein aufklärendes Gespräch mit der heißen Barkeeperin beenden und meiner Freundin erklären, warum ich gestern Abend nicht nach Hause gekommen bin." 

„Wäre eine Idee..", grinste ich.  

„Wir sehen uns bestimmt mal wieder, Caddie.", meinte Matt, dann legte er einen Schein auf den Tisch und rutschte von dem Barhocker. Es dauerte ein bisschen, bis er weg war, dann legte ich das Geld in die Kasse.  

Harry schaute auf, als die Kasse zuschlug. Seine Augen fixierten mich, mir wurde auf einmal klar, dass es das erste Mal war, das wir seit Montag alleine waren. Mein Herz begann heftig zu klopfen. 

Ich blieb noch einen Moment an Ort und Stelle, dann verschwand ich in der Küche.

Harry: 

Am Samstagvormittag fuhr ich zu Caddie. Ich wusste nicht, was mich dazu bewegte. Es war einfach dieses ungute Gefühl, wenn ich an die Zukunft dachte. Ich wollte nicht, dass Anna ihr wehtat. Und ich wollte auch nicht, dass sie irgendwas mit anderen Typen hatte.  

Also überwand ich meinen Stolz, um mit ihr zu reden.  

Gestern in der Bar hatte sie mich ignoriert, es hatte wehgetan. Ich würde gerne sagen, dass ich nichts anderes erwartet hätte.. doch das hatte ich.  

Ich hatte mir gewünscht, dass sie wieder mit mir reden würde. Das wir Spaß haben würden, wie früher.  

Ich wusste nicht, warum ich so sehr an das geglaubt hatte. Vielleicht weil Caddie mir immer das Gefühl gegeben hatte, es zu verdienen, dass andere Leute nett zu mir waren.  

Ich hielt genau vor ihrem Haus, dann lief ich die Treppen zu der Tür hoch. 

Als ich bei den Klingelschildern auf ‚York' drückte, wurde mir kurz schwindelig. 

„Hallo?", fragte eine Stimme, ihre Mom. 

„Hallo.. hier ist Harry.", sagte ich vorsichtig.  

„Hey.. komm hoch." Sie klang freundlich, fast schon glücklich.  

Ich ging langsam die Treppen hoch. Irgendwie war ich misstrauisch. Warum war sie nicht sauer auf mich? Ich kannte Caddies Mom schon gut genug, um zu wissen, dass sie zu dem Exfreund ihrer Tochter nicht gerade nett sein würde. 

„Was willst du."  

Bevor ich die letzte Treppe zu Caddies Wohnung hochgehen könnte, unterbrach mich eine kalte Stimme und ließ mich aufschauen. Caddie stand da, in Jogginghose und einem hellblauen Top, die Arme vor der Brust verschränkt. Ihre Haare waren feucht, die Locken kringelten sich über ihre Schultern.  

„Ich wollte reden.", meinte ich und blieb stehen, da wo ich war. Caddie schüttelte den Kopf, dann tauchte ihre Mom im Türrahmen auf. 

„Hey Harry.", lächelte sie. „Was ist los, komm doch rein.." 

Ihr Blick wurde misstrauischer, sie schaute zwischen uns hin und her. Dann verstand ich auf einmal, was los war. Meine Augen verengten sich. 

„Danke, ich geh gleich wieder." Ich versuchte freundlich zu klingen, aber in mir begann es zu kochen. 

Sie nickte, dann warf sie Caddie nochmal einen undefinierbaren Blick zu. Als sie wieder durch die Tür verschwunden war, drückte Caddie diese hinter ihr zu. 

Dann musterte sie mich mit einem zornigen Blick. „Sag mal bist du bescheuert?! Was tauchst du hier auf?! Weißt du.." 

„Warum hast du es ihr nicht gesagt?!", unterbrach ich sie wütend. Caddie riss erschrocken die Augen auf.  

„Sie denkt, dass wir noch zusammensind, oder?!" Mein Bauch zog sich zusammen. Es tat weh. Ich wusste, dass Caddie nicht mit ihr darüber geredet hatte, weil sie sich für mich schämte.  

„Ich.. ich..", stotterte sie, dann wurde ihr Blick verletzlich. „Bitte geh, Harry." 

Ich schüttelte den Kopf. „Das werde ich nicht tun." 

„Doch das wirst du. Ich werde nicht mit dir reden, Harry." Sie atmete tief ein und aus, als würde es ihr schwer fallen, das zu sagen. „Ich will, dass du verschwindest. Halt dich von mir fern." 

Ich biss mir wütend auf die Lippe. Caddie wollte nichtsmehr mit mir zu tun haben. Es war egal, ob ich mich wieder mit Zayn vertragen hatte. Es war egal, ob ich mich ändern wollte. Es wäre ihr wahrscheinlich auch egal, wenn ich sagen würde, dass Anna wieder da war.  

