25 - Adam & Eva -

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Gerade als ich ihm sagen wollte das ich Bescheid wusste - das ich wusste das er noch immer in Jennifer verliebt war, das er ihr nach elf Jahren immer noch hinterher getrauert hat und sie nicht loslassen konnte, vibrierte mein Handy.
Ich dankte Gott dafür, wer weiß wie das hätte enden können?

Ich packte mein Handy aus der Hosentasche und sah auf den Display.
Eine Nachricht von Dylan. Sofort erschien ein Lächeln auf meinen Lippen.
- Du. Ich. DVD+Übernachtung -
Ich musste schmunzeln.

- Wow, du Romantiker;) -

Ich konnte mir denken das er daraufhin sicher glucksen musste.
Kurz legte ich das Handy weg.
" Alsooo...." sagte ich gedehnt.
" Du überlässt diese Entscheidung also mir? " fragte ich zögernd. Dad drehte sich langsam zu mir, lehnte sich gegen die Spülmaschine und verschränkte die Arme vor seiner Brust.
" Es liegt an dir...wie immer."
Ich zog eine Braue in die Höhe.
" Was soll das den heißen?"
Dad lächelte. " So wie ich es gemeint habe." Sagte er.
" Ich werde von der Mutter so wohl auch von der Tochter eiskalt ausgeraubt. " witzelte Dad. Doch darüber konnte ich eher weniger lachen.
Ich schnaubte und starrte finster.
" Tu das nicht, Dad. "
Er hob fraglich eine Braue. " Was meinst du? "
" Tu nicht so als ob das Biest zur Familie gehört. Nenn sie nicht eine Mutter. Denn so hat sie sich nicht verhalten - genauso wenig wie eine Lebenspartnerin. Außerdem bin ich nicht sie. Vergleich uns nicht. "
Dad pfiff anerkennend.
" Und erwähne uns nicht im selben Satz. " zichte ich.
Da lachte und runzelte daraufhin leicht die Stirn. " So sehr hasst du sie."
" Ich kann nicht verstehen, wieso du sie nicht so sehr hasst?"
" Und jetzt? Gehen wir hin oder nicht? " fragte er und wich somit geschickt meiner Frage aus. Okay, vielleicht doch nicht so geschickt, schließlich ist es mir aufgefallen. Doch ich würde jetzt nicht nachboren, Dad ging immer sensibel mit dem Jennifer-Thema bei mir um, es ist nur fair wenn ich das gleiche für ihn tue.
" Du sagtest die Entscheidung liegt bei mir, also...müsste die Antwort doch offensichtlich sein oder?" Fragte ich und drehte mich langsam nach links und rechts, mit dem barocker.
" Nein " sagten Dad und ich gleichzeitig, wobei wir uns angrinsten.
" Ganz genau, alter Mann. Nein. "
Dads grinsen verschwand langsam und er kam näher an den Tresen.
Er stützte seine Arme gegen die Tresenplatte und bückte sich zu mir.
" Ich weiß das deine Antwort ihr gegenüber immer ein Nein bleiben wird - "
" Aber? - " wollte ich ihm entlocken.
Dad lächelte beschwichtigend.
" Aber sie ist deine Mutter. "
Ich stöhnte gequält auf.
" Ob du es willst oder nicht, Paige. Und ja, verdammt ich bin immer noch wütend auf sie. Am liebsten würde ich sie an den Schultern packen und kräftig rütteln, sie anschreien warum sie so dumm war, aber das habe ich hinter mir gelassen. "
" Wie? " fragte ich hauchend.

" Jedes Gefühl verlangt gespürt zu werden. Besonders der Schmerz, aber wenn du ihm die Stirn hinhälst, siehst du das nur du kontrollieren kannst, was du fühlst und was nicht. Jennifer hat unzählige Fehler gemacht. Doch sie gibt nicht auf, bis sie dich Wiedersehen kann. Ich kann sie verstehen - du bist unser Kind. Gott Paige, du hast keine Ahnung wie sehr wir dich lieben. Du bist ihr und mein eigen Fleisch und Blut. Sie will das alles zwischen euch glatt läuft. Nach vorne zu blicken ist nicht immer leicht, vor allem bei jen's Fall nicht. Dennoch, du kannst sie nicht umgehen. Du kannst sie nicht aus deinem Leben löschen, auch wenn du mich jetzt so stur anschaust. Sie wird sich wieder in dein Leben einschleusen. Egal wie, sie wird sich einen Weg frei schaufeln, Schatz. Die Vergangenheit kann man nicht beruhen lassen, Paige. Wir sind Menschen, wir sind alles andere als perfekt, aber auch nur deswegen sind wir menschlich. Wir handeln nach Gefühl. Hör auf dein Gefühl und die Antwort bleibt sicher nicht Nein. " sagte er und richtete sich leicht auf.
Wow. Der Mann hat mir wieder ins Gewissen geredet. Väter!
Ich stöhnte erneut auf und ließ den Kopf in den Nacken fallen.
" Verdammt, Dad! Lass mein Gewissen da raus! " motzte ich und drehte mich mit dem Barhocker im Kreis. Dad versuchte sich ein grinsen zu verbeisen.
" Bitte? Ich verstehe nur Spanisch. "
" Ha ha, Ja gut. Dann gehe wir halt, tu diesem Biest. "
Dad zwinkerte. " Ich sollte Autor sein, mein Talent mit Worten ist echt ein Geschenk Gottes. "
Ich lachte und schüttelte den Kopf.
" Ich bin ein Geschenk Gottes. " sagte ich und schaute ihn zauberhaft an.
Dad verzog die Lippen zu einem schiefen grinsen.
" Kann man sehen wie man will. "
Ich weitete den Mund schockiert.
" mach das du raus kommst, alter Mann! " sagte ich, hob mein Kind beleidigt und zeigte auf den Flur, der zur Haustür führte.
Er gab mir rasch einen Kuss auf die Wange und verschwand kurz im Arbeitszimmer, höchstwahrscheinlich um diese dringenden Papiere zu holen und ging samt Aktenkoffer, Ordner unter dem Arm und Jackett aus dem Haus.

Meine F(b)este Freundin || Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt