9. Auf ins Abenteuer

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Ich schüttelte den Kopf. „Unverbesserlich."

„Sieh dich mal aus meinen Augen." brummend lief sie zur Kaffeemaschine.

Ich sah erneut an mir herunter. Ich trug meine dunkelblaue Sanitätskleidung. Auf meiner rechten Brustseite war das Zeichen der mythischen Sanitäter eingearbeitet. Das enganliegende T-Shirt ließ vielleicht nicht viel übrig an Vorstellungskraft, aber es lag angenehm auf meiner Haut und normal trug ich darüber noch meine dunkelblaue passende Jacke. Eine feste dunkelblaue Hose mit schwarzen Stiefeln rundeten die Uniform ab. Ein schwarzer Gürtel hielt meine Hose an ihrem Platz, während an meine Oberschenkel ein Dolch befestigt war. Wir waren mythische Sanitäter, wir mussten uns verteidigen können, wenn wir angegriffen wurden. Deswegen trug jeder Sanitäter einen Dolch am Bein. Jedoch fand ich nichts, was mir einen Anlass zum starren gab. Kopfschüttelnd wandte ich mich Charlwood wieder zu. „Charlie?"

„Was gibt's?"

„Charlwood ist doch dein Nachname, oder?"

„Ja." sie wandte sich zu mir um. „Und lass mich raten, du willst meinen Vornamen wissen."

„Na ja, ja."

Sie nickte nur. „Niemand weiß meinen Vornamen."

„Wirklich niemand? Wieso?"

Sie legte den Kopf schief. Ihr Ausdruck wirkte gefasst. „Es wird seine Gründe haben."

Und damit schien für sie die Unterhaltung darüber beendet zu sein.

°°°

„Ich fasse es immer noch nicht, das ich mich von dir überreden lassen habe." brummte Charlwood unglücklich auf dem Beifahrersitz.

Das Zeltwochenende war gekommen. Ich hatte meine Ausrüstung gepackt und Charlwood auf den Beifahrersitz verfrachtet. Liz hatte mir die Daten des Parkplatzes gegeben, von dem aus wir in den Wald zum Platz wandern würden, an dem wir Campen gingen.

Ich freute mich auf den Ausflug. Ich würde Robin sehen und mit Alex hatte ich mich in der Woche so langsam angefreundet. Die Kollegen waren alle sehr nett, selbst Brooks hatte für einen Moment mal etwas menschlich ausgesehen, als sie ein Kind als Patientin verloren hatte.

Ich warf einen Seitenblick auf Charlwood. Sie sah aus, als hätte sie in eine Zitrone gebissen. Was zu gleich auch amüsant war. Ich hatte sie dazu überreden können, nicht ihre Bestienrüstung zu tragen, sondern Campingfeste Kleidung. Da Charlwood jedoch nicht der Naturmensch war, war es schwer gewesen, sie dazu zu überreden einer meiner zu kleinen Arbeitshosen zu tragen. Nun saß sie mit den Armen vor der Brust verschränkt und verzogenen Gesicht da und dampfte förmlich.

„Du konntest mir halt nicht wiederstehen." neckte ich sie.

Sie schnaubte, sagte aber nichts darauf. Ich hatte es mir in der vergangenen Woche zur Aufgabe gemacht sie aus der Reserve zu locken. Es war amüsant zu sehen, wenn sie die Fassung verlor und mal eine menschliche Reaktion zeigte.

„Das wird's gewesen sein. Anders kann ich mir das nicht erklären." brummte sie und sah aus dem Fenster.

„Du hättest mich nicht zum Beta machen sollen." ich fuhr von dem Highway ab. „Jetzt hast du mich am Hintern."

„Am Hintern?"

„Na ja Backe." ich grinste schief, richtete meinen Blick aber auf den Verkehr.

Ich bemerkte jedoch wie sie mein Seitenprofil beobachtete.

„Ich hätte niemand anderem zu meinem Beta machen wollen. Du kamst als einzige in Frage."

„Warum ich?" ich sah sie kurz an.

Die Kriegerin - der verlorenen ErinnerungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt