Die Legende der Nachtigall 1...

Bởi CaptainPaperShip

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Eine Prinzessin, die vor eine Entscheidung gestellt wird. Ein kompromissloser Rebell mit einer Mission. Ein t... Xem Thêm

Widmung
Mavie - Windenbach
Mavie - Der Rabe
Prinzessin Dilara - Die Prophezeiung
Mavie - Der Ruf des Waldes
Prinzessin Dilara - Der Rebell
Mavie - Etwas Seltsames geschieht
Prinzessin Dilara - Nagende Fragen
Mavie - Die Reiter der Königin
Prinzessin Dilara - Der Ball
Mavie - Das Zischeln der Flammen
Prinzessin Dilara - Eine schwierige Flucht
Dilara - Die Spiralstraßen
Mavie - Die Augen des Waldes
Dilara - Die Krieger der Gassen
Mavie - Der Junge in der Höhle
Dilara - Die Brücke
Mavie - Die mit dem Wolf kämpft
Dilara - Die Dächer der Stadt
Mavie - Ein Freund ist der Mensch, mit dem man das Abendrot teilt
Dilara - Verfaulte Eier
Mavie - Aufbruch ins Abenteuer
Dilara - Die Fabrik
Charaktäre Teil 1

Prinzessin Dilara - Die fünf goldenen Türme

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Bởi CaptainPaperShip

Die Geschichte Ihrer Majestät, Königin Dilara, der Weisen, aufgeschrieben von Morelius, seiner Zeit oberster Geschichtsschreiber in ganz Endiar, beginnend im letzten Herbst des Zeitalters der Nachtigall, ein Jahr vor dem Zeitalter des Adlers.

"Niemandem im ganzen Land, in dieser oder einer künftigen Zeit, dürfte der Name von Königin Dilara, der Weisen und Unbestechlichen, unbekannt  geblieben sein. Wir, das gesamte Volk Endiars, kennen und ehren sie für die große Weisheit, die ihr geschenkt worden ist. Doch kaum jemand kennt die Geschichte, die sie mich, Morelius, derzeit oberster Geschichtsschreiber Endiars, bat, aufzuschreiben. Die Geschichte, wie sie zur Königin geworden ist.

Denn – und ich wage es kaum, diese Worte aufzuschreiben ,doch unsere geliebte Majestät, Königin Dilara persönlich, verpflichtete mich, die gesamte Wahrheit zu berichten und nichts auszulassen. Und deshalb muss ich auch berichten, dass unsere Königin, die unser Volk nun seit sieben Jahren regiert, nicht immer von solcher Weisheit gewesen ist. Wie uns allen bekannt ist, ist sie aufgewachsen als Tochter der gefürchteten Miranda, einst genannt Königin Miranda die Schwarze, die gefürchtetste Königin in der gesamten Geschichte unseres geliebten Landes. Sie, die den schwarzen Regen über Endiar brachte. Und auch Prinzessin Dilara sollte als eine ebenso gefürchtete Königin einst ein mächtiges Reich beherrschen. In dem Jahr, für das ihre Vermählung mit dem heutigen Kriegsherren Cyrian vorgesehen war, begann jedoch eine Entwicklung, die niemand vorherzusehen vermochte als einzig der große Adler selbst. Groß sind seine Werke in Endiar und groß waren seine Wunder in jenen Tagen!

Fragt man Ihre Majestät, so begann ihre Geschichte an jenem gewöhnlichen Tag, als sie das erste Mal von der Prophezeiung hörte... Doch lassen wir sie nun selbst zu Wort kommen.


Egal wie prächtig das goldene Schloss in der großen Stadt sein mochte, so war der Morgenhimmeldarüber doch ebenso grau und düster wie überall sonst in Endiar.

Pechschwarze Wolkenzogen von der Fabrik in einem entfernten Stadtviertel in Schwaden zwischen denfünf goldenen Türmen hindurch. Früher einmal hatten diese fünf Türme wohlgolden geglänzt und heller gestrahlte als die Sonne. So jedenfalls wirkte esauf all den Bildern – den neuen und den alten. Aber jetzt wirkte dasWahrzeichen Endiars düster und alt im grauen Lichtschatten des Mondes Pailur.

Und genauso düster wardie Stimmung von Prinzessin Dilara. Sie starrte in ihr Spiegelbild, das sich,in flackerndem Kerzenschein vor dem dunklen Hintergrund der Wolken abzeichnete.Die Ellbogen hatte sie auf das Fenstersims gestützt.

Von ihrem Gemach ausging es einige Stockwerke nach unten in die Tiefe. Wie oft in ihrem Leben hattesie diesen Anblick schon gesehen? Es war immer derselbe, seit sie vier Jahrealt geworden und in dieses Zimmer gezogen war. Etwas anderes kannte sie nichtvon der Welt.

Die Prinzessinbetrachtete ihr blasses Gesicht. Es ist so blass, weil ich so unglücklich bin,dachte sie. Sie versuchte zu erkennen, ob ihre Augen noch immer rot unterlaufenwaren. Gestern abend hatte sie im Bett geweint.

Schon seit Anfangdieses Jahres schon war ihre Stimmung nur noch düster gewesen. Und mit jedemMond, der verging, war es schlimmer geworden. Nun gab es kaum noch etwas, wasihr Freude bereiten könnte: Nicht ihre Touren durch das Schloss, bei denen siedie unendlich vielen Gänge erkundete, nicht, wenn sie dabei einen geheimenentdeckte, nicht die Trauben mit Sahne und Zuckerschnee auf ihrem Bufett, nichtdie ausladenden bestickten Kleider und schon gar keine Bälle, Wettkämpfe oderVersammlungen mehr. Obwohl mindestens zehn Angestellte des Hofes, Mägde undDienstmägde, Ammen, Diener, Köche und Dienste, die keinen Namen trugen, dafürzuständig waren, sich um Dilaras Wohl zu kümmern, konnte sie keiner aus ihrerschlechten Laune herausreißen.  

Dieses Jahr war viel zuschnell vergangen. Es war an ihr vorbeigezogen wie ein Wirbelsturm. Oder ein zukurzer Umzug mit zu wenigen Kutschen. Einer dieser Umzüge, wo man vergeblich indie Ferne spähte, um noch weitere kunstvolle Wägen mit bunt gekleidetenSchaustellern zu entdecken... doch es kamen keine. Und Dilara blickte derletzten Kutshce mit Gram und Wehmut entgegen. Genauer gesagt der letzten Woche.Der letzten Woche vor ihrem Geburtstag. Morgen würde sie beginnen. Nur achtganze Tage lagen zwischen ihr und diesem schrecklichen Tag.

Sie dachte zurück andem Moment, als ihre Kindheit geendet hatte. Vor genau einem Jahr. Als man siein das Zimmer ihrer Mutter gerufen hatte, hatte sie geahnt, dass etwas nichtstimmte. Denn das war noch nie geschehen.

Ihre Mutter hatte imBett gelegen. Ihr Gesicht war blasser gewesen als die Tücher unter ihr. Dilarawar stehen geblieben bei diesem Anblick. Sie hatte ihre Mutter nie im Liegengesehen. Noch nie jemand hatte die Königin je im Liegen gesehen. Nicht einmalihre engsten Mägde.

Auch waren ihre Wortenoch nie so rau und brüchig gewesen. Wie kaltes Eis, das jemand zertritt.

„Mein Zauber hält nichtmehr ewig. In ein paar Jahren wirst du dieses Land regieren müssen. Das ganzeLand weiß das und das ganze Land wird auf dich blicken. Von heute an darfst dukeine Schwäche mehr zeigen."

Dilara hatte lange überdiese Worte nachgedacht. Sie hatte sich den Kopf zerbrochen über jedes einzelneWort darin. Mein Zauber hält nicht ewig... Jeder wusste, dass es keine Magiemehr in Endiar gab.

Irgendwann hatte siezumindest das begriffen: Ihre Mutter würde nicht mehr lange leben. Auch wennsie aussah, als hätte sie selbst kaum mehr als zwanzig Winter gesehen.Innerlich musste sie krank sein.

Und wenn ihre Muttertot war, würde sie über das Land herrschen.

Ein paar Tage langhatte niemand ihre Mutter zu Gesicht bekommen. Danach war alles wieder alles sogewesen, als hätte es diesen Moment nie gegeben. Bis ihre Mutter amFrühstückstisch folgende Mitteilung machte:

„Du brauchst einenMann. Ein starker Verbündeter im Rat, der dir hilft, deine Herrshcaftauszubauen. Ich habe heute deine Verlobung mit Cyrian vollzogen. Dem Sohn vonLord Frain. An deinem 16. Geburtstag wirst du ihn heiraten." Und das war derAnfang von Dilaras schlechter Laune gewesen.

Sie kannte Lord Frainaus den Ratssitzungen. Er war der reichste von allen Männern des Rates. Manmunkelte sogar, er sei noch reicher als die Königin selbst. Sein Lächeln war sofalsch wie seine blonden Haare und wenn er mit ihr sprach, galt sein Blickselten ihrem Gesicht.

Es klopfte zaghaft anihrer Tür. Dilara sagte nichts. Sie blickte weiter in den Regen. Die schwarzenTropfen klopften immer stärker gegen ihr Fenster. Gerade war sie nicht inStimmung zu reden. Sie tat so, als merkte sie nicht, wie die Tür sich leiseöffnete. Als erkenne sie die Schritte ihrer Magd Anne nicht, die sich eilig insZimmer schlich und ihr Kleid auf das Bett legte. Die Magd blieb eine Sekundelang unsicher stehen, dann schlich sie wieder hinaus.

„Mein Sohn wird EureHerrschaft angemessen stützen", hatte Lord Frain mit einer nur knappangedeuteten Verbeugung gesagt. Er hatte so höhnisch auf sie herabgelächelt,als sei sie nur ein kleines, dämliches Mädchen. Und die Ratsmänner um ihn herumhatten ein ähnliches Lächeln auf den Gesichtern getragen.

Außer der Königin gingniemand im ganzen Rat davon aus, dass es wirklich Dilara sein würde, die dasLand regieren würde. Mit Cyrian als baldigen Herrscher konnten sich die Männerdes Rates gut abfinden. Seine Familie war Teil des Rates, er würde dem Rat nochmehr Macht und Reichtum zuschustern und seine Herrschaft festigen.

„Wahrscheinlich tröstetsie das über die Zeit hinweg, in der meine Mutter regiert hat", dachte Dilara.Denn jeder wusste, dass die Sitzungen nur der Form halber alle vier Wochenstattfanden. Die Entscheidungen traf die Königin alleine.

Ihrer Mutter gegenüberwagte niemand, etwas zu sagen. Deshalb war es Dilara, die all die Verachtunggegenüber ihrer Familie traf. Die Männer des Rates hassten sie seit jeher.Schon als Kind hatten sie von oben auf sie herab geblickt, Verachtung undHochmut in den Augen.

Überhaupt musste siesich gegen alle und jeden durchsetzen...

So stellte sich dieSituation in Dilaras Kopf dar. Sie hielt sich für den unglücklichsten Menschenin ganz Endiar.

Wenn man jedoch vonAußerhalb seinen Blick auf die junge Prinzessin richtete, so war sie doch einrelativ glücklicher Mensch. Zum Frühstück aß sie Waffeln, zum Mittagessenfrische Enten aus dem prächtigen Schlossteich mit den wunderschönen Seerosen,die sie so gerne betrachtete. Manchmal stellte sie sich dabei vor, dass Korin,der Prinz von Tringland, in das Land stürmen und Cyrian herausfordern würde, umum ihre Hand anhalten zu können. Und natürlich gewann Korin den Kampf. Korinwar in ihrer Vorstellung ein muskulöser, aber eleganter, gebildeter Prinz. Fürihn zählten nicht goldene Kleider und auch nicht die Heuchelei bei Hofe, fürihn zählten Weisheit und Wissen und er wusste, wie man stark und mächtig unddoch klug sein Land regiert. Unter ihrer Herrschaft würden sich dann beideReiche vereinigen, die sie gemeinsam regierten. Und sie selbst würde in dieGeschichte eingehen als die Königin, die Frieden zwischen Tringland und Endiargebracht hatte. Das Volk würde ihr zujubeln, weil es nicht mehr in den Kriegziehen musste. Und der Rat würde sie achten und ehren ob ihrer Klugheit.

Durch den Schlossparkspazierte sie jeden Nachmittag. Es gab ein großes Labyrinth aus Büschen dort.In der Mitte stand eine goldene Statue ihrer Mutter. Das Labyrinth mochte sieam liebsten. Sie dachte sich gerne Verstecke aus, obwohl sie nie jemand gehabthatte, der sich mit ihr dort verstecken hätte können. Aber das machte ihrnichts aus, da sie das Spiel „Verstecken" ja nicht einmal kannte. Dafürversteckte sie sich, wenn ihr langweilig war, selbst in den unterschiedlichstenEcken des Schlosses und belauschte die Wachen und Ritter, wie sie Anweisungengaben oder über Kriegsstrategien diskutierten. Manchmal beobachtete sie auchdas geheime Leben der Dienstmägde und Hofjungen. Dabei wurde ihr dann abershcnell langweilig.

Die Parkanlage war großund weit und kunstvoll angelegt. Der meiste Teil war nur für sie und ihreMutter und besonders hohe Staatsbesuche aus verbündeten Ländern zugänglich.Was, ehrlich gesagt, eine ungeheuerliche Verschwendung war, denn mindestenshunderte Gärtner schnippelten dort Tag für Tag an den Blättern herum. Doch esgab einen kleinen Teil, der auch für Besucher aus der Stadt zugänglich war. Denbesuchte Dilara oft am Ende ihres Spaziergangs. Dann betrachtete sie neugierigdie Damen und Herren mit ihren Spazierstöcken, Sonnenschirmchen und Hüten, diean ihr vorbei wanderten. Es machte ihr unheimlich Spaß, dass niemand wusste,dass er gerade an der Prinzessin des Landes höchstpersönlich vorbeiwanderte.

Der kleine Teil wargepflastert. In der Mitte befand sich ein Springbrunnen mit einer großen,steinernen Statue von ihrer Königin. So musste ihre Mutter in jüngeren Jahrenausgesehen haben: elegant, wunderschön, mit einer stolzen Haltung, den Kopfselbstbewusst erhoben. Männer mussten bei ihrem Anblick dahingeschmolzen sein,dachte Dilara. Sie wünschte, dass sie auch diese Wirkung auf Menschen hätte.Aber wenn sie dort in der Menge untertauchte, bemerkte sie kaum jemand.

