THE OUTCOME » fred weasley ✓

By cxrls_

62.5K 5.3K 31.6K

❝They made you into a weapon and told you to find peace.❞ [FW] | © cxrls_ | 2019/2020 | German Der Tag, an de... More

information.
cast.
soundtrack.
prolog.
01 | flucht.
02 | der grimmauldplatz.
03 | wegweiser.
04 | norwich.
05| altes stirbt.
06 | die weasleys.
07 | ollivanders.
08 | hogwarts.
09 | corben mclaggen.
10 | bibliothekswände.
11 | das jägerduo.
12 | charme.
13 | propheten.
14 | nachsitzen.
15 | ein ziel.
16 | verbündete.
17 | fred weasley.
18 | hogsmeade.
19 | die verbotene abteilung.
20 | nordwest
21 | gryffindor gegen ravenclaw.
22 | nachwirkungen.
23 | ruinenzimmer.
24 | flitwicks tipp.
25 | hinter den schlossmauern.
26 | versprochen.
27 | ausbildungserlass nr. 23
28 | ein brief.
29 | zeit.
30 | der blender und die schlange.
31 | interessen außerhalb hogwarts'.
32 | ein weg.
33 | entschuldigungen.
34 | gryffindor gegen slytherin.
35 | was ihr tut.
36 | das inquisitionskommando.
37 | albus dumbledore.
38 | pierce.
39 | robs wahrheit.
40 | intentionen.
41 | weihnachtsglanz.
42 | vielleicht.
44 | straßenlicht.
45 | doxies im keller.
46 | entschieden.
47 | ein freund.
48 | geheimnisse der dunkelsten kunst.
49 | ist er nicht.
50 | gegenseitigkeiten.
51 | schuldig sein.
52 | frei.
53 | der raum der wünsche.
54 | sein herz.
55 | kalgans ziel.
56 | loslassen können.
57 | patronuslicht.
58 | viel zu sehr.
59 | alles danach.
60 | drei.
61 | verzweiflungssüß.
62 | die DA.
63 | weltenbruch.
64 | wahrheiten.
65 | maden bolton.
66 | sahnesorbet.
67 | komplizen.
68 | rebellion.
69 | dumbledores büro.
70 | gehen müssen.
71 | give her hell.
72 | seelentrennung.
73 | das ende hiervon.
74 | das größere wohl.
75 | fallende masken.
76 | erlösung.
77 | das safehouse.
78 | die familie slytherin.
79 | ein ring.
80 | ein weg hinaus.
81 | noch hier.
82 | frei.
epilog.
let's chat.

43 | muffliato.

536 49 341
By cxrls_

Die restliche Vorweihnachtszeit im Grimmauldplatz zu verbringen, bedeutete für Logan mehr Ruhe als sie erwartet hatte. Denn jeden Morgen pünktlich um zehn verließen die Weasleys geschlossen den Frühstückstisch, um sich ins St. Mungos zu Arthur zu begeben, der jeden Tag besser genas.

Wenn sie weg waren, half Logan Sirius halbherzig beim Entstauben der Ablagen und sah zu, wie sich seine Laune besserte, als er am zweiten Tag eine riesige Pappkiste vom Dachboden wuchtete, unter dem Seidenschnabel noch immer lebte und die Zeit verschlief. Lametta und goldenes Konfetti war aus allen Rillen gestoben und der Nachmittag, an dem sie gemeinsam mit Sirius versuchte, dem alten Haus der Blacks herzlichen Weihnachtsgeist einzuhauchen, war bis dahin wohl ihr liebster.

„Das sieht ja fabelhaft aus!", schwärmte Mrs. Weasley an dem Abend, während sie das mit Tannengirlanden umwundene Geländer bestaunte. Ab da an hatte sie vergessen, dass sie Sirius gegenüber mürrisch sein wollte, weil er sich beim Bratenessen zu viel Feuerwhisky genehmigt hatte.

Abends brachte die Familie alle außenstehenden Anwesenden auf den neusten Stand, was Arthurs Wohlbefinden betraf und auch, wenn Logan fragte - Sirius beim Schmücken, Molly in der Runde und Lupin an diesem Abend, bevor er ging -, antwortete ihr niemand, was er eigentlich in dieser Nacht im Ministerium zu suchen gehabt hatte. Und als sie an diesem Abend ihre Kartoffelsuppe löffelten, fragte sie sich, ob sie auch nur irgendetwas von dem Wegweiser wussten.

So näherte sich der Weihnachtsmorgen und es war zwei Morgende zuvor, als Ron mit einem Stöhnen an dem Frühstückstisch niederfiel.

„Aber es ist doch Weihnachten, Mum!"

Mrs. Weasley, die am Herd stand und verführerisch duftendes Rührei umherwandte, sah mit strafendem Blick über die Schulter.

„Genau deshalb, junger Mann. Dein Vater kommt morgen nach Hause und dieses Haus ist an Weihnachten voller Gäste."

„Aber wir feiern doch nicht in meinem Zimmer!" Ron hatte vor Entblößung seine Gabel auf den Tisch gedonnert und Ginny aus ihrem Halbschlaf geweckt. „Harry und mich stört der Staub kein bisschen."

„Du tust, was man dir sagt, Ronald", donnerte Molly und drohte ihrem Sohn mit dem Fannenwender. Fred, der neben Logan die Kürbiskerne von seinem Brot zupfte, hatte schon den Mund zu einem neckischen Kommentar geöffnet, da fuhr sie ihn an: „Du brauchst gar nicht lachen, mein Freund. Du und George werdet genauso aufräumen. Wenn ich auch nur irgendein Feuerwerkskracher -"

„Aber wir helfen doch später schon dabei, den Tannenbaum hinterm Garten herzu -"

Doch Georges Versuch war hoffnungslos.

„Keine Widerrede. " Molly knallte die brutzelnde Pfanne so energisch zwischen sie, dass kleine Eistückchen auf Ginnys Bluse sprangen.

„Weihnachten ist auch nicht mehr das, was es mal war", murrte Fred am Ende des Tages, als er seine in dicke Wollsocken gehüllten Füße aus den Winterschuhe zwang. Die Dunkelheit hatte sich über Londons Dächer geschlichen und bloß an vereinzelten Straßenecken reflektierten die Schneeberge noch den Laternenschein. Remus zog achtsam die Tür hinter sich zu; Fred beachtete ihn kaum.

„Wie viele Geschenke hätten wir Mum wohl machen müssen, um uns das zu ersparen?", stöhnte George und steckte seinen Kopf zwischen den herb duftenden Tannenadeln hervor.

„Ein einziges wär mehr gewesen, als ich je von euch erhalten hab, Freundchen", pfiff Molly kühl, noch während sie mit ihrem Spültuch in den Flur gewuselt kam.

„So." Fred zog sich die Mütze von den Haaren und trat neben seine Mutter, deren Augen sich beim Anblick der Tanne weiteten. „Wir haben ihn ohne Magie ausgesucht. Ohne Magie hergetragen. Sollen wir ihn jetzt auch noch händisch aufbauen?"

Molly raffte die Brauen. „Ah, wäre das zu viel verlangt?"

Bestürzt zog sich George einen Ast aus den Haaren. „Hallo, ja?"

„Als ihr den Elfen in der Großen Halle Weihnachtspullis angezaubert habt, habt ihr nicht wie solche Weihnachtsmuffel ausgesehen", raunte Logan den Zwillingen zu, während sie dabei zusahen, wie Remus die stattliche Nordmanntanne Richtung Wohnzimmer schweben ließ.

Fred verschränkte die Arme vor der Brust. „Weihnachten ist ja auch super."

George beugte sich vor. „Denk nur an die Geschenke."

„Und an das Essen."

„Die Musik."

„Die Geschenke."

„Die Ferien."

„Das Essen."

Aus dem Wohnzimmer erklang das Klingeln der sich selbst aufhängenden Christbaumkugeln.

„Aber der ganze restliche Kitsch?" Mit einer knauserigen Miene klopfte Fred sich die restlichen Nadeln aus der Kapuze. „Nein Danke."

Ginny, die hinter ihnen die Treppe hinuntergestackst kam, grinste. „Du hast bloß das Mistelzweigtrauma von Tante Muriel nie überwunden."

Die Zwillinge schauderten und George warf Ginny seinen mit Nadeln übersehen Handschuh ins Haar.

„Das hättest du auch nicht, wenn du sie hättest auf die Wange küssen müssen."

Der Tag an dem Arthur Weasley das St. Mungos Hospital heile würde verlassen dürfen, war schlussendlich vierundzwanzig Stunden vor dem Weihnachtsmorgen. Molly hatte die gesamte Brigade ihrer Kinder zum frühen Aufstehen angeordnet und Logan beobachtete das Herumgewusel am Küchentisch nur mit mäßigem Interesse.

Sirius hingegen ging in dem Trubel um sich herum auf. Sein Flöten übertönte beinahe Rons und Hermines Disput über Krummbein.

„So gute Laune wie der könnte ich morgens auch gebrauchen", murrte George, noch während er sich auf den Stuhl neben Logan plumpsen ließ. Hastig griff er nach einem der letzten Brötchen auf dem Tisch. „Freddie, da ist eben übrigens Post für dich gekommen."

Fred, der sich gerade den Stuhl gegenüber zurecht rückte, hielt inne.

„Sag mir, dass -" er dämpfte hinter hervor gehaltener Hand seine Stimme „- es ne Lieferbestellung aus Hufflepuff ist."

Doch Georges Miene war hart. „Nein, es kommt von wem anders."

Freds Lippen schmälerten sich.

Logan hatte schon fragen wollen, was sich hinter dieser Kryptik verborgen hatte, doch schon im nächsten Augenblick scheuchte Molly ihre Kinder zum Gehen auf.

„Hey, probierts mit besserer Laune", schlug sie den Zwillingen stattdessen vor und folgte ihnen in den vollbesetzten Flur.

George klemmte sich sein Käsebrötchen zwischen die Lippen.

„Heute Abend steigt schließlich die Weihnachtsfeier."

Fred hob eine Braue.

„Und euer Vater kommt zurück."

Das Gehen der Weasleys brachte an diesem Morgen wie üblich Stille in das alte Haus der Blacks, auch wenn Sirius' Pfeiffen den ganzen Vormittag nicht verging. Logan hingegen hielt sich in ihrem Schlafzimmer verschanzt, kaum hatte sie die schweren Fußstapfen der Weasleys aus und stattdessen kurze Zeit später die einiger Ordensmitglieder eintreten hören.

Seitdem schwebte ihre Feder über einem leeren Pergament. Der dunsene Himmel sah nach Schneeregen aus und bereits seit ihrer Ankunft fragte Logan sich, ob sie in dieser Ferienzeit überhaupt einer der Briefe von Corben erreichen würde. Und, ob sie es nicht vielleicht riskieren sollte, mit ihm in Kontakt zu treten. Denn immer, wenn sie an die Chance einer Erklärung, einer Auflösung oder gar einer Information über Rob dachte, kribbelte es in ihren Fingern - doch ihr mulmiges Gewissen und die fehlenden Worte dazu, warum sie nicht in Hogwarts war und wo sie sich anstelle dessen aufhielt, ließen es vergehen. Sie würde es Corben nicht ohne eine Lüge erklären können.

So ereignislos und von Zähe durchdrungen verging der Tag, während immer mal wieder ein raues Poltern aus dem Salon des Hauses durch die morschen Dielen drang. Den ein oder anderen, hoffnungsvollen Moment lang dachte sie, die Weasleys seien zurück. Doch sie kamen nicht und Logan zögerte. Bis es sie gegen Mittag und mit dem Eintreten erster Schneeflocken nicht mehr an dem abgewetzten Schreibtisch hielt.

Es war ganze vier Monate her, dass sie die Büchermassen der Black'schen Bibliothek durchwühlt hatte. Zwar war sie damals keiner Antwort fündig geworden, allerdings war ihr heutiger Wissensstand ein anderer. Und dieser Gedanke kribbelte ihr schon seit ihrer Ankunft in den Fingern. Denn damals, im vergangenen August, hatte sie sich die vielen Bücher über schwarzmagische Possesionsflüche kaum mehr angesehen. Heute waren sie das einzige, was sie interessierte. Und vielleicht gab es doch noch Informationen dort unten, die sie finden könnte. Inhalt, der einen Brief am Corben füllen würde. Auch, wenn der Wegweiser nicht mehr in ihrem Besitz und weit entfernt im höchsten Schlossturm in Dumbledores Büro lag.

Die Dielen des Treppenhauses knarrten, als Logan auf Zehenspitzen das Erdgeschoss erreichte. Eine angeknabberte Schnur mit einem kaum identifizierbaren Fleischstückchen lag unter der bleiernen Kommode.

Abgesehen davon war es still vor dem großen Salon, in dem der lange Esstisch prägte, und bloß ein dumpfes Mäntelrascheln und ein rasselnder Atem verrietent ihr, dass überhaupt jemand anwesend war.

Für einen Moment hielt sie inne. Fragte sich, ob die Stille Zufall war, und war beinahe schon den Flur entlang, da hörte sie es:

„Das ist unmöglich."

Remus Lupin flüsterte nur. Trotzdem überkam Logan das aberwitzige Gefühl, er stünde hinter ihr, so deutlich konnte sie seine Stimme vernehmen. Dabei klang er so fremd, dass es sie an Ort und Stelle an die Dielen gefror.

„Drei Auroren haben es mit eigenen Augen gesehen."

Eine Stuhllehne knackte und Logan spürte, wie ihre Eingeweide krampften. Wenn sie lautlos die obersten Kellertreppen entlang schlich, würde niemand bemerken, wohin sie unterwegs -

„Rheinar Kalgan wurde die Seele ausgesogen. Er kann nicht Stunden später dort gewesen sein."

Ihr Herz hielt an.

Rheinar Kalgan.

Logan presste die Lippen aufeinander, das Treppengeländer hinab in die Kellerräume dehnte sich schwindelerregend - in diesen fünf Sekunden hätte Logan sich für alles entscheiden können.

Doch schon im nächsten Atemzug wurde ihr diese Wahl genommen:

„Wir haben nicht aus Zufall Kalgans Spuren im Haus der Boltons gefunden."

Das, was Kingsley Shacklebolts Stimme sein sollte, war dröhnend weit entfernt.

Logan wusste, dass sie fehl am Platz war und doch trieb es ihr den Gallensaft die Speiseröhre empor. Spuren von ihm im Haus der Boltons. Sie wagte es nicht, die staubige Flurluft einzuatmen. Rheinar Kalgan.

Ein raues Schnauben ertönte und erst jetzt fiel Logan auf, dass sie das Geländer so fest umklammert hatte, dass ihre Finger taub wurden.

„Spuren können gefälscht werden."

Sie wünschte sich, sie hätte umdrehen können. Auch nur einen närrischen Gedanken an staubige Bücher und Realitätsausflüchte verschwenden. Doch die abblätternde Farbe der sich zuschnürenden Flurwand fixierte sie an Ort und Stelle.

„Mad-Eye hat recht." Sirius Stimme war voll von Diplomatie, die nicht dorthin gehörte. „Wir können nicht sicher sein, dass Kalgan wirklich in jener Nacht bei den Boltons war. Die Todesser verstehen genug davon, uns auf falsche Fährten zu locken."

„Aber wenn er da war -", der Holzboden unter Logans Füßen knarrte und erst jetzt bemerkte sie, wie nah sie der schweren Eichentür gekommen war, ohne Luft zu holen. „Dann muss Andrew Bolton etwas erfahren haben, was er nicht erfahren sollte."

„So muss es sein."

Irgendwo klirrte ein Teeservice.

Mad-Eye Moody räusperte sich, noch während Kingsley Shacklebolt sprach: „Gentlemen, ich fürchte, wir haben Besuch."

„Sonst hätte Kalgan die Boltons nicht umgebracht."

Logan war überraschter darüber, plötzlich mitten im Raum zu stehen, als darüber, dass die Tür unverschlossen gewesen war –

„Das ist nicht möglich."

Vier Gestalten starrten sie an, die Gesichter in den tiefen Schatten der Vorhänge verzerrt und allesamt in ihrer Haltung erstarrt. Die Tür war gegen die Vitrine gestoßen, doch Logan hatte den Knall nicht gehört, denn alles, was ihre Sinne betäubte, war der zuletzt gefallene Satz – Sonst hätte Kalgan die Boltons nicht umgebracht.

„Logan." Remus war als erstes auf den Beinen. Irgendwo donnerte eine Stuhllehne auf den Boden -

„Ist sie nicht mit im St. Mungos?"

„Remus, bring sie raus."

„Nein, nein!"

Und ehe sie auch nur irgendetwas begriff, hatten sich Remus' narbigen Hände gegen ihre Arme gepresst, doch sie -

„Fass mich nicht an!" Sie schrie es, obwohl ihre Lunge implodierte. Der fehlende Sauerstoff brannte sich in ihre Nervenbahnen. „Ich hab alles gehört, ich geh nicht -", schon entriss sie sich aus Remus' Griff, „Das ist meine Familie!"

Mad-Eyes Zauberstab zielte bloß knapp an ihr vorbei. „Muffliato."

Die Tür hinter ihr schlug zu und das Geräusch durch den Flur peitschenden Windes erstarb.

Für einen Moment war es totenstill und alles, was Logan sah, war der starre und schrecklich unerbittliche Blick von Sirius Blacks grauen Augen, die so gar nichts mit dem schützenden Sturm Corbens gemeinsam hatten.

Sie atmete, weil ihr nichts anderes übrig blieb. Und dann sprach sie, ausschließlich an Kingsley Shacklebolt gewandt, der fest seine Lippen aufeinander presste: „Rheinar Kalgan hat meine Familie umgebracht?"

Remus Lupin trat von ihr zurück und seine Hände gruben sich in seinen Umhang.

Kingsley antwortete nicht, also betonte sie: „Das kann nicht sein."

„Wieso? Weil er zuvor von einem Dementor geküsst wurde?" Es war Sirius, der antwortete. Und ein gefährlich schneidender Ton schwang in seinen Worten mit. „Nun ja, scheinbar wissen wir das doch nicht so genau."

Logan trat näher an den Tisch heran, so dass das spärliche Deckenlicht auch sie erfasste.

„Wie, das wisst ihr nicht so genau?" Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich so schrecklich überlegen und begraben zugleich gefühlt. „Mein Vater hat ihn festgenommen. Er hat ihn nach London gebracht und eigenhändig in die Zelle geführt, in der ihn die Dementoren -"

„Die einzigen, die das wirklich gesehen haben, waren drei Ministeriumsabgeordnete und dein Vater." Kingsley Shacklebolt faltete die Finger ineinander und erinnerte sie prekär an Professor McGonagall, bevor sie ihnen die theoretischen Grundlagen eines neuen Zaubers beibrachte. Er mied es, sie anzusehen. „Und wie wir wissen, kann das Ministerium lügen. Wir haben schon vor Monaten Spuren von Kalgan und einem Begleiter bei eurem Haus gefunden."

„Das kann nicht sein." Mad-Eyes Schnauben überging sie. „Er wurde von einem Dementoren geküsst. Er kann rein gar nichts mehr tun. Was fängt man mit Leuten an, denen man die Seele ausgesaugt hat?"

„Man bringt sie nach Askaban." Sirius stemmte die Unterarme auf den Tisch; er verzog keine Mine. Bloß in seinem Blick glaubte sie etwas schimmern zu sehen, das sie nicht verstand. „Um ihre Körper in den Zellen verrotten zu lassen."

„Na also. Dann kann er doch gar nicht -"

„Doch." Kingsley Shacklebolt zog sich seinen Umhang strämmer und erst jetzt sah sie die übrigen Körner feinster Asche auf seinen Schultern und die Blässe seiner Haut. Und plötzlich war die Unterhaltung, die sie vor wenigen Tagen belauscht hatten, wieder präsent. Wir werden es morgen erfahren, ich gehe hin. „Ich komme aus Askaban. Er ist nicht da."

