Stray Kids Oneshots 💕(BoyxBo...

By Mondesserin

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Kurze Zusammenfassung der bis jetzt geplanten Storys: 1. Minsung: Play with me! „Mund auf Sungie!" 2. Hyunl... More

Play with me! (Minsung) Part 1
Play with me! (Minsung) Part 2
Play with me! (Minsung) Part 3
Mini Weihnachtsspecial 🎄
When we dance (Hyunlix) Part 1
When we dance (Hyunlix) Part 2
When we dance (Hyunlix) Part 3
Feel me (Seungchan) Part 1
Feel me (Seungchan) Part 2
Feel me (Seungchan) Part 3
Tell me a love story (Changlix) Part 1
Tell me a love story (Changlix) Part 2
Tell me a love story (Changlix) Part 3
Jeongin on Top? (Hyunin) Part 1
Jeongin on Top? (Hyunin) Part 2
Going to tease you (Hyunho) Part 1
Going to tease you (Hyunho) Part 2
Uno Uno or the bet (Chanlix) Part 1
Uno Uno or the bet (Chanlix) Part 2
Let me freeze you (Minlix) Part 1
Let me freeze you (Minlix) Part 2
Hug me tight (Seungjin) Part 1
Hug me tight (Seungjin) Part 2
Hug me tight (Seungjin) Part 3
💕Special💕 Yes Sir! (3RACHA)
Please teach me (Minchan) Part 1
Please teach me (Minchan) Part 2
Please teach me (Minchan) Part 3
Please teach me (Minchan) Part 4
Love me harder (Minsung) Part 1
Love me harder (Minsung) Part 2
Love me harder (Minsung) Part 3
I made a mess (Hyunlix) Part 1
I made a mess (Hyunlix) Part 2
I made a mess (Hyunlix) Part 3
💕Special💕 WOW (DanceRacha)
Hidden feelings (Seungchan) Part 1
Hidden feelings (Seungchan) Part 2
Hidden feelings (Seungchan) Part 3
Sweet victory (Changin) Part 1
Sweet victory (Changin) Part 2
Sweet victory (Changin) Part 3
War of hormone (2Chan) Part 2
War of hormone (2Chan) Part 3
War of hormone (2Chan) Part 4
💕Special💕 Overdrive (Minchan x ???)
I love being yours (Chanlix) Part 1
I love being yours (Chanlix) Part 2
I love being yours (Chanlix) Part 3
I love being yours (Chanlix) Part 4
I love being yours (Chanlix) Part 5
You got me feeling like... (Hyunho) Part 1
You got me feeling like a ... (Hyunho) Part 2
You got me feeling like a... (Hyunho) Part 3
You got me feeling like a... (Hyunho) Part 4
💕Special💕 There is nothing wrong with falling in love (Minsung)
You got me feeling like a psycho (Hyunho) Part 5
You got me feeling like a psycho (Hyunho) Part 6
You got me feeling like a psycho (Hyunho) Part 7
Soft like peaches (Jeongchan) Part 1
Soft like peaches (Jeongchan) Part 2
Soft like peaches (Jeongchan) Part 3
Soft like peaches (Jeongchan) Part 4
💕Special💕Red Redemption (Hyunchan)
Think bigger (Jilix x ???) Part 1
Think bigger (Jilix x ???) Part 2
Think bigger (Jilix x ???) Part 3
Think bigger (Jilix x ???) Part 4
Think bigger (Jilix x ???) Part 5
Little touch (Changin) Part 1
Little touch (Changin) Part 2
Little touch (Changin) Part 3
One plus two is ... (Hyunchanglix) Part 1
One plus two is ... (Hyunchanglix) Part 2
One plus two is ... (Hyunchanglix) Part 3
One plus two is ... (Hyunchanglix) Part 4
One plus two is ... (Hyunchanglix) Part 5
One plus two is ... (Hyunchanglix) Part 6
One plus two is... (Hyunchanglix) Part 7
💕Special💕 All about new dads and new wives (Minsung)
One plus two is ...love (Hyunchanglix) Part 8

War of hormone (2Chan) Part 1

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By Mondesserin

Changbins Pov:
Meine Laune war schon jetzt nicht die Beste. Dieser Tag hatte etwas gegen mich. Also wirklich so richtig.

Zuallererst hatte ich Gyu mit meinem morgendlichen Kaffee übergossen, was hieß er musste in die Wäsche und ich würde heute ohne ihn schlafen müssen. Das war schon ein wirklich herber Rückschlag.
Da ich mich auch noch bemüht hatte, die Kaffeeflecken grob auszuwaschen und das Kuscheltier dann im Schonwaschgang in die Waschmaschine gegeben hatte, war ich jetzt zu spät dran.

Also so richtig zu spät.

Bang Chan würde mich vermutlich mit meinem Eintreten durch die Studiotür köpfen.
Jaa, wegen einer Stunde Verspätung... und wahrscheinlich etlichen Nachrichten und verpassten Anrufen. Ich hasste diesen Tag!

Genervt drückte ich die Tür zum Entertainment auf und lief so schnell ich konnte in Richtung Aufzug. Ich drückte den Knopf für unsere Etage und stellte mich in die Kabine. Wie ich diese Dinger hasste. Aufzüge waren wirklich nichts tolles. Zwar konnte ich meine Angst vor engen Räumen immer ganz gut verbergen, doch wenn ich alleine war, war es immer am schlimmsten.

Erleichtert stieß ich die angehaltene Luft aus, als ich auf unserer Etage ausstieg und im Laufschritt auf das Studio zueilte. Ich machte mich innerlich für das Donnerwetter bereit und drückte dann die Tür auf.

"Verdammt, wo warst du?"

Hab ich es nicht gesagt? Was für ein toller Empfang...

Ohne auf die geknurrte Frage meines Leaders zu antworten, lief ich zu meinem Stuhl und setzte mich. Ich hatte keine Lust, mich zu entschuldigen oder mich zu rechtfertigen. Mein Morgen war schon scheiße genug, ohne dass er mich anmeckerte. Aber seine Worte waren einfach nochmal das Sahnehäubchen auf der Schwarzwälder Kirschtorte... Nicht!

"Was wird das denn jetzt? Antworte mir gefälligst, wenn ich dich etwas frage." Nun wirkte Bang Chan wirklich gereizt.

Kurz spielte ich mit dem Gedanken, ihn einfach weiter zu ignorieren, doch das würde bei seiner schon jetzt unerträglich schlechten Laune wahrscheinlich tödlich für mich enden. Mit einem betont gleichgültigen Blick drehte mich zu ihm und sah ihn prüfend an.

So ein Mist... Selbst wütend und in seinem derzeitigen Arschlochmodus sah er verflucht attraktiv aus. Aber das sollte mich jetzt wirklich weniger als wenig interessieren.

"Die Wahrheit ist, dass ich Gyu noch waschen musste, weil ich Kaffee auf ihm verschüttet habe." Mir war tatsächlich bewusst, dass diese Antwort ihn wohl nur umso wütender machen würde, doch gerade hatte ich nicht die Lust dazu, sensibel und feinfühlig zu sein. Denn er war es ja auch nicht. Also warum nicht einfach noch ein bisschen Öl ins Feuer gießen und zusehen, wie hübsch die Stichflamme lodert.

Fast schon ein wenig bewundernd verfolgte ich, wie die Venen an Chans Armen hervortraten und auch die kleine Ader an seiner Schläfe unruhig pochte, als er sich offenbar stark beherrschen musste, um nicht wirklich laut zu werden.

"Ist das gerade dein verfluchter Ernst?", presste er hervor. "Wegen einem dämlichen Kuscheltier kommst du eine Stunde zu spät?... Sag mal, bin ich wirklich nur von Verrückten umgeben?" Ich konnte seine dunklen Augen genau mustern und erkannte in ihnen den Unmut, sehr viel Zorn und etwas, dass ich nicht deuten konnte.

Ein leises Knurren entrang sich nun auch meiner Kehle. "Wenn du Gyu nochmal beleidigst, dann werde ich dir gleich mal zeigen, wie unangenehm ich wirklich werden kann." Mein Kampfgeist war geweckt. Ich ließ ganz sicher nicht zu, dass er nun auch noch an meinem Ego kratzte und versuchte meine Schwachstellen zu Tage zu fördern.