Hinter demSpringbrunnen, direkt vor der Mauer, die die Arena einrahmte, befand sich derSchaulauf der Bestien. Königin ... besaß hunderte riesige Tiere. Die meistendavon befanden sich gut versteckt in den Kellern des Schlosses – der einzigeOrt im Schloss, wo nicht einmal Dilara selbst Zutritt hatte. Aber einigewenige, die besonders grauenvoll aussahen, hatten ihr Zuhause hier, hintergoldenen Gitterstäben, wo jeder sie bewundern konnte. Rein zuRepräsentationszwecken, wie ihre Mutter kühl zu sagen pflegte.

Und sie repräsentiertenwirklich hervorragend. Da war eine mechanische Spinne aus Metall, dieFeuerpfeile schießen konnte. Unter ihren Beinen befanden sich riesigeZahnräder. Eine Raupe, schneller als jede Kutsche, gelenkiger als jedeSchlange, so lang wie ein Haus und so hoch wie ein Pferd. Sie stammte aus demWiesenland. Bei jeder Bewegung knackte und rasselte ihr Körper, als befändensich darin hunderte Ringe aus Metall. Ein Krokodil mit blitzenden Zähnen undTintenfisch, der früher einmal Schiffe geschluckt haben musste. Sein Käfig warmit inneinanderverhakten Stäben gesichert, so dick wie die Säulen im großenFestsaal, weil er sie sonst immer mit seinen Armen verbogen hatte. Zubesonderen Anlässen setzte man ihn in einen dünneren Käfig und ließ allezusehen, wie er die Gitterstäbe langsam in eine Art Tintenfischförmiges Korsettverwandelte. Eine baumgroße Schnecke, die ihr Haus öffnen konnte. Innen kamendann tausende scharfe Zähne zum Vorschein. Das tat sie aber nur etwa alle zehnJahre einmal, um ein großes Raubtier zu verschlingen. Ansonsten bewegte siesich keinen Millimeter weit. Ein tigerartiges Wesen mit dunkelgrauem Fell, sogroß, dass sein Käfig fast bis zum Dach des Schlosses reichen musste. Mannannte es den großen Stürmer. Von ihren Wächtern wusste Dilara, dass er eigentlichziemlich träge war. Man musste ihn mit einem riesigen Feuer jagen, um ihnüberhaupt in Bewegung zu setzen. „Was da unten im Kerker ist, ist noch viel,viel gefährlicher als diese zahme Mietzekatze!", erklärte Jadis, der obersteTierhüter, und lächelte dabei grimmig.

Aber wenn der Tigergähnte, dann zeigte sich eine Reihe scharfer Zähne, etwa von der Formblitzender spitzer Felsen. Und man meinte, er könne das ganze Schloss mit nureinem Bissen verschlingen. Spaziergänger stolperten dann nicht selten einigeSchritte rückwärts und ergriffen eilig die Flucht. Dilara beobahtcte sie oftbelustigt. Sie wusste, dass nichts und niemand diese Stäbe durchbrechen könnte.Manchmal, wenn sie gerade ein purpurrotes Kleid trug, dann sprang sie sogar vordem Käfig hin und her. Der Stürmer rollte dann seinen Schwanz ein, legte denriesigen Kopf auf die meterhohen Tatzen und beobachtete sie knurrend. Als wäresie eine lästige Fliege, die er nicht verjagen konnte. Früher, wenn ihrbesonders langweilig gewesen war, steckte sie einen Stock durch das Gitter undärgerte ihn damit. Und wenn er ihn einmal tatsächlich einmal zwischen seineTatzen bekam, zerfetzte er ihn mit einem Brüller, so laut, dass das Schlossdavon bebte. Deshalb hatte die Königin Dilara irgendwann verboten, in die Näheseines Käfigs zu kommen.

Wenn man ihn auf dasSchloss von Tringland losließe, wäre der Krieg längst vorrüber. Doch ihreMutter hieb sie sich für irgendeinen besonderen Zeitpunkt auf. „Die Monstersind unsere Geheimwaffe. Vergiss das nie. Der Tag wird kommen, wo wir siebrauchen werden, um unsere Feinde zu vernichten."

Dilara hatte sich oftgewundert, was das wohl für ein Tag sein sollte. Und warum man eine Geheimwaffegut sichtbar vor dem Schloss aufstellen sollte. Alles, was sie wusste, war,dass ihre Mutter selbst diese Biester und Bestien einzeln aus allen TeilenEndiars eingesammelt und in ihre Käfige gesperrt hatte. Der Stürmer stammte ausdem hintersten Gebirge im Bergenland, aus einem tiefen Tal, wo sonst kaum etwasgelebt hatte (was Dilara nicht weiter wunderte). Direkt an der Grenze zuTringland.

