Moonlight - ZoSan [One Piece...

By Miniko554

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Als die Strohhüte an einer fremden Insel anlegen, lässt das für sie typische Chaos nicht lange auf sie warten... More

Chapter 1
Chapter 3
Chapter 4
Chapter 5
Chapter 6
Chapter 7
Chapter 8
Chapter 9
Chapter 10
Chapter 11

Chapter 2

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By Miniko554

Als er die Augen aufschlug, breitete sich über ihm eine hölzerne Zimmerdecke aus, und für einen Augenblick wusste er nicht, wo er sich befand. Dann stieg ihm der leichte Geruch von Desinfektionsmittel und Medizin in die Nase. Choppers Zimmer. Er versuchte, sich aufzusetzen, doch von der plötzlichen Bewegung begann der Raum, sich um ihn herum zu drehen. Auch seine Rippen taten weh, und einer seiner Arme war verbunden. Wo hatte er nur diese ganzen Verletzungen her?

Mit seiner Bewegung schien er Chopper auf den Plan gerufen zu haben. Das kleine Rentier kam mit leise klappernden Hufen auf sein Bett zu.

„Zoro, wie geht es dir? Wir haben uns alle solche Sorgen um dich gemacht."

Zoro lächelte und streichelte Chopper über den Kopf. Es war so typisch für ihn, sich immer um alle anderen zu sorgen, dass es seltsam beruhigend auf Zoro wirkte.

„Es geht schon", murmelte er. Er war müde und benommen, aber sonst fehlte ihm eigentlich nichts.

„Wir müssen herausfinden, was mit dir passiert ist", meinte Chopper. „Weißt du noch, was du in der Stadt gemacht hast?"

„Ich...", er musste sich anstrengen, um sich zu erinnern. Wenn das hier vorbei war, musste er dringend nach draußen an die frische Luft. Vielleicht bekam er davon ja wieder einen klaren Kopf.

„Ich bin mit den anderen zu diesem Markt gegangen. Ich wollte mich ein wenig umsehen, während der Koch eingekauft hat, weil er wieder so lange gebraucht hat. Und irgendwie bin ich dann in diesem Wald gelandet." Chopper sah ihn mit einem seltsamen Blick an. Man hätte ihn fast als Resignation deuten können.

„Als ich dann nach einem Weg zurück gesucht habe, haben sich meine Schwerter in einem dieser dämlichen Dornenbüsche verfangen. Ich wollte sie rausziehen. Danach muss ich irgendwie das Bewusstsein verloren haben."
Chopper nickte. „Das erklärt die Kratzer an deinem Arm. Du bist an den Ästen hängengeblieben, als du deine Schwerter befreien wolltest." Er zeigte auf den dünnen Verband um Zoros linken Unterarm.

Erst in diesem Moment fiel ihm auf, dass er seine Schwerter nicht bei sich trug. Alarmiert setzte er sich auf, wobei er dieses Mal dem Drehen des Raumes um ihn herum keine Beachtung schenkte. Sein Puls hämmerte in seinem Kopf und nahm ihm für einen Moment die Sicht. Erst danach bemerkte er Chopper, der zu seiner großen Gestalt gewechselt hatte und ihn mit aller Kraft zurück auf die Liege drückte.

„Zoro, beruhige dich! Du bist noch nicht in der körperlichen Verfassung, dich zu bewegen, also bleib endlich liegen!"

Zoro unterdrückte den plötzlichen Impuls, seine Hände von sich zu schlagen. So sehr es auch nervte, Chopper hatte Recht. Wenn er aufstand war es wahrscheinlich, dass er wieder das Bewusstsein verlor, und diese Schande konnte er nicht gebrauchen. Vor allem nicht zwei Mal am selben Tag.

„Wo sind meine Schwerter?"

Chopper sah ihn noch einen Augenblick an, als hätte er ihm am liebsten eine Moralpredigt gehalten, und zeigte dann in eine Ecke am anderen Ende des Raumes. „Da sind sie. Sanji hat sie für dich mitgenommen und hier abgestellt."