Jetzt war ich wirklich sauer. Wie so oft in letzter Zeit, wenn Chan mich mal wieder vollkommen grundlos anschnauzte.

Ich verstand es einfach nicht. Zu keinem anderen war er in den letzten Wochen so biestig, wie zu mir. Es schien fast so, als hätte er ein persönliches Problem mit mir, doch ich wusste beim besten Willen nicht was dieses Problem sein könnte.

"Du hältst dich wohl für besonders clever was?" fauchte der Ältere immer noch vollkommen unbeeindruckt von meiner Drohung. Doch wenn er streiten wollte, dann konnte er das jetzt auch haben.

"Na immerhin bin ich nicht derjenige, der wie ein Steinzeitmensch hier herumbrüllt, mit seinen Muskeln den Starken spielt und dann auch noch von Verstand quatscht", schnappte ich zurück und beugte mich ein wenig vor.

Ein tiefes Grollen kündigte mir meinen nahenden Untergang bereits an und wäre ich gerade nicht selbst so wütend, würde ich mir wohl tatsächlich Gedanken machen, ob wir uns gleich das erste Mal wirklich körperlich wehtun würden. Aber das Adrenalin und der Zorn halfen gegen meine Sorge und auch vielleicht gegen meine innerliche Abneigung, diesen tollen Menschen, der sonst immer so ruhig und bedacht war, zu schlagen. Doch gerade hätte er es ein kleines Bisschen verdient.

„Du solltest wirklich aufpassen, was du sagst", presste Chan hervor und seine Fingerknöchel wurden schon langsam weiß, als er seine Fäuste noch stärker ballte und so aussah, als würde er gleich zu Hulk mutieren und all seinen aufgestauten Frust rauslassen... und zwar an mir.

„Vielleicht solltest du ja einfach mal dein Hirn wieder einschalten... könnte helfen, deine Emotionen in den Griff zu bekommen", feuerte ich zurück und versuchte möglichst nicht zurückzuweichen, als der Ältere sich mit einem Ruck nach vorn beugte und unsere Gesichter nur noch wenige Zentimeter voreinander schwebten.

„Wow... da ist man mal fünf Minuten nicht da und hier herrscht eine Stimmung, wie vor einem Gladiatorenkampf im Kolosseum." Han stand ein wenig besorgt aussehend im Türrahmen und führte seinen Kaffeebecher kurz an die Lippen. Dann trat er ein und zog die Tür hinter sich zu. Ich starrte noch immer auf Chan und ließ ihn nicht aus den Augen. Er hingegen zog sich nun zurück und ließ seine Schultern kreisen und legte auch den Kopf schief, um seine Anspannung zu lösen.

Aufmerksam folgte ich jeder Bewegung und musste mir erneut eingestehen, dass der Ältere wütend verdammt heiß aussah. Eine gefährliche Mischung.

„Für euch beiden heute lieber keinen Kaffee", murmelte Jisung und blickte immer noch etwas irritiert zwischen uns hin und her. Doch dann lächelte er mir aufmunternd zu und setzte sich neben uns. „Sooo, dann können wir ja jetzt mit den Tonspuren weitermachen oder wollt ihr lieber eueren Anstarrwettbewerb fortsetzen? Dann hole ich noch fix ein Planschbecken, ein bisschen Schlamm und eure Badehosen, frage die anderen, ob sie Zeit haben und dann klärt ihr das einfach wie zwei echte Männer... oooder ich sehe nach, ob die in dem Teeladen zwei Straßen weiter auch Baldriantee verkaufen. Der soll wirklich Wunder helfen, um sich zu entspannen. Dann könnte ich euch Meditationsmusik auflegen und ihr macht das ganz friedlich bei einem Tässchen Tee aus.... Was haltet ihr davon?"

Bang Chans Kopf schnellte hoch und seine Augen fixierten Jisung, sodass dieser in seinem Stuhl ein wenig nach hinten rutschte und nicht mehr ganz so selbstsicher und belustigt aussah, wie vor wenigen Sekunden.