„Wie, er ist nicht da?" Die Luft um sie herum war so dünn als hätten sie just in diesem Moment tausend Höhenmeter zurückgelegt. „Es ist Askaban, niemand entflieht Askaban."

Mad-Eyes narbiger Mund zog sich zu einem hämisch klaffenden Loch, noch während er quer über die Tafal deutete: „Die berühmteste Ausnahme sitzt genau vor dir."

Und sie wusste, sah es in seinem Ausdruck, dass Sirius Black gerne mildernde Worte für sie bereit gehabt hätte, doch er schwieg.

„Das kann nicht sein." Sie hielt sich daran fest als gäbe es eine Garantie, doch nichts davon war ihr weiter fern. „Das kann nicht, weil das bedeuten müsste, dass Kalgan nie -" Sirius Blick war so durchbohrend, dass sie wusste, dass es stimmte, bevor sie es überhaupt aussprach: „Es war ein Trick? Er wurde nie von einem Dementoren geküsst? Er ist entkommen?"

Kingsley Shacklebolt fiel gegen seine Lehne zurück. „Das liegt am nächsten. Wie hätte er sonst deinem Vater bis zu eurem Haus folgen sollen?"

„Aber wieso - das Ministerium - Coen hat ihn - Das ergibt keinen Sinn." Ihr ganzer Körper wehrte sich gegen ihre Versuche, Herr der Lage zu werden; jeder Versuch nach Luft erstarb in dem Krampfen ihrer Muskeln. Dabei gab es doch nur eine Offensichtlichkeit, die blieb: „Aber dann muss ihm jemand geholfen haben, in letzter Minute abzuhauen."

Mad-Eye Moodys echtes Auge traktierte sie als wäre sie diejenige, die die Antwort zu diesem Rätsel bereitstellen musste. Dabei begriff sie doch erst jetzt: „Jemand muss ihn vor dem Dementoren gerettet haben."

Remus wagte einen näheren Schritt auf sie zu.

„Genau." Doch die Hand, zur Beruhigung an ihre Schulter, erhob er nicht. „Wir wissen allerdings nicht wer."

Logans Blick bohrte sich in die reglosen Vorhänge, die die Sicht auf den gleißenden Schneehimmel verbargen. Irgendjemand muss zu ihm durchgedrungen, und ihm geholfen haben.

„Niemand hat von Kalgans Festnahme erfahren, außer der Regierung. Wir wissen nicht, zu wem er während seiner langjährigen Flucht Kontakt hatte, mit dem er das hätte planen können -"

Sechs Tage war Rob damals nicht in der Schule. Angeblich soll er zu seinem Vater verschwunden sein.

Und dann ging alles viel zu schnell: Ein Stuhl fiel, der Türgriff war kalt.

Remus' erfasste Logans Oberarm, bevor sie die Türschwelle erreichen konnte; Mad-Eyes Zauberstab verriegelte das umfallende Schloss und irgendwo war Sirius aufgesprungen -

„Logan, wo willst du hin?"

Ihr Puls ging rasend, Remus' Worte waren fern.

„Logan!"

Seine Finger in ihrer Haut brannten, doch sie bekam sich nicht frei, konnte nicht - Remus rüttelte an ihrem ganzen Körper: „Wo, in Merlins Namen, willst du hin?"

„Rheinar Kalgan hat einen Sohn. In Hogwarts!" Ihre Stimme war lauter als das Rauschen des Blutes in ihren Ohren und doch hörte sie sich selber nicht; die Blicke der Ordensmitglieder waren zu laut, zu fremd, zu verständnislos. „Er ist im Frühjahr von dort verschwunden, um Kalgan bei irgendetwas zu helfen, er -"

Remus blieb bei gedehnter Eindringlichkeit, auch wenn seine Worte beinahe in ihrem Widerstand untergingen: „Glaubst du nicht, wir hätte uns nicht zur Genüge mit Robert Pierce auseinandergesetzt?"

Mit einer ruckartigen Bewegung riss Logan sich frei, doch Remus' Blick hielt an ihr fest; rasender Atem, strenger Ton, sie begriffen nicht -

„Dumbledore selbst ist dem Verdacht nachgegangen und er ist schon damals, bevor deiner Familie diese Tragödie zugestoßen ist, zu dem Entschluss gekommen, dass unmöglich ein Kind -"

„Ihr unterschätzt Robert."