Bei der Erwähnung des Kochs bekam Zoro ein mulmiges Gefühl. Was hatte er mit all dem zu tun?

Dann fiel es ihm wieder ein. Er hatte ihn angegriffen. Bei der Erinnerung könnte Zoro sich selbst ohrfeigen. Was war nur in ihn gefahren? Er hatte komplett die Kontrolle über sich selbst verloren und seine Nakama angegriffen, verdammt. Ernsthaft angegriffen. Seine Erinnerung war nur bruchstückhaft und verschwommen, doch er erinnerte sich an das Gefühl, das er dabei gehabt hatte. Eine solche Wut, wie er sie noch nie gefühlt hatte, und er hatte sie gegen seine Freunde gerichtet. Gegen Sanji. Vor seinem inneren Auge konnte er sein Gesicht sehen, als er ihn angegriffen hatte, seine Augen, die vor Entschlossenheit beinahe brannten und hinter denen sich noch etwas anderes verbarg, verschleiert und kaum erkennbar. Doch Zoro hatte diese Augen schon öfter studiert, als er jemals zugeben würde, und diese Emotion hatte er noch nie in ihnen lesen können. Es war Angst, da war er sich sicher. Er hatte Sanji Angst gemacht. Auch wenn das etwas war, das dieser vermutlich niemals zugeben würde.

„Habe ich sie verletzt?", fragte er mit mühsam beherrschter Stimme. Wenn er seinen Freunden etwas angetan hatte, würde er sich das niemals verzeihen können. Das Wissen darum würde nur zu einem weiteren Dämon werden, der ihn heimsuchte.

Chopper verneinte. Er murmelte noch etwas davon, jemanden zu holen, und verschwand dann durch die hölzerne Tür, bevor Zoro widersprechen konnte. Das letzte, was er jetzt brauchen konnte, war noch jemand, der sich um ihn sorgte.

Als die Tür sich das nächste Mal öffnete, trat Sanji in den abgedunkelten Raum. Zoro musste einige Male blinzeln, um sich an das hereinströmende Licht zu gewöhnen. Als Sanji die Tür mit einem leisen Klicken hinter sich schloss, breitete sich eine angespannte Stille zwischen den beiden aus. Er musterte den anderen Mann und konnte zu seiner Erleichterung keine ernsthaften Verletzungen erkennen. Er hatte einen kleinen Kratzer auf dem Handrücken, doch ansonsten schien er wohlauf zu sein.

„Bist du wieder in Ordnung?", fragte Sanji ihn. Er lehnte sich ihm gegenüber an die hölzerne Wand und musterte ihn mit einem undeutbaren Blick.

„Ja, Koch, mir geht es gut." Er kratzte sich unbehaglich im Nacken. Nach einem Moment, der sich unendlich lange zu ziehen schien, setzte er hinterher: „Danke."

Sanji nickte nur. Sie beide wussten genau, was er meinte; dafür brauchten sie keine Worte. Sanji hatte Zoro nach seinem Zusammenbruch zur Sunny zurückgetragen. So ganz alleine hatte er ihn dann doch nicht im Wald liegen lassen wollen. Auch wenn er sich ganz gut eingefügt hatte mit seinen grünen Haaren...

„Du solltest noch liegen bleiben, bis Chopper wiederkommt." Mit diesen Worten handelte Sanji sich ein leises Schnauben von Zoro ein, doch er ignorierte es geflissentlich. Chopper hatte ihn schließlich extra gebeten, ein bisschen auf ihn aufzupassen. „Ich schicke ihn gleich wieder zu dir."

Dann wandte er sich um und ging durch die Tür hinaus. Als er sie öffnete, kam ein Schwall goldenes Licht herein und erhellte die dunklen Holzdielen des Krankenzimmers, genau wie vorhin, als Sanji hineingetreten war. Doch mit dem Schließen der Tür breiteten sich die Schatten wieder aus. Und Zoro kam nicht umhin zu bemerken, dass es sich mit seinem Herzen genauso verhielt.

