Kapitel 2

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L's POV:

Ich zog mir das T-shirt von gestern über den Kopf. Ach, dass wird schon gehen, dachte ich mir, bevor ich zu Watari ins Auto stieg, um mich zu Light fahren zu lassen. Was Light wohl anhaben würde? Ob er sich schon überlegt hat, was er sagen wird? Wird er auch etwas sagen? Muss ich auch etwas sagen? Es war mein erster Fernseh-Auftritt. Ich sollte nicht nervös sein, Kira, also Light natürlich, konnte mir ja nichts mehr anhaben. Aber Light machte mich schon ein wenig nervös. Ich konnte aber nicht genau beurteilen, woran das lag. Wahrscheinlich, weil er der Einzige war, der nun meinen echten Namen kannte. Bestimmt. Daran musste es liegen. Wir fuhren vor sein Haus und ich sprang aus dem Auto. Das Haus kam mir bekannt vor. Das war klar, wir hatten es ja schließlich eine Zeit lang unter Beobachtung. Ich klopfte an der Tür. Ein kleines Mädchen öffnete sie mir. „Du bist ja gar nicht Misa?!", sagte sie enttäuscht. Das musste Lights kleine Schwester sein. „Nein, dass bin ich nicht. Gut erkannt!" Jeder musste ja mal klein anfangen. Wie es wohl wäre, mich als Lights Freund vorzustellen? Sind wir Arbeitskollegen? Feinde? Freunde? Mehr als das? Weniger als das? „Ich bin L. Kann ich zu deinem Bruder?" Sagte ich und merkte, wie ihre Augen größer wurden. Sie fing an zu stottern und lief ins Haus. 5 Sekunden später kam Light aus dem Haus und sein Blick wanderte von meinen bloßen Füßen, ganz langsam hinauf, bis wir uns in die Augen starrten. Sein Blick löste etwas in mir aus, dass ich nicht ganz beschreiben konnte. Sollte ich jetzt etwas sagen? „So kannst du nicht vor die Leute!", Light durchschnitt die Stille. Er packte mich am Handgelenk und zog mich die Stiegen hinauf bis in sein Zimmer. Ich kannte alles in diesen vier Wänden. Ich hatte mir damals bei den Observationen jedes kleinste Detail eingeprägt. Während Light aus seinem Kasten irgendetwas zum Anziehen herauskramte, hockte ich mich aufs Bett und sah ihm dabei zu. Endlich schien er fündig geworden zu sein. „Hier, dass müsste dir passen. Wir sind ja schließlich gleich groß. Vergiss nur nicht aufrecht dazusitzen, ja?" Ich nickte. Sollte ich mich jetzt vor ihm ausziehen? Nicht, dass es ein Problem wäre. In der Zeit, als wir noch aneinander gekettet waren ging das ja auch klar. Als ich anfing mein Hose auszuziehen, wandte Light seinen Blick von mir. Ah ja, es war ihm unangenehm. Ich zog mir eine echt unangenehme Hose an und fühlte mich gleich wie eine professionelle, seriöse Person. Das war nicht wirklich ich. Doch Light hatte eine einigermaßen gute Auswahl getroffen. Ich hätte mich weitaus unwohler fühlen können. Ich versuchte mein Hemd zuzuknöpfen, doch die Löcher waren viel zu klein. War das überhaupt möglich, dieses Hemd zu zumachen? Ich machte ein paar Schritte vorwärts und tippte Light auf die Schulter. „Du, Light?! Wie macht man ein Hemd zu?"

L x LightDonde viven las historias. Descúbrelo ahora