Pov. Felix:
Das gerade geführte Gespräch mit Jisung hatte mir wirklich geholfen. Es beruhigte mich zu wissen, dass er meine Gefühle nachempfinden konnte. Eigentlich hatte ich bereits vermutet, dass Han in Minho verliebt war, so wie er ihn immer ansah. Aber was sollte ich nun tun? Sollte ich einfach jetzt gleich zu Hyunjin gehen und mit ihm reden? Immerhin wäre ein offenes Gespräch besser, als ewig zu hoffen und sich nie sicher sein zu können. Ganz unterbewusst hatten mich meine Schritte bereits bis vor seine Tür geführt, zögerlich klopfte ich an.
"Nur für autorisiertes Personal!", rief seine Stimme und ich musste lächeln. Seit Back Door nutzte er diesen Spruch fast immer, wenn jemand an seiner Tür klopfte. Ich trat ein, stoppte aber sofort, denn Hyunjin stand oberkörperfrei vor dem Kleiderschrank und wühlte augenscheinlich nach einem passenden Oberteil. Ich starrte also auf seinen nackten Rücken und konnte seine Muskeln durch seine geschmeidigen Bewegungen nur zu deutlich erkennen.
Der Rapper drehte sich um und schon erhellte ein engelsgleiches Lächeln sein hübsches Gesicht. "Lixie!" Ohne weiter nach einem Bekleidungsstück zu suchen, welches mich vor meinen anrüchigen Gedanken sicher besser geschützt hätte, lief er auf mich zu und zog mich in seine Arme.
"Ich habe dich so vermisst. Warum bist du nicht schon eher gekommen? Ich wollte kuscheln", schmollte der Ältere.
Jetzt konnte ich mir ein Kichern nicht mehr verkneifen, dieser Junge war so eine Dramaqueen und er versteckte es nicht einmal. Diese Facette seiner Persönlichkeit, ließ den ansonsten gottgleichen Jungen sogar noch attraktiver wirken.
"Ach Jinnie ich habe mit Jisung einen Film gesehen, aber jetzt bin ich doch da." Vorsichtig strich ich dem Blonden seine langen Haare aus dem Gesicht und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.
"Also hast du mit Jisung eine Film angesehen und ich kann mich hier alleine langweilen?" rief der Ältere entrüstet. Am liebsten hätte ich laut gelacht, so etwas konnte nur von ihm kommen.
Allerdings war ich viel zu sehr damit beschäftigt, seinen entblößten Oberkörper nicht zu unverhohlen anzustarren, da mir dieser immer noch gefährlich nahe war.
"Du hast mich einfach allein gelassen, für diese Frechheit verdienst du eine Bestrafung", raunte mir der Rapper plötzlich ins Ohr, drehte mich und schubste mich ein wenig grob zurück auf sein Bett, nur um im nächsten Moment über mich zu klettern und sich auf meinem Becken niederzulassen.
Ich quietschte auf, als er sich einfach über mich beugte. Meine Gedanken drohten eine vollkommen falsche Richtung einzuschlagen. Auch wenn ich häufig mit ihm kuschelte und somit an sein Nähe gewöhnt sein müsste, war ich heute sehr empfindlich. Ich hatte ein wenig Angst davor, was er nun mit mir tun würde, andererseits was konnte schon passieren? Ich wusste, dass Hyunjin gern Körperkontakt suchte und da ich ihn ebenfalls wahnsinnig gern bei mir hatte, war doch alles gut.
Warum ich es so sehr mochte die anderen Bandmember zu knuddeln und ihre Nähe zu suchen? Einfach, weil sie mir jedes Mal das Gefühl von Sicherheit gaben, wir konnten einander vertrauen und diese kleinen Kuschelattacken stärkten unsere Verbindung zusätzlich. Doch bei Hyunjin ging es weit darüber hinaus. Mir schien es manchmal, als wüsste der Ältere immer genau, wann ich seine Nähe brauchte. Meist war er dann besonders anschmiegsam und ließ mich kaum wieder gehen. Diese Aufmerksamkeit und die besondere Behandlung ließ mich diesen Jungen nur noch mehr lieben. Doch auf einmal wurde ich wieder in die Realität zurückgeholt. Hyunjin musterte mich eindringlich.
"So jetzt kannst du mir nicht mehr so leicht entkommen, jetzt kann ich tun was Ich will", verkündete mein Gegenüber.
Oh nein. Das klang doch ein wenig beängstigend. Plötzlich ließ er sich auf mich fallen und begrub mich unter sich. Seine Hände fuhren zu meiner Hüfte und begannen mich zu picken und zu kitzeln. Seine Finger tanzten über meine Seiten und wichen äußerst erfolgreich meinen Händen aus, die verzweifelt versuchten, ihn von seiner Attacke abzuhalten. Ich wand mich unter ihm und strampelte, um frei zu kommen, doch nichts half.
