"Sawyer!" Davisc kommt auf mich zugerannt. "Drüben am Waldrand waren Spuren. Wir sind ihnen gefolgt, bis sie plötzlich auf einer Lichtung aufhörten. Der ganze Schnee dort war zerwühlt, als ob ein Kampf stattgefunden hätte und wir haben das hier gefunden." Milan tritt vor und hält mir eine handvoll Schnee hin. Er ist rot gesprenkelt. Blut.
Ich spüre, wie sich in mir alles zusammenzieht. Ich stütze mich auf Milans Arm ab und schließe die Augen. Das darf verdammt nochmal nicht war sein! Rose geht es gut!, versuche ich mir einzureden, doch es hilft nichts. Fiore blickt mich angstvoll an "Was machen wir jetzt?" fragt sie panisch.
"Bringt mich zu der Stelle." preße ich herraus. "Milan, trommel ein paar Freiwillige zusammen und kommt nach!" Ich atme nocheinmal tief durch und folge dann Davisc und Fiore in den Wald.
"Schaut euch das an, das ist mir vorhin gar nicht aufgefallen." Ich gehe zu Davisc hinüber, der sich neben die Spuren gehockt hat. "Das Blut haben wir da drüben gefunden." ,er deutet auf die Büsche "Aber hier" , Davisc streicht über eine plattgedrückte Stelle im Schnee "hat auch jemand gelegen."
In meinem Kopf spielt sich die Szene ab. Rose kommt ahnungslos durch den Wald, sie hört Kampfgeräusche und lässt sich, clever, wie sie ist, auf den Boden fallen. Die Kampfgeräusche verstummen und Rose geht weiter, findet die verwundete Person und...was dann? Ich stehe auf und folge den Spuren durch die Büsche auf die Lichtung. Hier sieht es genauso aus, wie Davisc es beschrieben hat. Der Schnee ist aufgewühlt und dank des Blutes kann ich sofort ausmachen, wo die andere Person gelegen hat.
Als ich das vierte Mal die Spuren abgehe und versuche alles in meinem Kopf zu einer logischen Erklärung zusammen zu basteln, kommt Milan mit der Verstärkung, die aus zehn Männer und Pferden besteht.
Er kommt zu mir herrüber und ich erläutere ihm knapp meine Gedankengänge. Auch er geht die Spur zweimal ab, dann schlägt er sich durch die dornigen Büsche auf der anderen Seite der Lichtung.
"Hey!" ruft er uns zu. "Hier haben Pferde gestanden!"
Ich wechsele einen Blick mit Davisc und Fiore und überlege nicht lange "Na los!" rufe ich den anderen zu. "Worauf wartet ihr?" dann folge ich Milan.
Es dauert eine Weile, bis alle Männer und Pferde auf der anderen Seite des dornigen Gestrüpps sind, dann beäugen wir die Spuren.
"Hier haben mindestens zwei Pferde gestanden." sagt Fiore und blickt mich ernst an, dann richtet sie sie sich auf und deutet in den Wald, durch den das Licht der untergehenden Sonne dringt.
"Sie sind gegen Süden geritten."
Wir blicken uns an, alle von uns wissen was das heißt.
Heidenblutclan.