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Der Schall eines Schusses donnerte durch die leerstehenden Hallen. Ich erstarrte. Einen Moment lang war es still, dann schlug eine Tür auf.
Klackernd  kamen Barbaras Schritte auf mich zu. Thabbetha hing an ihr wie ein Schatten. Sie sah finster zu mir herab als Barbaras Stiefel vor mir zum stehen kamen. Tabbethas hasserfüllter Blick durchbohrte mich.

"Ich schwöre es bei meiner Mutter. Wenn du ihm etwas getan hast Barbara Kean... Dann werde ich-"

"Beruhig dich Pingi."

Gab sie unbeeindruckt von sich und zischte, was ihrem Schatten bedeutete ihr wortlos zu folgen. Sie verließen die Halle. Ich kniff Augen zusammen. Das Bedürfnis, all meine Aggressionen an dieser Frau auslassen, hatte mittlerweile vermutlich ungesunde Ausmaße angenommen.
Ich schüttelte den Kopf und musste scharf die Luft einziehen. Ein gebrochener Schrei der Verzweiflung erschütterte die Lagerhalle. Ich zuckte zusammen. Sofort setzte ich mich wieder in Bewegung. Beinahe hatten diese Furien es doch tatsächlich geschafft mich von meiner eigentlichen Intension abzubringen. 

Ich steuerte wieder zielsicher die gigantische Türe an. Meine Hand schnellte zum Türgriff und zog zitternd das Metall in meine Richtung. Er kniete auf dem Boden. In einer Blutlache. Den Kopf vor Verzweiflung in den Händen vergraben. Seine blutverschmierten Hände hinterließen deutliche Abdrücke in seinem Gesicht. Ich tat einen Schritt in seine Richtung. "...Ed?" Meine Stimme zitterte. Ich wurde nervös. Er hielt inne. Keine Sekunde später sah er zu mir auf. Seine von Tränen benetzte Mine verfinsterte sich. Seine Wangen glühten. In seinen Augen lag diese unfassbare Menge an Hass.
Seine Stirn zog besorgte Falten, dann brach ein eine Träne die scheinbar harte Schale.

"...Gott... was machst du hier!? Ich bin doch schon am Ende. Ich liege am Boden. Machtlos. Zerstört. Verletzlich. Reicht das nicht!? ...Musst du unbedingt noch herkommen um auf mich einzutreten!?"

Paffte er und stieß gleichgültig einen verletzten Versuch eines selbstironischen Lachers aus. Warscheinlich verdiente ich dieses Anmaß an Skepsis.

"Ed...-"

Er ließ seinen Blick auf sein stark blutendes Bein schweifen und unterbrach mich noch bevor ich überhaupt begonnen hatte irgend etwas zu sagen.

"...mach nur. Lach. Labe dich an meiner Niederlage. Feiere meine machtlosigkeit. Tu was du nicht lassen kannst... Ist mir egal."

Zischte er ernst. Ich zog mein Sakko aus, trat ein weiteres Stück auf ihn zu und ging in die Knie. Er weigerte sich ein zweites Mal zu mir auf zu sehen. Ich zögerte, schob dann aber sanft seine Hand welche die Wunde in seinem Oberschenkel zu verschließen versuchte beiseite. Skeptisch sah er zu Boden. Ich presste den glänzenden Stoff fest auf die Blutung. Er zischte kurz auf.

"Entschuldige-"

Flüsterte ich fast und versuchte etwas behutsamer zu sein.

"Dich zu erniedrigen war nicht meine Absicht."

Sprach ich weiter. Seine Augen blitzen zu mir herauf. Er versuchte wohl die Wahrheit in ihnen zu finden. Ich hielt nun mit beiden Händen fest auf die Wunde.

"Ich lüge nicht. Du warst da als ich dich brauchte... Jetzt werde ich für dich da sein. Du brauchst jemanden der dich auffängt..."

Ich stockte. Wieder blitzen seine Augen. Er schien mir nicht glauben zu wollen.

"...ich werde dich auffangen, wenn du mich lässt. Weil- Am Ende des Tages, wenn da niemand mehr ist der zuschaut... Sind wir nunmal einfach wer wir sind."

Ich senkte meinen Blick. Und versuchte die unerwarteten Emotionen welche mich plötzlich wieder überkamen unter Kontrolle zu bringen. Ungläubig schaute er mich an.

"...Nach allem was ich dir angetan habe? Ich habe dich verraten. Dich verletzt. Dich bekämpft. Ich... Habe versucht dich zu töten Oswald. Mehrfach. ...Warum würdest du das also für mich tun?"

Ich schaute auf den durchtränkten Stoff und schluckte.

"...weil Freunde so etwas nunmal tun."

Ich hielt inne. Sein Blick lag auf mir. Ich konnte ihn förmlich spüren.

"Freunde... Du und ich?"

Fragte er um sicher zu gehen. 

"Ja."

Zischte Ich leise und fand die Kraft ihm wieder in die Augen zu schauen. Er verstummte. Sein Braun glänzte unter den Tränen. Ohne ein Wort der Vorwarnung zog er mich in eine Umarmung. Perplex zögerte ich. Die Überforderung zog ihren Schleier über meinen Körper. Ich brauchte einen Moment, dann ließ ich mich einfach darauf ein und hielt ihn während einzelne seiner Tränen den weg zu meiner Halsbeuge fanden.

"Shh..."

Raunte ich leise. Sein Atem traf heiß auf meine Haut. Meine Hand legte sich ganz vorsichtig in seinen Nacken und begann ihn beruhigend zu streicheln.

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⏰ Última actualización: Jun 13, 2021 ⏰

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𝔾𝕠𝕥𝕙𝕒𝕞 - 𝐍𝐲𝐠𝐦𝐨𝐛𝐛𝐥𝐞𝐩𝐨𝐭Donde viven las historias. Descúbrelo ahora