unmoralisch ✓

Od ziallhorlikstalker

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Zehn Jahre waren Zach und John ein Paar als John Zach unter dem Druck seines Vaters eröffnet, dass er bald he... Více

Prolog
1. aller Anfang ist schwer
2. die Eintönigkeit von Besprechungen
3. Paulus Zachary Johnson
4. verbotene Gedanken
5. Dialog bei Eis
6. ewige Freundschaften
7. das Einstellungsgespräch
8. Freds Frittenbude
9. groteske Begebenheiten
10. weinselige Zecher
11. das Geburtstagsgeschenk
12. Scham, Wut, Wertlosigkeit
13. schmerzhafte Notfallsitzung
15. Wie man sich Anerkennung verdient
16. ein ungebetener Gast
17. Fazit, er war meins
18. nicht die Definition von 'ein schöner Abend'
19. Dinner for One und Nur ein Schwein trinkt allein
20. Beweg deinen Arsch hierher!
21. eine Ära geht zu Ende
22. wo die Familie wartet
23. zu schön um wahr zu sein
24. Abendsegen, Morgensegen
25. Auf ein langes Leben
Epilog
Zusatz: Arschl*ch Freund
Zusatz: Haha das ist nur ein Scherz

14. Geschäftsgespräche der anderen Art

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Od ziallhorlikstalker

v i e r z e h n

Eine Woche war mittlerweile vergangen seit meinem Malheur mit Charles.
Eine Woche seit dem ich ihn kaum gesehen hatte.
Eine Woche in der er nicht ein Mal versucht hatte mit mir zu reden.

Ich war sauer auf ihn. Nicht, weil er mit diesem Mädchen geschlafen und mich das extrem verletzt hatte, sondern, weil er keinerlei Anzeigen zeigte, dass es ihm leid tat oder, dass er es wieder gutmachen wollte. Er lebte sein Leben einfach normal weiter. So als wäre zwischen uns nie etwas passiert.

Gestern hatte ich wieder eine hübsche Brünette - diesmal jedoch eine andere - aus seinem Büro kommen sehen und was sie da drinnen gemacht hat, war tatsächlich kein Geheimnis.

Mittlerweile hatte ich die neu erweckte Hoffnung aufgegeben, dass Charles mich vielleicht doch etwas mögen könnte, denn um ehrlich zu sein hatte sein Versuch in Francis Büro mit mir zu reden, mir Hoffnung gemacht.
Hoffnung, die durch seine Taten beziehungsweise durch seine Nicht-Taten zunichte gemacht wurde.

An diesem Tag betrat ich das Büro in grau. Noch nie hatte ich einen grauen Anzug getragen und ich wusste ehrlich gesagt nicht, was mich heute dazu geritten hatte, doch die Abwechslung tat mir gut. Außerdem stand heute Abend ein wichtiges Geschäftsessen an, bei dem ich laut Francis meinen kompletten Charme auspacken musste.
Was er damit genau meinte, wusste ich nicht und konnte mir auch keinen Reim daraus machen.

Ich wusste nur, dass unsere Firma schon seit beinahe zwei Jahren versucht mit dieser Firma zusammenzuarbeiten und dato noch nichts gefruchtet hatte. Dementsprechend wichtig war auch dieses Essen, denn Francis betitelte es als unsere letzte Chance.
Das Essen als Anlass - da ich wusste, dass ich deswegen spät nach Hause kommen würde - betrat ich die Firma auch erst gegen Mittag nach dem Mittagessen.

"Guten Tag, Zachary." Mit einem anzüglichen Grinsen kam Klara auf mich zu und schlang ihren Arm um meine Taille, drückte damit ihren schmalen Körper an meinen.
"Hallo. Warum grinst du so gruselig?", fragte ich direkt nach und beäugte sie kritisch. Hatte ich irgendetwas verpasst?

"Schau. Der ist heute Morgen für dich gekommen." Mit einem breiten Grinsen öffnete sie meine Bürotür und offenbarte mir damit einen riesigen Strauß roter Rosen, der auf meinem Schreibtisch stand.

"Das müssen bestimmt fünfzig Stück sein.", strahlte Klara und zog mich in mein Büro. "Schau doch, wie schön die sind."

Wie hypnotisiert griff ich nach der kleinen Karte, die zwischen den Rosen steckte und öffnete sie, während Klara kaum genug davon bekam an den Blumen zu riechen.

Freds Frittenbude
Freitag, 20 Uhr

Irritiert las ich die Worte mehrmals.

"Und? Steht ein Name drauf?", fragte Klara hoffnungsvoll nach. Ich schüttelte den Kopf.

Ich hatte zwar eine leise Vorahnung, aber die Chancen, dass dieser wunderschöne Strauß von Charles kommen würde, waren weniger als null.

"Ah. Ein geheimer Verehrer. Wie schön." Klara freute sich offensichtlich mehr über den Strauß als ich.
Natürlich war die Geste schön und die Rosen waren bildhübsch, doch ein Strauß Rosen war nicht unbedingt das, was Männerherzen höher schlagen ließ.

"Du kannst ihn bei dir vorne auf den Tresen stellen, wenn du möchtest." Schnell die Interesse an dem Strauß verloren umrundete ich meinen Schreibtisch und ignorierte Klaras überraschten Blick. "Bist du dir sicher?" Ich nickte nur.
Zögerlich griff sich nach der Vase und mit einem letzten, nicht wirklich deutbaren Blick auf mich, verließ sie mein Büro. Anscheinend hatte sie bemerkt, dass ich nicht näher darauf eingehen wollte und wahrscheinlich wusste sie auch, dass ich wusste von wem der Strauß kam oder dass ich zumindest eine Vermutung hatte. Ich war ihr wirklich dankbar, dass sie nicht weiter nachhakte.

Erleichtert atmete ich auf als der Strauß vollends den Raum verlassen hatte. Erstens, störte mich der Strauß in meinem Büro, zweitens, freute Klara sich sowieso mehr darüber als ich und drittens, wenn der Strauß wirklich von Charles war, dann sollte er sehen, wie wenig er mich damit beeindruckt hatte.

Und was würde diese Message besser rüberbringen als wenn der Strauß bei jemanden anderen am Schreibtisch stand.

Charles verdrängend, arbeitete ich fleißig meine Aufgaben ab und etwa eine halbe Stunde bevor wir zu dem Geschäftsessen mussten zog ich mir noch ein frisches Hemd an, trug wenige Spritzer meines Parfüms auf und richtete meine Krawatte.

Wenn ich es heute schaffte diesen Deal endlich abschließen zu können, würde ich vielleicht etwas Anerkennung in diesem Laden bekommen.

"Sind Sie so weit?", fragte Francis als ich aus meinem Büro trat. Ich nickte nur und musste überrascht feststellen wie Francis mich von Kopf bis Fuß musterte.

"Judith.", mit strengem Ton rief Francis seine Sekretärin zu uns.
Mit schnellen Schritten dackelte die zugegebenermaßen hübsche Frau an seine Seite und fragte ihn arschkriecherisch was los war.

"Sieht er heiß aus?" Mit einer Handbewegung zeigte er auf mich und jetzt mehr als überrascht sah ich an mir hinunter. Was? Perplex blickte ich wieder zu Francis und Judith, welche den Kopf etwas schrägt gelegt hatte und langsam nickte. Sie überwand die wenigen Meter zwischen uns und begann mir ungeniert durch die Haare zu wuscheln.
Irritiert wich ich etwas zurück und versuchte ihren Händen zu entkommen, doch die Frau ließ sich nicht von ihrer Mission abbringen und erneut strich sie meine Strähnen hin und her.
"So sieht er richtig heiß. Sie sind ein richtiges Sahneschnitten, Mister Shepperd." Sie zwinkerte mir zu und stakste auf ihren High Heels wieder von dannen.

"Was soll das?", fragte ich immer noch extrem verwirrt und fasse mir an die Haare.
Toll, der ganze Aufwand, den ich heute morgen betrieben hatte um sie in Form zu halten war nun dahin. Ich konnte förmlich spüren wie sie unordentlich herumstanden.

Francis beantwortete meine Frage nicht und als Charles an uns heran trat, was für Francis offenbar das Zeichen war sich auf den Weg zu machen, drehte der Mittsechziger sich von uns weg und ging Richtung Aufzug.

"Du siehst wirklich heiß aus."
Ein schüchternes Lächeln lag auf Charles Lippen, während er leise die Worte aussprach.

Kurz sah ich den hübschen Mann an, drehte mich jedoch wortlos weg und folgte Francis, während ich mein rasendes Herz ignorierte.

Charles hatte mir ein Kompliment gemacht!

Der Weg zum Restaurant legten wir schnell zurück und ein letztes Mal erinnerte Francis uns daran wie wichtig dieses Essen war und dass ich es ja nicht verbocken sollte.
Ich rollte nur genervt mit den Augen. Das hatte er mir oft genug gesagt und mittlerweile konnte selbst ich als dummer Bauarbeiter es mir merken. Was mich daran vor allem nervte, war das er anscheinend nur Angst hatte, dass ich es verbocken könnte. Von Charles ging offenbar kein derartiges Risiko aus.

Das Nobelrestaurant, das wir betraten war des selbe in dem wir auch anderweitige Geschäftsessen abhielten. Klara hatte mir mal gesagt, dass es Francis Lieblingsrestaurant war und wir deswegen immer hier waren.
Ich beklagte mich nicht, denn das Essen war wirklich sehr lecker und die Bedienungen schenkten einem immer mehr ein als normalerweise.
Ob das jedoch am Restaurant lag oder vielleicht nicht doch an dem Namen der Firma, die wir repräsentierten, wusste ich nicht genau.

"Guten Abend." Francis überschwängliche Stimme hallte in meinem Kopf wieder und ich wusste ganz genau wie aufgesetzt das war. Von ihm hatte Charles dieses falsche Lächeln, das er auch jetzt wieder zeigte, erst gelernt.

Die drei Herren am Tisch erhoben sich höflicherweise und reichten nach einander Francis und dann Charles die Hand. "Meinen Sohn Charles kennen Sie bereits und das", Francis zeigte auf mich, "ist unser neuer Geschäftsführer Zachary Shepperd." Mit einem höflichen Nicken schüttelte ich die Hände der Herrschaften wobei mir der offenbar Jüngste in der Gruppe auffiel.

"Schön Sie kennenzulernen, Zachary. Ich bin Troy Cooper. Teilhaber an Cooper Enterprises, aber das wissen Sie bestimmt."
Troy war etwa einen halben Kopf kleiner als ich, hatte blonde Haare, die ordentlich nach hinten frisiert waren, ein hübsches Gesicht, das von einzelnen zarten Falten durchzogen war und volle Lippen, die zu einem freundlichen Lächeln gekräuselt waren.
Er war ein hübscher Mann. Ein sehr hübscher Mann.

"Wir haben bereits einen Rotwein bestellt. Château Montrose, Jahrgang 2010. Sie mögen süßen Wein, Zachary?", klärte Troy, während wir uns setzten, die Anwesenden auf, wobei Charles dabei darauf achtete neben mir zu sitzen, während mir Troy direkt gegenüber saß. Das er bei seiner Aussage nur mich ansprach war nicht nur mir aufgefallen, denn ich konnte Charles stechenden Blick in meiner Seite spüren, was mich erst zu meiner Antwort trieb. "Süß ist genau mein Geschmack."
Ich wusste wie anspielend diese Worte klangen und Troys Lächeln, das daraufhin auf seinen vollen Lippen erschien, zeigte mir, dass auch er den Wink verstanden hatte.

Schnell war Francis in einem Gespräch mit einem der anderen Herren verwickelt und als der Wein gebracht wurde, eröffnete Troy wieder ein Gespräch mit mir. "Sie sind noch nicht lange in der Firma. Haben Sie sich schon eingelebt?" Seine Augen blitzen interessiert und nur zu gern ließ ich mich auf ein Gespräch mit ihm ein.
Kurz beantwortete ich seine Frage woraufhin wir uns grob über das Leben im Büro unterhielten und unser angeregtes Gespräch wurde erst unterbrochen als die Bedienung uns die heutige Abendkarte vorstellte.
Als Vorspeise ein kleiner Appetizer, zum Hauptgang Gänsebraten, als Nachspeise Tiramisu.

Die fortlaufenden Gespräche mit Troy waren einfach und gingen mir leicht von den Lippen. Normalerweise fiel es mir bei Geschäftsessen immer schwer mich aktiv in die Gespräche einzubringen, da ich mich in dieser Welt noch immer fehl am Platz fühlte und oft auch Zusammenhänge nicht verstehen konnte oder einfach noch zu frisch in dieser Welt war, dass ich über ältere Geschehnisse nicht Bescheid wusste.

"Sie können mich gerne Duzen, dies ist zwar ein Geschäftsessen, aber das bedeutet noch lange nicht, dass wir es auch dabei belassen müssen.", während Troy das sagte, legte er seine Hand auf meine, mit welcher ich gerade mein Weinglas wieder auf den Tisch gestellt hatte und noch immer den Fuß des Weinglases in den Hand hielt.
Diese Geste überraschte mich zutiefst und plötzlich wurde mir klar was Francis damit gemeint hatte, dass ich meinen Charme auspacken sollte.

Troy war offenbar schwul und anscheinend erhoffte sich Francis durch meine Sexualität den Deal endlich abschließen zu können.

Meine Gedanken liefen plötzlich auf Hochtouren, während ich versuchte die Lage einzuschätzen und versuchte vorhersehen zu können, welchen Lauf der Abend nehmen würde.

Ich wollte mein Hand bereits aus Troys Griff ziehen - ich würde mich nicht für einen Deal prostituieren - als ich Charles angespannte Person neben mir wahrnahm.
Es würde ihn auf die Palme bringen, wenn ich auf Troys offensichtliche Flirtversuche eingehen würde und vielleicht würde es ja schon reichen ihm schöne Augen zu machen um den Deal für uns zu gewinnen.
Vielleicht würde ich so Charles endlich dazu bringen, das Gespräch mit mir zu suchen anstatt nur irgendwelche Blumensträuße zu schicken.

"Gerne, Troy. Dabei sollten wir es wirklich nicht belassen.", antworte ich deshalb und drückte seinen Daumen leicht, der sich den Weg in meine Handinnenfläche gesucht hatte.
Troy schenkte mir ein freches Lächeln und ich wusste, dass ich das Richtige gesagt hatte.

Er löste seine Hand wieder von meiner und begann weiter zu essen.
Charles Blick brannte auf meiner Haut und am liebsten hätte ich mich ihm in die Arme geworfen, aber da ich wusste, dass dies momentan nicht angebracht war und er sowieso nicht darauf eingehen würde, ließ ich es und ertränkte meine aufkeimende Trauer in teurem Rotwein.

Ich wollte ehrlich gesagt gar nicht wissen, wie teuer die Flasche gewesen war, die Troy bestellt hatte. Mittlerweile wusste ich, dass Personen, die in diesen Kreisen wandelten sehr großzügig mit ihrem Geld umgingen und auch eine ganz andere Vorstellung von teuer hatten.
Bis jetzt konnte ich mich noch immer nicht daran gewöhnen über hundert Dollar für einen Gang zu bezahlen, geschweige denn überhaupt in so noblen Restaurants zu speisen.
Da war mir Freds Frittenbude schon bei weitem lieber.

Das Essen neigte sich langsam dem Ende zu und gerade wurde die Nachspeise serviert. Francis unterhielt sich mit den zwei weiteren Personen, während Charles sich nur spärlich am Gespräch beteiligte und Troy und ich beinahe den ganzen Abend nur über belanglose Themen gesprochen hatten, die mit dem eigentlichen Grund für das Abendessen überhaupt nichts zu tun hatten. Man konnte sich gut mit ihm unterhalten und wir hatten sogar den selben Humor, weshalb wir über die gleichen Dinge lachen konnten. Selbst seine Flirtversuche, die ich allesamt erwidert hatte, waren irgendwie reizend.

"Begleitest du mich noch mit zur Bar?" Troy legte seinen Kopf leicht schief und ich konnte nicht anders als ihn dafür als süß zu betiteln.
Troy war nicht mein Typ Mann, aber für einen Flirt reichte es mir vollkommen aus, dass er schön anzuschauen war und wir uns gut verstanden.  "Selbstverständlich." Er erwiderte mein Lächeln und erhob sich von seinem halbleeren Dessertteller und strich sein Jackett zurecht.

"Francis. Charles. Es war ein überaus angenehmes Essen. Ich bitte Sie jedoch uns zu entschuldigen. Ich werde Zachary nun an die Bar entführen." Er schenkte den Beiden noch ein charmantes Lächeln und ohne auf eine Antwort zu warten drehte er sich zu mir um.
Ich spürte Charles Blick auf mir und hielt mich davon ab ihn anzusehen. Ich wollte seinen Blick nicht sehen.

Zaghaft, auf einen Schlag unbehaglich fühlend, lächelte ich Troy an, der an meine Seite trat und abwartend zu mir hinauf sah. Er war so viel kleiner als ich wodurch mich automatisch für ihn verantwortlich fühlte.
Ich war plötzlich der Mann in der Beziehung, etwas was dato nie der Fall war.

Ich platzierte meine Hand auf seinem unterem Rücken und führte ihn damit in Richtung Bar.
"Du bist wahrlich ein Gentleman, Zachary." Troy lächelte mich sanft an als ich ihm mehr oder weniger auf den Barhocker half und mich neben ihn setzte. Die Barhocker standen so nah beieinander, dass ich nur ein Bein auf dem Barhocker abstellen konnte, wodurch Troys Beine zwischen meinen waren.

"Was möchtest du trinken?" An der Bar war das Licht etwas heller, wodurch mir abermals auffiel wie schön er war. "Whisky.", antwortete ich mehr automatisch als gewollt, während ich ihn weiterhin musterte.
Troy bestellte bei dem jungen Barkeeper, wand sich wieder mir zu und platzierte seine Hand auf meinem Knie.
"Du starrst.", flüsterte er, was mich aus meiner Starre riss, von der mir nicht einmal aufgefallen war, dass ich in eine verfallen war.
"Mir bleibt bei einem so hübschen Gesicht auch nichts anderes übrig.", antwortete ich wahrheitsgemäß und legte meine Hand auf seine. Troy lächelte schüchtern und ein Rotschimmer erschien auf seinen Wangen.
Als der Whisky gebracht wurde, hielt er mir sein Glas entgegen und prostete mir zu. "Auf einen schönen Abend."

Jetzt wo wir alleine waren, ohne der Anwesenheit der anderen Geschäftsmänner, wurden unsere Gespräche immer haltloser und wanderten sogar ab und an unter die Gürtellinie, wobei der reichliche Alkoholkonsum nicht unschuldig war.
Troy bestellte fleißig Getränk nach Getränk mit der Begründung die Karte durchprobieren zu wollen, weshalb wir irgendwann sogar dazu übergegangen waren uns die Getränke zu teilen und je inniger die Gespräche wurden desto inniger wurden auch die Berührungen.
Troy suchte immer mehr Körperkontakt, was mich allerdings kein bisschen störte. Eher im Gegenteil, denn es stärkte meinen Stolz ungemein, dass ein so hübscher Mann meine Aufmerksamkeit suchte und offensichtlich Interesse an mir gefunden hatte.

"Wie alt bist du?", fragte ich als ich ihm zum zigsten Mal an diesem Abend die Haare aus der Stirn strich. Meine Frage trieb ihm wieder die Röte ins Gesicht und beschämt wand er sich dem Sex on the Beach zu, der vor uns auf dem Tresen stand. "Sag schon.", lachte ich, lehnte mich nach vorne, pickste ihm in die Seite, woraufhin sein Kopf erschrocken herumfuhr und wir uns plötzlich näher waren als gedacht.

Troys Blick fiel auf meine Lippen, die nur wenige Zentimeter von seinen entfernt waren und ich konnte eindeutig die Lust in seinen Augen erkennen. Er schluckte. "Vierundvierzig.", flüsterte er und ehe ich mich darüber wundern konnte, dass er für sein Alter so jung aussah, presste er seine Lippen auf meine.

Der Kuss war kurz, gefühllos und entfachte nur Lust nach Sex in mir.
Seine Lippen waren nicht ansatzweise mit Charles vergleichbar und mir fehlte auch das bekannte Kribbeln, wenn er mich küsste. Doch da ich wusste, dass ich Charles Lippen wahrscheinlich nie wieder auf meinen spüren würde und es sich gerade allein um den Deal drehte, erwiderte ich Troys Kuss.

Nach wenigen Augenblicken löste er sich wieder von mir, wand seinen Blick auf die Karte, die vor uns auf dem Tresen lag und zeigte lächelnd auf ein weiteres Getränk. "Das als nächstes?" Sein Lächeln erwidernd nickte ich ihm zu.

Als wir das Restaurant schließlich verließen waren Francis und Charles sowie Troys Begleiter bereits gegangen und unser Tisch leer. Ich half Troy seinen Mantel anzuziehen und er hackte sich bei mir ein als wir in die kalte Nachtluft hinaustraten.

"Zachary, begleitest du mich noch nach Hause?" Troy sah mit großen Augen zu mir hinauf, lehnte sich näher an mich und ich konnte nicht anders als zu nicken.
Dieser Mann wusste genau mit seinem jugendlichen Aussehen umzugehen und konnte locker den Beschützerinstinkt in mir wecken.

Eigentlich war ich nicht der Typ Mann, der auf solche Männer ansprang, viel lieber wurde ich beschützt und dominiert, doch Troy weckte in mir eine Seite von der ich nicht wusste, dass ich sie besaß.

"Ich kann doch so jemand hübschen nicht nachts alleine hier rumlaufen lassen.", fügte ich an mein Nicken an und lächelte zu ihm hinunter.

"Hier wohn ich auch schon." Troy zeigte nach wenigen Minuten Fußmarsch an einem Backsteinhaus nach oben und überrascht begutachtet ich das rustikale fünfstöckige Haus. Irgendwie hätte ich ihm etwas luxuriöseres zugetraut.
"Nichts besonderes, ich weiß. Ich hab hier in New York studiert und meine Eltern haben mir dafür damals diese Wohnung gekauft. Ich liebe sie und bringe es nicht übers Herz auszuziehen." Er zuckte mit den Schultern und ging leichten Schrittes auf die Haustüre zu. "Möchtest du noch auf einen Kaffee mit hoch kommen?" "Gibt es einen Keks dazu?", fragte ich anspielend auf die kleine Kekse, die man in Cafés zu seinem Kaffee serviert bekam. "Leider nicht, nein. Ich kann jedoch andere Naschereien anbieten." Seine Stimme war leise, verführerisch und wickelte mich sofort um den Finger. "Dann sage ich nicht nein.", antwortete ich genauso leise und spürte im nächsten Moment seine Lippen auf meinen.

Dieser Kuss war salopp, gefüllt mit Erregung und spätestens als Troy seinen Körper an meinen presste, war es mit meiner Selbstbeherrschung dahin.

Zwischen vereinzelten kleinen Küssen fädelte Troy den Hausschlüssel ins Schloss und den Weg die Treppen nach oben bis in seine Wohnung kaum realisierend drückte ich ihn fest gegen die Innenseite seiner geschlossenen Wohnungstür.

Schnell jedoch nicht schnell genug entkleideten wir uns gegenseitig und Troy lenkte uns dabei geschickt in sein Schlafzimmer.
"Und was für Muskeln du unter diesem Anzug verbringst.", staunte Troy und drückte sich fester an mich, "Du bist ein richtiges Überraschungspaket.", schnurrte er.

Unsere Berührungen waren hektisch und lieblos, es hatte nichts zärtliches an sich, was weder mich noch ihn zu stören schien.
Erst als er mir eine Tube Gleitgel in die Hand drückte und mir seine Hüfte entgegenstreckte, nahm ich mir Zeit ihn langsam und vorsichtig auf mich vorzubereiten.

"Sei nicht so zärtlich.", knurrte Troy zwischen seinem Stöhnen und räkelte sich voller Ekstase auf dem Bett.
Es war dunkel, keiner hatte daran gedacht ein Licht einzuschalten und nur das Licht einer Straßenlaterne erhellte durch das Fenster den Raum ein wenig.

Die Vorbereitung daraufhin für ausreichend befindend, zog ich mir ungeduldig ein Kondom über und stieß ohne weiteres in ihn.
Troy stöhnte laut auf, streckte sich mir weiter entgegen und krallte seine Hände im Lacken fest. "Genau so.", keuchte er tonlos und ich nahm einen gleichmäßigen harten Rhythmus ein und versuchte bei jedem Stoß tiefer in ihn zu stoßen.
Seine Hände griffen in meine Haare, zog mich zu sich hinunter und versuchten an mir Halt zu finden. Seine Finger krallten sich fest in meine Haut und hätte die Lust nicht die Kontrolle über meinen Körper hätte es wahrscheinlich weh getan, doch jetzt spornte es mich nur weiter an fester, tiefer, schneller in ihn zu stoßen.

Sein Stöhnen wurde kehliger und lauter je näher er seinem Orgasmus kam und ohne das wir seinen Penis auch nur berührt hatten, kam er zwischen uns, verteilte sein Sperma großzügig auf seiner Brust.

Die Enge, die dadurch um meinen Penis entstand, riss auch mich wenige Stöße später in den Orgasmus.

Keuchend stützte ich mich über ihm auf der Matratze ab und beide versuchten wir wieder zu Atem zu kommen.
Vorsichtig zog ich mich aus ihm, schmiss das Kondom in den Mülleimer neben dem Bett und nahm dankend die Taschentücher an, die er mir entgegenhielt.
In einer angenehmen Stille säuberten sich jeder selbst und erschöpft ließ ich mich neben ihn ins Bett fallen.

"Du bist eigentlich Bottom, oder?", fragte Troy plötzlich und drehte seinen Kopf zu mir. Überrascht über die Frage drehte ich ihm ebenfalls meinen Kopf zu und betrachtete ihn durch das schwache Licht. "Was hat mich verraten?" Ein Grinsen schlich sich in mein Gesicht, welches er erwiderte.

"Kein Top hätte sich so bemüht mich vorzubereiten.", lachte er und ich wusste genau was er damit meinte. "Ich weiß, wie es weh tun kann. Also besser Vorsicht als Nachsicht."
Troy nickte zustimmend und seufzte zufrieden. "Das war befriedigend." Entspannt stieß er den Atem aus und grinste mich noch mal an.

"Schlimm, wenn ich morgen nicht mehr da bin?", fragte ich und strich mir durch die Haare.
Ich wollte hier nicht über Nacht bleiben und wollte am Liebsten wieder zu Charles und mit ihm kuscheln wie nach dem Sex mit ihm. Ich war schon immer ein Nach-dem-Sex-Kuschler und genau das fehlte mir in diesem Moment.

"Gott nein. Ich bin froh, wenn ich niemandem frühstücken machen muss.", lachte Troy und Erleichterung machte sich in mir breit. "Also alles cool zwischen uns?", fragte ich sicherheitshalber noch einmal nach. "Ja klar." Erneut grinste er mich an. "Der Sex war gut und du bist wirklich entspannt und ich denke wir könnten gute Freunde werden, oder?" Ich nickte nur, stieß ihm spielerisch in die Seite, wodurch er noch mehr lachen musste.
"Bedeutungsloser Sex?", fragte nun Troy sicherheitshalber nach und ich stimmte ihm grinsend zu.

"Kann ich dir noch etwas gutes tun?" Schwerfällig richtete er sich auf und griff sich keuchen an den Rücken. "Hätte ich doch zärtlicher sein sollen?", grinste ich und pickste ihm abermals in die Seite. "Arsch.", antwortete Troy lachend und schubste mich mit einem Arm von sich.

Lachend fiel ich zurück aufs Bettlacken und betrachtete den Mann von hinten. Er grinste mich über seine Schulter an und irgendwie war es einfach mit ihm hier zu liegen. Es lag keine angespannte Luft zwischen uns und obwohl wir beide nackt waren, war alles normal und es fühlte sich an als würden wir uns schon ewig kennen. Troy nickte plötzlich als würde er wissen was ich dachte.

"Wie alt bist du eigentlich?" Seine Frage ließ mich wieder lachen. "Vierunddreißig."

Sein Mund klappte auf und entrüstet schüttelte er den Kopf. "Du bist ja noch ein halbes Kind.", brachte er entsetzt heraus, ehe er in ein lautes Lachen ausbrach.
Rücklings fiel er wieder aufs Bett und kugelte sich beinahe vor Lachen.

"Was, alter Mann? Lachst du über meine Jugendlichkeit." Rittlings rutschte ich auf seinen Schoß ungeachtet dessen, dass wir beide nackt waren und pinnte seine Arme auf die Matratze.
"Nicht so übermütig, du Jungspund.", feixte Troy und stieß mit seiner Hüfte gegen meine in der Hoffnung mich von sich werfen zu können. "Merkst du die Kraft, die mir meine Jugendlichkeit gibt?", stichelte ich und fixierte in so auf dem Bett, dass er sich kaum noch rühren konnte.
Troy versuchte mehrmals sich erfolglos aus meinem Griff zu lösen und stöhnte schlussendlich gespielt genervt auf. "Ok, ich gebe auf. Und jetzt runter, du Fettsack."

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