ℓєт'ѕ ρℓαу α ℓуιηggαмє.. (For...

By TN_Original

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Die erste Stunde zog sich, ich versuchte wirklich aufzupassen. Aber wie zum Teufel sollte ich mich auf die Ab... More

Wenn das die Hölle ist, wo ist dann der VIP-Bereich?
Wie viel kostet Liebe?
Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der gößte Lügner im ganzen Land?
Ein Latte für Caddie
Feelings - Part 1
Feelings - Part 2
..And can we start again?
Everybody has a chance !
Let's play a game..
#нᴀᴀʟööcнᴇɴ

Was ist wohl besser? Ein blaues Auge oder ein gebrochenes Herz?!

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By TN_Original

Life give me some lemon so I mix some lemonade - Marina && the Diamonds (Bubblegum Bitch) 

(Das Leben gab mir eine Limone, also mixte ich etwas Limonade.)

Caddie: 

Jeder Mensch kennt das Gefühl, verraten zu werden. Es tut weh. Sehr sogar.  

Ich hatte auf keine einzige Wahrung vor Harry Styles gehört. Ich hatte ihm vertraut, mehr als jemanden anderen auf dieser Welt. Ich hatte ihm meine dunkelsten, tiefsten Geheimnisse erzählt.  

Er hatte mir zugehört, ich hatte das Gefühl gehabt, verstanden zu werden. Vielleicht hatte er es auch verstanden.  

Aber das änderte nichts an der Tatsache, dass er mich belogen hatte. Er hatte mir vorgespielt, jemand anderes zu sein. Unschuldig.  

Obwohl er genau das nicht war. Er war nicht unschuldig! 

Er war ein aggressives, masochistisches, eifersüchtiges Arschloch!

Dieser Gedanke schoss mir durch den Kopf, als ich am Dienstagmorgen das Schulhaus betrat. Ich versuchte die Blicke und das Getuschel, das ich verfolgte, zu ignorieren.  

Ich wusste, was sie dachten. Dass ich meinen Freund, beziehungsweise jetzt Ex-Freund, mit meinen besten Freund betrogen hatte. Und dass ich daran schuld war, dass Zayn jetzt im Krankenhaus war.  

Ich schüttelte den Kopf und sperrte meinen Spind auf, um mir die Bücher für die erste Stunde zu holen. Ich war mir nicht sicher, ob es eine gute Idee gewesen war, sofort wieder in die Schule zu kommen. Aber wenn ich daheim geblieben wäre, hätte es auch nichts geändert.  

Ich machte mir nicht die Mühe, mein BwR-Buch in die Tasche zu stecken, sondern behielt es gleich in der Hand. Dann ging ich ins Klassenzimmer, zum Glück stand mein Spind in demselben Gang. Als ich den Raum betrat, sank der Geräuschpegel auf null.  

Ich schob Lila Crew (Hi, Yuna!:D) aus dem Weg und ging zu meinem Tisch. Ich versuchte niemanden direkt anzusehen und vor allem die neugierigen, fragenden Gesichter zu ignorieren.  

Niall griff schnell nach der Cookiepackung, die er auf meinen Tisch gestellt hatte und schob sie auf seinen Tisch. 

„Sorry, ich wusste nicht, dass du kommst.", meinte er, ich schaute vorsichtig auf. Seine Miene war ausdruckslos, aber sein irischer Akzent gab mir ein leichtes Gefühl von Normalität.  

„Passt schon..", murmelte ich und ließ mich auf meinen Stuhl sinken, dann schlug ich das BwR-Buch auf. Ich hatte mich in letzter Zeit nicht sehr um die Schule gekümmert, das musste ich unbedingt ändern.  

Mrs Silver kam in den Raum und schaute sich um, dann klatschte sie in die Hände. 

„Könnt ihr mal bitte kurz leise sein?"  

Die Gespräche verstummten sofort, wahrscheinlich weil jeder wusste, um was es gehen würde. 