Die unheimlichstenWesen jedoch hausten im Käfig daneben. Dilara hatte sie noch nie ausstehenkönnen. Weder die Schnecke noch die Spinne erschienen ihr wie besondersangenehme Gesellschaft. Und das Krokodil mit seinen böse glitzernden Augenschon gar nicht. Aber diese sieben Vögel waren die unangenehmsten Gesellen, dieman in ganz Endiar finden konnte. Schlimmer noch als betrunkene Wachmänner, diegerade im Krieg gewesen waren, dachte Dilara. Bei ihrem Anblick wurde einemübel. Sie hatte noch nicht herausgefunden, was genau es war. Aber sie saheneinfach abscheulich aus. Sieben zerlumpte Geier. Bestimmt die Hälfte ihrerschmutzbraunen Federn schien zu fehlen, als hätte sie ihnen jemand ausgerupft.Und die Haut darunter war von einem grässlichen Rosa. Ihre weißen Augen fangeich lieber nicht zu beschreiben an, sonst würde den ein oder anderen Zuhörerdas Grauen packen und er müsste sich die Ohren zu halten. Man nannte sie diesieben Ängste Endiars.

Und dann war da nochein fast baumgroßer Vogel, an dessen Federn sich je eine Klaue befand, aus dentiefsten Tiefen des Waldes. „Im Wald... die grauenhaftesten Wesen haben dagehaust. Jahrhundertelang. Ihre Majestät haben sie ausrotten lassen, zu unsererSicherheit, aber... man sagt, einige leben immer noch dort." Doch Dilara warsich nicht ganz so sicher wie Jadis, dass dies nur zur Sicherheit des Landespassiert war. Irgendetwas hatte ihre Mutter mit ihnen vor...

Als Dilara von denMenschen und den Tieren genug hatte, spazierte sie zurück in Richtung Schloss. Überden fünf Türmen stand die Nachmittagssonne besonders hoch am Himmel undstrahlte besonders hell herab. In ihrem Licht leuchteten die Türme Endiars sohell, dass Dilara im Vorbeigehen ihre Augen mit ihrem Arm abschirmen musste.Denn einen Sonnenschirm nahm sie selten mit. Dasprächtige Schloss, das innen ächzte und längst brechen wollte unter der Lastder Jahrhunderte, die auf seinem Dach ruhte, war außen geschminkt mit gold undsilber - wie eine dieser alten, reichen Frauen der Männer im Rat. Doch das Schlosshatte sich nicht freiwillig geschminkt und zurechtgerichtet. Die Schminke warihm ins Gesicht gezwungen worden.

Genau wie mir, dachte Dilara und seufzte in betont miserablerLaune. Es war größer, als man sich ein Schloss vorstellen kann. Legenden behaupteten,dass die Türme bis in die Wolken ragten. Aber selbst wenn eine Wolke gewagthätte, in ihre Nähe zu geraten, hätten sie das nicht gekonnt. Sie waren etwagerade noch tief genug, dass man von unten ihre weit entfernten goldenen Kuppenbetrachten konnte. Fünf dieser Türme gab es. Sie waren in einem Kreisangeordnet. Über dem Schlosstor ragte der höchste Turm in die Höhe wie einriesiger Speer. Irgendwo in seiner Mitte prangte die Uhr des Landes. Es war dieeinzige Uhr in ganz Endiar. Um die Schlossfassade zu errichten, waren einst diebesten Architekten aus Übersee extra mit einem Schiff ins Land geholt worden.(Wobei Legenden munkelten, dass von den Architekten keiner hatte mitkommenwollen und stattdessen eine Bande von Seegaunern mitgebracht worden war... undein paar der zahlreichen Balkone, Säulen, Figuren und Verzierungen sahen inDilaras Augen tatsächlich so schräg und unpassend aus, dass nicht besondersviel Kunstverständnis dahinterstecken konnte.) Mindestens ein DutzendMänner waren täglich damit beschäftigt, abgeblättertes Gold zu erneuern. Dilarasah, zum zweiten Mal seufzend, ganz nach oben, zur winzigen Turmspitze. Undnoch weiter nach oben, zum Strahlend blauen Himmel hinauf.

Wenn sie Königin war, würde sie eine Maschine bauen lassen, mitder man senkrecht nach oben fahren könnte – weit über die Schlosstürme hinaus.Zu dem großen Gewässer, wo die beiden Lampen jeden Tag ihre Kreise zogen – daseine von dem höchsten und hintersten Berggipfel der Westores aus bis weit inden Osten, zu einer Gebirgskette, die niemand in Endiar kannte, nicht einmaldie weit gereistesten. Niemand hatte ihr bisher sagen können, ob diese Bergeüberhaupt noch auf unserem Landstück lagen oder ob dort noch einmal ein Meerdazwischen lag. Es wusste auch niemand in Endiar, wer die großen Lampen jedenTag anschubste, ob sie in einem Boot reisten und wieso das erste so viel größerwar als das blasse, zweite, das in der Nacht über den Himmel schwamm. Aber vonsolchem Wissen wusste hier unten in der Stadt schon lange keiner mehr. Alles,was die Menschen hier unten kannten, waren die dunklen Wolken und der schwarzeRegen, der düster auf gebeugte Köpfe und leere Gesichter herabtrommelte.