"No please, please stop it!" Ich musste lachen und schnappte bereits verzweifelt nach Luft. Doch Hyunjin dachte gar nicht daran aufzuhören. Ein beinahe teuflisches Blitzen lief durch seine Augen. Er beugte sich zu meinem Ohr und hauchte hinein: "du glaubst doch nicht, dass ich dich schon gehen lasse. Du wirst mich noch anflehen aufzuhören und erst dann, werde ich mir überlegen, ob du das verdienst."
Verdammt! Ich konnte jetzt schon nicht mehr. Mein Lachen schmerzte und ich machte mir Sorgen, er würde seine Drohung wahr machen. Ich strampelte kräftiger und versuchte verzweifelt unter ihm hervor zu kommen. Doch keine Chance, er war einfach zu stark.
"Hyunjin! Lass das. Ich kann nicht mehr."
Ich glaubte langsam, dass mir die Luft ausgehen würde. Frustriert von meiner misslichen Lage ließ ich meinen Kopf nach hinten fallen. Kurz konnte ich durchatmen, doch dann stürzte sich Hyunjin erneut auf mich und attackierte mich heftiger als zuvor. Das war einfach zu viel.
"Oh god, please stop. I beg you", wimmerte ich.
Tatsächlich stoppten seine Hände und ruhten nun auf meinem Bauch. Hyunjin blickte mit einem triumphierenden Funkeln auf mich herab.
"Es klingt verdammt sexy, wenn du mich auch noch auf Englisch anflehst Lixie."
Jetzt hatte ich verloren, ich spürte förmlich, wie ich rot wie eine Tomate wurde und mein Verdacht bestätigte sich, als ich das zufriedene Grinsen des Blonden erkannte.
"Ach wie niedlich, ist da jemand verlegen?"
"Du bist unmöglich, Hyung! Erst willst du mich bestrafen und dann machst du dich über mich lustig", nun schmollte ich. Aber ich wusste auch schon, wie Ich Hyunjin am besten aus der Fassung bringen konnte.
"Ich hab keine Lust mehr auf deine Spielchen. Das von heute Nachmittag hat mir vollkommen gereicht", ließ ich ihn wissen und drückte ihn nun mit aller Kraft von mir herunter.
Da er offenbar nicht mit Gegenwehr gerechnet hatte, schaffte ich dies auch und sprang schnell auf um vor ihm zu flüchten.
Doch wie immer hatte ich nicht die Schnelligkeit des Älteren bedacht. Geschmeidig wie ein Panther hatte er sich erhoben und klammerte sich nun von hinten an mich. Dabei presste er seinen gesamten, immer noch nackten Oberkörper gegen meinen Rücken. Eine Hand ruhte auf meinem Bauch, die andere hielt er so, als wolle er sie bei der kleinsten Bewegung meinerseits fest um meinen Hals schließen.
"Ich werde dich nicht so einfach gehen lassen Lixie", schnurrte er in mein Ohr und ließ dort eine Gänsehaut entstehen. "Du hast dich mir heute schon viel zu oft widersetzt, ganz zu schweigen davon, wie verboten heiß du in diesen engen Jeans und diesem Hemd aussiehst."
"Bitte was?" Ich glaubte mich verhört zu haben. Mein Atem ging schneller und ich hatte das Bedürfnis ihm zu sagen, dass er derjenige war, der hier mich um den Verstand brachte, indem er nur mit Jogginghose an mich gepresst dastand.
"Du hast mich schon verstanden." Mit diesen Worten schloss er seine Hand fest um meinen Hals und legte seine vollen Lippen in meine Halsbeuge. Er saugte sich dort fest und zwickte dann mit seinen Zähnen in meine empfindliche Haut. Dann leckte er beinahe zärtlich über die Stelle. Und ich, ich glaubte meine Beine würden in den nächsten Sekunden unter mir nachgeben.
"What are you doing Hyung?"
Ich konne sein raues Auflachen hören. "I think, in english you would call this making out with each other."
Nun war es um mich geschehen. Ich seufzte laut auf und ließ mich gegen Hyunjin sinken. Seit wann konnte er solche eindeutigen Bemerkungen im Englischen machen? Er hatte schon immer gern zugehört, wenn ich mich mit Chan auf Englisch unterhielt, doch woher kannte er solche Formulierungen?
„Hyung, dass kannst du nicht einfach so sagen", seufzte ich und versuchte wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Mir ging das alles gerade eindeutig zu schnell, meine Gedanken kreisten und sein anzüglicher Unterton ließen mich an der Ernsthaftigkeit seiner Zuneigung zweifeln.
„Doch kann ich, du hast es nicht anders verdient Felix, du wolltest mich schon wieder ärgern und auch noch einfach so gehen. Wie schon gesagt, das werde ich nicht einfach so zulassen."
Mein Herz schlug schnell, ach was, es raste förmlich in meiner Brust und nach diesen Worten zog es sich leicht schmerzhaft zusammen. Er tat das also um mich zu bestrafen? Na toll. Meine Laune verschlechterte sich schlagartig und ich wollte mich aus seinem Griff lösen. Doch daraus wurde nichts. Seine Hand legte sich wieder fester um meinen Hals und er raunte bedrohlich in meine Ohrmuschel: „hör jetzt auf dich zu wehren. Du bleibst jetzt bei mir und wir kuscheln!"
Seine Stimme war ruhig, aber bestimmt gewesen und da ich keinesfalls mit ihm streiten wollte, ließ ich besiegt meine angespannten Arme sinken und wurde von ihm mit zum Bett gezogen.
Mein Kopf war leer, mir war nicht wohl bei der Situation. Zum einen, weil Hyunjin ein wenig genervt wirkte, zum anderen, weil ich seine plötzlichen Küsse an meinem Hals offensichtlich überbewertet hatte. Wie konnte man nur so verzweifelt sein wie ich? Natürlich wollte dieser hübsche Koreaner nichts von mir. Nun lag ich neben ihm und versuchte krampfhaft meine Aufmerksamkeit nicht erneut auf seinen entblößten Oberkörper zu lenken.
Ganz sanft begann Hyunjin mir über den Rücken zu streicheln und zog mich näher zu sich. Langsam spürte ich meine Anspannung von mir abfallen, dieser Tag war wirklich mehr als ereignisreich gewesen. Eine bleierne Müdigkeit überkam mich, all die verzweifelten Gedanken und Hoffnungen hatten mir meine sonst so übersprudelnde Energie geraubt. Ich bemühte mich wachzubleiben, schließlich musste ich noch in mein Zimmer und mich umziehen. Doch meine Gedanken wurden immer träger und am Ende ließ ich meinen Kopf gegen Hyunjins Brust sinken und driftete in einen erholsamen Schlaf.
Pov. Hyunjin:
Lixie war tatsächlich neben mir eingeschlafen. Sein hübsches, mit Sommersprossen übersätes Gesicht war mir zugewandt und wirkte entspannt. Mir fiel es wirklich schwer, mich von diesem Anblick loszureißen. Was machte er nur mit mir? Vorhin, als ich seinen schlanken Hals gesehen hatte, war meine Beherrschung für einen Moment hinter meine Begierde zurückgetreten und hatte mich handeln lassen. Ähnlich benebelt war mein Gehirn heute beim Pepero Game gewesen.
Ich wollte meinen Dongsaeng so gern berühren und deshalb hatte ich ihn heute wahrscheinlich mehr als nur verschreckt. Schließlich war ich nicht wirklich sanft gewesen, besser gesagt hatte ich mir einfach das genommen, was ich wollte. Das war ganz und gar nicht in Ordnung, ich hatte sein leichtes Zittern gespürt, nachdem ich ihn gedankenverloren liebkost hatte.
Vermutlich war ihm nicht bewusst, wie tief meine Zuneigung für ihn war. Auch wenn wir oft kuschelten und uns dabei manchmal engumschlungen aneinanderdrückten, so intensiv und berauschend wie meine heutigen „Berührungen" hatte es sich nie angefühlt.
Ich atmete einmal tief durch und erhob mich ganz vorsichtig, um mir meine Jogginghose ausziehen zu können. Kurz kramte ich in meinem Schrank und fand ein bequemes Shirt zum Schlafen. Dann legte ich mich langsam neben den friedlich schlummernden Felix und zog diesen wieder näher zu mir. Jetzt konnte ich seinen heißen Atem an meinem Hals fühlen und mein Körper reagierte unweigerlich mit einem sanften Schauer darauf. Ein wenig grob zog ich ihn noch näher an mich und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn.
„Du machst mich wahnsinnig Lixie", wisperte ich ihm leise zu und streichelte ihm über die Wange. Wie sollte ich bitte neben ihm schlafen können, wenn er mir so unschuldig in den Nacken atmete?
Zeitsprung zum nächsten Morgen:
Ein angenehmer Duft und die mich umgebende Wärme bewegten mich dazu, meine Lippen zu einem zufriedenen Lächeln zu verziehen. Ein wenig räkelte ich mich, um meinen Körper in die Bettdecke einzudrehen. Komischerweise begann meine Decke daraufhin ein Eigenleben zu entwickeln und sich ebenfalls an mich zu drücken. Komisch. Seit wann hatte mein Bett diese durchaus reizvolle Funktion? Verschlafen griff ich hinter mich, damit ich meine Decke weiter um mich wickeln konnte. Allerdings wurde ich von einem Aufquieken beinahe zu Tode erschreckt. Ruckartig drehte ich mich herum und blickte in Felix leicht schockierte Augen.
Diese Augen, sie waren einfach wunderschön. Sie hatten die Farbe von Karamell und ließen einen fast darin ertrinken. Dann wurde mir bewusst, was gerade passiert war und ich blickte hinab zu meiner Hand, die gerade nach meiner Decke hatte greifen wollen. Nun lag sie aber dezent unvorteilhaft und zwar auf Felix Schritt.
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Da wären wir auch schon bei der zweiten Short Story. Ich bin offensichtlich hochmotiviert und habe zu viel Zeit.
I love you STAY