Drachenherz

By Flying_Dragon123

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21 Jahre nach Drachenblut! Um ein Bündnis mit den Seeschlangen, einer Unterart der Drachen, angesiedelt an Kü... More

Prolog: 21 Jahre nach Drachenblut
Die Seeschlange
Forschungen
Forderungen
Ein kleines Geschenk
Ein Angebot...
Entscheidung
Aufbruch
Die Meerengen
Gemeinsames Frühstück
Die See
Die Kabine des Kapitän
Kleine Gespräche
Unsittlich
Sturm
Romantiker
Ein Gefallen
Ein kleiner Hinweis
Albträume
Dunkelheit
Baldige Ankunft
Ankunft
Die Küstenstadt
Der Palast
Veilchen, Gänseblümchen und Efeu
Springer
Zufall
Köperpflege
Konstrukte
Fragen
Antworten?
Beinahe
Urteil

Hitze

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By Flying_Dragon123

In etwa so stelle ich mir die Seeschlangen vor, natürlich mit hier und da ein paar Abweichungen, aber das war das beste Bild, das ich finden konnte.


Seine Flügel zuckten, als der Stoff von Ashs Hemd seine Membran kitzelte. Es dauerte einige Minuten, bis Nymeris tatsächlich einen hellgrünen Schimmer unter der Wasseroberfläche erkannte. Erst tauchte nur einer von ihnen auf, ein riesengroßer, dessen Schuppen tatsächlich wie Smaragde im Mondlicht glitzerten. Durch ein Loch auf ihrem Kopf stieß er etwas Luft aus  und verschwand dann wieder in der Dunkelheit. 

Nur wenig später tauchte eine ganze Gruppe auf, darunter auch mehrere Jungtiere. Nys' Augen weiteten sich begeistert. Er hatte noch nie so große Fische gesehen, geschweige denn diese Art. Die Jungen hatten eine dunklere Farbe, sodass sie nicht ganz so auffällig waren und vor möglichen Jägern geschützt waren. Ihr jammernder Gesang war so laut, dass es schwer war, etwas von dem begeisterten Stimmengewirr der anderen zu verstehen.

,,Weißt du, wofür sie dieses Loch auf dem Rücken brauchen?", hörte er Ash an ihn gewandt fragen. Ohne sich umzudrehen schüttelte Nys den Kopf. Zwar gab es ein paar Aufzeichnungen über diese Tiere in den Bibliotheken, doch davon war nichts wirklich zu gebrauchen. 

,,Sie atmen damit. Sie müssen alle paar Stunden auftauchen und nach Luft schnappen. Diese Tiere haben keine Kiemen."

,,Alle Fische haben Kiemen."

,,Sie gehören nicht zu den Fischen. Wale gehören zu den Lebendgebärenden. Du findest einige Bücher dazu in den Bibliotheken meines Palasts.", die Seeschlange beugte sich etwas vor und kam ihm dadurch noch näher. Sein Oberkörper übte einen leichten Druck gegen seine Flügel aus und zwang ihn dazu, sie eng an seinen Rücken anzulegen. 

Seine Gedanken teilten sich in zwei entgegengesetzte Richtungen: Während er viel zu fasziniert von diesen Wesen war, um an etwas anderes zu denken und noch so viel mehr Fragen hatte, die er Ash stellen wollte, war der andere Teil damit beschäftigt sich gegen die Nähe der Seeschlange zu sträuben. Auch wenn diese ihm eigentlich nichts ausmachte, mochte Nymeris es nicht besonders, so eingekesselt zu sein. 


Nymeris träumte von einem Meer aus Sternen und Smaragdwalen. Er trieb auf der Oberfläche eines schwarzen Abgrundes, in dessen Tiefen tausende und aber tausende Sterne glitzerten. Die Wale zogen an ihm vorbei und beachteten ihn gar nicht. Er hörte ihren traurigen Gesang um ihn herum, ihr Ächzen und Stöhnen, als wären sie zu tiefst unglücklich.

Der junge Wyvern war unfähig sich zu bewegen. Das kalte Wasser umschlang seinen Körper wie eine unsichtbare Hand, die ihn fest an Ort und Stelle hielt. Er verspürte die ANgst, jeden Moment in das schwarze Nichts gezogen zu werden. Es war der Himmel, der sich im Wasser spiegelte. In den unendlichen Tiefen, gab es keine Sterne. Kein Licht, das ihn retten würde, sollte er untergehen. Er spürte nur eine Präsens, irgendwo da unten in den dunklen Tiefen, die darauf wartete, dass er unterging. Geduldig und hungrig zugleich. 


Er fühlte sich seltsam erholt, als die ersten Sonnenstrahlen des nächsten Tages in weckten. Auf dem kleinen Tisch stand bereits sein Frühstück, darunter auch eine dampfende Kanne Tee. Nymeris rieb sich den Schlaf aus den Augen und streckte sich ausgiebig.

Der Wyvern setzte sich an den Tisch und trank eine Tasse von dem Tee. Ein herrlicher Pfirsichduft ging von der Tasse aus, als Nys das Porzellan an seine Lippen führte und einatmete. In seinem Kopf spielte sich immer wieder dieser Traum ab. Zwar hatte er öfter seltsame Träume, schon seit seiner Kindheit, aber dieser hier fühlte sich anders an. Als wollte sein Kopf ihm damit etwas sagen. Vielleicht machte er sich auch einfach nur zu viele Gedanken, nachdem er sonst nicht viel anderes zu tun hatte.