Dilara nahm nicht die große Marmortreppe zurück ins Schloss.Sie schlich sich durch eine winzige, knarzende Holztür auf der Rückseite desSchlosses, den nur hin und wieder die Knechte benutzten, um Kohle ins Schlosszu transportieren. Es war nur einer von tausenden solchen Gängen. Doch es warder, auf dem man am seltensten jemandem begegnete. Und selbst, wenn einmaljemand zufällig vorbeikam, konnte er kaum mehr als einen Umriss von seinemGegenüber erkennen. Es staubte dort nämlich so sehr, dass ihr die Luft wegblieb. Aber auch sonst wäre es so düster dort, dass sie sicher niemandentdecken würde. Selbst wenn tatsächlich jemand dort wäre.

Dennoch sah sie vorsichtshalber nach, ob jemand in ihreRichtung blicke, bevor sie den niedrigen Gang betrat. Ihre Mutter würde ihr niemehr erlauben, ihr Zimmer zu verlassen, wenn sie Dilara hier unten entdeckte.Deshalb schlich sie sich die schmale, steile Wendeltreppe besonders leise nachoben und klopfte ihr Kleid gründlich aus, bevor sie die Dienstgänge verließ.Ihr Weg führte sie in den Schachbrettsaal. Ihre beiden Freundinnen Lady Tarnund Lady Mijam warteten dort wie jeden Nachmittag auf sie. In ihren blassrosaKleidern mit zahlreichen goldenen Schleifchen saßen sie um einen Tisch herum,der mit Tee und Plätzchen beladen war. Sie spielten Karten und kicherten viel.Manchmal baten sie ein paar Wachmänner, mit ihnen zu spielen.

Manchmal kam Prinzessin Dilara tatsächlich dazu, manchmal auchnicht. Aber heute fühlte sie sich danach. Ihr war langweilig.

Sie hielt ihre beiden Freundinnen (die sie Freundinnen nannte,weil man sie gelehrt hatte, dass das der korrekte Begriff für so eine Beziehungwar) für reichlich albern und dumm. Die beiden beteten die Herren des Rates anund diskutierten ständig darüber, welcher von ihnen am besten aussähe (Tarn warfür Lord Kalin, Lady Mijam für Lord Hether und wenn sie Dilara fragten, sagtesie, dass sie von hinten alle am Besten aussehen und dass an jedem einzelnendie Perücken noch das Echteste waren). Sie redeten über ihre Kleider, die sichdoch immer glichen, und über ihre Frisuren und die Frisuren ihrer Perücken. UndDilara wusste nur zu gut, dass sie mit ihr nur Zeit verbrachten, um all ihrenFreundinnen erzählen zu können, sie wären die Vertrauten der zukünftigenKönigin. Doch sie waren die einzigen Menschen, mit denen Dilara überhauptredete. Von ihren Lehrern und einigen Bediensteten abgesehen.

Tarn war ein zierliches Mädchen mit einem Hang zu ganz und garnicht zierlichen Kleidern und Frisuren. Die Perücke, die sie heute trug,sprengte jeden Rekord. Sie war orangenfarben, aber nicht so wie einSonnenuntergang, sondern ein unnatürliches knallorange. Und etwa so hoch wieder Sessel unter ihr. Aber Dilara musste zugeben, dass sich zumindest die Farbenicht allzu sehr mit dem Kleid stach. Zumindest eine ihrer Mägde musste eingutes Auge für Harmonie haben. Tarn redete meistens wie ein Wasserfall, was denanderen Beiden oft gelegen kam, da sie sich sonst nicht besonders viel zu sagenhatten, was die Stille hätte füllen können. Mijam war meist eher zurückhaltenund ruhig. Oder bequemlich und dumm, dachte Dilara.

Die Prinzessin trat hinter die Beiden und räusperte sich. Tarnschreckte auf und riss sich von einem Wachmann los, der ihren Arm hielt. Derhastete eilig auf seine Position an der Wand zurück. Mijam erhob sich ein wenigschwerfällig. Unter den weit ausladenden Kleidern sah man es kaum, aber ihrGesicht verriet, dass sie weit mehr wog als ihre Freundinnen. Sie aß mitVorliebe Süßes und Schokoladen.

Dilara schüttelte den Kopf, als sie sofort wieder nach einemGebäckstück griff. „Mijam, wie oft habe ich dir schon erzählt, was für Schädendie Süße in deinem Körper anrichtet? Du wirst noch einmal aufdünsen, bis deineKnochen brechen! Doktor Jon sagt immer, Zucker ist wie Gift für die Muskeln undlähmt sie!"[1]

„Ja, Hoheit, Ihr habt natürlich recht, Hoheit", sagte Mijamgelangweilt und stopfte sich den Rest des Gebäcks in den Mund. Dilara seufzte.Es war nicht immer einfach, so viel mehr zu wissen, als der Rest der Welt.Manchmal wünschte sie sich, sie könnte alle anderen Menschen zwingen, auch einwenig Bildung zu erwerben. Dann würden sie sich sicherlich weniger dämlichbenehmen. Wenn sie einmal Königin wäre, würde sie Schulen schaffen, wie es siein Trinland gab. Sie verstand nicht, weshalb ihre Mutter diesen Vorteil imKrieg zuließ. Aber die Königin sagte, es sei gefährlich, den falschen Menschenzu viel Wissen anzuvertrauen. „Sie können nicht damit umgehen und werden esnutzen, sich selbst zu schaden", hatte sie gesagt, als Dilara sie danachgefragt hatte. Und da man mit einer Königin nicht diskutierte, hatte Dilara nurgenickt. Wenn sie Mijam so ansah – vielleicht hat Mutter recht, dachte diePrinzessin.

