➰ 29. KAPITEL ➰

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Der Kuss ist ein schlau erfundenes Verfahren,

welches das Reden stoppt,

wenn Worte überflüssig sind.

(Oliver Herford)

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Ja seine Lippen sind immer noch so weich und warm, bewegen sich so behutsam und doch so reizvoll gegen die meinen. Weitere Schauer liefen meinen Rücken hinunter und lassen aus dem Kribbeln in meinen Bauch ein leichtes Ziehen hinab in tiefere Regionen meines Körpers werden.

Harrys Hände umfassten mein Gesicht. Seine Lippen pressen sich nun sehr viel fordernder auf meinen Mund, ertasteten und liebkosten ihn und bringen mich dazu, meine Finger seitlich in sein Shirt zu krallen. Nicht um ihn noch dichter an mich heranzuziehen, denn eigentlich geht das gar nicht mehr, sondern um mich festzuhalten, weil meine Beine weich wie Pudding werden, Hitze in mir aufwallte und mein Puls rast.

Meine Lippen öffnen sich ein wenig, und ich lasse den Kopf nach hinten sinken, als seine warme Zunge in meinen Mund eintaucht und mir den Atem raubt. Harry atmet zischend ein, als meine Finger seine Halsbeuge streiften. Ich öffne meine Augen und schaue sofort in ein wunderschönes grün.

Ich fahre mit den Fingern durch das gewellte Haar in seinem Nacken. Aus Harrys Kehle dringt ein zufriedenes Geräusch, das mich an ein Seufzen erinnert. Wir lösen uns ein wenig voneinander, dann lehnt er seine Stirn an meine und schließt die Augen.

Seine heißer Atem streichelt meine Lippen und lockt mich schon beinahe ihn wieder zu küssen. Harry hat wohl denselben Gedanken, er umfasst meinen Hinterkopf und zieht das Haargummi sanft aus meinen Haaren. Meine blonden Haare fallen auf meine Schulter und weiter über den Rücken zu seinen Händen. Er streichelt durch meine Haare, nimmt sich eine Strähne und zwirbelt sie um seinen Finger.

Ich muss lächeln und gebe sogar ein kleines Glucksen von mir. Harry schaut mich an, betrachtet meinen Gesichtsausdruck und schwuppdiwupp sind seine Lippen wieder auf meinen. Diesmal fühlt es sich aber anders an. Er küsst mich, als würde es kein Morgen geben, seine Hände sind überall.

Diesmal bin ich es, die ihn in eine Richtung schiebt. Ich spüre nämlich wie meine Beine langsam nachgeben, deshalb erreichen wir schon bald das Bett. Harry setzt sich auf die Bettkante und rutscht weiter in die Mitte. Mit einem Lächeln folge ich ihn.

Meine Hand wandert unter sein T-Shirt und ich ertaste seine weiche, vertraute Haut. Die Gänsehaut wird mit jedem Zentimeter, den ich hinauf zu seiner Brust streiche, stärker. Ich fühle seinen schnellen Herzschlag unter meinen Fingern, der sich mit meinem ein rasendes Duell liefert. Mit seinen weichen Lippen fährt er mir über den Hals und löst eine Explosion von aufsteigenden Schmetterlingen aus. Vergessen sind in dem Moment Raum und Zeit. Mit einem Ruck hebt er mich an meiner Hüfte auf seinen Schoß und zieht mich an meiner Bluse an sich. Neckisch grinst er mir zu, während sich seine Augen verdunkeln. Mein Herz schlägt so schnell, dass sich meine Brust aufgeregt hebt und senkt.

Er streicht mit der Zunge um mein Ohr und merkt, wie ich erschaudere.

Tiefe, turbulente Gefühlswellen rollen durch mich, und meine Muskeln spannen sich an. Etwas zieht in Wellen über meine Haut. Noch immer liegen meine Hände auf seiner Brust und streichen über die warme Haut.

Meine Hände rutschten tiefer und ich ziehe am Saum seines T-Shirts und löse meine Lippen von seinen, Harry versteht sofort und hebt seine Arme. Ich ziehe ihm das Stück Stoff über den Kopf und werfe es achtlos beiseite.

Staunend bewundere ich seinen Oberkörper und freue mich innerlich, dass ich ihn so lange ansehen kann, ohne mich zu schämen. Harry lehnt sich ein wenig zurück, hält mich aber unterdessen an der Taille fest und seine Finger rutschen ein wenig unter meine Bluse. Es stört mich nicht im geringsten.

Prisoner | h.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt