Der Prinz des Düsterwaldes ||...

By Louiejojo

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Als Nienna, Schwesterstochter des Königs von Rohan, in den Düsterwald geschickt wird, weil ihre Eltern in den... More

Der Abschied
Ankunft im Düsterwald
Der König
Des Königs Sohn
Erwachen
Eldarion
Das Geheimnis des Ringes
Legolas' (Un)wahrheit
Thranduils Worte
Auf der Suche nach Antworten
Was fühlst du?
Abschied - für immer?
Vatersorgen
3K Special ~ Rückblick
Eine ungeplante Reise
Höhlenentdeckung
Schmerz
Wahre Liebe
Auf einmal waren sie weg
6K Special ~ Rückblick
Freiheit?
Beschäftigungen
Ein weiter Weg
10K Special ~ Rückblick
Vorbereitung auf die Heimreise
Wieder nach Hause
Kein Kind?
Die Hochzeit
20 Fakten über diese Story

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By Louiejojo

Eine einzelne Träne rann Niennas Wange hinunter. Legolas griff nach ihrer Hand. Er vergrub sein Gesicht in ihrem Haar. "Ein Kind..." murmelte er. Warum war er nicht eher darauf gekommen? Er hatte schlicht und einfach nicht daran gedacht. Eine Schwangerschaft war vollkommen ausgeschlossen gewesen... das Letzte was sie in ihrer Lage brauchen konnten.
Aber andererseits war es wundervoll. Ein Kind von seiner Nienna...
Er küsste die Träne von ihrem Kinn. "Das ist doch wundervoll!"
Nienna schluchzte auf. "Aber... wenn wir tatsächlich Geschwister sind..."
Legolas zog sie fest in seine Arme. "Das tut gar nicht zur Sache. Ein Kind, Nienna! Du bist schwanger! Das ist doch wunderschön!"
Er legte sanft eine Hand auf ihren Bauch. "Freust du dich denn gar nicht?"
Nienna schniefte. "Doch. Ich weiß auch nicht was mit mir los ist... es ist ein Kind von dir. Das muss man einfach lieben!"
Sie legte ihre Lippen auf seine. Er lächelte in den Kuss hinein und löste seine Hand nicht einmal von ihrem Bauch.
"Ich bin so glücklich. Das habe ich mir immer gewünscht; ein Kind von der Frau die ich liebe." sagte er nachdem sich die beiden wieder voneinander gelöst hatten. Nienna schlang die Arme um ihn. "Ich hoffe es sieht so aus wie du."
Legolas lachte. "Mit dir gemischt, natürlich."
Jetzt legte auch Nienna die Hand auf ihren Bauch. "Meinst du, wir schaffen das?" fragte sie auf einmal besorgt. Legolas sah sie aus seinen klaren blauen Augen an. "Was schaffen?"
Nienna schniefte schon wieder. "Alles. Ein Kind großzuziehen. Meine Eltern zu finden. Zurück in den Düsterwald zu gehen."
Legolas drückte sie ganz fest an sich, erinnerte sich dann jedoch an das Leben in ihr und ließ ein bisschen lockerer. "Vielleicht nicht unbedingt in dieser Reihenfolge, aber ja, bestimmt. Wir schaffen das. Wir sind bis hierhin gekommen, wir schaffen es bis ans Ende der Reise auch noch."
Allerdings war er sich selbst nicht mehr so sicher. Das Kind und die Rückkehr in den Düsterwald waren keine Probleme, aber ihre Eltern zu finden, das würde sich schwierig erweisen.
Glaubte er.

In dieser Nacht schliefen die beiden Arm in Arm am Boden. Es war die letzte Nacht, die sie in der Wildnis verbrachten.

Nienna schlug die Augen auf. Sie sah verschwommen vor sich Legolas. Doch er zielte mit einem Bogen auf sie.
Halt, Legolas hatte gar keinen Bogen mehr! Er wurde ihm doch im Orkstollen abgenommen!
Entsetzt richtete Nienna sich auf. Sie blinzelte einmal, und jetzt sah sie, dass keineswegs Legolas vor ihr stand. Es war eine Elbin, die eine unheimliche Ähnlichkeit mit Legolas hatte. Die gleichen langen blonden Haare, und die gleichen hellblauen Augen.
Nienna sprang auf. "Wer seid Ihr?" zischte sie aufgebracht.
Die blonde Elbin riss die Augen auf, rührte sich jedoch ansonsten nicht. "Wer seid Ihr?" fragte sie dann doch, mit einem unglaublichen Entsetzen in der Stimme.
Nienna dachte nicht einmal daran, antzuworte, drehte sich um und entdeckte Legolas, der mit gefesselten Händen an der Felswand lehnte. Er betrachtete seine Doppelgängerin mit einer Mischung aus Verwunderung, Hass und Entsetzen.
"Ich bin Legolas Grünblatt, Thranduilssohn und Prinz des Düsterwaldes. " sagte er.
"Ich bin Nienna." teilte Nienna der blonden Elbin mit. In ihr stieg wieder ihre allmorgentliche schwangerschaftsbedingte Übelkeit hoch.
"Ich bin Maltawen." sagte die blonde Elbin. Sie schien sich noch immer in einer Art Schockstarre zu befinden.
Was sie danach sagte, bekam Nienna nicht mehr mit, denn sie musste sich zur Seite neigen und sich übergeben. Legolas versuchte, ihr die Haare aus dem Gesicht zu halten, doch mit hinter dem Rücken gefesselten Händen war das eher schwierig.
Doch auf einmal war Maltawen da und hielt ihr die Haare aus dem Gesicht. "Was hast du?" fragte sie Nienna sanft, als diese sich wieder beruhigt hatte.
"Ich bin..." begann sie, doch Legolas fiel ihr ins Wort. "Sie hat irgendeine merkwürdige Krankheit." sagte er zu der blonden Elbin.
Maltawen akzeptierte diese Erklärung ohne mit der Wimper zu zucken. Doch sie schien zu merken, dass Legolas log.
"Wollt ihr mit mir kommen?" bot sie den beiden an. Legolas zog die Augenbrauen hoch. "Wieso sollten wir?"
Maltawen seufzte. "Ich glaube, wir müssen reden."

So gingen Legolas und Nienna mit Maltawen. Es war ein recht kurzer Marsch von etwa einer halben Stunde, dann kamen sie zu einem heruntergekommenen kleinen Holzhaus. Maltawen hatte sich die ganze Zeit hinter den beiden gehalten, und Nienna ging voran.
Sie warf der blonden Elbin einen zweifelnden Blick zu, doch diese bedeutete ihr, zu klopfen. Also hob Nienna die Hand und pochte zaghaft mit den Fingerknöcheln gegen die morsche Tür.
Sie wurde sofort aufgerissen. "Maltawen, ich habe schon..."
Ein schwarzhaariger Elb stand in der Tür und sah Nienna vollkommen entsetzt an. Dann flüsterte er: "Nienna! Endlich bist du wieder da..." und zog sie fest an sich.
Nienna bekam in der engen Umarmung kaum Luft. Sie fuchtelte hilflos mit den Armen.
Auf einmal war der Elb weg von ihr. Er taumelte zurück und hielt sich den Kiefer. Legolas neben ihr schüttelte seine Hand. Um seine Handgelenke waren noch immer die Fesseln geschlungen, doch sie waren zerrissen. "Fass sie nicht noch einmal an!" zischte er aufgebracht.
Maltawen nahm Niennas Hand. Nienna wusste nicht wieso, aber sie vertraute dieser Elbin irgendwie. "Nienna, Legolas," begann Maltawen. "Das ist Tathar."

Eine Stunde später saßen Legolas und Nienna an einem großen Tisch in Tathars Haus. Sie hatten beide gebadet, und Nienna hatte ein Kleid von Maltawen bekommen, sodass sie sich nicht wieder in ihre schmutzige Decke einwickeln musste.
Doch trotz allem wussten die beiden nicht, wieso sie hier bei Tathar und Maltawen waren, wieso sie so freundlich zu ihnen waren und vor allem, wieso Tathar wusste, wie Nienna hieß.
"Ich denke, wir müssen reden." eröffnete Tathar das Gespräch. Maltawen begrub das Gesicht in ihren Händen. "Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll..." sagte Tathar unsicher.
Maltawen tauchte aus ihren Händen empor und übernahm. "Legolas, vielleicht ist dir die Ähnlichkeit zwischen dir und mir schon aufgefallen. Nun ja, das liegt daran, dass..." sie sah unsicher zu Tathar. Er nickte ihr aufmunternd zu.
Sie holte tief Luft. "Wir sind Halbgeschwister."
Legolas riss die Augen auf. "Was?!"
Maltawen seufzte zittrig. "Thranduil ist mein Vater." Sie nickte Nienna zu. "Und deine Mutter ist auch meine Mutter."
Unter dem Tisch drückte Legolas Niennas Hand. Diese Offenbarung kam ziemlich überstürzt.
"Ich würde gerne die ganze Geschichte hören." sagte Nienna mit einer Stimme, die nicht brüchig, sondern bereits gebrochen war.
Tathar seufzte. "Na schön."
Nienna rückte näher an Legolas. Er drückte abermals ihre Hand.
"Ich lebte selbst einmal im Düsterwald. Ich war verantwortlich für die Pferde, für die Ställe. Eines Tages traf ich den König mit seiner neuen Frau. Diese Frau war so wunderschön... ich musste sie einfach kennenlernen. So kam es, dass Nienna und ich uns kennen lernten.
Wir verliebten uns unmerklich ineinander. Aber unsere Liebe war verboten, war sie doch mit dem König liiert! Sie wurde immer unglücklicher, kam immer öfter weinend zu mir. Der König liebte sie nicht, und sie sehnte sich so sehr nach Liebe.
Schließlich merkte sie, dass sie schwanger war. Doch sie wusste nicht, ob von mir oder von Thranduil, denn wir beide kamen infrage. Wir beschlossen, aus dem Düsterwald fortzugehen. Wir wollten nach Bruchtal.
Was soll ich sagen? Wir kamen nie dort an, da sie auf der Reise das Kind gebärte. Sie spürte, dass es von Thranduil war, fragt mich nicht, wie. Ich kann es mir selber nicht erklären."
Nienna riss die Augen auf. Sie spürte, dass Tathar die Wahrheit sagte.
"Jetzt wisst ihr, wie Maltawen zur Welt kam." fuhr Tathar fort.
Nienna sah zwischen ihm und Maltawen hin und her. "Das heißt... wenn sie von Thranduil ist..."
Tathar senkte den Blick. "Ich bin dein Vater."
Legolas küsste Nienna flüchtig auf die Wange. Er wusste um den Gefühlsmischmasch in ihrem Inneren. All diese Informationen kamen ziemlich überstürzt.
"Die Geschichte ist noch nicht vorbei." sagte Maltawen mit ihrer glockenhellen Stimme.
Tathar seufzte und fuhr fort. "Wir drei lebten fünf Jahre hier, bis Nienna abermals schwanger wurde. Unser Glück war riesig: ein gemeinsames Kind, das, was wir uns immer gewünscht hatten. Unsere kleine Melethwen sollte unser Glück besiegeln."
Nienna runzelte die Stirn. Melethwen?
Tathar seufzte abermals, aber diesmal abgrundtief. "Aber hier in der Nähe gibt es Orks. Damals waren es nur wenige, vielleicht zehn. Ich sollte sie umbringen, und in der Zeit sollten die schwangere Nienna und Maltawen schon einmal vorgehen, nach Bruchtal. Aber irgendwas ist schiefgelaufen..."
Tränen traten in seine Augen. "Nienna wurde von den Orks gefangen. Maltawen konnte sich befreien und lief zurück zu mir, aber da sie mir nicht sagen konnte, wo Nienna verloren war, hatte ich keinen Anhaltspunkt, wo sie sein könnte."
Er seufzte. "Was danach passierte, weiß ich nur, weil ich bis nach Rohan geritten bin, um sie zu suchen.
Sie konnte sich irgendwie aus den Verliesen der Orks befreien. Schwer verwundet schleppte sie sich in irgendeine Richtung. Sie kam nach Rohan, brachte mit letzter Kraft das Kind zur Welt und starb. Sie konnte den Menschen, denen sie ihr Kind anvertraute, nur ihren eigenen Namen nennen. Diese Menschen nannten das Kind einfach nach ihr, weil sie den für sie bestimmten Namen nicht wussten."
Er sah Nienna tief in die Augen. "Eigentlich solltest du Melethwen heißen."
Es war zu viel für sie. Nienna sprang auf und lief in das Zimmer, in dem sie und Legolas vorerst wohnen durften. Sie bedeckte das Gesicht mit den Händen. Das waren einfach viel zu viele Informationen auf einmal.
Legolas lief ihr hinterher. Die Tür fiel mit einem lauten Knall ins Schloss.
Stoßweise und unregelmäßig kamen die Tränen, und Nienna konnte ihre Atmung nicht mehr kontrollieren. Legolas saß einfach still neben ihr auf dem Bett und hielt sie, bis sie sich wieder beruhigte.
Nach einer Weile wurde ihre Atmung tatsächlich wieder ruhig. Die Tränen liefen allerdings immer noch.
"Ich bin ei-ein Kind von de-dem da..." schluchzte sie an Legolas' Schulter. Er strich ihr sanft über den Rücken. "Ja. Aber..."
"Und i-ich heiße gar nicht wirklich Ni-Nienna..." das Schluchzen wurde stärker. "Doch, natürlich! Wenn du so heißen möchtest, dann heißt du auch so. Aber weißt du was?"
Nienna löste ihr Gesicht von seiner Schulter. Ihr Gesicht war tränenüberströmt. "Was denn?"
Legolas strahlte sie an. "Wir sind nicht verwandt."
Nienna lächelte kläglich. "Das ist gut. Das einzig gute an dieser Sache."
Legolas küsste sie sanft. Dann stand er auf und stellte sich vor sie.
Er legte den Zeigefinger unter ihr Kinn und hob ihren Kopf an, bis sie ihm direkt in die Augen sah.
"Nienna..." begann er feierlich.
"Als ich dich das erste Mal gesehen habe, da wusste ich schon, dass du die Eine für mich bist. Wir hatten ein paar Startschwierigkeiten..." Er dachte an seinen gefälschten Hass auf Nienna.
Er räusperte sich. "Aber wir sind immer zusammen geblieben. Dass ich dich heilen konnte, spricht auch dafür, dass wir füreinander bestimmt sind. Jetzt bekommst du bald ein Kind, unser Kind, und außerdem wurde unsere größte Sorge, nämlich dass wir verwandt sind, als Lüge entlarvt. Ich wollte dich das hier schon lange fragen, aber ich habe gewartet, bis fest stand, dass wir wirklich nicht verwandt sind."
Er holte tief Luft. "Ich liebe dich, Nienna. Ich möchte mich so fest an dich binden wie es geht."
Er sah Nienna an, und dieser Blick war so liebevoll, dass man es gar nicht beschreiben konnte. Dann nahm er Niennas Hand und ging langsam in die Knie.
"Möchtest du meine Frau werden, Nienna?"
Nienna schlug die Hände vor den Mund. "Ja!" flüsterte sie. "Ja, ja, ja, Ja!"
Ihr Kummer und ihre Verwirrung war vergessen. Jetzt zählte nur, dass sie Legolas über alle Maßen liebte. Und dass er sie auch liebte.
Sie schlang die Arme um ihn, sodass er das Gleichgewicht verlor und nach hinten kippte. Doch das interessierte die beiden nicht. Nur zu gerne erwiderte Legolas Niennas leidenschaftlichen Kuss. Sie zog ihn noch näher an sich, was ihm ein Stöhnen entlockte.
Er hob sie hoch und legte sie auf das Bett. Seine Lippen wanderten ihren Hals hinunter. Sie krallte ihre Finger in seine Haare. Seine flinken Finger hatten ihr Kleid schnell geöffnet. Nienna trat es einfach in eine Ecke des Zimmers.
Sie zog ihm das Hemd über den Kopf.
Mit den Fingerspitzen zeichnete sie die Umrisse seiner Brust nach. Die feinen Härchen auf seinen Unterarmen stellten sich auf.
Er legte die Lippen wieder auf ihre. Seine Zunge umspielte leicht die ihre. Er legte all seine Euphorie in den Kuss.
Niennas Fingernägel krallten sich in seinen Rücken. Sie stöhnte auf, als seine Lippen ihre Kehle hinunterwanderten und bei ihrem Schlüsselbein verblieben. Ihre Haut kribbelte überall, wo Legolas sie berührte und küsste.
Er hielt kurz inne. "Ich liebe dich."
Als Antwort küsste Nienna ihn leidenschaftlich.

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Heyy!
Uhuu das Offenbarungs- Kapitel xD
Ich hoffe, all eure Fragen sind nun beantwortet, und ich hoffe, ihr alle seid zufrieden, dass sie KEINE Geschwister sind ;)
Wie ihr euch sicher denken könnt, geht diese Geschichte bald zuende. Ich tippe auf noch zwei, höchstens drei Kapitel.
Die gute Nachricht ist: Es wird voraussichtlich einen zweiten Teil geben. Ich kann mich einfach noch nicht von Legolas und Nienna trennen...
Falls noch Fragen bezüglich irgendwas offen sind: FRAGT!!! Ich erläutere euch gerne alles mögliche zu meiner Story^^
Okay. Das wars auch von mir für heute.
Over and out.
- Louiejojo

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