Caddie wollte mich loswerden.  

„Schön.", fauchte ich. Dann warf ich ihr noch einen letzten, zornigen Blick zu und rannte die Treppen wieder hinunter. Ich stürmte aus dem Haus, zu meinem Audi. 

Nichtmal das Brummen des Motors konnte mich heute beruhigen. Wütend schlug ich gegen das Lenkrad.  

„Fuck, Fuck, FUCK!", schrie ich, dann raufte ich mir meine Locken und zog daran. Ich war so wütend. Nicht auf Caddie. Auf mich. Und auf Anna.  

Verdammt, wie sollte ich auf Caddie aufpassen, wenn sie nicht mir redete?! Wenn sie mir nicht vertraute.  

Ich wusste, dass es nur eine Möglichkeit gab. Die Lösung, die ich eigentlich vermeiden hatte wollen. Mir wurde schlecht, als ich mein Handy aus der Hosentasche zog.

Caddie: 

Die Tür knallte laut hinter mir zu, mein Herz schlug mir hart gegen die Brust. Ich fühlte mich schrecklich. Aufgewühlt und verletzlich. 

Kein Unterschied zum Anfang der Woche, es war nur noch schlimmer geworden. 

Ich hatte wirklich gedacht, dass ich mich im Griff hatte. Das ich Harry einfach vergessen könnte und weitermachen würde. Aber wenn er mich nicht in Ruhe ließ.. 

„Warum habt ihr gestritten?" Meine Mom kam zu mir in den Gang und betrachtete mich enttäuscht. 

„Keine Ahnung.." Ich hatte ihre eigentlich nicht sagen wollen, was los war. Sie war sowieso schon so angespannt, seitdem Dad wieder auf Entzug war. Ich wollte nicht, dass sie sich auch noch Sorgen um mich machte. 

„Vielleicht haben wir Schluss gemacht." Ich zuckte mit den Schultern und versuchte gleichgültig zu klingen. 

„Ihr habt was?!" Ihr Mund klappte auf. „Caddie.. was hast du getan?!" 

„Ich hab nichts gemacht." Ich biss mir wütend auf die Lippe. „Wir haben einfach nicht zusammengepasst, okay?" 

Meine Mom schüttelte wütend den Kopf. „Warum machst du das immer wieder? Warum lässt du niemanden an dich ran? Immer, wenn es schwierig wird, lässt du den Jungen lieber fallen, als dass du mal über das redest, was dich bewegt." 

„Er weiß von Dad." Ich verdrehte die Augen. „Und ich bin nicht gestört, Mom." 

„Aber Harry liebt dich doch! Warum lässt du ihn einfach gehen? Ist dir eigentlich klar, dass du nicht so einfach wieder einen Jungen wie ihn finden wirst?" 

Ja Mom, ist es mir. Ich versuchte gegen die Tränen, die mir langsam in die Augen stiegen, anzukämpfen. Ich wollte niemanden zeigen, wie viel mir noch an Hazza lag. Aber jedes Mal, wenn ich einen Moment daran dachte wie es gewesen war, als wir noch zusammen gewesen waren, war ich kurz vor dem Losheulen.  

Ich war so glücklich mit Harry gewesen. Und klar, es war nie einfach gewesen. Aber dafür liebte ich ihn umso mehr.  

Ich liebte ihn dafür, dass er sich um mich sorgte. Ich liebte ihn dafür, dass ich mich bei ihm sicher fühlte.. Ich liebte ihn, weil wir beide unsere Probleme hatten. Ich liebte ihn für jeden seiner Fehler. Ich liebte ihn dafür, dass er gerade einfach bei mir aufgetaucht war. Ich liebte ihn dafür, dass er mit mir zusammen sein wollte. Ich liebte ihn dafür, dass er sich so bemühte. 

Und weil ich ihn so sehr liebte, konnte ich Mom nicht die Wahrheit sagen.  

„Lass es einfach.", flüsterte ich, mein Hals fühlte sich geschwollen an. „Ich will nicht darüber reden." 

Ich schluckte hart, dann ging ich langsam in mein Zimmer und griff nach meinem Föhn. Eigentlich hatte ich nur zu Zayn gewollt, später musste ich arbeiten.  

Aber jetzt fühlte ich mich auf einmal so leer. Und ich wusste nicht, wie ich dieses Gefühl stoppen sollte. 

Mein Handy blinkte, auf, Lara. Irgendwie musste ich lächeln, obwohl ich mich so schlecht fühlte.  

-Hast du schon für BwR gelernt?- 

-Nope-, schrieb ich zurück. 

