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Shisui war es gewohnt,
am Morgen aufzuwachen und Ankos Hand in seinem Gesicht zu haben,
oder ihren Fuß oder beides.
Aber was er nicht gewohnt war,
waren sanfte Atemgeräusche,
eine wohlige Wärme unter der Decke und weiches langes Haar,
was seine Nase kitzelte.
Es traff Shisui mitten ins Herz,
als er sein Auge aufschlug und Itachis weiche Züge direkt vor sich fand,
der noch immer tief gefangen im Schlaf war und vollkommen entspannt und ohne Eile aussah.
Für einen kurzen schönen Moment,
lag Shisui völlig still, um diese friedliche Szene vollkommen in sich aufzunehmen und zu erfassen.
Itachis Geruch, der ihn immer an Sommerregen an heißen Junitagen erinnerte.
Lange dichte Wimpern,
die gegen blasse hohe Wangen ruhten und den sanften Schwung rosiger Lippen, die er schon einmal küsste.
Plötzlich überkam ihn diese schmerzlich vertraute Sehnsucht,
wer sie einmal waren,
wie sie für einander empfanden und was sie sein wollten.
Ja, vor zehn Jahren, waren sie schon einmal zusammen und es war unschuldig, unverdorben und rein.
Sie teilten lange Blicke,
Finger Berührungen und ein paar keusche Küsse, die nie über mehr hinaus gingen, weil sie bis Itachis sechzehnten Geburtstag warten wollten.
Aber dann kam Danzo und all ihre Zuckerwatte Träume wurden durchlöchert...
Shisui fährt sich kurz durch sein Haar, bevor er weiter seinen Gedanken nachhängt und an Itachis Worte von gestern denkt;
Sieh endlich nach vorne.
Er will es wirklich.
Nach vorne sehen.
Aber als er heute Morgen im Badezimmer, Schicht für Schicht seinen Verband abwickelte,
um ihn zu wechseln,
starrte ihn sein verhasstes,
erbärmliches Spiegelbild an und schien ihn auszulachen.
Wie also nach vorne sehen, wenn jeder Blick in den Spiegel ihn so weit zurück warf?
Aber Itachi hatte recht.
Danzo ist mächtig, oder zumindest dachten es alle, weil eine Menge wichtiger Leute ihn deckten, mit dem irrglauben der Scheißkerl wäre jetzt so eine Art Bekehrter, nur um das Wohle Konohas bemüht.
Shisui glaubt das nicht.
Er weiß, dass der Stinkstiefel um jeden Preis Hokage werden will und dafür braucht er Kotoamatsukami.
Allerdings hat der alte Schleimbeutel es bis heute nirgends eingesetzt.
Also worauf wartet er?
Was fehlt ihm noch?
"Hey Idiot, wenn ich schon deine Sekretärin spielen soll, dann hör wenigstens zu!"
Obito reißt ihn aus seinen Gedanken,
der den Kopf in Shisuis neues Büro steckt, dass er von Minato bekommen hat, zusammen mit der Stelle des ANBU-Leiters und eine Millionen unbearbeiteter Dokumente,
die er ihm gleicht mit überlassen hat.
Obito starrt ihn schmallippig an.
"Äh, im Gegenteil", antwortet Shisui unschuldig lächelnd und reibt sich unbeholfen am Hals.
"Ich hänge an jedem deiner Worte, also...", räuspert er sich.
"Was hast du gerade gesagt?"
"Witzig" sagt Obito trocken.
"Ich kann verstehen,
dass dich meine preisgekrönte Bierdeckelsammlung nicht interessiert, aber du solltest dich wenigstens dafür interessieren wer draußen auf dich wartet?"
Shisui massiert seine Schläfen und stöhnt gequält.
"Wer auch immer es ist,
es muss warten.
Mein Arsch ist voll, mit Arbeit für mindestens zwei Jahre", scherzt er lahm und zeigt auf die ganzen unbearbeiteten Papiere umsich herum.
"Ich fürchte das kann nicht warten", antwortet Obito mit einem unglücklichen Lächeln.
Shisui runzelt die Stirn.
