Quellen der Traurigkeit - Die...

By PatriciaPrezigalo

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Nach dem Angriff auf das Zuhause der Halbelfe und Tagträumerin Kaja, ahnt niemand, welche Gefahr das Reich Mo... More

Band 1 / Teil 1
1. Etwas Übles naht
2. Gefahr auf Schwarzburg
3. Verworren und verhext
4. Im Licht
5. Ein Erwachen mit Schrecken
6. Schatten des Todes
8. Schmetterling im Regen
9. Feuertanz
10. Bestattet
11. Von Gift und Magie
12. Ein Ende
Band 1 / Teil 2
13. Auf der Flucht
14. Schatten
15. Wunden
16. Die verborgenen Pfade
17. Enklaven des Lichts
18. Eiszeit
19. Nur für Spieler
20. In Gefangenschaft
21. Neuer Anfang
23. Das Sternenfest
24. Kein Ende in Sicht

7. Regen und Schlamm

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By PatriciaPrezigalo


Entgeistert starrte Kaja den Fremden an. Wann war er ins Zimmer gekommen? Was hatte er mitbekommen? Ein leises Aufstöhnen. Darien gingen wohl ähnliche Gedanken durch den Kopf.
Der Fremde lächelte breit, doch die Augen im scharfkantigen Gesicht blieben kalt.

„Junger Mann, du solltest auf sie hören."
Er sprach die Handelssprache näselnd mit starker avensischer Betonung.
Unvermittelt bohrte sich sein Blick mit lodernder Intensität in Kajas.
„Für einen Lehrling des ehrenwerten Heilerstandes gebührt es sich nicht, vor Patienten so zu keifen. Wenn ich es mir recht überlege, für eine Dame gebührt es sich in keiner Situation."

Ihr schoss Hitze in den Kopf. Bevor sie etwas sagen konnte, baute sich Darien in voller Größe vor ihr auf und zog sie nah zu sich. Sein Körper war angespannt, als erwarte er einen Schlag.

„Wo finde ich Eure Lehrmeisterin?", fragte der Fremde gelassen. Er bewegte sich zur Seite, um Kaja besser zu sehen. Präzise. Flink. Wie ein Raubtier, das seine Beute umkreiste.
Plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Er trug die Kleidung eines Pilgers, aber seine Bewegungen verrieten den Krieger. Ihr Herz machte einen Satz und raste dann donnernd in ihrer Brust.

„Warum wisst Ihr, wer ich bin?"
Sie brauchte Dariens heimlichen Knuff nicht, um zu wissen, dass sie einem Vollstrecker gegenüberstand.

„Ich suche die Heilerin Alina, wo finde ich sie?"

„Edler Herr ... Die Frau Heilerin ist nicht hier. Ich wäre Euch dankbar, wenn Ihr uns mit meinem Vater alleinließt. Seine Verletzungen sind schwer", sagte Darien so rührend, dass selbst Kaja erwartete, ihn in Tränen ausbrechen zu sehen.
Aber der Vollstrecker sah nachdenklich aufs Bett, strich über seinen ergrauten Ziegenbart. Er setzte ein Lächeln auf, von dem Kaja annahm, dass es selbst einem Wolf gegraust hätte.

Sie fröstelte. Darien legte einen Arm um sie und bat:
„Bitte ... Wir möchten Abschied nehmen."

„Selbstverständlich."

Der Vollstrecker verließ das Zimmer. Kaja fing durch seine Bewegung einen Lufthauch auf. Erstarrte. Darien schloss die Tür hinter ihm mit einem leisen Seufzer, der sie zusammenfahren ließ.

„Kaja? Kaja, ist alles in Ordnung?" Sanft strich er mit dem Handrücken über ihre Wange.

„Ja. Danke."

Ihre Stimme klang fremd in ihren Ohren. Sie konnte ihm nicht sagen, dass der Vollstrecker nach Magie roch. Ein- und ausatmen. Ohne ein weiteres Wort hastete sie aus dem Zimmer. Sie musste Alina warnen.

„...Hilfe nehme ich gerne an, werter Herr Cisnero", sagte Alina fröhlich. Mist, er hatte sie vor ihr gefunden.

„Nicht nötig. Das kann ich doch tun", mischte sich Kaja ins Gespräch ein. Darien war ihr gefolgt und legte seine Hand auf ihre Schulter. Sie versteifte sich, damit er sie nicht wegziehen konnte.

„Nein, danke. Herr Cisnero ist Heiler aus Dragura. Er wird mir heute netterweise etwas zur Hand gehen ..."

„Was führt Euch aus der königlichen Hauptstadt zu uns ... in die Einöde?", fragte Kaja hastig, bevor sie weggeschickt wurde.

Alinas Augen verengten sich zu einem strafenden Blick, dem Kaja auswich. Ein Vollstrecker stand hier vor ihnen und von Naril, der sie schützen sollte, war keine Spur zu sehen. Da war es egal, wie unhöflich ihr Verhalten war.

„Mein Amt ist es die Vollstrecker anzuführen. Aber im Grunde bin ich nur ein bescheidener Diener der Neuen-Ordnung."

Kajas Augen suchten Alinas Gesicht, in dem sich allerdings nicht das erwartete Erstaunen abzeichnete.
„Das ist eine sehr noble Aufgabe, wenn man nach einem höhren Plan handeln kann."

Kaja biss die Zähne zusammen. Der blöde Plan. Nichts tun.

„Wie kommt es, edler Herr, dass Ihr einen Namen führen dürft?", mischte sich Darien ins Gespräch ein, während er sich zwischen sie und Cisnero drängte. 

Ein leeres Lächeln lag auf dem Gesicht des Vollstreckers, bevor er gelassen antwortete:
„Anders als die gewöhnlichen Kleriker, die der Neuen-Ordnung am besten dienen, wenn sie ihre alte Identität ablegen, um eins mit ihrer Gemeinde zu werden, tragen wir hochrangigen Glaubenshüter, die Verantwortung für alle. Wir müssen daher mit unserem Namen Rechenschaft ablegen können."

„Was hofft Ihr, hier zu finden, Herr Cisnero?", fragte Darien.

„Antworten und böse Magieanwender. Du wirst mir sicher recht geben, mein junger Freund, dass finstere Mächte am Werk sind, die den Fürsten und deinen Vater überfallen haben. Deswegen sind meine Brüder und ich hier, um den Frieden der Neuen-Ordnung mit allen Mitteln zu verteidigen. Und natürlich suchen wir immer nach neuen Talenten, um unsere Reihen zu stärken."

„Schluss jetzt, Kinder. Wir haben zu arbeiten. Kaja, du hast Verpflichtungen, denen du nachkommen musst."

Alina begleitete ihre Worte mit einem vielsagenden Blick, der keine Widerrede duldete. Dann drehte sie ihr den Rücken zu und meinte zum Vollstrecker:
„Bitte, folgt mir, ich werde Euch alles zeigen. Ihr werdet feststellen, dass wir erstaunlich gut ausgerüstet sind."

Cisnero blieb nichts anderes übrig, als ihr zu folgen. Kaja konnte sein Gesicht nicht mehr sehen, aber sie hätte alles, was sie besaß, darauf verwettet, dass er erneut dieses widerliche, falsche Lächeln zur Schau trug. Sie schluckte leer.

„Ihr müsst mir von der neuen Behandlungsmethode für Wundfieber erzählen, die Professor Letznik entwickelt hat. Wie geht es ihm? Es ist eine Weile her, seit ich ihn an der Fakultät in Dragura besuchen konnte", hörte sie Alinas Stimme.

Kaja verweilte nicht länger, um den beiden nachzusehen. Sie lief in die entgegengesetzte Richtung zum Innenhof. Sie hatte ja Verpflichtungen dort. Wieder wurde sie wie ein unmündiges Mädchen entlassen. Was für ein bescheuerter Plan! Sie schlug die Tür zum Hof kraftvoll hinter sich ins Schloss. Fantastisch! Der Regen hatte wieder eingesetzt und nach ein paar Schritten war sie klatschnass. Kaja bemerkte erst, dass Darien ihr gefolgt war, als seine Stimme sie aus ihren Gedanken riss.

„Bist du völlig von Sinnen? Hast du nicht verstanden, dass das ein Vollstrecker war?"

„Natürlich. Deswegen wollte ich Alina nicht mit ihm alleine lassen."

Darien nahm ihre Hand und zog sie unter den Bogengang, weg vom Regen und neugierigen Blicken. Alle Gebäude des sechseckigen Innenhofs waren an die Innenmauern gebaut. Unter den Häusern war ein reich verzierter Laubengang erschaffen worden, durch den die Bewohner trockenen Fußes von einer Seite des Hofes zur anderen gelangen konnten, wenn sie rundherum gehen wollten. Die meisten nahmen mit dem Matsch vorlieb, sodass sie alleine waren.

„Das ist nicht dein Ernst!", zischte ihr Darien zu. „Nachdem du mir besonnenes Verhalten in Gegenwart der Vollstrecker predigst, stürmst du einfach blindlings auf einen von ihnen los?"

„Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, aber ich wollte Alina helfen."

„Und deswegen führst du dich auf wie eine Verrückte! Das war das Beste, was dir dazu eingefallen ist? Da lasse ich deine ich-bin-ja-ach-so-überlegen-Vorträge über mich ergehen, während du leichtsinniger bist als ich."

„Was willst du von mir?", fragte sie gereizt, da mehr Wahrheit, als Trost in seinen Worten war.

„Ich will, dass du endlich die Augen aufmachst und nachdenkst, bevor du handelst. Du willst allen helfen, ohne Rücksicht auf Verluste. Aber jetzt bist du in Gefahr. Gerade du solltest vorsichtiger sein und dich von den Vollstreckern fernhalten."

Skeptisch verengte sie ihre Augen. „Was soll das heißen, gerade ich sei in Gefahr?"

„Warum ist der Vollstrecker zuallererst in der Krankenstation aufgetaucht? Hmm? Heiler werden immer verdächtigt, Hexer zu sein. Das gilt auch für die Lehrlinge der Heiler."

Nein. Cisnero war in der Krankenstation, weil er sich vor Naril fürchtete, beantwortete sie im Stillen seine Frage.

„Kaja hörst du mir überhaupt zu? Du musst dich in Sicherheit bringen. Versteck dich in den Bergen, dort finden sie dich nicht. Geh! Jetzt sofort! Sag niemandem, auch mir nicht, wo du hingehst. Ich bringe dir deine Sachen und Essen zur Bergwiese. Bitte."

„Das ... ich ..." Was konnte sie ihm sagen, ohne zu viel zu verraten? Heute schon würde sie Schwarzburg verlassen müssen. „Das geht nicht."

„Du weißt, dass ich recht habe. Wenn sie keine Schuldigen für den magischen Angriff finden, machen sie dich zum Sündenbock. Ich hinterlasse dir eine Nachricht, sobald sie weg sind."

„Mich oder Alina. Ich muss... "

Sie wollte zurück, aber Darien legte seine Arme um sie und hielt sie fest.

„Bitte Kaja, tu das nicht. Hör auf mich. Ich kann das nicht - nicht jetzt. Nicht ..." Seine Stimme brach.

„Was? Lass mich los! Was fällt dir ein, mich festzuhalten?"

Seine vom Schmieden gestärkten Arme ließen sie nicht entwischen. Kaja gab es auf, sich aus seinem Griff entwinden zu wollen. Sie müsste ihn verletzen, um es zu schaffen.

„Denk nach! Der Frau Heilerin mag man einiges nachsagen, aber sie ist nicht dumm. Sie weiss, dass Cisnero ein Vollstrecker ist, und hat dich trotzdem weggeschickt. Also wird sie dafür einen Grund haben. Kannst du nicht akzeptieren, dass sie deine Hilfe weder will, noch braucht?"

Er ließ sie los.

„Ja, sicher, aber ..."

„Aber was? Bist du die Auserwählte? Kannst nur du uns retten, weil wir anderen unwürdig sind? Manchmal machst du mich mit deiner Art so wütend, dass ich ..."

Er unterbrach sich und verschwand ohne ein weiteres Wort in der Krankenstation. Kaja stampfte mit dem Fuß auf. Da war so vieles, das sie ihm hätte sagen wollen, doch es wäre zwecklos gewesen, denn sie wusste, er hatte recht. Und am meisten ärgerte sie, dass er es auch wusste.

Kaja starrte die spitz zulaufenden Kreuzbögen mit den gemeißelten Steinblumen und Tieren an. Am liebsten wäre sie den ganzen Tag so stehen geblieben, doch das würde nichts ändern. Alina wollte ihre Hilfe nicht und Kaja musste sich dem Regen, Schlamm sowie Dao stellen.

Missmutig verließ sie den Bogengang und stapfte durch den Matsch zur Waffenkammer, die zusammen mit den Kasernen den südlichen Innenhof dominierten. Sie versuchte zu ignorieren, dass auch dieses Kleid schlammig wurde und sie stattdessen das hätte anziehen sollen, das schon dreckig war.

Durch den Regen erkannte sie verschwommen Daos Umrisse, wie er auf sie wartete. Sie war inzwischen zu spät dran, obwohl sie früh aufgestanden war. Er schwang mit tödlicher Anmut eine Waffe, die einer überdimensionierten Streitaxt glich.

Kaja stöhnte auf. Diese riesige Axt konnte sie sicher nicht vom Boden anheben. Damit zu kämpfen war ganz außer Frage. Wie so oft in seinem Unterricht verfluchte sich Kaja, dass sie nicht die übermenschliche Kraft und Geschicklichkeit der Elfen geerbt hatte. Die jonglierten mühelos mit schwersten Lasten, ohne so muskelbepackt auszusehen wie Grim oder Darien. Nicht, dass sie Naril je hätte jonglieren sehen, aber sie war sicher, dass er das konnte, wenn er es wollte. Nein, sie konnte nicht einmal eine Axt vom Boden anheben. Unfair.

Auf dem planierten Gelände hinter Dao machten die Krieger ihre Übungen. Wunderbar, ein boshaftes Publikum. Selbstverständlich nahm Dao nie Rücksicht darauf und Kaja musste von einer demütigenden Übung in die nächste stolpern. Wenigstens war sie heute nicht die Einzige. Mit einem schadenfrohen Lächeln sah sie den Kriegern zu, wie sie sich in schneller Folge in den Schlamm warfen und dann gerade aufsprangen. Sie übten zusammengepfercht in einer Ecke, anstatt den gesamten Exerzierplatz zu nutzen. Seltsam.

Kaja schirmte mit der Hand ihre Augen vor dem Regen ab, um mehr zu erkennen. Da waren die hüpfenden Krieger in ihrer ockerfarbenen Uniform, während die Offiziere in ihren blauen Umhängen Befehle brüllten oder ihre Knuten schwangen. Es waren keine roten Umhänge zu sehen. Endlich, die erste gute Nachricht des Tages − die Elite war ausnahmsweise nicht da.

Dafür waren viele neue Gesichter darunter. Schwarzburg war eine Ausbildungsstätte für Krieger in Mosurav. Fürst Balour finanzierte und überwachte die kostspielige Ausbildung und Ausrüstung. In der halbjährlichen Truppeninspektion kürte er die besten zwanzig, die er nach Dragura zum Dienst in die königliche Armee entsandte. Balours Krieger genossen zu Hofe den Ruf die Besten der Besten zu sein und Anwärter für eine Ausbildung bei ihm kamen von weit her. Dafür hatte er vom König einen Steuererlass bekommen, auf den er stolz gewesen war.

Kaja runzelte die Stirn. Die neuen Gesichter in ihrem Publikum bedeuteten, dass aus den Anwärtern Rekruten ausgesucht worden sind, obwohl der Fürst tot war. Wer hatte das veranlasst? Hauptmann Grim? Aber der hatte weder die Befugnis über die Geldmittel, noch den notwendigen gesellschaftlichen Rang für eine Erhebung.

Als Kaja nah genug war, um die andere Hälfte des Platzes zu sehen, blieb sie stehen. Jetzt war ihr klar, warum die Krieger nur diese eine Ecke nutzten. Der Rest des Geländes sah aus, als hätte es ein riesiger Maulwurf umgegraben.

Vorsichtig näherte sie sich der Stelle, durch die sich tiefe Spalten und Krater zogen. Hier fand gestern die Truppeninspektion statt, also war der Lehmgolem ...

Etwas sauste nah an ihrem Kopf vorbei, riss ihr Tuch und ein paar Haare vom Kopf. Mit einem schmatzenden Geräusch landete es im Matsch. Ihr Herz setzte einen Schlag aus. Mit angehaltenem Atem drehte sich Kaja zum Wurfgeschoss um. Es war ein Übungsrapier, das bis zum Heft im Schlamm steckte. Dao hatte die Nase voll vom Warten. Mit einem hörbaren Seufzen zog sie es aus der Erde. Sie ließ das Tuch liegen - sie wollte nicht riskieren, dass mehr als nur ein paar Haare abgetrennt wurden.

Resigniert stapfte sie auf Dao zu, der seine Axt gegen ein Übungsrapier eingetauscht hatte und sie auf Surisch anblaffte:
„Wie oft muss ich es sagen: Sei wachsamer! Diese Tagträume werden dich umbringen. Wir fangen an, Parade mit Riposte. Los!"

Kaja fing den Helm, das gepolsterte Wams und die säuerlich riechenden Arm- und Beinschützer auf, die er ihr nacheinander zuwarf und zog sie schweigend an, mit dem Rücken zu den Kriegern.
Dao trug die gleichen braunen Schützer wie sie, über seiner einfachen Leinenkleidung, obwohl sie ihn so gut wie nie traf. Kaja hingegen bekam trotz Polsterung blaue Flecken oder Kratzer ab, da sie mit echten Waffen, die allerdings stumpf waren, und Schilden übte, damit sie sich an deren Gewicht und Balance gewöhnte. Sie stellte sich in die erste Grundposition und die Übungen begannen.

Alina hatte vor acht Jahren, als sie nach Schwarzburg kamen, darauf bestanden, dass Kaja täglich von Dao im Umgang mit Waffen unterrichtet wurde. Doch sie hatte ihre ganze Überzeugungskraft gebraucht, um Dao dafür zu gewinnen. Er nahm keine Schüler an, schon gar keine Zivilisten und erst recht keine Mädchen. Ein Heiler, der sich seiner Haut nicht zu wehren wisse, sei auf dem Schlachtfeld zur Versorgung von Verwundeten nicht geeignet, war Alinas damaliges Argument gewesen, das Dao überzeugt hatte. Und seither war sie seine erste und einzige Schülerin. Sie Glückspilz!

Nach einer Weile war Kaja nicht nur nass vom Regen, da ihr der Schweiß in Strömen vom Rücken floss. Das Rapier musste sie bloß zweimal aus dem Schlamm fischen und sie selbst war nicht einmal hineingefallen, obwohl sie Alinas zu lange Röcke und ihre verletzte Hand behinderten. Das verbuchte sie als persönlichen Rekord. Leider hielt ihr schlammloses Glück nicht lange.
„Nimm die Polsterung ab! Wir repetieren, wie man Gegner zu Fall bringt und wenn man fällt, richtig zu fallen. Der Boden ist weich, da kannst selbst du dich nicht verletzen."

Nachdem sie, nach eigener Zählung, zum achtzigsten Mal im Schlamm gelandet war und ihr der letzte Aufprall trotz weichen Bodens und richtiger Technik die Luft abgeschnürt hatte, verkündete Dao:
„Zeit aufzuräumen."

Wortlos bedeutete er Kaja, ihm in die Waffenkammer zu folgen. Dort wurde ein Teil des Arsenals der Feste gelagert. Es war die Aufgabe von Dao, als Waffenmeister diese Lagerbestände zu verwalten und zu pflegen.

Sie betraten den langen Raum, in dem sich zu beiden Seiten hölzerne Regale mit sorgfältig aufgereihten Waffen erstreckten. Dao hatte alle Fensterläden geschlossen. Seltsam. Kaja konnte kaum die Schilde direkt neben ihr erkennen, obwohl sie mit ihren halbelfischen Augen besser im Dunkeln sah, als Menschen. Wie Dao bei den Lichtverhältnissen überhaupt etwas sehen konnte, war ihr ein Rätsel. Auf dem Tisch in der Mitte stand ein Kerzenständer, den er entzündete.
Er reichte ihr ein schweres Tuch. Es roch nach Waffenöl, aber sie trocknete trotzdem ihre Haare damit und wickelte sich darin ein, da der Raum nicht beheizt war.

Obwohl Kaja unzählige Male die Waffenkammer besucht hatte, fand sie in der Vielfalt von Ausrüstungsgegenständen immer etwas Neues, da Dao ungewöhnliche Waffen sammelte.
Er setzte sich und bedeutete Kaja mit einer Kopfbewegung, es ihm nachzutun. Das Kerzenlicht war wie eine goldene Kugel in der Dunkelheit, die sie umfing. Auf dem Tisch vor ihm lagen Stäbchen, Schwämme, Vliese, Töpfchen, bunte Fläschchen und andere Utensilien zur Pflege der Ausrüstung. Er legte Wert darauf, dass Kaja jede Waffe, die sie verwendet hatte, blitzblank polierte.

Dao schob ihr einen Lappen zu und meinte mit Blick auf ihre verletzte Hand:
„Versuch zur Abwechslung, dich nicht zu schneiden."

Sie verengte die Augen, ergriff den Lappen und rieb unbeherrscht an der Klinge. Dao trocknete gewissenhaft seine große Axt. Kaja stellte sich auf eine unangenehme Viertelstunde des Schweigens ein, als er sie überraschte.
„Du bist gut geworden, aber du bist nicht stark genug."

Kaja hob ihren Kopf. Zum ersten Mal bewertete er ihre Leistung mit einem „gut" und das ohne eine Verneinung.
„Nicht stark genug", wiederholte sie.

„Ja, um dumm zu kämpfen."

„Ich bin nicht dumm."

Dao lachte rau auf. Kaja zuckte im Stuhl zusammen und hätte sich beinahe am spitzen Ende der Klinge verletzt.
„Nein, nicht du. Deine unaufmerksame Art."

„Ach so? Dann ist alles klar!"

Dao musterte sie mit seinen schwarzen Augen so eindringlich, dass sie sich am liebsten unter dem Tisch verkrochen hätte. Warum musste sie frech werden?

„Du hast viel gelernt bei mir, aber es reicht nicht, um jeden Kampf auszufechten. Du musst aufmerksamer sein oder du wirst getötet. Ein guter Kämpfer ist listig, gleicht seinen Kampfstil dem Gegner, den Waffen und dem Terrain an."

Kaja wollte einwenden, dass sie genau das machte, sonst würde sie von ihm zu Mus zerkleinert werden. Aber er fuhr fort, bevor sie Luft holen konnte:
„Die Erde ist übersät mit den Grabhügeln guter Kämpfer. Wer am Leben bleiben will, weiß, die meisten Kämpfe werden gewonnen oder verloren, bevor sie ausgefochten wurden."

„Wie soll ich das verstehen? Ich kämpfe nicht ... oft."

Dao bedeutete ihr, mit dem Polieren des Rapiers fortzufahren. Sie hatte nicht bemerkt, dass sie innegehalten hatte, und nahm ein weiches Stäbchen vom Tisch, mit dem sie die Verzierungen des Handschutzes säuberte.

„Ich meinte nicht, dass du den Kampf suchst. Aber dir folgt Unheil auf dem Fuße. Es wird dich finden und dann musst du zum Kampf bereit sein. Wenn du es nicht bist, musst du stark sein oder viel Glück haben. Und du bist nicht stark genug."

Wovon sprach er? Welches Unheil? Hilflos sah Kaja zu ihm, aber er war über seine Axt gebeugt, die er einfettete.

„Ich verstehe es immer noch nicht."

Ohne seinen Blick zu heben, fragte er:
„Herr Gant, unser Stallmeister ist verstorben?"

„Ja, letzte Nacht. Aber ..."

„Wer profitiert von seinem Tod am meisten?", unterbrach er sie.

„Keine Ahnung. Was hat das mit unserer Unterhaltung von vorhin zu tun?"

„Beantworte die Frage."
Daos Stimme klang wie Donnergrollen. Er sah sie an, als könnte er die Antwort mit seinem Blick aus ihrem Kopf holen. Kaja rutschte im Stuhl zurück. Das Tuch fiel von ihren Schultern. Schweigend hob sie es hoch und hängte es über die Stuhllehne.

In der Tat, wer profitierte am meisten von Gants Tod? Als Stallmeister war Gant der Kopf der Gutsverwaltung. Er war zuständig für die Beschaffung, Lagerung und Einteilung aller Vorräte, die Zölle, Buchführung, das Personal und für vieles mehr. Seine Position war die bedeutendste im zivilen Bereich. Er war direkt dem Fürsten unterstellt, der, als Stellvertreter des Königs, die militärische und zivile Führung über Schwarzburg und die dazugehörigen Ländereien, den Gau, hatte. Aber ... Ja, genau! Kaja hob ihren Blick und sah direkt in Daos Augen.

„Balour ist tot und hat keinen Stellvertreter. Also wären der Hauptmann und der Stallmeister gemeinsam für die Führung der Burg verantwortlich gewesen, jeder für seinen Bereich, bis ein neuer Fürst eingesetzt wird. Jetzt, da Gant tot ist, ist Grim für alles allein zuständig. Er hat am meisten profitiert."

Sie hätte sich treten können, dass ihr das nicht früher aufgefallen war. Nach kurzer Überlegung fuhr sie fort:
„Ihr glaubt, dass Gants Tod nachgeholfen worden ist. Da er an Magenkrämpfen verstarb, käme nur Gift dafür in Frage."

Dao räumte seine Axt weg, was Kaja dazu brachte, mit dem Polieren ihrer Übungswaffe weiterzumachen. Nachdenklich sagte sie:
„Aber Grim konnte ihn nicht vergiften. Sie mögen sich nicht. Daher sehen ... sahen sie sich nur, wenn es unvermeidlich war. Balours Beratersitzung war vor Tagen und Grim isst nur dann im Speisesaal, wenn er dazu gezwungen wird."

„Wozu sollte er sich die Hände schmutzig machen?", erwiderte Dao, der jetzt den anderen Übungsrapier putzte. „Wenn man bedenkt, was dem Fürsten zugestoßen ist, wird der König lange keinen neuen Statthalter finden. Daher kann sich Grim auch ohne gesellschaftlichen Rang und mit der Hilfe des Klerikers jahrelang als inoffizieller Fürst von Schwarzburg halten. Wenn er sich nicht zu dumm anstellt. Dank solcher Aussichten kann er eine Reihe von Personen für seine Pläne gewinnen, die für ihn die Drecksarbeit machen."

„Nur ein Dummkopf würde sich darauf einlassen. Ein Mord an einer hochrangigen Person wie Gant für einen besseren Posten? Auch, wenn keine Nachforschungen erfolgen, was unwahrscheinlich ist, müsste der Mörder damit rechnen, eliminiert zu werden", sagte Kaja verächtlich.

„Das ist wahr, aber Grim scheint einen Dummen gefunden zu haben, denn sein Plan ging auf und Gant ist tot. Er kann jetzt Erhebungen durchführen und neue Stellen besetzen. Fällt dir niemand ein, der unerwartet eine Stelle bekommen hat, die dieser jemand schon immer haben wollte?"

Kaja hatte die Augen so weit aufgerissen, dass sie sicher war, dass sie ihr aus dem Kopf fallen mussten.

„Bernarth? Er war Gants Buchführer und ist jetzt der neue Almoser. Er, ein Mörder? Aber... aber, das sind nur Annahmen. Wir wissen nicht mit Sicherheit, dass Gant vergiftet wurde. Es kann tausend Gründe geben, warum er Magenkrämpfe hatte. Vom Essen zum Beispiel."