Die Sonnenstrahlen wurden immer wärmer, je näher sie dem Süden kamen. Er spürte ihre Hitze in seinem Zimmer und ließ die Jacke auf seinem Bett liegen. Nymeris ließ sein Haar offen. Er verwendete lediglich eine Haarspange, um die lästigen Strähnen aus seinem Gesicht zu halten. Dabei versuchte er seine Aufmerksamkeit möglichst von der weißen Schatulle in der die goldene Kugel lag fernzuhalten. So schnell würde er keine Antwort bekommen, also versuchte er gar nicht erst darüber nachzudenken. Höchstwahrscheinlich fand er etwas darüber in den Bibliotheken an der Küste. 

Die Hitze außerhalb seines Zimmers war noch schlimmer. Die Sonne blendete ihn, als er auf das Hauptdeck trat und sich umsah. Die Strahlen brannten auf seinen größtenteils dunklen Flügeln. Das Meer wirkte wieder freundlich und schön, nicht wie ein alles verschlingender Abgrund. Es glitzerte türkis und ein paar kleine Wellen zerbrachen in eine schaumige Gischt. 

Unbeabsichtigt wanderte sein Blick zum Steuerdeck, wo er aber nicht Ash sah, sondern Sheiren. Sie hielt das Steuerrad fest umklammert, den Blick geradeaus gerichtet und mit ernster Miene. 

Nymeris' Füße trugen ihn in Richtung der Reling. Auf gar keinen Fall wollte er die Frau fragen, wo sich ihr König befand. Jeden, nur nicht sie. Vermutlich frühstückte er gerade...

Ein jung aussehender Seeschlangenbursche lief eilig an ihm vorbei und trug einen Holzeimer mit sich. 

,,Hey du! Warte einen Augenblick!", der Wyvern stellte sich dem Burschen in den Weg. Überraschung zeichnete sich auf dem Gesicht der Seeschlange wieder, als hätte er nicht damit gerechnet, dass Nys auch sprechen konnte. 

,,Wo ist A...mein Verlobter?", es so zu formulieren war noch immer nicht ganz nach seinem Geschmack, aber wenn das Ganze auch ernst rüber kommen sollte, war es nötig. Der Junge öffnete seinen Mund, wurde aber unterbrochen, als ein Ruck durch das Schiff ging und eine Seite sich senkte. Nymeris stolperte und stieß gegen die Holzwand der Reling. 

Die Seeschlange ließ den Eimer fallen und half ihm auf. 

,,Da ist er.", sagte er nur und zeigte in Richtung des Vorderdecks. Nys fluchte leise, da das Wasser aus dem Holzeimer seine helle Stoffhose durchnässt hatte und sie nun nicht mehr ganz blickdicht war und sah in jene Richtung. 

Sein Herz rutschte beinahe in seine Hose, als er eine lange, überraschend muskulöse Kreatur sah, die auf das Schiff kletterte. Ihre Schuppen glänzten so tief schwarz, dass sie das Licht verschluckten. Dort, wo sich eine Reihe an Stacheln entlang der Rücken von Wyvern befand, wuchsen bei der Seeschlange Flossenkämme in einer dunkelvioletten Farbe. Die einzelnen Krallen wurden durch Schwimmhäute im selben Farbton verbunden. Je näher man dem Ende des Schwanzes kam, umso mehr Flossenfächer wuchsen dort. 

Aus dem Kopf der Kreatur ragten schwarze Hörner hervor, die aussahen wie die Spitzen von Speeren. 

Nymeris schluckte. Seine Kehle war plötzlich trocken geworden. Die orange leuchtenden Augen passten absolut gar nicht zum Rest von Ashs Gestalt. Sie bildeten einen straken Kontrast zu dem Schwarz und Violett. So sahen die Seeschlangen also in ihrer Drachengestalt aus. Gruselig...

,,Oh! Ich bitte um Verzeihung! Ich wollte Euch auf keinen Fall nass machen!", der Blick des Burschen fiel nun auf den Stoff seiner Hose. 

,,Nicht schlimm. Eine Abkühlung könnte ich gut vertragen.", bei dieser Hitze war seine Hose vermutlich schneller wieder trocken, als ihm lieb war. Nymeris hob den Blick wieder, doch die Kreatur war fort, stattdessen kam Ash zum Vorschein, mit einem dunkelblauem Handtuch um die Hüfte gewickelt. 

Sein Kopf brannte durch die Hitze, doch seine Gedanken galten im Moment anderen Dingen.

Ohne es zu wollen, starrte Nys auf dessen muskulöse Brust. Die feuchte Haut der Seeschlange glänzte in der Sonne und einige nasse Haarsträhnen hingen wirr in das markante Gesicht. Die Narben auf Ashs Unterarmen waren offensichtlich nicht die einzigen. Sein ganzer Körper schien voll damit zu sein. Wie viele Schlachten hatte er denn geschlagen? Herrschte nicht seit einer Ewigkeit Frieden bei den Seeschlangen? 

Nys zwang sich dazu, den Blick zu heben, als der Seeschlangenkönig auf ihn zu kam. er erkannte bloß Umrisse von dessen muskulösen Körper und blinzelte einige Male. Als sich nichts änderte, rieb Nymeris seine Augen. Der Wyvern kippte zur Seite, als er seine Lider schloss und versuchte sich aufzufangen. 

Von irgendwo hörte er gedämpft Stimmen, die von einem seltsam hohen Ton in seinen Ohren übertönt wurden. Erst als er auf dem Boden aufkam und rücklings auf dem Holz lag, wagte er es seine Augen zu öffnen. 

Die Umrisse einiger Gesichter schwebten über ihm und Hände berührten seine Stirn und Wangen, ehe er das Bewusstsein endgültig verlor. 




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