„Ok... oder auch nicht. War nur ein Vorschlag", murmelte dieser und es wirkte fast so, als würde er gerade stark bereuen, überhaupt wieder ins Studio zurückgekommen zu sein. Doch plötzlich seufzte Chan und schenkte dem Jüngeren ein kurzes, beruhigendes Lächeln.

„Du hast Recht Han... wir sollten nicht streiten." Der Älteste strich sich durch die dunkelbraunen Haare und sah dann unsicher zu mir herüber. Sein Blick wurde undeutlich und seine Muskeln spannten sich kurz wieder an, doch dann seufzte er. „Tut mir leid, dass ich dich so angeschnauzt habe Changbin. Ich weiß, du wolltest ganz sicher nicht zu spät kommen. Aber da du weder auf meine Nachrichten, noch auf die Anrufe reagiert hast, wusste ich nicht, ob..." Er stoppte und biss sich auf die Lippe. „Ob du nicht noch länger brauchst und deshalb war ich ziemlich frustriert... ich wollte heute eigentlich noch ein bisschen was fertig bekommen."

Ich blinzelte. Ich war tatsächlich überrascht, dass sich Chan einfach so entschuldigte. Häufig hatte er das in den letzten Wochen geflissentlich übergangen oder unsere kleinen Auseinandersetzungen waren mit dem Verlassen des Raumes oder mit dem Ignorieren des jeweils anderen beendet worden. Einen Augenblick lang hatte es auch so gewirkt, als hätte er eigentlich etwas anderes sagen wollen, aber er schien nun fertig mit seiner Entschuldigung und sah mich nur weiterhin eher ausdruckslos an.

Kurz wollte ich etwas schnippisches erwidern, überlegte es mir aber gleich wieder anders. Vielleicht würde ja jetzt wieder alles gut werden. Womöglich war Chan in letzter Zeit nur gestresst und wusste nicht wohin mit seinem angestauten Frust.

„Ist schon in Ordnung. Ich wollte auch nicht unhöflich sein", versuchte ich alles wieder ein wenig abkühlen zu lassen.

Jisung sah schon fast zufrieden zwischen uns hin und her, er war mit seinem Stuhl ein wenig nach hinten gerollt, sodass Chan und ich uns direkt ansehen konnten. Han hielt seinen Kaffeebecher in der Hand und nahm einen weiteren Schluck.

„Sooo und jetzt noch eine kleine Umarmung und dann können wir ohne weitere Verzögerungen an die Arbeit gehen", lächelte er fast schon triumphierend.

Alles in mir zog sich kurz zusammen, doch ich nickte und stand auf. Auch Bang Chan zögerte einige Sekunden, erhob sich dann aber ebenfalls und machte einen kleinen Schritt auf mich zu. Fast wie in Zeitlupe streckte er seine Arme nach mir aus und legte sie dann so behutsam um mich, als würde er jeden Moment damit rechnen, dass ich eine Axt ziehe, um ihm seine Arme gleich abzuhacken, sobald sie mir auch nur einen Millimeter zu nahe kommen würden.

Doch ich gab meinem inneren Ich schnell einen kleinen Schubs und umarmte ihn fest. Leider ließ das sofort dieses leichte Kribbeln in mir aufsteigen, was sich dummerweise auch noch verstärkte, als er seine Arme nun ebenfalls um mich legte und mich gegen sich drückte.

„Das ist ja fast so schön, wie in einem K-Drama", schniefte Jisung gespielt gerührt und hob schon abwehrend die Hände, als diesmal ich ihm einen leicht entnervten Blick schenkte.

„Ist ja gut, ist ja gut... heute scheint wohl keiner von euch meinen Humor zu teilen", schmollte der Jüngere augenblicklich und nippte an seinem Kaffee.

Ich löste mich wieder von Chan, bevor es noch seltsamer werden würde und setzte mich schnell.

„Cool... dann können wir ja jetzt wirklich anfangen." Motiviert rutschte Jisung nun zwischen uns und tippte kurz auf dem Laptop herum.

„Also los."

..........................................