Dao sah sie lange und intensiv an, als würde er auf etwas warten. Sie senkte den Blick auf das Rapier in ihrem Schoss, das sauber war und nur noch geölt werden musste. Also machte sie sich an die Arbeit.

Kaja hatte gestern das Abendessen im Speisesaal verpasst, trotzdem wusste sie, was serviert worden war. Marra war nicht für ihren Einfallsreichtum bekannt, aber sie verstand ihr Handwerk und war penibel reinlich. Nur ein einziges Mal hatte es Probleme mit dem Essen gegeben, als Marra das Lungenfieber hatte und von Rudin vertreten wurde. Sie legte das fertig gesäuberte und geölte Rapier feierlich auf den Tisch. Mit einem triumphierenden Lächeln meinte sie:

„Ja, er musste vergiftet worden sein. Da gestern keine Gäste da waren, gab es für alle Bewohner den gleichen Eintopf und Gant ist als einziger gestorben."

„Gant hätte sicher gerne gewusst, was auf ihn zukam, bevor es eintrat?"

„Ja, wer nicht."

„Wäre er aufmerksamer gewesen, hätte er erkennen können, dass Grim eine Gefahr war, nachdem Fürst Balour starb."

„Ich denke schon", erwiderte Kaja verunsichert.

„Hätte er sofort Sicherheitsvorkehrungen getroffen, wäre er Grim zuvorgekommen und hätte diesen Kampf zu seinen Konditionen austragen können, anstatt sich vergiften zu lassen. Kämpfe werden gewonnen oder verloren, bevor sie ausgefochten werden. Kämpfe nicht dumm, sei aufmerksamer oder das nächste Mal verlierst du mehr als ein paar Haare."

Daos Worte wischten ihr Lächeln vom Gesicht, obwohl sie gerne einwenden wollte, dass Vergiften kein Kampf war. Sie stand auf, um zu gehen, da sagte er:
„Ab Morgen findet kein Unterricht mehr statt."

Hatte Kaja sich verhört? Dao sagte nie ab. Nicht während der Schwindfieberepidemie, nicht als die Feste wochenlang belagert wurde. Nie, während acht langen Jahren, außer Alina bat ihn darum. Eigentlich hätte sie vor Freude jubeln sollen, aber es versetzte ihr einen Stich.
„Warum?" Hatte sie etwas falsch gemacht?

„Ich werde Schwarzburg verlassen. Das hiesige Klima gefällt mir nicht."

Wie er das Wort Klima betonte, konnte sie sich denken, dass er etwas anderes meinte. Wusste er, dass die Vollstrecker hier waren? Kaja senkte ihren Blick.

„Ach so."

„Deine Ausbildung ist sowieso seit Monaten abgeschlossen. Du verfügst über alle Kampfkenntnisse, die für den Notfall nützlich sind, aber du bist kein Krieger. Es soll dir nicht in den Sinn kommen, in einem Krieg mitzukämpfen oder es mit ausgebildeten Kämpfern an einem Turnier aufzunehmen. Du hast keine Rüstung, und selbst wenn du eine hättest, würde sie dir nicht helfen, zu überleben."

Dao legte seine gereinigte Waffe auf den Tisch und sah Kaja starr an. Als sie dachte, dass er nichts mehr sagen würde, stand er auf und ergriff ihre Schulter.

„Weißt du, was das bedeutet?"

Sie schüttelte den Kopf, denn sie traute ihrer Stimme nicht.

„Beim Abschluss der Ausbildung bekommt jeder Rekrut seine ersten Waffen aus dem Arsenal. Da du Zivilistin bist, gebe ich dir eine von meinen eigenen."

Er ging zum Fenster. Die Dunkelheit verschluckte ihn. Holz knarrte. Aus einer versteckten Nische zog er ein längliches Paket heraus. Sorgfältig wickelte er es aus der Ölhaut und streckte es ihr entgegen.

Ehrfürchtig beugte sie sich über das Bündel. Darin lag ein schlankes, schwarzes Schwert. Das Heft war mit dunklem Leder umwickelt und in den stählernen Knauf war ein ovaler, milchiger Stein gearbeitet. Ein filigraner Drache wand sich zwischen dem Heft und der Klinge. Er bildete den Handschutz und seine ausgebreiteten Flügel die Parierstange.

Kaja seufzte. Es war die schönste Waffe, die sie je gesehen hatte. Sie wagte es nicht, sie zu berühren. Dao nahm das Schwert in die Hand und durchschnitt die Luft zu Demonstrationszwecken.

