Luminari - Im Faden des Kosmos

By PhilBookWriter

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In den unendlichen Weiten einer Galaxie, wo die Strahlen der Sterne das Leben selbst sind, leben Völker versc... More

Vorgeschichte Part 1
Part 2 Die Galaxy von Astalosaris
Hüter des Unergründlichen, der Wächter der uralten Legenden Part 3
Aufwachen Part 4
Die Akademie der astranovalen Künste Part 5
Sternenblatt-Chai Part 6
Elumium Part 7
Wohin? Teil9
Projekt Surfer Teil 10
Planethafen Teil11
Zarael vom Planeten Zephyrion Teil12
entlegenste schwebende Inseln Teil 13

Outerrim Part 8

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By PhilBookWriter

Alarions Kopf war wie leergefegt, und seine Hände zitterten leicht. Elumium. Eine legendäre Kraft? Der Leerfrost. Was hat das alles mit seinem Photon Surfer zu tun? Und wie geht es jetzt weiter? In diesem Moment fühlte sich sein Leben an wie ein Schiff, das in unbekannte Gewässer segelte, ohne eine Landkarte oder einen Kompass zu haben. Zumindest hat er mal darüber gelesen. Die Worte von Barathel und Thalin hatten Alarions Welt auf den Kopf gestellt. 

"Barathel, warum hast du mir nie etwas darüber erzählt?", fragte Alarion, während er sich nervös vom großen Wanddisplay zu seinem Onkel umdrehte. Seine Augen suchten nach Antworten, während er auf eine Erklärung hoffte.

Barathel sah Alarion mit seinen tiefen, ozeanblauen Augen an. Sie sprachen von Schutz und Fürsorge, und seine Stimme war ruhig, als er antwortete. "Mit der Gabe des Elumiums aufzuwachsen, ohne dass dich jemand entdeckt oder du sie versehentlich vor anderen einsetzt, ist eine heikle Angelegenheit, Alarion. Ich habe mich immer wieder gefragt, ob die Völker unserer Galaxy bereit sind, die Information zu akzeptieren, dass wieder Eluminer unter ihnen leben. Wir könnten entweder akzeptiert oder gejagt werden, und ich wollte dich schützen, mein Junge." Barathel fokussierte seinen Blick auf Alarion, und seine Worte sprachen von aufrichtiger Wiedergutmachung. "Ich habe es mir so sehr gewünscht, dich mit deinen Gaben aufwachsen zu sehen. Aber dieser Weg schien mir zu riskant. Doch als du deinen ersten Photon Surfer gebaut hast, wurde mir klar, dass deine Fähigkeiten auf der Farm unterfordert sind. Deshalb habe ich beschlossen, dich unter dem Vorwand deiner technischen Begabung und deines Gespürs für Dinge Thalin persönlich vorzustellen. Er wusste immer, dass du existierst, aber wir haben auf den richtigen Moment gewartet." Barathel legte seine gewaltige Hand auf Alarions Schulter und drückte sanft, um ihm Trost zu spenden. "Du bist nicht allein, Alarion. Im Zirkel haben wir herausgefunden, dass es noch wenige andere in deinem Alter in unserer Galaxy gibt. Gemeinsam werden wir lernen, mit den Kräften des Elumiums umzugehen und unsere Bestimmung, was auch immer diese sein mag, zu erfüllen." 

Alarion stimmt seinem Onkel zu und wollte mehr wissen."Thalin du hast etwas von Wesen beschrieben. Einer Kraft, die nicht einzuordnen ist. Was hat es mit der geheimnisvollen Kraft auf sich, von der du gesprochen hast Thalin?"

"Der Krieg, so hieß es offiziell," eroeffnete Thalin seine Geschichte, "drehte sich um die schändlichen Gelüste nach Rohstoffen und die unbarmherzige Gier nach Macht. Doch eine der letzten Schlachten, die ich miterlebte, fand auf dem entlegenen Schlachtfeld von Surroth statt. Ein blutgetränkter Tanz des Todes, bei dem zahlreiche unserer tapferen Luminarer ihr Leben verloren. Ich selbst, nun sieh her." Thalin zerrte seinen Kragen herunter, enthüllte eine massive, vernarbte Wunde, die wie ein düsteres Zeugnis der Grausamkeit des Krieges an seiner Schulter prangte."

73 Sternensänge zuvor.  Planet Narobis . Krieg im Outerrim.

Inmitten einer apokalyptischen Schlacht auf einem tundraähnlichen Planeten Narobis, wo die Luft erfüllt war von aufgewirbelter Erde und dröhnenden Explosionen, kämpften tapfere Krieger verzweifelt auf beiden Seiten. Die Luminarer, gekleidet in ihre weisgelben Rüstungen, trafen auf die feindlichen Truppen in ihren leicht roten Panzerungen. Die Lasergeschütze, die in der nebligen Umgebung aufblitzten, erhellten den Himmel, während die gewaltigen Kampfroboter mit bedrohlichem Zischen knapp an den Soldaten vorbeizogen, um ihnen Deckung zu bieten. Drohnen schwebten wie unerbittliche Geister am Himmel und entluden vernichtende Angriffe, blitzschnell und tödlich. Die Frontlinie bewegte sich unaufhörlich, angetrieben von gewaltigen Robotern auf beiden Seiten, die ein mörderisches Ballett des Krieges aufführten. Schreie, mechanische Geräusche und ohrenbetäubende Explosionen füllten die Luft. Verwundete Soldaten wurden weggebracht, während die Toten in den trüben Schlamm gezogen wurden, um den Schlachtfeldern Platz zu machen. Zerstörte Kampfroboter ragten wie düstere Monstrositäten aus dem Nebel hervor, nur um im nächsten Moment wieder in der undurchdringlichen Dunkelheit zu verschwinden. Die Krieger kämpften oftmals nur mithilfe ihrer Helmsysteme, die ihnen Informationen über ihre Wunden, Munition und die Lage auf dem Schlachtfeld lieferten. 

Doch auch sie waren nicht vor den verheerenden Angriffen geschützt. In der Ferne erklang das mechanische Dröhnen eines fremden Kampfroboters, der sich mit riesigen Schritten Thalin und Barathel näherte und der Boden zunehmend stark vibrierte. Sein metallischer Fußboden übersprang mühelos den Graben, in dem sich Barathel und Thalin verschanzt hatten. Mit einem zischenden Geräusch, landete der Roboter in der Hocke und entfesselte vereinzelt Raketen in den dichten Nebel vor ihm. Barathel reagierte wie Reflexgesteuert und schleuderte zwei Photongranaten auf den Roboter. Eine der Granaten verhedderte sich in den Leitungen des Ungetüms, während die andere knapp neben seinem Bein zur Ruhe kam. Im selben Moment drehte sich der obere Teil des gewaltigen Roboters in ihre Richtung, und seine mächtige Kanone richtete sich auf sie. In einem verheerenden Feuerstoß entlud er seine Waffen, und die Laserstrahlen durchzuckten die Luft, zersplitterten die Umgebung und ließen den Boden erzittern.

Thalin und Barathel, in Todesgefahr, erwiderten das Feuer, als der Roboter seines eröffnete, und die Hölle brach los. Die Strahlen schossen gefährlich nah an ihnen vorbei, zerschmetterten den Graben und füllten die Umgebung mit Qualm und Rauch. Barathel, mit dem Blick in den Lauf des Roboters, wusste, dass der nächste Schuss sie vernichten würde. Doch dann geschah das Unerwartete. Eine gewaltige Explosion erschütterte die Umgebung. Eine weitere Detonation riss ein gewaltiges Loch in den oberen Teil des Roboters. Metallteile flogen durch die Luft, und brennender Treibstoff Riss den Rest des Oberteils vom Unterteil. Das Gehör der beiden Krieger war von einem ohrenbetäubenden Tinnitus erfüllt, trotz ihrer schützenden Helme. Beide wurden von der Druckwelle der Explosion gegen die Wände des Grabens geschleudert und in den weichen Erdboden gedrückt. 

Nachdem sich der Rauch etwas gelichtet hatte, robbte Barathel benebelt mit aller Kraft zu Thalin der sich nicht bewegte. Die verheerende Szenerie bot sich ihm dar. Metalltrümmer lagen verstreut herum, und der Boden war von fremden Flüssigkeiten und Öl durchtränkt. Thalin hing aufgespießt durch einen Unterarmlangen Metallsplitter in seiner Schulter bewusstlos an der Grabenwand. Barathels Kopf dröhnte. Er kämpfte sich hoch und führte Thalin langsam über den Splitter der Schulter. Wie er schließlich bemerkte war der Splitter wohl eine Armlänge lang und wurde durch die Wucht nochmal um die Hälfte hinter Thalins Schulter in den Erdboden gestoßen. Thalin der seine Augen langsam öffnete wurde über Barathels Schulter gelegt und gemeinsam schleppten sie sich in die schützenden Bäume, die von nassem Nebel umhüllt waren. Der Waldboden, bedeckt von einem dichten Teppich aus grünen Moosen und zarten Pflanzen, bot Erholung und Schutz.

Barathel begann sofort mit der Versorgung von Thalins Verletzungen. Er nahm seinen Helm ab, damit er besser atmen konnte. Weiße Moosflocken, die sich im Laufe der Jahre angesammelt hatten, bedeckten den Boden, und die rote Wunde auf Thalins Schulter wurde von ihrer Saugfähigkeit allmählich aufgesogen und verfärbt. 

73 Sternensänge später. Planet Luminari. Akademie der astranovalen Künste.

"Barathel, mein vertrauter Freund, führte mich in meiner Schwäche fort von diesem blutgetränkten Ort des Grauens. Er führte mich an einen geschützteren Ort, fernab des grausamen Schlachtens. Dort, angekommen, nahm er meinen Helm ab und sorgte für meine Wunde. Meine Sicht verschwommen und ich konnte sie nicht fokussieren. In dem Moment landete nahezu lautlos ein Schiff im Nebel. Ein gutes Stück von unserem Versteck entfernt, das Flugobjekt war mir völlig fremd. Es war so schwarz wie das unendliche All, und sein Antrieb schien eine unheimliche Technologie zu nutzen, die ich noch nie zuvor gesehen hatten." Thalin beschrieb weiter. "Aus dem Inneren dieses unheimlichen Schiffes stiegen Menschen - oder besser gesagt Wesen - in schwarzen Kutten. Sie wurden begleitet von einer Einheit, die genauso dunkel und mysteriös war. Die Augen dieser Wesen leuchteten wie brennende Sonnen, doch sie strahlten eine furchtbare Hitze aus, die alles in ihrer Nähe zu verzehren schien. Sie suchten etwas, Alarion, aber ich konnten nicht verstehen, wonach sie suchten. Das Licht um diese Wesen, das Licht der Wahrheit und des Verstehens, schien von ihnen absorbiert zu werden. Es gab keine Reflexionen in ihren Augen, nur jenes schreckliche, orangefarbene Glühen."

Thalin legte eine Hand auf seine vernarbte Schulter und fuhr fort, "Barathel, stets konzentriert auf die Heilung meiner Wunde, fand inmitten dieser schrecklichen Begegnung den Leerfrost. Seine Handlungen retteten mir das Leben, da er die Blutung mit der Hilfe Elumiums stoppte und meine Wunden schneller heilen ließ." Thalin setzte seine Erzählung fort, während die Brutalität der Geschichte offenbart wurde, "Barathel hegte meine Verletzung mit aller Sorgfalt, doch als er den Leerfrost fand, wurden die Wesen wie durch ein Signal auf uns aufmerksam und schnellten wie angezogen auf uns zu. Schließlich wurde auch auf sie aufmerksam, in einem letzten verzweifelten Versuch ergriff er mich und wir versuchten uns zu entfernen, doch die Dunkelheit folgte uns. Wir kreuzten einen Trupp unserer tapferen Luminarer, welcher sich ihnen in den Weg stellte, als menschliche Barrieren gegen das Ungeheuerliche. Doch das Unfassbare geschah – sie schwebten in der Luft, gehalten von einer unsichtbaren, schrecklichen Kraft, während andere verblassten und zu leblosen Hüllen wurden. Wir eröffneten das Feuer, aber unsere Kugeln fanden nur die Krieger der düsteren Wesen oder standen schwerelos im Nebel." Thalins Geschichte endete in einem Crescendo aus Grauen, "Schließlich verblasste mein Bewusstsein, nur um wiederzuerwachen und Barathel zu finden. Er blutete, sein Helm war zerschmettert, seine einst weiß lechtende Rüstung zerrissen und wie von rotem Regen übergossen. Um uns herum lagen zerfetzte Körper. Abgetrennte Gliedmaßen und der Sand klebig und getränkt von Blut. Schwarze Kutten lagen zerstreut herum. Erschöpft und niedergestreckt sank Barathel neben mir auf die Knie, seine Arme schwer wie die Last der Welt selbst, und sein Bewusstsein versank in der pechschwarzen Finsternis. Einige Zeit verging bis unser Volk uns fand und dem Schlachtfeld entfernte. Den Krieg haben wir gewonnen, haben wir in der Genesungsstation 5 Sternensänge später erfahren. Doch zu welchem Preis Barathel, zu welchem Preis?"

Thalin verstummte. Er starrte in eine ferne Welt. Seine Gedanken nicht in der Akademie sondern wieder auf dem Schlachtfeld.



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