"Es ist der Fürst der Finsternis höchstpersönlich.
Und er will mit dir sprechen.
Jetzt.", fährt Obito angespannt fort.
"Ist es Sasuke?"
Obito glotzt ihn erst dumm an und schnappt dann:
"Nein du Pfosten!
Es ist fucking Danzo Shimura!"
Nichts.
Obito studiert Shisuis Gesichtsausdruck und fragt vorsichtig:
"Ähm, soll ich vielleicht den Feueralarm auslösen?
Oder die Sprinkleanlage?"
Shisui blinzelt.
"Wie professionell", spottet er und versucht jetzt nicht in Panik auszubrechen.
Dafür ist später noch Zeit.
"Erst wenn mein Blut unter der Tür durchsickert...", witzelt er mager.
"..Dann darfst du gerne beides drücken."
"Okay, ich werd dich in guter Erinnerung behalten ", versichert Obito ihm liebevoll sarkastisch und unterdrückt ein kichern, als Shisui ihn finster anblickt.
Obito verschwindet wieder,
mit seinem dumm stacheligen Kopf und bevor Shisui; Fleischbällchen mit Käsesoße sagen kann,
wird er mit dem uralten,
emotionslosen Gesicht konfrontiert,
was mehr Falten hat als der haarige Arsch eines Shar-pei's.
Das alte Scheusal schlürft durch die Tür,
in der Hand seinen abgeranzten Stock,
der mit jedem Klack, Klack, Klack auf den Boden, mehr und mehr Shisuis Blut in den Adern gefrieren lässt.
Er hat den Mann schon lange nicht mehr gesehen, aber er ist immer noch die gleiche stoische Scheiße,
umgeben von einer bösen Aura,
wie damals, die ihn nervös macht.
Sofort überkommen ihn zwei dringende Bedürfnisse:
Nach der Krähe sehen,
die Itachi überwacht und Danzo mit dem nackten Arsch ins Gesicht springen.
Aber stattdessen zwingt er sich,
gerade so weit den Kopf zu senken das es respektvoll aussieht und begrüßt ihn mit einem schmalen Lächeln:
"Guten Morgen Danzo-sama, ihr wolltet mich sprechen?", sagt er freundlich und hasst alles daran.
"Shisui...
Ich hoffe, dass meine Anwesenheit dich nicht beunruhigt.
Sag... Wie lange ist es jetzt her?
Neun Jahre? Acht Jahre", sagt der Mann mit falscher Freundlichkeit, während der seinen Arsch in einen Stuhl senkt,
genau vor Shisuis Schreibtisch.
"Pff, nein gar nicht", lügt er durch die Zähne und setzt sich ebenfalls wieder.
"Und es sind zehn, um genau zu sein"
"Mhh, schon so lange her und immer noch so nachtragen.", summt Danzo zustimmend.
"Ja, schon witzig,
wie manche Ereignisse sich unlöschbar ins Gehirn einbrennen", antwortet Shisui Ironisch, faltet seine Hände über einen kleinen Stapel Papiere und spielt cool.
"Aber vermutlich seid ihr nicht gekommen,
um unser zehnjähriges Jubiläum zu feiern, weil...", er lässt seinen Blick abschätzig über den Mann schweifen.
"...ich sehe keine Blumen und Pralinen", sagt er lächelnd ohne einen Tropfen Heiterkeit.
"Tatsächlich...", beginnt Danzo und ignoriert den Scherz.
"Bin ich gekommen um deine Loyalität einzufordern.
Du weißt, das Wohlergehen Konohas liegt mir sehr am Herzen."
"Aber sicher, genauso wie mir", antwortet er süß und fragt sich ob unter Danzos verbundenen Auge eigentlich sein Sharingan steckt und wer es implantiert hat?
Vielleicht sollte er ihn einfach danach fragen?
Hey Arschloch, hast du mein Auge in deinen hässlichen Kopf gesteckt?
Wärst du bitte so freundlich, es mir wieder zurückzugeben?
Ja? Nein? Danke!
Danzo nickt ohne etwas von Shisuis Gedankengänge zu wissen.