„Ich möchte euch nur kurz ein paar Informationen geben, bevor die Stunde losgeht." 

Sie machte eine Pause, Niall setzte sich auf seinen Platz, neben mich.  

„Ich denke, die meisten werden mitbekommen haben, was gestern nach der Schule passiert ist." 

Ich starrte auf die Handelswarenkalkulation auf der ersten Seite, obwohl ich kein einziges Wort las.  

„Ihr wisst alle, dass Gewalt an unsere Schule keinen Platz hat. Und was gestern geschehen ist, ist mir in meinen zwölf Jahren als Lehrerin nicht untergekommen. Trotzdem hat sich die Schulleitung dazu entschieden, Harry eine zweite Chance zu geben. Er ist eine Woche suspendiert und bis zum Ende des Jahres auf Probezeit. Das bedeutet nicht, dass wir mit jeden so umgehen würden. Harry ist neu an der Schule. Vielleicht wissen es einige von euch, aber er hatte früher schon Probleme, drauf wollten wir Rücksicht nehmen. Mehr darf ich euch leider nicht dazu sagen..", erzählte sie weiter, dann gingen ihre Worte in den Entrüsteten Ausrufen der halben Klasse unter.  

Ich wusste nicht, was ich fühlen sollte. Erleichterung? Wut? Enttäuschung? Zorn? 

Ich starrte wieder auf das Buch. Dann kullerte eine kleine Träne aus meinem Auge. Hilflosigkeit, das war es.

•••

Die erste Stunde zog sich, ich versuchte wirklich aufzupassen. Aber wie zum Teufel sollte ich mich auf die Abschreibung von Anlagen konzentrieren, wenn mein bester Freund im Krankenhaus lag?! 

Ich hatte Zayn gestern nur kurz sehen dürfen, er musste sich schonen. Für seinen Zustand hatte es keine Worte gegeben.  

Ich presste die Lippen zusammen, um nicht mitten in der Stunde loszuweinen. Aber es tat so unglaublich weh. Ich hatte Harry so geliebt. Und ich liebte Zayn genauso.  

Zwar in einem anderen Verhältnis, aber das änderte nichts an meinen Gefühlen.  

Zayn war der Junge, mit dem ich mich, als ich klein war, um meine Süßigkeiten geprügelt hatte. Wir zockten zusammen ‚Super Mario' auf der X-Box und schauten ‚Wenn Elfen helfen'.  

Ich konnte ihm vertrauen, weil ich wusste, dass ich die einzige war, der ER vertraute.  

Das mit Harry hatte alles geändert. Mein Leben war durcheinander geraten.  

Dann war auch noch mein Dad aufgetaucht und ausgeflippt, Mom hatte mir gestern erzählt, dass er jetzt wieder auf Entzug war.  

Der letzte Tag war einfach zu viel gewesen. Ich wusste, dass ich sowas nicht noch einmal erleben konnte. Es machte mich kaputt. Die ganze Liebe, die ich für Harry empfunden hatte, fraß mich auf.  

Ich wollte einfach nur mein altes Leben zurück.  

Zayn und ich, dass reichte mir. Ich brauchte keinen Harry Styles, der sich nachts in meine Träume schlich und mir in der Realität süße Sachen ins Ohr flüsterte. 

Denn das machte alles nur noch schlimmer.

Ich wurde erst aus meinen Gedanken gerissen, als es an der Tür klopfte.  

„Darf ich kurz unterbrechen?" Unser Schulleiter, Mr West, streckte den Kopf durch die Tür. Ich spürte die Neugierde in der Klasse, wahrscheinlich weil es um Harry gehen würde. 

Doch wider unsere Erwartungen folgte Mr West ein großes, blondes Mädchen in die Klasse. 

„Das ist Lara Bones-Fenbl.", erklärte Mr West und deutete auf die Blondine, die ein wenig verlegen aussah. „Sie geht ab jetzt in eure Klasse. Ich hoffe, dass ihr sie trotz der Ereignisse der letzten Tage gut aufnehmt. Ich weiß, es ist nicht immer einfach, vor allem wenn neue Leute zu der Klassengemeinschaft stoßen. Aber ich bin sicher, dass ihr das schafft!" 

Er nickte motivierend mit dem Kopf, Mrs Silver lächelte die Neue freundlich an. 

„Ich bin Mrs Silver, deine BwR-Lehrerin.", meinte sie dann zeigte sie auf einen leeren Tisch in der zweiten Reihe, der mir heute Morgen noch garnicht aufgefallen war. 

„Setzt dich doch einfach dort hin und versuche dem Unterricht zu folgen." 

Lara nickte, dann hob sie den Riemen ihrer Tasche an, um ihn höher auf ihrer Schulter zu positionieren. Ich betrachtete sie genauer, sie war wirklich ziemlich hübsch. Hohe Wangenknochen und ein perfekt geschwungener Mund. Sie würde Zayn gefallen, schoss es mir durch den Kopf. Ich blickte in die Klasse, die meisten Jungs hatten sich aufgerichtet und warfen der Neuen neugierige Blicke zu. Wahrscheinlich war sie gerade zum Begierdeobjekt Nr. 1 aufgestiegen, grinste ich in mich hinein. Automatisch musste ich zu Daisy Staggs schauen, die ganz in meiner Nähe saß. Sie hatte sich ebenfalls aufgerichtet und fuhr sich beunruhigt mit der rosa Feder ihres Kugelschreibers über die Lippen. Tja, das ist wohl deine neue Konkurrentin, ich hoffe, sie tritt dir in deinen kleinen Arsch.  

Ich wusste, dass ich ein bisschen gemein war. Aber naja. Sie war Daisy Staggs. Und ich hatte in den letzten Wochen oft an der eigenen Haut zu spüren bekommen, wie gemein SIE sein konnte.  

Ich hoffte einfach nur, dass Harry, Zayn und ich durch Lara ein bisschen von den Toptagesthemen verschwinden würden.

•••

Als ich den Unterricht endlich hinter mich gebracht hatte, fuhr ich zum Krankenhaus. Ich wollte unbedingt nach Zayn sehen, ich wollte wissen, dass es ihm gut ging. 

„Hey.", sagte ich leise, als ich in der Tür zu seinem Zimmer stand. Zayn hob seinen Kopf, er war gerade in sein Handy vertieft gewesen. Ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr mir seine Verletzungen wehtaten.  

Über seinen Mund huschte ein kleines Lächeln. 

„Ich hab mich schon gefragt, wann du wieder auftauchst." 

Ich grinste, dann zog ich die Schiebetür hinter mir zu und setzte mich vorsichtig auf sein Bett. Eigentlich hatte Zayn ein überdurchschnittliches schönes Gesicht. Hohe Wangenknochen, eine perfekte Nase und mandelförmige Augen. Jetzt waren seine Wangen von Flecken übersäht, die blau-grün-lila schillerten. Seine Augen waren angeschwollen und seine Lippe war aufgeplatzt. Sein Gesicht wurde von unzähligen Kratzer und Wunden, auf denen sich mittlerweile Krusten gebildet hatten, entstellt.  

Mein Magen zog sich zusammen, als ich das Gesamtbild betrachtete.  

„Schau mich nicht so an." Zayn schüttelte den Kopf und legte er sein Handy beiseite. 

„Tschuldigung.." Ich zuckte mit den Schultern. „Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber dein Anblick bereitet mir einen unglaublichen Kotzreiz." 

„Dankeschön." Als er lächelte zeigte er mir seine Zähne. Wenigstens hatte er noch alle. Dann stöhnte er auf. „Mir tut alles weh. Jede Bewegung." 

Ich schlug meine Augen nieder, ich wollte nicht, dass er sah, das ich kurz vor dem losheulen war. Dann griff ich nach seiner Hand. 

„Das wird schon wieder. Muss es." Ich holte tief Luft, dann schaute ich auf. „Wir haben eine Neue in der Klasse, sie heißt Lara." 

Zayn hob interessiert seine dichten Augenbrauen. 

„Sie ist ziemlich hübsch. Und was ich mitbekommen habe, auch nett. Daisy hat sich heute schon angepisst, weil sie so Angst hat, von ihrem Thron geschubst zu werden." 

„Dann ist sie wahrscheinlich wirklich heiß.", überlegte Zayn. „Keine Ahnung.." 

Er machte eine kurze Pause, ich war mir nicht sicher, ob er über Lara nachdachte, oder über etwas anderes. Dann durchbrach er das Schweigen.  

„Caddie.. wie geht's dir?" 

Ich lachte kurz auf, so ironisch war die Situation.  

„Zayn? DU liegst im Krankenhaus." 

Zayn zuckte mit den Schultern, dabei entglitt ein leises Stöhnen seinen Lippen.  

„Ich weiß.. aber ich würde trotzdem gerne wissen, wie du dich fühlst. Ich weiß, dass du Harry geliebt hast. Das du gedacht hast, dass er der Richtige ist.." 

„Ich hab einen Fehler gemacht, okay?!", zischte ich. Auf einmal war ich unglaublich wütend. Ich wollte mit niemanden über Harry reden. Ich wollte nicht an ihn denken. Ich wollte nicht das fühlen, was ich fühlte, wenn ich an ihn dachte. 

„Ich weiß nicht, Caddie.. du hast ihm gesagt, dass du ihn liebst. Vielleicht.. ich weiß nicht, was du jetzt denkst." 

„Was ich denke?! Glaubst du wirklich, ich könnte jemanden lieben, der meinem besten Freund sowas antut? Das ich jemanden vertrauen kann, der mir nicht vertraut?! Das ich ein Monster liebe?!" 

„Komm mal runter.." Zayn verdrehte die Augen. „Naja, jetzt weiß ich wenigstens, dass du sauer bist. Wurde er wenigstens von der Schule geschmissen?" 

„Nope." Ich schüttelte den Kopf und versuchte ruhig zu atmen. Ich hasste das. Diese ganzen Gefühle, die mich überkamen, wenn ich von Harry redete. Wenn ich daran dachte, wie sehr er mich verletzt hatte und wie dumm ich gewesen war.  

Genau aus dem Grund hatte ich meiner Mom nicht gesagt, was passiert war. Sie würde mich nur mit Fragen nerven und sich unnötig aufregen. Das Dad auf Entzug war, reichte schon.  

„Liam, Lou und Niall wollten später auch noch kommen..", erzählte ich Zayn und strich mir eine Strähne meiner dunklen Locken hinters Ohr. Ich hatte heute in der Früh keine Motivation gehabt, sie zu glätten.  

„Ich werde heute Abend sowieso entlassen.", erklärte Zayn und ich stand auf.  

„Cool.. ich muss jetzt noch was erledigen. Aber ich komm dich dann besuchen, wenn du daheim bist." 

Zayn nickte, ich hätte ihn gerne umarmt, aber damit hätte ich ihm wahrscheinlich mehr wehgetan, als geholfen. 

„Ich hab dich lieb." Ich zuckte unbeholfen mit den Schultern, normalerweise sagte ich sowas nicht zu Zayn. Er war zwar mein bester Freund, aber das hieß nicht, dass er mich nicht verarschte, wenn ich zu viele Gefühle zeigte.  

Aber dieses Mal nickte er nur. „Ich dich auch."

•••

Mein nächster Halt war das Restaurant, in dem ich arbeite. Ich hatte angefangen, weil ich Geld für mein Auto sparen wollte. Meine Mom konnte es sich nicht leisten, mir einfach so einen Wagen zu schenken, sie verdiente zwar relativ gut bei ihrem Job als Krankenschwester, aber so gut auch wieder nicht.  

Ich hätte auch noch gerne dort weitergearbeitet, es machte Spaß und ich bekam viel Trinkgeld. Aber die Eigentümer von Kette, zu der das Restaurant gehörte, waren Harrys Eltern. Und wenn ich etwas gerade nicht gebrauchen konnte, dann war es dauernd an dem Ort zu sein, wo auch er ständig rumhängte.  

Ich würde auch wo anders einen Job finden, sagte ich mir, als ich die Tür zum Speiseraum aufdrückte und Tonis vertraute Gestalt an der Bar entdeckte. Auf seinem Kopf befanden sich kaum Haare, was aber irgendwie zu ihm passte. Er hatte ein graues T-Shirt mit V-Ausschnitt an, unter dem sich sein muskulöser Oberkörper anzeichnete.  

Er war siebenundzwanzig und Harrys Cousin, sie wohnten zusammen, in einer ziemlich luxuriösen Wohnung, Downtown.  

Ich erinnerte mich an die vielen Male, wo ich bei ihm und Harry daheim gewesen war. Wie oft er gesagt hatte, dass Harry gefährlich war. Ich schüttelte den Kopf, ich war so naiv gewesen. Naiv und dumm.  

„Caddie?" Toni schaute verwundert von seinem Zettel auf, auf dem er gerade irgendwas gerechnet hatte. „Heute ist Dienstag, du hast keine Schicht?!" 

„Ich weiß." Ich zuckte unsicher mit den Schultern, Toni begann zu lächeln.  

„Ich weiß was du brauchst.", meinte er zuversichtlich, dann drehte er sich um und holte aus dem Eisschrank ein Salitos.  

„Toni.. eigentlich..", stammelte ich, er schüttelte den Kopf, während er eine Limone viertelte und ein Stück in die Öffnung des Biers steckte.  

„Trink einfach, danach ist es besser, glaub mir." 

Ich zuckte nochmal mit den Schultern, dann schob ich meinen Hintern auf einen der Barhocker und legte meine Tasche auf der polierten Theke ab.  

Toni stellte das Bier vor mir ab, dann seufzte er. 

„Wie geht's dir, nach allem?" 

Ich drückte als Antwort die Limette in den Flaschenhals, dann nahm ich einen Schluck von dem Bier. Toni hatte Recht gehabt, es war genau das, was ich jetzt brauchte. 

„Ich weiß nicht.." Ich schüttelte den Kopf. „Ich weiß einfach nicht." 

Toni nickte. „Ich werde Harry sagen, dass er sich von dir fernhalten soll. Ich habe von Anfang an gewusst, dass sowas passieren würde. Es tut mir leid, Caddie, dass du das mitterleben musstest." 

Meine Unterlippe begann zu zittern, kein gutes Zeichen. Gestern war einer der schlimmsten Tage in meinem Leben gewesen. Und ich hatte wirklich schon einiges erlebt..  

„Weißt du, was ich einfach nicht verstehe?", wimmerte ich, ich versuchte wirklich, meine Tränen zurückzuhalten. „Warum hat Harry das gemacht?! Er hat doch gewusst, dass ich ihn liebe! Er und Zayn sind so gute Freunde gewesen.. es war alles so perfekt!" 

Toni verschränkte die Arme vor der Brust.  

„Caddie.. genau das ist Harry. Er kann mit Liebe nicht umgehen. Egal was es ist, er muss es immer kaputt machen. Er schiebt alles auf andere. Auf Anna oder auf irgendwelche anderen Sachen, aber er sieht nicht ein, dass einfach er das Problem ist." 

Mein Herz schmerzte bei seinen Worten. Harry hatte mir so oft gesagt, dass Toni so über ihn dachte. Und ich hatte jedes Mal gesagt, dass er NICHT so war. Ich hatte wirklich gedacht, dass er einer von den Guten war. Obwohl genau das nicht der Fall war.  

„Du wolltest kündigen, oder?", fragte mich Toni nach einer Weile, ich hatte das Bier schon fast leergetrunken und mir war ein bisschen schwindelig. Also nickte ich nur.  

Meine Augen sahen in traurig an. „Tut mir leid.. ich kann das nur nichtmehr." 

„Ich will nicht, dass du aufhörst. Du bist eine gute, zuverlässige Bedienung.", sagte Toni und schenkte mir ein aufbauendes Lächeln. Ich wusste, was er versuchte, aber es klappte nicht. Ich war zu verletzt. 

„Nein wirklich, Caddie du bist ein tolles Mädchen. Und Harry hat dir wehgetan. Ich werde dafür sorgen, dass er das mit keiner Frau mehr so macht. Aber bitte arbeite weiter. Ich verdopple auch deinen Lohn." 

„Ach?", fragte ich lustlos. Toni nickte, dann schob er meine Tasche zu mir rüber.  

„Ich ruf dir jetzt ein Taxi, dann fährst du nach Hause und schläfst deinen Rausch aus. Und morgen ist die Welt schon besser." 

„So schlimm bin ich auch nicht betrunken..", nuschelte ich, griff nach meiner Tasche und rutschte von dem Barhocker. „Es war nur ein Bier." 

Toni zuckte mit den Schultern und grinste. „Ich seh dich am Freitag, bei deiner Schicht."

•••

Am Mittwoch kroch ich sozusagen in die Schule. Mein Schädel brummte, ich hatte trotz dem Bier kaum schlafen können. Jedes Mal, wenn ich die Augen schloss, sah ich seine unglaublich grünen Augen vor mir und spürte seine weichen Lippen, die über sanft meine streiften. 

Ich hatte es erstmal auf den Alkohol geschoben. Aber mir war klar, dass das Problem ganz wo anders lag.  

Mein heutiges Ziel war allen Leuten, die mich blöd anschauten, einen genauso blöden Blick zurück zu schenken. Ich meine, okay, vielleicht hatte mein Ex-Freund sich mit meinem besten Freund geprügelt, aber das hieß noch lange nicht, dass ich mich so anschauen lassen musste!  

Mir fiel auf, dass die meisten Blicke garnicht mitleidig oder neugierig waren, wie ich vermutet hatte, sondern eher schadenfroh. Vor allem die der Mädchen. 

Okay, ich mir war schon immer klar gewesen, dass Harry und ich nicht gerade das Lieblingspaar der Schule gewesen waren. Er war so attraktiv und charmant und lustig und unglaublich einfach. Und ich.. war eben nur Caddie York. Irgendein Mädchen, das eigentlich mehr männliche als weibliche Freunde hatte.  

Ich war kein Mannsweib, aber ich war auch kein richtiges Girly, ich war.. einfach ich! Und damit kam eigentlich jeder zurecht, zumindest war es bis jetzt so gewesen. Aber nachdem Harry und ich zusammen gekommen waren, hatte ich schon gemerkt, dass einige Mädchen anscheinend ziemlich eifersüchtig geworden waren.. 

Und jetzt war ich genau das, was sie immer hatten sehen wollen. Ein kleines Ding, das alles verloren hatte. Erbärmlich.

•••

Ich brachte den Unterricht eigentlich ganz gut rum, aber ich spürte die Blicke der anderen auf mir. Louis tippte die ganze Zeit nervös mit seinem Bleistift gegen die Tischplatte und Niall aß doppelt so viel, wie an normalen Tagen. Ich wusste, dass sie alle brennend interessierte, was das genau gewesen war. Hatte ich wirklich mit Zayn geschlafen? 

Die Antwortet lautete nein, aber das würden sie mir eh nicht glauben. 

War ich noch mit Harry zusammen? 

Wieder nein. Aber das ging sie nichts an. 

Wie fühlte ich mich? 

Falls das wirklich jemanden interessierten sollte, dann würde ich es trotzdem nicht sagen. Nicht, weil ich ein still-vor-sich-hin-leidender Typ war, sondern weil ich es einfach selber nicht wusste. 

In mir herrschte ein unglaubliches Chaos, dass es mir schwer machte, mich auf irgendwas zu konzentrieren.

•••

Als wir Sportunterricht hatten, ergriff Daisy Staggs die Gelegenheit, mich ein bisschen zu dafür büßen zu lassen, dass Zayn seine drei-Tage-Beziehung mit ihr beendet hatte. Wegen mir.  

„Na wie geht's?", grinste sie, als wir in unseren hässlichen Schul-Sport-T-Shirts in der Halle standen und uns aufwärmen sollten. Hinter Daisy hatte sich ihr übliches Gefolge aufgebaut. Also zuckte ich nur mit den Schultern. Ich war viel kleiner als Daisy und hatte vor allem nicht diese Ausstrahlung, die ihr alles zufliegen ließ, was sie wollte. 

Neben ihr fühlte ich mich schwach. Richtig erbärmlich. 

„Dann erzähl doch mal, wie war's so mit Zayn im Bett?" 

Ich konnte nur den Kopf schütteln und lächelte sie bitter an. Ich wusste, dass sie mich provozieren wollte.  

„Ich weiß nicht..", seufzte ich. „Aber du kannst es doch bestimmt nochmal ausprobieren, ihr habt ja oft genug rumgefickt.. Ach warte! Er hat dich ja abgeschossen." 

Daisy schenkte mir ein arrogantes Lächeln, dann machte sie einen Schritt auf mich zu. Mir wurde wieder unser Größenunterschied bewusst. Sie beugte sich zu mir runter, ihr Mund fand mein Ohr. Ein Gefühl, dass mir unglaubliche Gänsehaut bereitete. Mir wurde schlecht, aber ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen.  

„Pass auf York. Du bist mir lang genug auf der Nase rumgetanzt. Und nur weil du einen heißen Freund, den du, nebenbei bemerk, nicht verdient hast, hattest, hab ich dich geduldet. Aber glaub mir, ich werde dir dein Leben zu Hölle machen. Wenn du noch einmal so eine Aktion wie mit Zayn bringst, dann solltest du dir gleich eine neue Schule suchen. Also pass auf Kleines, denn ich habe dich gewarnt." 

Sie machte einen Schritt und betrachtete mich mit ihren blauen Augen, als würde sie überprüfen wollen, dass ihre Worte genau die Wirkung gehabt hatten, die sie erreichen sollten. Dann drehte sie sich um, warf ihre blonde Mähne zurück und stolzierte zu ihrem restlichen Gefolge. 

Ich ballte die Fäuste, mir standen die Tränen in den Augen. Ich war es nicht gewohnt, herumgeschubst zu werden. Und normalerweise würde es mir auch nichts ausmachen. Aber heute.. war es einfach zu viel.

•••

Als ich nach der Sportstunde die Umkleide verließ, hätte ich mich am liebsten einfach irgendwo verkrochen und geweint.  

Ich hatte mir extra Zeit gelassen, um die anderen Mädchen nicht sehen zu müssen. Daisy hatte ihnen allen wahrscheinlich einen Haufen Mist über mich erzählt.  

Ich hätte gerne gesagt, dass ich eine Person war, die nicht interessierte was andere dachten. Aber das stimmte nicht. Es verletzte mich. Mehr als ich es heute verkraften konnte. 

„Kämpf, Caddie.. kämpf.", flüsterte ich leise, aber ich war nicht stark genug. Als die erste Träne meine Wange hinunterlief, wusste ich, dass ich verloren hatte. Ich schleuderte meine Adidas-Tasche kraftlos gegen die Wand. 

„Fuck you!", schrie ich heiser, nichtmal meine Stimme hörte noch auf mich. Also lehnte ich mich gegen die Wand und rutschte sie dann langsam hinunter, bis ich auf dem Boden saß. Ich zog die Ärmel meines Kapuzenpullis über die Handgelenke und vergrub das Gesicht in meinen Händen. 

„Scheiße..", wimmerte ich. „Verdammte Scheiße.." 

Ich hatte das Gefühl, nichtmehr atmen zu können. Es tat so weh, egal an was ich dachte. Harry. Zayn. Mein Dad.  

Ich schüttelte den Kopf, ich konnte einfach nichtmehr.  

„Hey, alles okay?" 

Ich hob den Kopf und strich schnell meine Tränen weg. Es kamen sofort neue nach, aber ich konnte die Person erkennen, die mich angeredet hatte. Es war dieses neue Mädchen, Lara. 

Sie war innerhalb eines Tages zu einer der beliebtesten Personen auf unserer Schule aufgestiegen. Wenn ich ehrlich war, wünschte ich mir insgeheim, genauso zu sein wie sie. Hübsch, mutig und absolut anbetungswürdig. Sie strahlte so eine Offenheit aus, etwas, was ich niemals schaffen könnte.  

„Alles okay." Meine Stimme klang weinerlich, ich war einfach so erbärmlich.. 

„Ach komm.." Ein Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus und ich konnte ihre perlweißen, geraden Zähne bewundern. „Es ist nicht okay.. ich bin zwar neu, aber ich bin nicht blind. Du bist das Mädchen, dass mit dem besten Freund ihres Ex-Freundes geschlafen hat, oder?" 

Ich zuckte mit den Schultern, sie kniete sich runter zu mir, sodass wir auf einer Augenhöhe waren. Sie war wirklich unglaublich schön. Ihre eisblauen Augen musterten mich. 

„Komm.. du brauchst wen zu reden, dass seh ich." 

Ich zuckte nochmal mit den Schultern, dann brach meine Schutzmauer. Ich brauchte wirklich jemanden, mit dem ich reden konnte. Und nicht Louis oder Niall.. ich brauchte ausnahmsweise ein Mädchen. Also atmete ich tief ein und aus. 

„Zayn ist MEIN bester Freund. Aber er war auch mit Harry befreundet.. dachte ich zumindest.." 

Ich begann die Geschichte zu erzählen, während ich redete, purzelten die Tränen aus meinen Augen. Es tat gut, mal das zu sagen, was ich dachte. Mal darüber zu reden, was passiert war. Mit meinem Dad, mit Harry, mit Zayn und Daisy..  

Lara ließ sich irgendwann neben mich sinken und legte mir ihren Arm um. 

„Ist schon gut..", flüsterte sie immer wieder, als ich fertig war, drückte sie mich fest an sich. Sie war genau das, was ich jetzt gerade brauchte, das war mir klar. 

Ich schluchzte noch ein bisschen weiter, dann ließ ich sie los. 

„Tut mir leid..", meinte ich ein bisschen verschämt. „Eigentlich bin ich nicht so der emotionale Typ. Aber irgendwie.." 

Ich seufzte und Lara lachte. 

„Irgendwie mag ich dich, Caddie York. Du bist irgendwie.. anders. Was besonders." 

Ich weiß nicht, irgendwie breitete sich ein kleines Lächeln auf meinen Lippen aus. Es klang bescheuert, aber ich war ein bisschen stolz drauf, für so eine unglaubliche Person wie Lara etwas besonders zu sein.  

„Vielleicht sollten wir öfters was machen, es sieht so aus, als würdest du eine Freundin brauchen.", meinte sie.  

„Kann sein.", flüsterte ich, dann kamen mir noch mal die Tränen hoch. „Weißt du, was das schlimmste ist?! Obwohl ich weiß, was für ein unglaubliches Arschloch er ist.. mein Herz liebt ihn doch noch." 

Lara nickte. „Vielleicht ist es ja noch nicht ganz vorbei.. du solltest mit ihm reden, Caddie."

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Hallo meine Lieben :) Also.. wie ihr seht, dass Kapitel ist EIN WENIG länger :D 

Ich ziehe morgen um und weiß noch nicht so ganz, wann ich wieder hochladen kann.. also hab ich jetzt mal wenigstens das erste Kapitel hochgeladen :) 

Ich hoffe, ihr mögt die Story immernoch :) 

DANKE FÜRS LESEN ! <3

[rechts ist übrigens nochmal der trailer :)]

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