-Wollen wir später was machen?-, fragte Lara und ich dachte kurz nach. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass wenn ich bei Lara war, alles andere vergessen konnte.  

-Okay-, schrieb ich darum. -Wann und wo?-

Harry: 

Schon als ich die Tür der Losteria passierte und sie an einem kleinen Ecktisch sitzen sah, wusste ich, dass der Abend qualvoll werden würde.  

Mit schnellen Schritten durchquerte ich den Raum, Anna stand auf. 

„Hazza.", flüsterte sie und meine Augen verengten sich. „Anna." 

Sie beugte sich vor und drückte mir ihre weichen Lippen auf die Wange, ihr atemberaubender Duft stieg mir in die Nase. Ich schloss die Augen und hasste mich dafür, dass ich den Moment genoss.  

Dann ließ sie mich los und setzte sich wieder, ich nahm gegenüber von ihr Platz. 

„Ich bin froh, dass du dich doch umentschieden und mich eingeladen hast.", meinte sie, während sie ihre blonden Haare über die linke Schulter strich, sodass ich einen Einblick in ihren tiefen Ausschnitt gewährt bekam. Ich zog die Augenbrauen hoch und wollte gerade etwas sagen, als eine Bedienung kam.  

Ihr Blick blieb eine Sekunde länger an mir hängen, als nötig. Dann schaute sie zu Anna, ich konnte die Enttäuschung in ihren Augen sehen. Schnell riss sie sich von meinem Gegenüber los. 

„Was darf ich euch bringen?", fragte sie und Anna strich sich über ihre Haare. „Wie wär's mit einem Chapiroschka?" 

„Klar, darf ich deinen Ausweis sehen?" Die Bedienung versuchte ein freundliches Lächeln, ich hätte mich am liebsten unter den Tisch verkrochen. Anna konnte ziemlich.. unfreundlich werden, wenn sie nicht das bekam, was sie wollte. 

„Ich denke nicht, dass das nötig ist." Anna warf der Kellnerin einen spöttischen Blick zu, ich konnte förmlich spüren, wie diese zusammensackte. „Oder Harry?" 

„Natürlich nicht." Ich versuchte, hart zu klingen, obwohl es mir wirklich schwer fiel. „Für mich ein Wasser, bitte.", meinte ich und versuchte einen entschuldigenden Blick, die Bedienung kritzelte allerdings etwas auf ihren Zettel, dann drehte sie sich um und flüchtete in Richtung Küche. 

Ich drehte mich wieder zu Anna, die in die Speisekarte vertieft war.  

„Kannst du das nicht sein lassen?", fauchte ich und sie sah auf. Ihre eisblauen Augen funkelten mich belustigt an. 

„Was denn? Ich wollte ihr nur gleich zeigen.." 

Ich hob die Hand, um sie zu unterbrechen. „Lass es einfach. Ich kann deine Machtspielchen nicht ausstehen." 

Anna fixierte mich eine Sekunde lang mit ihrem Blick, dann verzogen sich ihre Lippen zu einem spöttischen Lächeln. „Ist das dein Ernst? Früher hast du selber gerne gezeigt, wer du bist." 

„Du hast mich zu dem gemacht, wer ich war.", sagte ich kalt. „Und ich will nichts mehr mit dieser Person zutun haben." 

„Oh Hazza.." Anna seufzte tief, dann schüttelte sie den Kopf und schaute wieder in die Speisekarte. „Willst du wirklich verleugnen, dass es dir keinen Spaß gemacht hat? Das dir unsere Spiele nicht fehlen?" 

„Es waren DEINE Spiele, Anna.", sagte ich, während ich sie betrachtete. Sie trug ein unglaublich blaues Kleid, das trägerlos war und ihre perfekte Figur betonte. Ihren Hals zierte eine feine, silberne Kette, die ich sofort wiedererkannte. „Du hast so getan, als würden wir gemeinsam spielen. Aber nur du hast gewonnen." 

Anna zuckte mit den Schultern. „Ich würde nicht gerade sagen, dass du viel verloren hast. Mir ist es immer so vorgekommen, als wärst du ganz glücklich, so wie alles war." 

Ihre Finger wanderten zu der Kette und fuhren langsam über ihren Anhänger, ein kleiner Schmetterling. Ich seufzte. „Was wird das, Anna. Sag mir endlich, was du willst. Ich gebe es dir und dann kannst du wieder gehen, okay?" 

Anna lächelte mich wieder an. „Danke Hazza, für das Angebot. Aber wie gesagt, ich wollte nur nach dir sehen. Vielleicht ein bisschen Spaß haben.. mal sehen." 

