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Mit einem komischen Gefühl im Bauch mache ich mich fertig und gehe danach hinaus zu Hinata und fange an die Kunden zu bedienen.

Den ganzen Nachmittag stehe ich hinter dem Tresen und bediene einen Kunden nach dem Nächsten. Ich hatte bisher noch keine Pause gemacht, weil Hinata noch Bestellungen aufgeben muss und in den hinteren Zimmern sich um die Buchführung kümmert. Am Nachmittag ist immer viel los in dem Café und vor allem unter der Woche, doch jetzt so gegen 17 Uhr ist es wieder etwas ruhiger geworden. Gerade sind weniger Kunden da und die die da sind, haben schon bestellt, also lasse ich mir einen Kaffee aus der Maschine. Ich setze mich an einen kleinen Tisch in der Nähe des Tresens und schaue aus den Fenstern. Meine Gedanken schweifen ab. Jedoch kommt bald jemand zu mir und als ich aufblicke, schaue ich direkt in die warmen Augen von Hinata. Er strahlt wie immer eine Freude aus und setzt sich gegenüber von mir hin. Sein Blick schweift planlos durch den Raum, bis er sich auf irgendetwas fokussiert. Hinata scheint plötzlich sehr angestrengt nachzudenken, denn auch sein Lächeln ist kurzzeitig verschwunden. Er legt seinen Kopf schief und schaut mich nun direkt an: „Ich glaube dort wartet jemand auf dich oder irre ich mich da etwa? Du hast schon recht, er sieht echt niedlich aus." Augenblicklich drehe ich mich auf dem Stuhl um und schaue zur Tür. Mir klappt die Kinnlade hinunter, denn dort am Eingang steht Gon. Was macht er denn hier? Ist irgendetwas passiert oder was ist los? Ohne groß weiter darüber nachzudenken, stehe ich auf und laufe auf den Jungen zu. Er trägt ein paar meiner alten Klamotten. Einen weißen Pullover, eine schwarze Hose und eine graue Jacke. Alles ist ihm etwas zu weit, aber es sieht erstaunlich gut an ihm aus. Irritiert schüttle ich mit dem Kopf und laufe weiter auf ihn zu. Gon schaut sich gerade konzentriert die ganzen Kuchen an und bemerkt gar nicht, dass ich direkt hinter ihm bin. Ich beuge mich nach vorne und sage leise etwas zu ihm: „Naa, was machst du denn hier? Willst u nur etwas Essen oder bist du mich besuchen gekommen?" Gon zuckt leicht zusammen, aber dreht sich dann direkt mit einem breiten Lachen zu mir um. Keine Sekunde später habe ich Gon in meinen Armen. Er umarmt mich freudig und auch ich lege meine Arme um ihn. So stehen wir eine Weile da, bis ich Gon vorsichtig wieder loslasse. Keinen Augenblick später spüre ich eine Hand auf meiner Schulter. „Geht doch einfach mal nach hinten, da redet es sich besser und ihr werdet nicht von allen Gästen angestarrt", teilt mir Hinata mit einem vielsagenden Grinsen mit. Meine Wangen werden etwas warm, als ich hinter ihm die Blicke der Gäste sehe. Ich nicke Hinata leicht zu und greife Gon an seinem Arm, bevor ich ihn hinter mir her ziehe. Wir gehen in die angrenzenden Räume und setzten uns auf ein kleines Sofa. „Also sag schon, warum bist du hier her gekommen?", frage ich erneut. Gon weicht meinem Blick aus und schaut auf einmal interessiert seine Füße an. Ich mache mir ein wenig Sorgen und lege deswegen meine Hand an seinen Kopf und drehe ihn so, dass Gon mich anschauen muss. Seine Wangen sind leicht gerötet und er schaut leicht hinter mich. „Ist etwa etwas passiert? Jetzt sag schon was ist los!", langsam verliere ich die Geduld und dennoch hoffe ich, dass nichts Schlimmes vorgefallen ist. Immer noch ist Gon ruhig, doch auf einmal schaut er mir direkt in die Augen und mein Herz setzt einen Schlag aus. „Ich wollte dich sehen, als ich heute Morgen aufgewacht bin, warst du weg. Ich dachte zuerst alles von gestern war ein Traum, doch dann hab ich deinen Zettel gefunden und ich habe mich dann etwas später auf den Weg ins Café gemacht, um dich zu sehen. Ich habe dich vermisst. Das ist alles", sagt Gon zu mir, wobei er zum Ende hin immer leiser wird und ich denke, dass ich mich verhört habe. Er hat mich vermisst? Wie kann das sein? Es breitet sich eine Wärme in mir aus und mein Herz fängt an stärker zu schlagen. Ich ziehe den Jungen in meine Arme und drücke ihn an meine Brust. „Ich hab dich auch vermisst", erwidere ich leise und lege meinen Kopf auf seinem ab. Gon schlingt seine Arme um meinen Bauch und rutscht noch etwas näher an mich heran. Es vergehen Sekunden oder es können auch Minuten sein, bevor wir uns wieder voneinander lösen. Wir schauen uns in die Augen und mein Blick wandert langsam hinab zu seinen rosanen Lippen. Meine Augen bleiben an seinen Lippen hängen und ich schlucke hart, denn mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Gon ist mir immer noch so nah und ich streiche mit meiner Hand sanft über seinen Rücken, bis zu seinem Kopf. An seiner Wange bleibt meine Hand liegen und ich streiche vorsichtig über seine weiche Haut. Ich spüre, wie sich sein Atem beschleunigt und berühre mit meinen Finger seine Lippen. Sie sind noch weicher als sie aussehen und ich beuge mich langsam nach vorne. Ich schaue zu seinen Augen, doch sie sind geschlossen. Mein Kopf bewegt sich immer weiter auf Gon zu und ich kann schon seinen heißen Atem auf meinen Lippen spüren. „Ich hab ja nichts dagegen, dass ihr euch jetzt wieder vertragen habt und alles, aber müsst ihr sowas nun wirklich in meinen Räumen machen?", ertönt eine lachende Stimme. Ich zucke zusammen und rutsche augenblicklich von Gon weg. Was war das gerade? Ich streiche mit nervös durch die Haare und schaue in die Richtung aus der die Stimme kam und natürlich gehört sie zu einem grinsenden Hinata. „Ich wollte dir eigentlich nur sagen, dass du gerne nach Hause gehen kannst, weil es ist fast nichts mehr los und du hast dann noch etwas Zeit mit dem Kleinen. Also zieh dich um und ab nach Hause", Hinata zwinkert mir lachend zu und verschwindet wieder. Vorsichtig richte ich meine Augen auf Gon und sehe, dass er rot angelaufen ist und seine Hände scheinen auf einmal interessanter zu sein als alles andere. Es bringt mich zum Lächeln, deshalb stehe ich auf, hole meine Sachen aus dem Schrank, mache mich fertig und ziehe meinen Mantel an. Sobald ich fertig bin laufe ich wieder zurück zu Gon. Er hat sich keinen Zentimeter bewegt, denn er sitzt noch genauso da. „Wollen wir dann los?", sage ich, während ich ihm meine Hand entgegen strecke. Gon schaut überrascht zu mir auf und nimmt zögerlich meine Hand. Ich ziehe ihn nach oben, lasse seine Hand allerdings nicht los.



Hayy, ich habe es jetzt doch noch geschafft direkt ein weiteres Kapitel hochzuladen. Ich hoffe es gefällt euch auch weiterhin. Also noch viel Spaß beim Lesen.

Junta_Azumaya

WintermagicWhere stories live. Discover now