Prisoner | h.s.

By unicorn_nelly

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❝Du möchtest so gerne daran glauben, dass du ein schlechter Mensch bist Harry. Aber das bist du nicht, okay?❞... More

➰ VORWORT ➰
➰ PRISONER TRAILER ➰
➰ PROLOG ➰
➰ 1. KAPITEL ➰
➰ 2. KAPITEL ➰
➰ 3. KAPITEL ➰
➰ 4. KAPITEL ➰
➰ 5. KAPITEL ➰
➰ 6. KAPITEL ➰
➰ 7. KAPITEL ➰
➰ 8. KAPITEL ➰
➰ 10. KAPITEL ➰
➰ 11. KAPITEL ➰
➰ 12. KAPITEL ➰
➰ 13. KAPITEL ➰
➰ 14. KAPITEL ➰
➰ 15. KAPITEL ➰
➰ 16. KAPITEL ➰
➰ 17. KAPITEL ➰
➰ 18. KAPITEL ➰
➰ 19. KAPITEL ➰
➰ 20. KAPITEL ➰
➰ 21. KAPITEL ➰
➰ 22. KAPITEL ➰
➰ 23. KAPITEL ➰
➰ 24. KAPITEL ➰
➰ 25. KAPITEL ➰
THE FANFICTION AWARDS 2017
➰ 26. KAPITEL ➰
➰ 27. KAPITEL ➰
➰ 28. KAPITEL ➰
➰ 29. KAPITEL ➰
➰ 30. KAPITEL ➰
➰ 31. KAPITEL ➰
➰ 32. KAPITEL ➰
➰ 33. KAPITEL ➰
➰ 34. KAPITEL ➰
➰ 35. KAPITEL ➰
➰ 36. KAPITEL ➰
➰ 37. KAPITEL ➰
➰ 38. KAPITEL ➰
𝐇𝐄𝐘 ➨ 𝐃𝐢𝐞 𝐅𝐫𝐚𝐠𝐞 𝐝𝐞𝐫 𝐅𝐫𝐚𝐠𝐞𝐧 ☻

➰ 9. KAPITEL ➰

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By unicorn_nelly

Unwissenheit ist die Nacht des Geistes,

eine Nacht ohne Mond und Sterne.

(Konfuzius)

-

„Ich bin Solé"

Die alte Frau steht neben dem Kamin auf und humpelt auf mich zu. Beim gehen verzieht sie leicht ihr Gesicht. Sie muss starke Schmerzen haben.

Mit leicht gebeugter Haltung kommt sie vor mir zum Stehen und schaut mir von unten aus ins Gesicht. Eigentlich müsste sie, wenn sie geradestehen würde, genauso groß sein wie ich. Ihr Alter muss sie eingeholt haben.

„Ebony", antworte ich ihr und sie reicht mir ihre faltige Hand, die ich ohne Weiteres ergreife und schüttle. Ein nettes Lächeln bekomme ich von ihr und sie streicht sich fast ein wenig rührselig über ihren grauen Rock.

Mein Blick huscht zu den anderen, die uns neugierig beobachten und besonders der schmierige Mann hat seine Interesse an dem gerade laufenden Poker Spiel verloren. Mir wird von dem stickigen Raum und den vielen Menschen richtig schlecht. Es dreht sich ein wenig und Solé scheint die Einzige zu sein, welche es mitbekommt und mich leicht am Arm festhält.

„Alles gut?", fragt sie mit einem Hauch von Besorgnis in der Stimme, „Kindchen du siehst nicht gut aus"

Ich kann bloß mit meinen Kopf schütteln und schon dirigiert sie mich aus dem Raum raus in den kühlen Flur, gleich weiter in ein Nebenzimmer. Die Tür macht Solé hinter sich zu und schließt auch ab.

Sie humpelt rüber zu einem alten Waschbecken und lässt Wasser in ein kaltes Glas fließen. Währenddessen schaue ich mich im Raum um. Es sieht beinahe aus wie ein Krankenzimmer, es liegen Medikamentschachteln, Binden, Spritzen und jede Menge anderes Zeugs auf einer Kommode. Ein Bett steht in der Ecke des Zimmers, eine gestrickte Tagesdecke liegt darüber und ich muss mir ein kleines Kichern verkneifen. Typisch Oma! Doch dann schießt mein Kopf zu Solé zurück, die mit dem vollem Glas Wasser auf mich zu kommt und mir es überreicht.

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie so eine Frau ins Gefängnis kommen kann. Genau wie Ylvie scheint sie mir hier fehl am Platz! Nachdem ich das Glas leergetrunken habe, fahre ich mir mit der Zunge über den Mundwinkel um die letzten Tropfen wegzubekommen.

„Seit wann bist du hier?", fragt sie mich und setzt sich auf einen Stuhl. Ihr Auge schaut mich wachsam an.

„Das weiß ich nicht genau, vielleicht einen Tag?", antworte ich. Ich kann es nicht genau wissen. Ich weiß ja auch nicht, wie lange ich bewusstlos gewesen bin.

„Du brauchst neue Kleidung"

„Wieso?"

„Du siehst aus wie eine Neue. Eine von den anderen" Sie steht mit einem ächzenden Keuchen und der linken Hand am Rücken auf und schlürft zu dem großen Kleiderschrank. Ich stelle mir schon vor, wie sie mir jetzt einen selbst gestrickten Poncho entgegenhält, aber sie holt eine verwaschene Jeans und ein schlichtes graues T-Shirt hervor. Beides packt sie mir aufs Bett und geht Richtung Tür.

„Zieh dich um mein Liebes, ich warte draußen vor der Tür" Ohne sich nochmal umzudrehen schließt sie auf, öffnet die Tür und tritt hinaus.

Ich seufze kurz auf und beginne mich umzuziehen. Komischerweise passt mir beides wie angegossen und ich schaue nochmal beim hinausgehen flüchtig in den Spiegel an der Wand und betrachte mich musternd. Mein blondes Haar hängt mir zottig über die Schultern. Mit meinen tiefen Augenringen und den aufgesprungenen Lippen schaue ich echt wie eine Verbrecherin aus. Ich bin wahrscheinlich erst für einen Tag hier, doch es fühlt sich schon an wie Monate. Und mir ist klar, das die Tage noch viel härter und länger werden.

Ich öffne die Tür und sehe Solé gegenüber an der Wand lehnen, sie lächelt mich schwach an und nickt zufrieden. Seltsamerweise fühle ich mich ein wenig unwohl in den neuen Sachen, deshalb zupfe ich unsicher an dem grauen T-Shirt herum. Der Overall hat mir besser gefallen.

„Louis wird sich weiter um dich kümmern. Du brauchst eine Waffe für heute Abend und mit denen kenne ich mich nicht so gut aus", erklärt sie kopfschüttelnd, „Außerdem muss noch das Essen zubereiten und kann dich deswegen nicht persönlich zu ihm bringen. Geh den Flur runter, die letzte Tür"

Damit hinkt sie an mir vorbei und geht wieder in den verräucherten Raum, indem ich kein Fuß mehr setzen will. Letztendlich geh ich hin und hergerissen, wie sie es mir gesagt hat, den Flur entlang bis zur letzten Tür. Da bleibe ich stehen und überlege wirklich zu klopfen. Vielleicht ist er gar nicht im Zimmer?

Behutsam drücke ich die Türklinke runter und zieh die Tür auf.

Louis ist da! Er sitzt auf einen verrottetem Sofa, in seinen Hand hält er ein mit Alkohol gefülltes Glas. Vor ihm auf einen Tisch steht eine Flasche Wodka die schon halbleer ist.

Sein flatternden Blick nach zu urteilen, hat er schon einiges davon intus. Er verzieht den Mund zu einem schiefen Lächeln und prostet mir mit dem Glas zu, bevor er einen großen Schluck davon nimmt. Nur vom zu schauen bekomme ich ein brennen im Hals. An dem Abend nach Mums Tod, habe ich mit Dad einmal Wodka getrunken. Es hat fürchterlich geschmeckt und ich musste mich anstrengen, es nicht gleich wieder auszukotzen. Nein, das machte ihren Tod nicht ungeschehen.