Der Rest des Tages verlief mehr oder weniger ruhig und erstaunlicherweise sehr produktiv. Fast fühlte es sich so an, als hätte es nie einen Streit zwischen Chan und mir gegeben und wir würden uns immer noch so gut verstehen, die vor ein paar Monaten.

Man könnte beinahe sagen, dass unsere Meinungsverschiedenheiten spontan aufgetreten waren. Dass es nur eine dumme Phase war, weil wir alle viel zu tun hatten, weil wir alle junge erwachsene Männer waren, die auf engstem Raum zusammenwohnten. Da waren doch solche Streitereien vorprogrammiert oder?

Dennoch hatte ich das bedrückende Gefühl, dass diese Konflikte etwas ganz anderes waren. Sie lösten Unwohlsein in mir aus. Ich nahm sie viel ernster, als die Zwistigkeiten mit den anderen Bandmembern. Mit ihnen waren solche Kabbeleien schnell geklärt. Am Ende entschuldigten sich meistens beide Parteien und damit war alles wieder gut. Doch bei Bang Chan und mir schien diese Anspannung nun einfach dauerhaft zu existieren. Als würden wir ständig unter Strom stehen und sobald wir unseren Gegenpol auch nur sahen, explodierten wir.

Naja, vielmehr explodierte mein Leader. Ich stand häufig nur da und wusste nicht, was ich schon wieder falsch gemacht hatte und wenn es doch einen Grund gab, war dieser meistens so banal, dass ich ihn nicht einmal als Grund für einen Streit in Erwägung gezogen hätte.

Seit dieses ganze Drama begonnen hatte, war ich immer hin und her gerissen zwischen dem leichten Weg, nämlich die Emotionen nicht hochkochen zu lassen und ein klärendes Gespräch zu suchen, oder der zweiten Möglichkeit. Der direkten Angriff. Eine gnadenlose Konfrontation und die Verteidigung meines zu Unrecht gekränkten Stolzes.

Ich war wirklich ein friedliebender Mensch. Ich stritt mich äußerst selten mit anderen. Da ich meine innere Ruhe nur ungern aufgab, um aus der Haut zu fahren, waren die anderen auch dementsprechend manchmal ein wenig zu frech und zu derben Späßen aufgelegt. Sie neckten mich viel zu gerne, machten ihre Witze über meine Gewohnheiten und über mein Aegyo, doch das war vollkommen akzeptabel. Diese Art des Ärgerns war nicht verletzend, vor allem da ich wusste, dass sie es nicht böse meinten, sondern nur meine Geduld testen wollten.

Es war immer wieder amüsant und fast schon süß, wenn sie meine niedliche Stimme nachahmten oder mich Dwaeji nannten. Keine dieser Aussagen verletzten mich, warum schafften es dann Chans Worte und seine schlechte Laune so gut wie jedes Mal?

Diese Frage war für mich leider nicht wirklich eindeutig zu beantworten. Immer wenn ich es doch versuchte, schien sich etwas in mir dagegen zu wehren, so als wäre die richtige Antwort einfach viel zu absurd.

Manchmal glaubte ich, da wären Gefühle in mir, die ich nicht empfinden sollte. Besondere Gefühle, die ich nur bei Bang Chan hatte und die mir fremd und neu erschienen. Allerdings waren sie mir so unbekannt, dass ich sie nicht deuten konnte und sie auch schlecht beschreiben konnte. Ich wusste lediglich, dass ich sie bei keinem anderen der Jungs verspürte. Nur bei Chan. Sie ließen mich in seiner Nähe so unsicher fühlen, fast schon klein und unschuldig. Als würde mich seine geballte Ladung an Testosteron und das sichere Auftreten wie eine Faust treffen und in mir das Bedürfnis wecken, ihm zu gehorchen. Doch da war noch mehr. Ein seltsames aber auch angenehmes Kribbeln, wenn er mich ansah oder mit mir sprach. Als würde ich es genießen, wenn er mir Aufmerksamkeit schenkte.

Fast, als wäre ich verliebt. Zumindest stellte ich mir diese Gefühle so vor, da ich noch nie zuvor so empfunden hatte.

Aber das war doch alles viel zu abwegig. Ich konnte mich nicht in Chan verliebt haben. Er war mein Leader. Er war mein Bandmitglied und ganz sicher nicht mein Typ. Und so wie er aussah, war er sicherlich hetero.

Kurz warf ich ihm einen schnellen Seitenblick zu, so dass er es hoffentlich nicht bemerkte. Wer weiß, was er davon halten würde oder wie er reagiert. Er sah aber auch einfach verboten gut aus. Diese hochkonzentrierte Miene, die hübschen dunklen Augen, die fluffigen hellbraunen Haare, die vollen rosigen Lippen, die breiten Schultern, die hervorstechenden Venen seiner Unterarme und Hände. Ich hätte schon allein von der Anblick sabbern...halt Stop! Was zum Teufel dachte ich da bitte? Hatte ich ihn gerade wirklich angeschmachtet?

Verdammt! Er hat es auch noch bemerkt.

Schnell drehte ich meinen Kopf wieder nach vorn und tat so, als hätte ich etwas besonders Interessantes und Wichtiges gefunden. Es war schon peinlich genug, dass er mich beim Starren erwischt hatte. Doch jetzt musste ich mich auch noch bemühen, nicht ertappt auszusehen oder womöglich gleich noch rot zu werden. Das wäre mein Untergang.

Hoffentlich hatte ich damit nicht schon wieder einen Streit provoziert.

Oh man, ich war wirklich schon wieder viel zu tief in meinen Gedanken versunken. Dabei wollte ich doch selbst nur ergründen, warum ich mich so seltsam in seiner Nähe fühlte. Warum es mir erst jetzt auffiel, dass wir uns früher nie gestritten hatten und hingegen in den letzten Wochen schon beinahe Eiszeit zwischen uns herrschte. Manchmal fühlte ich mich selbst wieder in die guten alten Zeiten zurückversetzt. Zurück zu dem Zeitpunkt, als wir einfach zusammengesessen und gelacht hatten, an unsere Rap Battle und die kleinen Neckereien, die uns immer wieder aufgeheitert hatten. An die vielen Umarmungen oder die kleinen Berührungen, um dem anderen Zuversicht und Sicherheit zu schenken kurz bevor wir auf die Bühne traten. All das schien gerade Ewigkeit her zu sein und ich vermisste es. Ich vermisste es unglaublich und am liebsten hätte ich das Chan auch gesagt, doch ich hatte keine Ahnung, ob er dann nicht gleich erneut wütend wäre.

Am Anfang, als diese Phase der Streitigkeiten begonnen hatte, dachte ich, dass er möglicherweise gerade eine schwere Zeit durchmachte und sich mit zu vielen Aufgaben konfrontiert sah. Deshalb hatte ich trotz meiner verwirrenden Gefühle, ihm gegenüber, versucht zu helfen. Ich hatte gehofft, dass ich dadurch meine Emotionen besser verstehen würde. Dass sich diese möglicherweise sogar auflösen würden und alles wieder normal werden könnte. Aber nein, das genaue Gegenteil war eingetreten. Mit jedem weiteren Blick, mit jedem weiteren Wort und jeder noch so kleinen Berührung von ihm schienen diese Gefühle noch zu wachsen, noch verworrener und undurchsichtiger zu werden. Als würden sie von allem, was sie von Chan bekamen Kraft tanken und sich anstrengen, groß und stark zu werden. So lange, bis sie mein gesamtes Denken bestimmen würden.

Ganz besonders vorsichtig und nur aus dem Augenwinkel versuchte ich zu erkennen, ob sich Chan wieder seiner eigenen Tätigkeit zugewendet hatte und mit einem kleinen, nahezu geräuschlosen Luftausstoßen beruhigte ich mich wieder, als ich sah, dass er wieder auf seinen Laptop blickte.

Plötzlich gab Jisung einen leises Gähnen von sich und streckte sich ein wenig. „Was haltet ihr davon, wenn wir jetzt endlich Schluss machen und zurück zum Dorm fahren? Ich bin echt müde. Außerdem haben wir doch recht viel geschafft..." Er ließ den letzten Satz offen im Raum stehen, vermutlich, um unserem Leader die endgültige Entscheidung zu überlassen.

Dieser sah kurz auf und nickte fast schon beiläufig. Dies entlockte nicht nur Han einen zufriedenen Seufzer, sondern auch mir. Ich war froh, dass ich nicht hatte fragen müssen, doch ich wollte genauso nach Hause und einfach ein bisschen ausruhen.

..........................................

Eine dreiviertel Stunde später betrat ich frisch geduscht und schon ein wenig müde das Zimmer, dass ich mit Felix und Chan teilte. Der Ältere war noch nicht da, nur Felix saß im Schneidersitz auf seinem Bett und lächelte mir entgegen, als hätte er gerade im Lotto gewonnen. Sofort musste ich dieses Lächeln erwidern und ging hinüber zu dem Jüngeren, um ihm kurz durch die gerade rostbraunen Haare zu wuscheln.

„Wie war dein Tag Lixie?", fragte ich sanft und wollte mich schon wieder abwenden, als er neben sich aufs Bett klopfte.

„Ganz ok, es ist nichts spannendes passiert. Setz dich doch." Er lächele noch immer so süß und augenblicklich folgte ich seiner Einladung und ließ mich neben ihn fallen.

Meine Freundschaft zu Felix war wirklich etwas ganz besonderes. Bei ihm fühlte ich mich immer so geborgen und verstanden. Er war sehr kuschelbedürftig und ihn störte es kein Stück, dass ich das Angebot seiner Umarmungen und Kuscheleinheiten in letzter Zeit häufiger in Anspruch nahm. Besser gesagt, seitdem Chan angefangen hatte, sich so merkwürdig mir gegenüber zu verhalten. Seit diesem Zeitpunkt hatte ich sehr oft das Bedürfnis nach Nähe und Wärme. Nach jemandem, der keine unnötigen Fragen stellte, sondern einfach nur da war und mich ohne Worte verstand.

So auch jetzt. Ich ließ mich einfach zur Seite plumpsen, lag mit dem Oberkörper auf seinem Bett, meine Beine hingen über die Bettkante nach unten und schon senkte sich die Matratze neben mir und ein schmaler Körper schmiegte sich an meine Seite. Felix legte seinen Arm um meinen Oberkörper und summte ganz leise.

„Du siehst schon wieder so erschöpft aus... was machen die beiden denn mit dir?" Er kuschelte sich noch ein bisschen näher an mich und ich genoss die Ruhe und Wärme, die er mir schenkte.

„Frag nicht", murmelte ich und schlang jetzt auch meinen Arm um ihn. Normalerweise war ich nicht ganz so offensiv, wenn es ums Kuscheln ging, doch gerade konnte ich mir nichts beruhigenderes vorstellen. Ich schloss die Augen und atmete tief durch.

Es war wirklich interessant. So eng umschlungen neben Felix zu liegen, machte mir tatsächlich gar nichts aus. Auch wenn der junge Australier neben mir wirklich wunderschön aussah und ich ihm das auch schon öfter gesagt hatte, so empfand ich bei ihm kein Kribbeln. Nur tiefe Zuneigung und Verbundenheit. So war es schon von Anfang an gewesen. Sobald ich Felix gesehen hatte, wusste ich, dass er etwas Besonderes war. Ein einzigartiger Freund, mit dem ich diesen Weg des Erfolges, des Berühmtseins gehen wollte, mit dem ich meine Sorgen und Ängste teilen konnte. Als ich dann irgendwann auch feststellte, dass ich Männer körperlich viel anziehender fand, als Frauen, hatten sich die Gefühle gegenüber Felix nicht verändert. Ich sah in ihm immer noch den selben besonderen Menschen, den ich für den Rest meines Lebens einen Freund nennen wollte.

Aber bei einer bestimmten Person hatten sich meine Gefühle, meine Gedanken und meine Absichten ganz drastisch geändert. Man könnte fast sagen, dass ich dank diesem Jungen wirklich irgendwann meine Engelsgeduld und meine Beherrschung verlieren würde. Und das schlimmste war, ich wusste noch nicht einmal genau wieso.

Chan.

Immer wieder Chan. Nur er.

Und wie heißt es so schön, wenn man vom Teufel spricht....