Sie hörte dem Gespräch der beiden nur mit einem halben Ohr zu.Ihr Interesse galt eher dem Schachbrett. Sie versuchte, Tarns nächsten Zugvorherzusehen. Das war nicht besonders schwer, da Tarn ebenso halbherzigspielte, wie die Prinzessin zuhörte. Und weil sie sich nie für die Kunst desSchachspiels interessiert hatte, war sie zudem eine ausgesprochen schlechteSpielerin. Dilara machte sich einen Sport daraus, sie binnen weniger Züge zubesiegen. Sie selbst hatte das Schachspiel von ihrem berühmten Lehrer derStrategie, Meister Halim, gelernt. Gegen ihn hatte sie noch kein einziges Malsiegen können, was sie oft reichlich ärgerte.

Doch dann fragte Tarn etwas, was die Prinzessin aus ihrenÜberlegungen weckte.

„...endlich wieder einen geschnappt! Direkt in die Kerker desSchlosses soll er eingebrochen sein, welche Dreistigkeit! Ich bin froh, dasssie ihn gleich dort behalten haben! Ist gleich in sein neues Zuhauseeingebrochen, dieser Wurm!"

Tarn kicherte. „Nicht auszudenken, was er in der Stadt hätteanrichten können!"

Dilara hob den Kopf. Ein Rebell? Der in ihren Kerkereingebrochen war? Das war unmöglich! Kein Ort im Schloss wurde so gut bewacht,wie die Keller unter der Erde...

„Hoffentlich sind da nicht noch mehr von seiner Sorteunterwegs!", sagte Mijam besorgt. „Ihr würdet sie doch schnappen, oder, Ödrin?"

Der Wachmann, der vorher Tarns Arm gehalten hatte, nickte,wobei sein metallener Helm quietschte. Dilara konnte förmlich spüren, wie erunter dem Silber errötete.

„Wir werden alles daran setzen, die Stadt zu schützen unddieser Verbrecher zu fangen, Mylady."

„Es gibt Hinweise auf neue Angriffe?"

„Habt Ihr etwa noch nichts von dem Einbrecher gehört, Hoheit?"

Jetzt war es an Tarn, zu erröten.

Dilara schüttelte verärgert den Kopf. Sie als Prinzessin hättedas eigentlich früher erfahren müssen.

„Wann ist das passiert?"

„Vor ein paar Stunden erst."

Dilara starrte wieder auf das Schachbrett. Wieso sollte einRebell in den Schlosskerker einbrechen? Was suchte er dort? Und wichtiger: wiezum großen Felsbrocken hatte er das angestellt? Waren tatsächlich noch mehr vonihnen in der Stadt unterwegs? Ärger kochte in ihr hoch. Ihr war es nur recht,wenn diese Bande von Barbaren wieder in der Nähe des Schlosses war. Ihre Männerwürden sie diesmal so schnell zu fassen kriegen – sie würden nicht dieGelegenheit haben, auch nur an Flucht zu denken.

Die Rebellen warenDummköpfe. Sie hatten keine Bildung, meinten aber, besser über das Landherrschen zu können, als der Rat. Sie waren arrogante Barbaren.
Sie waren unzivilisierte Barbaren vom Land. Dilara verabscheute sie. Siewussten nichts über die Länder der Welt, über die Feinheiten der Technik,über... sie besaßen keinerlei Wissen, sie zerstörten nur. Und doch glaubtensie, dass sie besser wüssten, wie das Land zu leiten wäre. Dilara würde dafürkämpfen, dass kultivierte Leute das Land regierten, mit Wissen, Weisheit undVerstand.

Dilara stand auf. Die Runde war zwar noch nicht zuendegespielt. Aber nun hatte sie genauso wenig Interesse an Schach wie Tarn. Diewar so in ihr Gespräch mit dem Wachmann vertieft, dass sie Dilaras Gehen nichteinmal bemerkte. Und Lady Mijam versuchte gerade, sich möglichst unbemerkt nochein Gebäckstück in den Mund zu schmuggeln.

Die Prinzessin hatte keine Lust mehr auf Gesellschaft. Auf dem Flurhielt sie eine Magd auf, die gerade versuchte, mit einem riesigen Korb vollerÄpfel in den Armen durch den Gang zu hasten.