„Weißt du Kleine?", nuschelt er und rümpft angestrengt die Nase, „Ich hoffe die Ärsche da draußen sehen mir dabei zu"

Louis trinkt den Rest aus den Glas und knallt es dann mit Wucht auf den Holztisch direkt vor ihn. Fast denke ich, er hat es kaputt gemacht, aber es scheint ziemlich widerstandsfähig zu sein.

„Wie sollten sie das sehen können?", frage ich verwirrt nach.

„Naa mit den Überwachungskameras, du Dummerchen", lallt er und schlägt sich flach mit der Hand gegen die Stirn und zeigt dann kopfschüttelnd auf mich.

Ich drehe mich im Kreis und schaue suchend in jede Ecke, doch sehen tue ich auf Anhieb nichts. Fragend fixiere ich Louis Gesicht, der gerade äußerst beschäftigt mit seinen Daumen ist, die er ganz nah am Auge betrachtet.

„Findest du nicht auch, dass mein einer Daumen größer als der andere ist?", wundert er sich, während er beide Daumen abschätzend nebeneinander hält.

„Warum trinkst du eigentlich?", sage ich und gehe mit verschränkten Armen auf ihn zu. Louis lässt seine Hände sinken und schaut mich blinzelnd an.

„Sie folgen mir nicht", meint er, „Egal was ich mache, ich kann die Leute nicht so überreden wie Harry es kann! Er hat es immer geschafft Menschen mit seinen Überredungskünsten zu überzeugen" So komisch es auch  klingen mag, wenn er betrunken ist, wirkt er ziemlich ehrlich.

Er steht wankend auf und dreht am Wasserhahn vom Waschbecken, so das Wasser heraufließt und er es mit seinen Händen in sein Gesicht schöpfen kann. Danach trocknet er sein Gesicht mit einem Handtuch ab.

„Solé sagte, ich bräuchte eine Waffe", spreche ich und versuche irgendwie wieder eine Konversation in Gange zu bekommen.

Louis dreht sich zu mir um „Weißt du denn mit einer umzugehen?" Er kommt mir plötzlich wieder vollkommen nüchtern vor. Seine Augen wandern nicht ziellos durch den Raum, sondern haben wieder diese Schärfe,  die einen wegblicken lässt. Das kann jedoch nicht sein, denn niemand wird nach einer halben Flasche Wodka gleich wieder nüchtern.

„Man drückt doch einfach nur ab, so schwer ist das doch wohl nicht", entgegne ich mit nachdenklicher Mine.

„Nein, so einfach ist das nicht", murmelt er leise vor sich hin.

„Sag mal, geht's dir gut? Nach so viel Alkohol?"

„Ich habe nur ein Glas getrunken", verteidigt er sich und geht urplötzlich an mir vorbei raus auf den Flur. Ich folge ihm sofort.

„Und was war dann das mit den Daumen?", harke ich völlig fassungslos nach. Dieser Satz bringt Louis vor mir zum stehen und ich knalle voll mit meinen Gesicht in sein knochigen Rücken.

Grinsend dreht er sich um und funkelt mich mit seinen Augen amüsiert an:

„Das war schon seltsam, oder?"

Kichernd dreht er den Rücken zu mir und schlendert mit Händen in den Hosentaschen weiter. Was war bloß los mit ihm? Er schien wie ausgewechselt und gar nicht bei sich. Ich meine, sein typisches Louis Lächeln ist für ihn ja ganz normal. Soweit ich das beurteilen darf. Ein paar unwichtige Stunden schon bin ich hier und denke, das ich schon weiß wer er ist.

Ebony, du hast keine Ahnung! Das sind alles psychisch gestörte Menschen die schlimme Dinge getan und gesehen haben, Klar, das sie komisch und schlecht einschätzbar sind.

Ich denke wenn ich hier überleben will, muss ich noch viel über das Gefängnis und die Bewohner lernen.

Sorry, sorry, sorry aber ich komm Harry einfach nicht näher :(

Es würde sonst zu schnell gehen, das hasse ich auch immer so an Geschichten das man sofort mit beiden Charaktern konfrontiert wird.

Deshalb zögere ich sowas gern raus :D Hahaha

Das Kapitel war länger als sonst deshalb habe ich den Rückblick für heute mal weggelassen ... Aber es wird bald wieder welche geben :)

Und von mal zu mal setzt sich ein Puzzel zusammen xD

- N

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