FAT

Por Ochrasy

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Innerhalb von 6 Wochen kann viel passieren. In Linas 6 Wochen änderte sich alles. In den Sommerferien verlor... Más

FAT als Buch
Vorwort
Kapitel 1
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Epilog

Kapitel 2

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Por Ochrasy

„Nein! Ernsthaft? Das glaub ich nicht!"

„Doch! Er hat mir die gesamte Schule gezeigt und er wollte sogar, dass wir danach zusammen in der Mensa essen."

„WAS?" Gloria fiel die Kinnlade nach unten.

„Ja, ich konnte ihm zum Glück davon überzeugen, dass ich noch ins Sekretariat muss und habe mich dann aufs Mädchenklo verzogen."

„Und es hatte wirklich niemand einen Schimmer, dass du es bist? Nicht mal die Lehrerin?"

Ich schüttelte den Kopf. Eigentlich war das ein ziemliches Armutszeugnis, denn es bedeutete auch, dass ich keinerlei Freunde an der Schule hatte. Das war eine Tatsache, die unglücklicherweise auf mich zutraf. Mein Fettpanzer war auch ein Abwehrschild gegen potenzielle Freunde gewesen.

Gloria war meine einzige Seelenverwandte. Unsere Mütter hatten gemeinsam studiert und so kannten wir uns schon von klein auf. Auf gleiche Schulen waren wir leider nie gegangen.

„Nein, die dachten wirklich, ich wäre neu. Du hättest ihre Blicke sehen sollen."

„Das gibt es doch gar nicht. Ich meine, du siehst großartig aus und hast dich verändert, aber es ist echt krass, dass die dich nicht erkennen."

Ich zuckte mit den Schultern. Sie hatten doch schon immer nur mein Fett gesehen und nie die Person dahinter. Mein Erkennungsmerkmal war nun verschwunden. Warum sollten sie mich erkennen?

„Ja, aber mich schockt viel mehr, was Jona abzieht", kam ich auf das ursprüngliche Thema wieder zurück. „Es hat nur noch gefehlt, dass ihm der Sabber aus dem Mundwinkeln läuft. Er hat gar nicht aufgehört mich vollzulabern und anzustarren. Ich könnte schwören, dass er mir sogar auf den Arsch geschaut hat, als mir ein Stift runtergefallen ist. Normalerweise hätte er gerufen: Häng dir nächsten Mal ein Schild 'Vorsicht, schwenkt aus!' an den Hintern! Das ist ja gefährlich, was du hier abziehst! und hätte dafür die Lacher aus der ganzen Klasse für sich kassiert."

Gloria grinste.

„Ist doch geil, dass er auf dich steht."

Ich hielt meine Hand hoch, um sie zu unterbrechen.

„Ich weiß aber auch nicht genau, ob er wirklich auf mich steht. Vielleicht bilde ich es mir auch nur ein. Ich bin, wie du weißt, kein Experte im Thema Jungs und interpretiere deren Verhalten gerne mal falsch", gab ich kleinlaut zu.

Ich hatte die Sprache der Männer noch nie verstanden und konnte das alles vollkommen fehlinterpretieren. Vielleicht bildete ich mir das mit meinem neugewonnen Selbstbewusstsein nur ein.

„Natürlich steht er auf dich", sprach sie, als hätte sie uns den gesamten Tag über gestalkt. „Er wollte dir die Schule zeigen und mit dir Mittag essen. Was willst du noch? Dass er dir ein rosa Herz auf den Platz legt und Rosenblätter verstreut?"

Das wäre doch mal eine sinnvolle Sache. Dann wüsste ich wenigstens, woran ich war.

„Ich habe eine bisschen Angst, dass er vielleicht doch weiß, wer ich bin und mich nur verarscht", gab ich kleinlaut zu.

„Ach Quatsch", kam es sofort zurück. „Du siehst richtig gut aus und er steht auf dich. Glaub mal an dich selbst und deine neue Schönheit."