„Bleib stehen", befahl sie. Da der Korb ihr die Sicht versperrte,konnte sie zuerst nicht sehen, wer vor ihr stand.

„Was ist los, ich habe es wirklich eilig, ich..."

In diesem Moment fiel ein Schatten über die Beiden.

„Spricht man so mit einer Königstochter?", fragte eine eisigeStimme. Vor Schreck ließ die Magd ihren Korb fallen. Äpfel kullerten durch denganzen Gang. Einer von ihnen fiel direkt auf den Fuß der Königin.

Königin Miranda war eine hochgewachsene Frau, der man ihrüberaus hohes Alter nicht ansah. Nur am rechten Oberarm verrieten Falten, wielange sie schon auf dieser Erde lebte. An dieser Stelle hatte sie vor hundertJahren einst ein mächtiger Krieger mit seinem Schwert verwundet. Doch das warlange her. Und nicht einmal Dilara wusste von diesen Falten. Das Haar derKönigin war so hell, dass niemand wusste, ob es das Alter weiß gemacht hatte.Oder ob es schon immer so hell gewesen war. Auch ihre Haut war blass wieSchnee. Da sie meist dunkle Kleider trug, kam sie vielen Menschen vor, wie einsehr angsteinflösendes und mächtiges Gespenst. Für Dilara war sie mehr einestrenge Lehrerin als eine Mutter. Nach ihrer Geburt war sie sofort an ihre Ammeweitergereicht worden, die sie großgezogen hatte. Bis ihre Mutter entschiedenhatte, dass sie alt genug für den Unterricht war. Ab dieser Stelle hatten ihre Lehrersie erzogen und sie alles gelehrt, was sie über das Leben und ihre Aufgaben alsPrinzessin wissen musste. Die Königin hatte streng darüber gewacht. Doch mitDilara selbst redete sie kaum.

„Verzeihung", keuchte die Magd und knickste, so tief sie konnte.Die Angst stand ihr deutlich in den Augen. Obwohl nicht besonders viel Licht inden Gang drang, konnte Dilara sie sehen. Die Königin nahm ihren Stock undspießte den Apfel damit auf. Sie hob ihn hoch und streckte ihn der Magdentgegen. Sie nahm ihn mit zitternden Händen entgegen und legte ihn zurück inden Korb.

„Jetzt zeig uns, wie man ein Mitglied der Königsfamiliebehandelt."

Die Augen der Magd fielen auf Dilara. Sie brauchte einenMoment, bis sie sie erkannte. Dann knickste die Magd noch einmal ungeschickt.„Verzeiht mir, Eure Hoheit, ich dachte... Welche Befehle habt Ihr?"

„Sag Meister Halim Bescheid, dass er den Unterricht nunbeginnen soll", befahlt Dilara. Sie zwang sich, laut zu sprechen - und nichtebenso leise zu murmeln wie die eingeschüchterte Magd. Diese nickte, sammeltehastig die Äpfel ein und rannte dann beinahe davon.

Dilara spürte den Blick ihrer Mutter auf ihr.

„Sieh nicht zu Boden wie eine einfältige Bedienstete! Schaumich an!"

Dilara wandte sich ihr zu und befahl sich, der Königin in dieAugen zu sehen. Der Blick ihrer Mutter war so eisig wie ihre Stimme. Ihre Augenwaren so hell geworden über die Jahre, dass sie beinahe weiß waren. Niemandhielt ihm je lange stand. Besonders in diesem düsteren Gang, wo ihre Augen fastzu kalt leuchten schienen, hätte Dilara gerne wieder weggesehen. Ein Schauderlief ihr über den Rücken.

„Wie willst du denn ein Land unter deine Kontrolle bringen,wenn du nicht einmal deinen Dienstmädchen Respekt beibringen kannst? Reiß dichzusammen! Du wirst stärker sein müssen, wenn du die die Kontroller über dasLand behalten willst! Bei der Ratssitzung morgen erwarte ich mir mehr Würde vondir."

„Ratssitzung?", fragte Dilara. Innerlich stöhnte sie.

„Wegen der Rebellen. Du wirst die Rede halten." Die Königinsah streng auf sie herab. „Ich erwarte mir, dass du die Männer überzeugst,einen weiteren Gegenangriff zu finanzieren. Du musst endlich lernen, sie in denGriff zu kriegen. Sie haben keinen Respekt vor dir."

Dilara kniff kaum merklich die Lippen zusammen. Selbstverständlich,dachte sie bitter. Das wird bestimmt funktionieren.

Die Männer des Rates hüteten ihre eigenen Kinder nicht so sehrwie ihr Geld. Und ausgerechnet ihre Argumente würden sie da bestimmt nichtüberzeugen. Ihre Stimme zählte schließlich etwa so viel wie die einesKleinkindes bei den Ratsherren.


[1] Achtung: Alle von Dr. Jon weitergegeben Informationen gelten nach dem Stand heutiger Endianischer Medizin als überholt und können höchstens als Halbwahrheiten anerkannt werden.


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