"Nun, es gibt noch einen anderen Grund warum ich gekommen bin...", fährt der Kerl ruhig fort, bei dem jedes Wort wie eine Drohung klingt.
Shisui wartet angespannt.
Danzo zieht eine Schriftrolle aus seiner Kleidung und paranoid wie Shisui ist, denkt er erst,
der Kerl will ihn damit erschlagen,
aber stattdessen wirft der sie auf den Tisch.
"Es gibt eine ziemlich dringende Angelegenheit, die die Sicherheit Konohas gefährdet...
Du weißt über Orochimaru bescheid?", fragt Danzo.
"Ja, ist vertraut.", bestätigt Shisui misstrauisch.
So ziemlich jeder, weiß über den brillanten Sannin Bescheid,
der zwar genial war, aber irgendwann verrückt wurde und seine Forschungen außer Kontrolle gerieten.
Er musste letztendlich Konoha verlassen, weil seine Menschenexperimente wie zum Beispiel an Yamato oder Anko, aufflogen.
"Es gibt Berichte, dass Orochimaru verschwunden ist und seine Labore jetzt unbeaufsichtigt sind", erklärt Danzo.
"Angesichts der Tatsache,
dass wir nicht wissen woran der Mann geforscht hat, ist es von größter Bedeutung seine Forschungen sicherzustellen."
"Wie gerne ich auch in diese schlüpfrige Schlagenhöhle kriechen würde...", sagt Shisui, dessen Blut jetzt stärker und schneller durch seine Adern pumpt.
Danzo hebt eine Braue.
"...müsst ihr leider selbst gehen und nachsehen, weil ich nur dem Yondaime verpflichtet bin,", erklärt er weiter und beugt sich kühn nach vorn.
Danzo spottet kurz.
"Ist das so?", höhnt der selbstgefällig.
"Der Yondaime befindet sich auf einer Dienstreise außerhalb Konohas,
was für dich heißt,
dass ich, als ranghöchstes Mitglied in Konoha, so lange dein Vorgesetzter bin.
Möchtest du das in Frage stellen... Uchiha...Shisui?", droht der Mann scharf.
Shisui ruft sich wieder ins Gedächtnis, wie gefährlich der Mann ist und senkt demütig den Kopf.
"Nein, natürlich nicht.
Bitte verzeiht. "
"Gute Entscheidung", kommentiert der Älteste verdorrt.
"Du weißt wie es läuft.
Ich sage, spring!
Und du fragt, wie hoch?"
Shisui hält weiter den Kopf gesenkt und beißt die Zähne zusammen.
"Gut. Und ich habe mir die Freiheit genommen, dass am besten geeignete Team zusammenzustellen", sagt der Mann zufrieden und wird noch zufriedener als Shisuis Gesicht sich fragend hebt.
"Ich dachte da an Torune Aburame, Fuu Yamanaka und..."
War nicht anders zu erwarten, denkt Shisui gereizt.
"... Itachi Uchiha."
Sofort sieht Shisui rot.
"Nein!", schreit er aufgebracht und haut auf den Tisch, dass sämtliche Papiere,
um den regungslosen und völlig unbeeindruckten Mann herum flattern.
"Auf keinen Fall wird Itachi mit den beiden allein auf Tour gehen!"
Danzos Lächeln wird schärfer und Shisui verflucht sich selbst,
weil der Kerl genau weiß, welche Knöpfe der drücken muss, dass er zum Dummkopf mutiert.
"Das Team ist fest,
aber weil ich so ein großzügiger Mann bin, erlaube ich dir sie zu begleiten."
Shisui schluckt den sauren Geschmack herunter, setzt sich wieder und sagt entschlossen.
"Das werde ich."
"Gut, dann erwarte ich in naher Zukunft Ergebnisse, Ach und...
Sei vorsichtig.
Es wäre zu schade,
wenn dir unterwegs etwas passieren würde", erklärt Danzo und sieht nicht im geringsten besorgt aus.
Shisui spürt eine Mischung aus Angst und Wut und muss sich eingestehen, immer wenn er denkt,
schlimmer geht nimmer, findet das Leben einen neuen Weg,
ihn zu ficken.