Ich verzog das Gesicht. Auch wenn ich früher dick war, mochte ich es nicht, dass alle so taten, als wäre ich früher potthässlich gewesen. Auch wenn ich so nicht mehr aussah, tat es mir schon noch weh, wenn jemand mein altes Ich beleidigte. Schließlich war ich das ja auch mal gewesen. Das war ein Teil von mir und ich wollte nicht, dass jemand diesen Teil beleidigte.

„Ich traue ihm nicht."

Gloria verdrehte die Augen. Eigentlich war sie auch eher von der Sorte schüchtern, doch sobald wir zu Zweit hinter geschlossenen Türen saßen, strotzte sie vor Selbstbewusstsein.

„Sollst du ja auch nicht! Aber wenn er wirklich auf dich stehst, würdest du ihn ranlassen?"

Ich legte meinen Dein-Ernst-?-Blick auf und neigte meinen Kopf schief. „Ranlassen?", wiederholte ich ihre Wortwahl.

„Naja, du weißt schon. Ein paar Dates, ein paar Küssen, ein bisschen Kuscheln und Fummeln."

„Gloria!", unterbrach ich sie. „Es reicht. Er ist ein Mistkerl und ich werde mit ihm weder kuscheln, noch fummeln."

„Aber küssen?"

Ich griff nach einem Kissen und warf es in ihre Richtung. Sie wich aus und lachte.

„Was denn? Er sieht doch gut aus."

Ich seufzte. Ja, das tat er.

Wir hatten schon oft sein Facebook-Profil gestalkt. Er gehörte zu der Sorte Mensch, die Privatsphäre nicht kannten und fast täglich neue Fotos uploadeten. Wir hatten es uns zum Spaß gemacht uns regelmäßig durch seine Fotos zu klicken. Er hatte durchaus einen Hang zur Selbstdarstellung und schien mit seiner Frontkamera ein sehr intimes Verhältnis zu pflegen.

„Er sieht gut aus. Mehr aber auch nicht. Er ist ein Ekel und mit so etwas will ich nichts zu tun haben!"

Gloria grinste. „Warum hast du dich dann von ihm durch die Schule führen lassen?"

Ich hatte gehofft, dass sie diese Frage nicht stellen würde. Ich hatte nicht wirklich eine Antwort darauf. Es war einfach ein schönes Gefühl gewesen, dass er mit jemanden wie mir Zeit verbringen wollte. Das hätte ich nie für möglich gehalten.

„HA!", rief Gloria triumphierend. „Siehst du, du stehst auf ihn!"

„Red keinen Mist", bremste ich sie genervt aus. „Ich hasse ihn. Und das meine ich wirklich so."

Sie biss sich auf die Unterlippe. Dann begann sie schief zu grinsen. „Dann nutze es aus."

„Was meinst du?"

Sie machte eine Grimasse. Gloria führte sich gerne auf, als wären wir in einer Soap und als würde die Welt voller Verschwörungen sein.

„Nutze ihn aus! Brich ihm sein Herz!"

Ich begann laut loszulachen. „Ja, ist klar. Als ob Jona so etwas wie ein Herz besitzt! Da ist maximal ein schwarzes Loch, dass alles Böse anzieht und es dann an seine Mitmenschen verteilt."

„Okay, okay", lenkte Gloria ein. „Vielleicht hat er kein Herz, aber er hat ein überdimensionales Ego. Das kannst du zerstören. Stelle ihn bloß! Zeig ihm, wie es sich anfühlt, wenn man zum Gespött der Leute gemacht wird!"

Gloria schien völlig überzeugt, von dem, was sie da redete. In meinen Augen hatte sie einfach zu viele Serien gesehen, in denen Intrigen wirklich funktionierten.

„Wie soll ich das denn bitte anstellen?"

Sie verengte ihre Augen, wodurch ihre eh schon buschigen Augenbrauen noch gigantischer wirkten. „Lerne ihn besser kennen. Finde seine Schwächen heraus. Jeder Mensch hat Schwächen. Selbst er!"

„Gloria!", sagte ich nun ernst. „Du weißt, dass ich nicht so bin. Ich wüsste nicht mal, wie ich mit ihm normal reden soll."

Theatralische rollten ihre Pupillen einmal im Kreis.

„Auch wenn er ein Y-Chromosom und ein Arschloch-Gen besitzt, wirst du doch wohl in der Lage sein mit ihm zu reden. Du siehst Hammer aus und er steht auf dich. Alles, was du jetzt noch machen musst, ist seine niederen Triebe anzusprechen. Spiel mit deinen Reizen und er wird dir aufs Wort hören. Er ist ein Mann und die sind schwanzgesteuert! Nutze das aus!"

Das war so lächerlich, dass ich kichern musste

„Ich soll mit meinen Reizen spielen? Sehe ich aus, als hätte ich eine Ahnung, wie ich das mache? Bis vor kurzem hätte man mich noch als Hüpfburg benutzen können und meine Brüste waren von meinen Fettringen kaum zu unterscheiden. Wie soll ich denn da bitte mit meinen Reizen spielen?"

Gloria spuckte immer gerne große Töne, doch die Wahrheit war, dass sie mit Jungs so viel am Hut hatte, wie der Nordpol mit Südpol. Ein Junge musste sie nur angucken und schon verwandelte sich ihr Gesicht in eine Tomate. Gloria war dünn. Um genau zu sein, sah sie aus wie ein Spargel. Rundungen oder eine Taille suchte man bei ihr vergeblich. Die Pubertät ließ bei ihr immer noch auf sich warten. Nur die fiesen Pickel hatten bei ihr verraten, dass sie langsam eine Frau wurde und ihre Hormone dafür sorgen würden, dass sie sich für das andere Geschlecht interessieren würde.

„Mach, was eine Frau tut. Trage ausgeschnitten Sachen und beuge dich vor, sodass er einen vorteilhaften Blick auf deine Brüste hat. Fahre dir durch die Haare und iss eine Banane um ein bisschen Erotik in die Sache zu bringen und seine sexuellen Bedürfnisse anzusprechen."

Ich schlug mir am Rande der Verzweiflung meine Hand gegen die Stirn. „Aus welcher Teenie-Zeitung hast du dir denn diese primitiven Sachen rausgeschrieben?", zog ich sie auf.

Sie warf ihre Hände in die Luft.

„Nichts gegen die Girly Time. Die haben wirklich gute Tipps. Dank ihnen weiß ich jetzt wie ich Smokey Eyes schminken kann. Das war eine echt gute Anleitung."

„Nur weil eine Zeitung gute Schminktipps gibt, heißt das nicht, dass sie auch gut in Liebessachen sind. Einen guten Schneider frage ich schließlich aus nicht, ob er mir meine schlaffe Brust straffen kann."

Sie sah mich mahnend an. „Deine Brüste sind hübsch", widersprach Gloria mir und ignorierte meinen Einwand bezüglich der Flirt-Tipps.

„Sind sie nicht. Die hängen wie leere Hautlappen runter."

Das war der Nachteil vom schnellen Abnehmen gewesen. Die Haut an der Brust hatte sich nicht so schnell zurückbilden können, weshalb meine Brüste aussahen wie Luftballons, aus denen man die Luft herausgelassen hatte. Sie hingen vollkommen schlaff von meinem Oberkörper herunter. Der Anblick war ein Jammer. Es war das einzige Körperteil, das durch die Diät in Mitleidenschaft geraten war. Bauch und Beine waren glücklicherweise wieder straff geworden.

„Ach Quatsch", tat sie es ab. „Du siehst gut aus und genau deshalb wirst du Jona auch um den Finger wickeln können."

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