Kingsley Shacklebolt raufte sich den Mantelkragen zurecht. „Albus Dumbledore ist nicht der Meinung, dass er es gewesen sein kann, der seinem Vater geholfen hat. Welchen Plan Kalgan auch immer verfolgen mag."

Doch Logan war es satt, seinen Widersprüchen Zeit zu schenken.

„Und wenn doch?" Ihre Stimme sollte festigend sein, überzeugend. Und doch bebte sie vom Boden an. „Und wenn doch?"

Sie wusste, dass sie leiser wurde, dass der Widerstand in ihrer Brust sank und heillose Fassungslosigkeit in ihren Körper sog. Rheinar Kalgan ist Robs Vater.

„Was dann?", flüsterte sie, mehr zu sich selbst als zu sonst irgendwem. Rheinar Kalgan war da, als meine Familie starb. „Ich hab -"

Beinahe hätte sie sich wieder umgewandt, doch die Türklinke war unter Mad-Eyes Zauber wie erstarrt.

Und endlich war es Sirius, der sprach. Mit blanker Ehrlichkeit, die viel zu sehr wie Hohn widerklang: „Wo willst du hin?"

Logan spürrte, wie Hitze in ihren Nervenbahnen brannte. Sie hielt es an diesem Ort nicht länger aus.

„Du möchtest ihn finden? Und was dann?"

„Weiß ich nicht!" Vielleicht hatte sie schreien wollen, doch es war ein Krächzen. „Etwas tun! Mehr, als ihr tut!"

Remus trat von ihr ab. „Wir tun, was in unseren Kräften liegt, ohne dabei aufzufallen." Und dann ergänzte er, mit Milde im Blick, die sie nicht verdiente: „Ohne dich in Gefahr zu bringen."

Die Übelkeit klingelte in ihren Ohren.

Robert Pierce und Rheinar Kalgan.

Sirius war bloß noch fern. „Du musst hier bleiben, Logan."

Ich habe ihm vertraut.

Und Mad-Eye Moody erst recht. „Da draußen hast du keine Chance, Mädchen." Neben dem sanft fallenden Schnee hatte nun Regen eingesetzt. „Weißt nicht, wer vielleicht doch noch nach dir sucht."

________________________________

Ehm. Ja.

Kalgan soll also seinem Dementorenkuss entkommen sein und danach direkt Logans Familie ermordet haben. Glauben wir das? Oder führen uns die Todesser auf eine falsche Fährte?

Gehört er zu den Guten oder gehört er zu den Bösen?

Da müssen wir wohl abwarten, was Rob dazu zu sagen hat. Dabei kommt doch erstmal Arthur nach Hause und wir schmeißen eine Weihnachtsparty. Bissl unpassend vielleicht. 

Gut, dass es Fred Weasley gibt, der die Dinge immer wieder grade rückt. Samstag kommt meine zweitliebste Szene zwischen Fred und Logan. Zweitliebste, weil sich gefühlt vier andere Szenen den ersten Platz teilen. Oh yes get ready. 

Ganz viel Liebe und bis Samstag, Ally x

Continue Reading

You'll Also Like

80.4K 3.7K 17
*beendet* Wenn ihr Interesse an solchen Geschichten habt, dann Lest euch bitte lieber meine anderen Werke durch... Ich stehe selbst nicht mehr hinter...
58.5K 7.8K 52
Wenn Jisung in seinem Leben eines gelernt hat, dann dass Aufgeben nie eine Option ist. Doch was passiert, wenn er in eine Welt gestoßen wird, die sei...
5K 194 12
Y/n ist 14 Jahre alt. Als sie ins Camp Half Blood kommt wird sie von ihrem Vater anerkannt. Dabei trifft sie auf viele andere Halbgötter und erlebt e...
12.8K 824 35
«Ihr seit auch bald dran, Schlammblüter! Salazar Slytherins Werk ist noch nicht vollendet!» • • • Als die niederländische Luna Cates nach Hogwarts in...