In diesem Augenblick betrat der Ältere das Zimmer, ließ seinen Blick erst zu meinem Bett gleiten und als er mich dort nicht fand, drehte er sich langsam um und starrte ausdruckslos in mein Gesicht, dass ich ein wenig angehoben hatte, um seine Reaktion zu verfolgen.

„Hey Channie." Felix winkte fröhlich und grinste den Älteren an. „Willst du auch ein bisschen kuscheln kommen?"

Ich hätte mich in diesem Moment wirklich gern unter der Decke versteckt, um dem bohrenden, kalten Blick auszuweichen, der mich empfing. Irgendetwas an dieser Situation machte mir Sorgen und ich wusste nicht warum, aber plötzlich war es mir unangenehm, dass Felix mir so nahe war.

„Nein, ich... ich hab noch was zu tun", sagte Bang Chan mit undurchdringlicher Miene und drehte prompt auf dem Absatz um und verließ das Zimmer. Mit einem etwas lauteren Knall fiel die Tür ins Schloss und Felix zuckte leicht zusammen.

„Was ist denn mit ihm los?", fragte er verwundert und richtete sich ein wenig auf.

Ich hob lediglich die Schultern, als Zeichen dass ich keine Ahnung hatte und sah stur geradeaus.

Wahrscheinlich lag es schon wieder an mir. Offenbar konnte er jetzt nicht mal mehr meine Anwesenheit ertragen und versuchte mich zu meiden. Allein dieser Gedanke versetzte meinem Herz einen ungewohnt schmerzhaften Stich und ich stand schnell vom Bett auf, nur um in mein eigenes zu steigen und mich in meiner Decke einzurollen.

„Ich werde mal nach ihm sehen", gab Felix mit besorgter Stimme zurück und verließ das Zimmer.

Lag das alles wirklich an mir? Warum war er in letzter Zeit nur immer so schnell gereizt, egal was ich tat? Welchen Fehler hatte ich gemacht? Mochte er mich nicht mehr? Hatte es etwas mit mir als Person zu tun?

Mein Kopf schien vor Fragen zu explodieren. Aber noch schlimmer war es, dass ich auf keine einzige Frage eine klare Antwort finden konnte. Mir wollte keine logische Erklärung einfallen.

Meine widersprüchlichen Gefühle dem Älteren gegenüber, machten es mir wirklich schwer, dass ganze rational und vor allem ruhig zu durchdenken. Immer wenn ich an unsere verbalen Kämpfe dachte, machte es mich traurig. Sehr traurig.

Ich griff fester nach meiner Decke und starrte die Wand an.

Davor hatte es doch auch immer funktioniert. Ich hatte Chan stets bewundert, ihn für seine Leistungen im Stillen verehrt. Wir hatten uns gut verstanden und waren unseren Aufgaben nachgekommen. Unsere Gespräche und die Interaktion miteinander waren uns leicht gefallen, als wären wir die besten Freunde. Und dann, von einem Tag auf den anderen, hatte sich alles zum Negativen entwickelt.

Auf einmal war Chan mir gegenüber kühl, wenn nicht sogar abweisend und streng. Als hätte ich ein Verbrechen begangen, von dem ich selbst nichts wusste.

Unruhig drehte ich mich in meinem Bett hin und her und versuchte, diese fiesen Gedanken abzuschütteln. Sie einfach nicht zuzulassen und mir einmal nicht diese quälenden Sorgen zu machen, die mich nun schon mindestens drei Wochen begleiteten.

Schlussendlich stand ich auf. Weder Felix noch Chan waren bis jetzt wiedergekommen und ich fühlte mich so einsam, dass ich nicht mal schlafen konnte. Ich tapste also leise durch den Flur und bemühte mich, nicht alle anderen wieder aufzuwecken. Als ich dann kurz in Richtung des Wohnraums und zur Couch sah, blieb ich wie angewurzelt stehen.

Erstarrt sah auf das Bild, das sich mir dort bot. 

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Welcome to my crazy world. Diesmal hatte ich ein bisschen Lust auf Stress und Gefühlschaos. 

Ich hoffe, eure Woche war weniger belastend und arbeitsreich wie meine. Macht euch noch einen schönen Sonntag. 

Love you all. 💕

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