Sie sah sich um, ihr Blick blieb bei der Kellnerin hängen, die gerade mit den Getränken auf uns zukam. „Vielleicht ein kleine Runde spielen?", grinste sie, dann stellte die Bedienung mein Wasser und ihren Long Drink vor uns ab.

„Wir brauchen noch kurz, um uns fürs Essen zu entscheiden.", meinte Anna und die Kellnerin nickte, dann ging sie an den Tisch neben uns. 

„Anna.." Ich schüttele den Kopf. „Deine Spiele langweilen mich, ich kenn sie in- und auswendig." 

„Ach wirklich?" Sie grinste mich an und nahm einen Schluck von ihrem Drink. „Dann erzählt mir was darüber.." 

Ich lehnte mich zurück, ich war kurz davor, die Beherrschung zu verlieren und sie anzuschreien. Aber stattdessen versuchte ich, ruhig zu bleiben. 

„Du warst dir nicht sicher, ob ich dich einladen würde.", sagte ich und beobachtete ihre Reaktion, Anna schüttelte den Kopf. 

„Falsch. Ich war mir absolut sicher, dass du mich einladen würdest, Harry. Ich war mir nur nicht sicher, wie lange du brauchen würdest. Um zu merken, wie sehr du mich vermisst hast." 

Ich schaute sie einen Moment lang angewidert an. Dachte sie wirklich, dass ich da war, weil sie mir gefehlt hatte? Ich schluckte hart, das hier war nicht der richtige Zeitpunkt, um einen Streit mit ihr anzufangen.  

„Gut.. aber du warst dir nicht sicher, ob ich dir verzeihen würde." 

Ihre blauen Augen leuchteten auf. Ich lag richtig, das wusste ich. 

„Darum auch das Kleid.. und die Kette. Du denkst, dass du mich daran erinnern kannst, was ich zurückgelassen habe. Du würdest dich niemals für mich so aufstylen, wenn du nicht unsicher wärst." 

Anna schluckte hart, als sie aufsah, sah sie auf einmal gebrochen aus. Eine Seite, die man nur selten von ihr zu sehen bekam. „Harry.. ich will, dass du weißt, dass ich wegen dir hier bin. Unser letztes Spiel.. es hat nicht so geendet, wie ich es wollte." 

Ich schüttelte den Kopf. „Anna, es hat GENAU so geendet, wie du es wolltest. Ich bin aus Cheshire verschwunden." 

„Nein, dieses Mal hab auch ich verloren. Und zwar das, was ich eigentlich niemals hergeben würde. Dich, Harry." 

Sie biss sich auf die Lippen. „Es tut mir leid. Aber du hast mir keine Wahl gelassen, Harry. Warum hast du mich auf einmal auch so gehasst?" 

„Weil ich gemerkt habe, dass ich für dich nichts bin, als eine weiter Spielfigur. Du hast doch alle verarscht und gegeneinander aufgebracht. Ich hab dich zu sehr geliebt, um zu sehen, wie du wirklich bist. Was du mit den Menschen tust. Aber jetzt weiß ich es." 

„Genau das ist es, warum ich verloren habe. Du denkst wirklich, dass du mir nichts bedeutest, Harry? Ich sag dir eins, du bedeutest mir mehr als alles andere auf der Welt. Und deshalb werde ich darauf warten, bis du wieder zurück zu mir kommst." 

Sie löste die Kette von ihrem Hals und sah mich lange an, dann legte sie das Schmuckstück auf den Tisch.  

„Ich bin mir SICHER, dass ich sie wieder zurückbekomme, Harry." 

Sie stand auf und griff nach ihrer Tasche. „Wir sehen uns." 

Als sie das Restaurant verließ, blieb mein Blick an ihren langen Beinen hängen. Dann schaute ich wieder auf den Tisch, zu der Kette.  

Ich hatte sie ihr damals geschenkt. Und jetzt hatte ich sie wieder zurück.  

Eigentlich sollte es sich gut anfühlen.  

Aber ich der Preis, den ich dafür gezahlt hatte, war mir zu hoch.

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Immernoch kein Wlan -.- Aber ich hab wirklich ALLE kommis vom letzten part gelesen, aber ich hab leider zu wenig zeit, um zu zurückzukommentieren. Dafür beantworte ich unter diesem part wirklich jedes kommi, VERSPROCHEN! und danke für die ganzen votes und followers und einfach fürs lesen ♥

Wenn euch langweilig ist, schaut doch mal bei meiner neuen Story rein, irgendwie schreib ich an der grad so gerne, darum hab ich mir gedacht, dass ich sie eigentlich auch hochladen kann:)

http://www.wattpad.com/22128139-%CE%BAiss-or-%CE%BAi%C5%82%C5%82-lost-%26%26-found#.UfkNMG3IxB4

♥♥♥

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