L U C I A N A
Neidisch starre ich den Mädchen mit den perfekten Körpern und flachen Bauch hinterher. Diese Party war eindeutig ein Fehler. Die ganzen reichen Mädchen haben mich nicht einmal eines Blickes gewürdigt. Ich werde wohl immer das arme Hausmädchen sein, welches aus Zufall - oder wie sie es nennen würden Glück - Adonis Salvatore heiratet.
Das ich arm war - oder bin - und ein Hausmädchen war, ist glücklicherweise ein Teil von mir. Ich versuche mit allen Kräften die nervigen Kommentare und das Gemurmel zu überhören. Es sind viele fremde Gesichter hier. Die einzigen die ich kenne sind Sandro, Adonis und Amaya. Amaya ist die einzige Normale hier.
Die Mädchen tragen wirklich unglaublich knappe Bikinis. Wirklich. Ich war froh darüber als Amaya mir einen weißen Bikini geben konnte der nicht gerade nur das aller nötigste bedeckt.
Die Yacht ist wirklich riesig. Sie ist größer als mein Haus und ich kann nicht glauben das Diego Valetta es von seinem Vater geschenk bekommen hat. Ohne Grund. Ohne einen besonderen Anlass. Einfach. So.
Die meisten von uns liegen auf den Liegen die von der Sonne großzügig einbezogen werden. Es gibt viel Champagner, laute Musik, leckere Snacks, nackte Haut, viele Muskeln. Sonnencreme liegt überall rum und das weite Meer umhüllt uns.
Was mich am meisten von all diesem Reichtum überrascht hat, ist das es zwischen uns einen Pool gibt. Ein Pool auf der Yacht die gerade auf dem Meer schwimmt. Ich bin von wirklich reichen Leuten umgeben. Immer mal wieder wird eines der Mädchen rein geschubst und dann folgt ein lautes Gekreische.
Es ist wirklich heiß. So heiß das selbst ich langsam ins Schwitzen komme, obwohl ich gut mit Hitze umgehen kann. Damit meine ich nicht die Hitze die Sandro ausstrahlt mit seiner nackten Brust. Er liegt wenige Liegen weiter. Trägt eine schwarzen Sonnenbrille und seine dunkelbraunen Haare liegen ihm auf der Stirn. Seine Muskel...Seine Muskeln ziehen meinen gesamten Körper gleich über Bord. Seine schwarze Badehose sitzt perfekt.
Adonis, mein Verlobter, sitzt neben mir und hat seit dem Frühstück eine sehr schlechte Laune. Wir reden nicht viel. Wir reden eigentlich gar nicht. Was mir auch recht kommt. Er sitzt neben mir und baut sich einen Joint. Natürlich liegt hier auch viel Koks, Canabis oder Alkohol rum. Das ist bei den reichen üblich.
Um Adonis nicht dabei zu beobachten, wie er seinen Körper zerstört, lasse ich meinen Blick immer wieder über das weite Meer gehen. Das beruhigt mich irgendwie.
Amaya unterhält sich mit einem Mädchen Namens Louisa. Sie hat uns aneinander vorgestellt, aber das wars auch. Sie hat mich nachdem sie meinen Namen gehört hat vollkommen ignoriert. Wirklich. Wie als wäre ich Luft. Auch gut.
Ich passe hier einfach nicht rein. Ich habe das Gefühl ich würde jeden stören und das niemand mich hier haben möchte. Adonis ist bloß gerade neben mir, weil er sich einen Joint baut, sonst war er die ganze Zeit bei Diego oder den anderen Jungs. Amaya ist mit ihren überdurchschnittlichen Freundinnen und Sandro ist sowieso scheiß Egal wo ich bin oder was ich mache. Eigentlich bin ich froh darüber, wenn mich niemand beachtet. Aber wir sind nunmal auf einem fucking Boot und ich kann hier niemanden aus dem Weg gehen.
Sandro beachtet mich natürlich auch auf keinen Fall, bevor einer der heißen Mädchen noch denkt er hat Interesse an mir. Alles wie immer.
Ich überreagiere wahrscheinlich wieder. Ich sollte froh darüber sein, das mich niemand anspricht oder sich mit mir unterhalten will. Vielleicht sollte ich einfach die Sonne genießen und am besten einschlafen.
Das klingt gut.
Ich setze mich auf und ziehe mir schnell mein weißes luftiges Kleid vom Körper. Wurde auch endlich mal Zeit. Sobald ich das Kleid ausgezogen habe, ordne ich noch schnell mein Handtuch und lege mich dann in die pralle Sonne.
Es ist eher mein Vorteil das niemand mich beachtet. Gerade als ich nach der Sonnencreme greife, bemerke ich Adonis starren und halte inne.
"Was?" frage ich ihn und runzle verwirrt meine Stirn.
"Süßer Bikini." kommentiert er und sofort heben sich seine Mundwinkel. Ich sehe an mir herab und dann wieder in seine Augen, die offensichtlich an meinen Brüsten hängen geblieben sind.
"Meine Augen sind hier oben." fauche ich ihn an und Adonis Grinsen wird bloß breiter.
"Ich weiß." unberührt starrt er weiter auf meinem Körper und ich verdrehe genervt meine Augen.
"Es gibt genug andere Mädchen die du anstarren kannst..." murmle ich genervt und drehe mich schnell auf meinen Bauch.
Das war ein Fehler, weil jetzt starrt Adonis auf meinen Arsch und nun schießt mir die Hitze in die Wangen. So schnell wie seine Aufmerksamkeit bei mir war, so schnell lenkt auch schon ein anderes Mädchen seine Aufmerksamkeit auf sich, als sie an ihm vorbei geht und extra noch mit ihren Hüften wackelt. Selbst ich habe ihr hinterher gesehen.
Adonis lässt alles stehen und liegen und geht ihr hinterher. Sofort wird mir übel, als ich daran denke das er sie bestimmt irgendwo fickt und sie dann schön raus Posaunen kann das ich als seine Verlobte fast schon dabei zugesehen habe. Das kränkt mich auf jeden fall nicht. Ironie.
Verzweifelt sehe ich ihm hinterher und bemerke das ich wieder allein gelassen wurde. Na ganz toll. Meinen Rücken zu sonnen habe ich auch keinen Bock mehr, also setze ich mich auf. Wie automatisch wandern meine Augen zu Sandro. Und wie üblich sitzt eine atemberaubende Blondine neben ihm mit riesigen Brüsten und dicken Lippen.
Noch besser kann es nicht werden.
Wieso sitze ich hier eigentlich rum wie ein elendes Stück und habe nicht einfach auch Spaß wie alle anderen? Ich habe nicht ein einzige mal gelacht seitdem ich hier bin und die anderen können fast gar nicht mehr aufhören zu lachen. Das ist unfair.
Entschlossen stehe ich von meiner Liege auf und setze mich an den Poolrand. Ich fluche als das kalte Wasser meine erhitzte Haut berührt und lasse schnell meine Beine ins Wasser. Diese Abkühlung tut gut. Als ich nich vorsichtig umsehe, bemerke ich wie ein Typ mit blonden Haare zu mir sieht.
Kurz ertönt da eine Blockade in mir, als müsste ich irgendjemanden treu bleiben. Doch dann erinnere ich mich das mein Verlobter gerade eine andere fickt und Sandro höchstwahrscheinlich mit der gut aussehenden blondhaarigen.
Also was genau hält mich davon auf ihn auch anzusehen? Genau Nichts.
Du willst aber nur Sandro...warnt mich meine innere Stimme, doch er will mich nicht. OFFENSICHTLICH.
Ich erwidere den Blick und sofort schwimmt der Kerl zu mir rüber. Langsam lasse ich meine Beine im Wasser schweben.
"Wieso bist du so alleine?" fragt er mich und mein Mundwinkel hebt sich leicht.
"Damit jemand wie du zu mir rüber schwimmt." antworte ich ihm und beginne zu lachen. Er tut es mir gleich, weil ich das nur ironisch gemeint habe.
Er hängt sich mit seinen Armen an das Poolbecken und sieht neugierig zu mir hoch.
"Wie heißt du?" fragte er mich als nächstes.
"Luciana." antworte ich ihm und er hebt erstaunt seine Augenbraun.
"Du bist also die Verlobte von Adonis..." noch bevor ich etwas erwidern kann, sieht dieser blonde Kerl nach oben und ich bemerke einen dunklen Schatten auf meinem Körper.
Ich drehe mich um und erblicke Sandros dunkle Gesicht. Wütend sieht er zu mir runter und ich sehe verwirrt zu ihm hoch.
"Verpiss dich Giulio." brummt er sauer und genannter Giulio ist mit nur einem Wort weg.
Genervt sehe ich ihm hinterher und würde ihm am liebsten Pussy hinterher rufen. Doch das traue ich mich natürlich nicht. Typisch.
"Was ist?" Zicke ich Sandro an.
"Wurde dir die Blondine zu langweilig?" rutscht es mir ungewollt aus und ich beiße mir hart auf meine Lippen.
"Du stehst nicht auf blonde Typen." bestimmt er ernst und ich erhebe mich. Seine prächtigen Muskeln strahlen mir entgegen und ich versuche mit allen Kräften nur in seine Augen zu sehen.
"Ich steh auf niemanden." erwidere ich und lasse mir meine Lüge nicht anmerken.
"Du stehst auf mich." Sandro sieht bestimmerisch zu mir runter und mein Mund wird ziemlich trocken.
Shit Shit Shit.
"Und du auf..." beginne ich und bin froh darüber, als mein Name ertönt.
Jesus Maria!
"Luciana!" ruft Adonis laut meinen Namen und ich drehe mich zu ihm. Wütend sieht er zu mir und ich drehe mich wieder zu Sandro, der wütend seinen Bruder fixiert.
"Ich geh...dann mal." erkläre ich kleinlaut und bemerke wie unangenehm das gerade ist.
Adonis sieht wirklich sehr wütend aus und Sandro macht die Lage gerade nicht entspannt, weshalb ich mit vorsichtigen Schritten zu Adonis rüber gehe. Ich versuche krampfhaft die stechenden Blicke zu unterdrücken.
Plötzlich beachtet mich jeder und findet mich doch ganz schön interessant. Nur wird mir bei so viel Aufmerksamkeit übel. Doch das ist Adonis ziemlich Egal denn er wollte genau das damit bezwecken. Er wollte das sich jeder zu mir umdreht und mich bemerkt. Er will das jeder weiß zu wem ich gehöre und ich hasse es.
Ich hasse es wirklich ihm zu gehören.