„Kaja, darf ich vorstellen? Das ist Drachenzorn. Hervorragend verarbeitet und ausbalanciert. Das Schwert passt perfekt zu deinem Kampfstil, denn es braucht einen Teil Geschicklichkeit und zwei Teile Überraschung."

„Aber ... Das ist ... ich kann ein so kostbares Geschenk nicht annehmen."

„Der Meister übergibt seinem Schüler immer die erste Waffe. Und ich gebe nur das weiter, was am besten zum Schüler passt."

Sprachlos starrte Kaja das Schwert an, ohne sich zu rühren. Dao legte Drachenzorn vor sie auf den Tisch und sagte amüsiert:
„Du stellst dich an, als wäre das ein unbezahlbares Celwick Schwert. Nimm es! Ich habe genug Waffen. Dieser Zahnstocher liegt seit Ewigkeiten unbenutzt bei mir herum. Den wollte ich längst loswerden."

Kein Wort des Dankes konnte ihre Gefühle beschreiben. Kaja umarmte Dao mit aller Kraft. Er tätschelte ihr den Rücken.

„Sieh zu, dass du es gut behandelst, denn das beste Schwert wendet sich gegen dich, wenn du es vernachlässigst."

Seine Stimme hatte einen sanften Unterton, der die schroffen Worte Lügen straften. Kaja ließ ihn los und lächelte ihn an.

„Ich werde gut auf Drachenzorn achtgeben, das schwöre ich Euch."

„Das bringt nichts, wenn du in Stücke gehauen wirst. Übe jeden Tag mindestens eine Stunde damit."

Kaja versprach es, wobei sie einen harten Kloß im Hals hatte. Zögerlich schloss sie ihre Finger um das Heft. Der Kerzenschein spiegelte sich im schwarzen Metall der Klinge. Kaja hob Drachenzorn feierlich an.

Ein Blitz durchzuckte sie, als wäre das Schwert elektrisch aufgeladen. Instinktiv wollte sie es loslassen, aber ihre Hand gehorchte ihr nicht. Die Klinge glühte dunkelrot und strahlte Hitze ab. Alte Magie floss aus Drachenzorn in ihren Arm, durch ihren Körper. Schweiß brach ihr aus allen Poren.

Die Klinge erlosch plötzlich. Alle Wärme wurde schroff aus Kajas Körper gezogen. Sie biss die Zähne zusammen, damit sie nicht klapperten.

Mit wild klopfendem Herzen wirbelte sie herum. Ihr Geheimnis war enthüllt. Die Vollstrecker? Die Waffenkammer war dunkel. Da war niemand. Niemand, außer Dao. Mit angehaltenem Atem suchte ihr Blick sein Gesicht.

Auf Daos Lippen lag ein spöttisches Grinsen, doch in seinen Augen fand sie keine Überraschung. Sie atmete zittrig aus. Wusste er es? Nein. Unmöglich. Nur Alina und Naril wussten es.
Dao kam langsam auf sie zu. Was hatte er vor? Ihre Finger verkrampften sich um das Schwert, das sie sofort mit der Spitze nach unten senkte, um so harmlos wie möglich zu wirken.
Schneller als ihre Augen folgen konnten, flog eine Faust auf sie zu. Sie zuckte zusammen. Kein Schlag. Seine Hand ruhte auf ihrem Kopf, den er an den Haaren nach hinten bog, damit sie ihm in die pechschwarzen Augen sah.

„Wie ich gesagt habe, zwei Teile Überraschung. Das Schwert hat dich als seinen neuen Meister akzeptiert."

Dao schnaubte, als er ihr schmerzverzerrtes Gesicht sah und ließ sie los. Er nahm ihr Drachenzorn ab. Ihre Knie fühlten sich butterweich an. Mit zittrigen Fingern glättete Kaja ihr Haar.

Sie hätte ihn gerne gefragt, woher er wusste, dass sie Magierin war und warum er sie nie gemeldet hatte. Aber sie entschied, dass sie es nicht wissen wollte − ihre schmerzenden Haarwurzeln würden es ihr nicht danken, ein zweites Mal so strapaziert zu werden.
Dao schnürte das Schwert mit dem Öltuch zu einem festen Bündel, das er ihr überreichte. Kaja drückte es an sich, bis sie das harte Metall an ihrem Brustkorb fühlte. Sie konnte nicht glauben, dass es ihr gehören sollte.

„Danke. Für alles. Möge das Licht immer auf Eure Wege scheinen."

Kaja räusperte sich. Ihre traditionellen Worte des Abschieds klangen zu förmlich und zu schwach, um auszudrücken, was sie fühlte.

„Übe mit der Waffe lieber zwei Stunden am Tag, um stärker zu werden. Du wirst es brauchen. Bleibe wachsam, Kaja, damit wir uns wiedersehen."


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