„Ich bin wieder da Schatz!“, ertönt die angenehme Stimme meiner Mutter.
„Wir haben Besuch!“, kommentiert Josh die Lage.
„Ich bin doch kein Besuch!“, fluche ich leise und schaue ihn böse an, aber er wendet seinen Blick von mir ab und starrt auf den Fernseher.
„Wollen wir gleich noch..Huch, Kind!“, sagt meine Mutter und lässt den Einkauf fallen, ich erhebe mich von der Couch und mache einige Schritte in ihre richtung bevor ich genau vor ihr stehe und ihren Atem, der schneller wurde, hören konnte.
„Sun!“, sagt sie und wiederholt immer wieder leise meinen Namen.
„Mum!“, antworte ich etwas lauter und ziehe sie in eine lange, wirklich sehr lange Umarmung.
„Wo warst du!“, fragt sie während sich die ersten Tränen über die hohen Wangen meiner Mutter bahnten.
„Ich, ich kann dir das jetzt nicht einfach so erklären!“, gebe ich bedrückt von mir und schau nervös weg.
„Sun!“, ermahnt mich meine Mutter etwas strenger.
„Du könntest mir genauso so gut erklären wer DAS DA ist!“, gab ich zickig zurück und bei ‚das da‘ streckte ich meinen Zeigefinger in die Richtung von Josh.
„Sun.“
„Mum!“
„Josh könntest du bitte kurz..? Ich möchte das mit meiner Tochter klären!“, sagte meiner Mutter und warf Josh einen komischen Blick zu, ohne zu antworten erhob er sich von der Couch und verschwand aus dem modernen Wohnzimmer.
Ich setzte mich zurück auf die Couch und meine Mutter nahm neben mir Platz.
„Sun das ist Josh.. mein neuer.. Lebensgefährte!“
„Wie lange?“
„Etwa zwei Monate!“
„Und dann wohnt er schon hier!?“
„Er hat momentan Stress, mit, seiner Ex-Frau!“, meinte sie und schaute mir dabei tief in die Augen.
„Ah der feine Herr war schon mal verheiratet!“, lobte ich sie.
„Ich doch auch!“
„Falsch Mum du bist es noch immer!“
„Sun ich bin verwitwet!“
„Hör auf sowas zu sagen! DAS HÖRT SICH AN ALS HÄTTEST DU DAD NIE GELIEBT!“, ich wurde lauter und Tränen kamen aus meinen Augenwinkeln.
„Sun, niemand wird je deinen Vater ersetzen können!“
„Wieso tust dus dann?“
„Sun!“
„Mum ich versteh dich, niemand will alleine sein, aber JOSH?“
„Was ist denn so schlimm an ihm?“
„Alles!“, gab ich murrend zu und ließ meinen Kopf an ihre Schulter fallen.
„Wie wärs wenn du mitkommst zu dem Abendessen mit seiner Tochter, ihr könntet euch alle besser kennenlernen, Mary ist in deinem Alter und echt nett. Ihr würdet euch blendend verstehen!“, schwärme meine Mutter los.
„Ah eine Tochter hat er auch!“
„Ich doch auch Sun!“
„Ja aber das ist was ganz anderes!“
„Kommst du nun mit?“
„Ich weiß nicht!“
„Es würde mir viel bedeuten!“, da war er der Blick, der Blick mit dem ich ihr nichts hätte abschlagen können.
„Gut, ich komme mit!“, gab ich murrend von mir und richtete mich auf, ging zu meinen Koffer und zog ihn mühevoll hoch in mein Zimmer.
Doch was ich nicht wusste in diesem Augenblick, dass diese Mary Harry wohl besser kennt als ich oder war alles nur scheinheiliges Getue?