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„Ich mache mir echt Sorgen um ihn. So etwas sieht Zoro gar nicht ähnlich", meinte Lysop. „Nicht dass so etwas noch mal passiert... glaubst du, er kann heute Nacht im Krankenzimmer schlafen?"

Sanji warf ihm angesichts dieser Frage einen bösen Blick zu, der ihn sofort ins Stottern brachte.

„A-also, nicht dass ich Angst vor ihm hätte oder so, aber das hört sich schon gefährlich an... Mit Zoro möchte ich es mir echt nicht verscherzen, und wenn er dann auch noch so außer Kontrolle gerät..."

„Ich denke nicht, dass Zoro so etwas noch mal passieren lässt. Was auch immer es war, er kann es sicher kontrollieren, und außerdem sucht Chopper ja auch schon nach einem Weg, wie man ihm helfen kann", wandte Robin ein, die ein paar Plätze weiter saß. „Und selbst wenn heute Nacht etwas vorfallen sollte, dann ist er ja nur bei euch im Männerschlafraum." Mit diesen Worten wandte sie sich wieder ihrer Tasse Tee zu.

Lysop wurde bleich im Gesicht. „Robin! Wie kannst du sowas sagen? Mach mir doch nicht solche Angst, ich kann heute wahrscheinlich sowieso schon nicht schlafen..."

Robin kicherte leise vor sich hin, und Sanji wandte sich mit einem Seufzen dem Abendessen zu. Es passierte nicht häufig, dass er sich nicht für das Kochen begeistern konnte, aber heute war definitiv einer dieser Tage. Ihm schwirrte einfach zu viel im Kopf herum, als dass er sich konzentrieren konnte. Darum entschied er sich, etwas Einfaches zu kochen, das nicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde. Vielleicht einen Salat und dazu ein frisch gebackenes Brot (oder eher zwei, bei Ruffys Appetit...), das würde nicht so viel Zeit schlucken.

Er öffnete gerade die Messerschublade, um ein scharfes Messer für die Tomaten zu suchen, da öffnete sich die Tür und Chopper schob sich in den Raum. Sofort brach ein riesiges Stimmengewirr los, als alle auf einmal wissen wollten, ob er etwas herausgefunden habe. Chopper hob abwehrend die Hufe; ihm war noch immer nicht wirklich wohl, wenn er so im Mittelpunkt stand. Obwohl es ja auch irgendwie schmeichelhaft war...

„Zoro geht es wieder besser. Ich habe ihm gesagt, dass er vorerst noch im Krankenzimmer bleiben soll, nur zur Beobachtung." Ob er sich auch daran hielt war eine andere Sache. „Ich habe ihn untersucht und nichts Besonderes festgestellt. Aber weil er ja irgendetwas haben muss, habe ich ihm Blut abgenommen. Wenn die Untersuchungen fertig sind, sage ich euch, was ich herausgefunden habe."

Die Crew tauschte besorgte Blicke aus. Schließlich sprach Lysop aus, was sie alle dachten.

„Aber wenn du nichts findest, wie sollen wir ihm dann helfen? Und außerdem ist das auch ganz schön gefährlich. Stell dir nur vor, dass so etwas noch einmal passiert..."

Ein Schauer lief über seinen Rücken. Zoro war so schon manchmal gruselig genug, auch wenn er nicht gerade in den Bestienmodus umschaltete und seinen Freunden an die Kehlen sprang.

„Daran habe ich auch schon gedacht", meinte Chopper mit dem gleichen besorgten Unterton. „Wenn die Tests wirklich kein Ergebnis liefern, müssen wir uns mal auf der Insel umhören. Vielleicht ist das hier bekannt. Sonst habe ich leider auch keine Idee, was wir für ihn tun können."

Sanji fiel bei diesen Worten etwas ein. Die alte Frau auf dem Marktplatz hatte doch gemeint, dass es in diesem Teil des Dschungels magische Pflanzen gab, die unvorhersehbare Reaktionen auslösen konnten. Nach allem, was passiert war, hatte er das schon wieder vollkommen vergessen.

Als er Chopper von seiner Vermutung erzählte, nickte dieser.
„Ja, das ist möglich. Wenn diese Pflanzen Magie aufnehmen und umwandeln, könnte das sicher eine solche Reaktion hervorrufen. Ich werde ihn nach dem Essen gleich mal danach fragen."

Dann kletterte er auf einen der Stühle und wartete mit den anderen auf das Essen. Sanji war mit seinen Vorbereitungen bereits in den letzten Zügen; er musste nur noch die Zutaten für den Salat klein schneiden und danach die Brote aus dem Ofen holen. Doch sosehr er auch versuchte, sich wenigstens auf diese einfachen Tätigkeiten zu konzentrieren, es wollte ihm nicht gelingen. Das hatte er schon lange nicht mehr gehabt. Normalerweise ging er während dem Kochen auf und konnte alles um sich herum ausblenden, wenn er wollte. Wenigstens für diese kurze Zeit. Doch das mit Zoro wollte ihm einfach nicht aus dem Kopf gehen, und die bedrückte Stimmung, die vom Esstisch herüber waberte, trug ihr Übriges dazu bei.

Noch bevor er es selbst realisiert hatte, sagte er zu den anderen: „Ich denke aber nicht, dass ihm das noch mal passiert, zumindest nicht nachts. Vermutlich muss man ihn provozieren, damit er wieder zum Berserker wird." Warum er das gesagt hatte, wusste er selbst nicht so ganz. Vermutlich, um die anderen – oder vielleicht auch sich selbst - wenigstens ein bisschen zu beruhigen.

„Und wie kommst du zu diesem Schluss, Sanji-kun?", fragte Robin scheinheilig.

Nami murrte von ihrem Platz aus: „Vermutlich hat er ihn mal wieder beleidigt und uns damit diese Probleme erst bereitet."

Sanji schüttelte den Kopf. „Nicht beleidigt, Nami-chan. Nur beschrieben."

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Nachdem sie mit dem Essen fertig waren, machte Sanji sich an den Abwasch. Die anderen waren schon alle gegangen, nur Robin und Brook saßen noch mit einer Tasse Tee am Esstisch und unterhielten sich leise. Das war Sanji eigentlich ganz recht. So war er wenigstens nicht alleine mit seinen Gedanken, die ihm inzwischen fast schon Angst machten. Er sorgte sich richtig um den verdammten Marimo. Auch wenn das so ungewöhnlich eigentlich gar nicht war. Er hatte nicht wirklich etwas gegen den Schwertkämpfer. Klar, er konnte unfassbar nervig sein, aber andererseits konnte man sich wirklich immer auf ihn verlassen, vor allem wenn es um Kämpfe ging. Sanji hatte lange gebraucht, um sich das selbst einzugestehen, aber Zoro war unbestreitbar stärker als er selbst. Nicht viel, aber es reichte allemal. Umso beunruhigender war es dann, wenn Zoro mal wirklich Schwierigkeiten hatte, sich zu behaupten. Sanji bekam immer noch Gänsehaut, wenn er an den Vorfall auf dem Sabaody Archipel dachte, bei dem Zoro beinahe draufgegangen wäre. Insofern war es also nichts wirklich Neues, dass er wegen ihm beunruhigt war. Sie waren schließlich immer noch Nakama, welche Feindseligkeiten auch sonst zwischen ihnen standen, und Nakama kümmerten sich umeinander und hielten sich gegenseitig den Rücken frei.

Doch dieses Mal schien es, als hätte er wirklich Schwierigkeiten gehabt, gegen diesen seltsamen Anfall anzukämpfen. Wenn ihm das noch mal passierte, war er dann auch wirklich stark genug, wieder zurück zu kommen?

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