Er hat ihn erschossen!

Durch den Hinterausgang kamen dann paar Männer in Anzügen und eilten dann zum toten Körper und hoben ihn hoch.

„Findet heraus wer er ist und von wem er geschickt worden ist. Werdet dann die Leiche los.", sagte er und sein Blick wanderte zu mir. Ich war immer noch erstarrt und konnte nicht realisieren was gerade passiert ist.

„Sollen wir das Mädchen auch los werden?", fragte einer der Männer, woraufhin sich meine Augen aufrissen.

„Was?! Nein!", sagte ich sofort und blickte ihn entsetzt an. Ich bin doch nicht ein Müllsack was man  einfach mal so los werden kann?!

„Nein, ich kümmere mich schon um sie.", sagte er und kam dann auf mich zu gelaufen.

„Komm mir ja kein Schritt näher.", sagte ich mahnend und ging ein Schritt zurück. Doch er hörte nicht auf mich, nahm meine Hand in seine und zerrte mich mit sich mit.

Wieso zerrt mich jeder wie ein Müllsack mit sich mit?!

Er machte die Tür vom Hinterausgang auf und wir liefen wieder in die Wärme rein. Ich schaffte es aber meine Hand von ihm los zu reißen und blieb dann sofort stehen. Er stoppte ebenfalls, drehte sich um und blickte mich genervt an.

„Ich will nichts damit zu tun haben. Lass mich einfach daraus.", sagte ich, woraufhin er dann aufseufzte.

„So einfach ist es nicht. Entweder kommst du jetzt mit mir mit oder meine Männer nehmen dich mit.", sagte er und hob seine Augenbrauen hoch. Ich presste meine Lippen zusammen und ging mir gestresst durch die Haare. Da gehe ich lieber mit ihm mit anstatt mit den Gorillas die mich wahrscheinlich aus einer Brücke werfen würden.

„Ich kann selber laufen, du musst mich nicht mit zerren.", sagte ich, woraufhin er dann leicht mit dem Kopf nickte. Dann zeigte er mit seiner Hand dass ich vor ihm laufen sollte. Ich seufzte auf und lief dann an ihm vorbei zum VIP-Bereich. Zusammen liefen wir dann die Treppen hoch und er zeigte auf den Sessel wo sein Kumpel vorhin saß.

„Es passt schon.", sagte ich und blieb dann im Raum stehen.

„Wie du meinst.", sagte er und lehnte sich dann am Geländer zurück und blickte mich stumm schweigend an. Ich versuchte seinem Blick stand zu halten und brach keine Sekunde den Blickkontakt ab. Wenn er versucht mich einzuschüchtern, kann er es sich direkt abschminken.

„Was willst du noch von mir? Ich werde kündigen, niemandem was sagen und du wirst mich nie wieder sehen.", sagte ich und durchkreuzte meine Arme vor meiner Brust ineinander.

„Eins solltest du von mir wissen. Ich vertraue niemanden. Denkst du wirklich ich lass dich gehen und vertrau darauf dass du niemandem was sagst?", sagte er, stoß sich vom Geländer ab und lief auf mich zu. Ich runzelte mit meiner Stirn und blickte ihn fragend an.

„Bei mir gibt es keine Versprechungen oder Vertrauen. Zu sowas ist kein Mensch in Lage zu halten. Also machen wir einen Deal.", sagte er und blieb vor mir stehen. Da wir sehr nah voreinander standen, konnte ich kleine Narben an seinem Gesicht erkennen. Eine am Mundwinkel, eine an seiner Braue und noch eine am Auge.

„Was für ein Deal?", sagte ich und blickte wieder in seine Augen.

„Du wirst niemanden was erzählen und dafür darfst du am Leben bleiben. Simple oder?", fragte er, woraufhin ich empört auflachte.

„Ich habe mein und das Leben meines Bruders riskiert indem ich dich vor den Drogen gewarnt habe. Und das ist der Dank?!", sagte ich und sah ihn entsetzt an. Dieser lachte leicht auf und biss sich auf die Lippen. Dann kam er mir noch einen Schritt näher und blickte zu mir runter.

„Ich bedanke mich nie. Niemals.", sagte er und strich  meine Haare nach hinten. Ich schlug seine Hand weg und sah ihn noch verstörter an. Es fühlt sich so an als ob dieser Mann und der Mann der sich um meine Wunde an der Hand gesorgt hat, zwei unterschiedliche Menschen wären. Als ob er zwei Persönlichkeiten hätte. Ich blickte in seine Augen und suchte nach einer Lösung. Eine Lösung für sein Verhalten. Doch egal wie schön diese Augen auch waren, sie waren leer. Kalt und einsam.

„Mace, ich hab herausgefunden wer er war.", sagte plötzlich sein Kumpel der von den Treppen geeilt kam. Doch als er mich sah, stoppte er und blickte uns verwirrt an. Ich brach den Blickkontakt mit Mace ab und trat einen Schritt nach hinten.

„Also haben wir ein Deal?", fragte mich Mace, woraufhin ich meine Lippen zusammen presste. Eigentliche passte mir dieser Deal ganz und garnicht doch ich will einfach so schnell wie möglich nichts mehr mit dieser Sache zu tun haben.

„Wenn es dich glücklich macht und du mich in Ruhe lässt.", sagte ich genervt, woraufhin sein Mundwinkel wieder leicht aufzuckte. Dann lief ich an ihm, dann an seinem Kumpel vorbei zu den Treppen.

„Du lässt sie wirklich gehen?!". Das war das letzte was ich gehört habe bevor ich die Treppen runter lief.

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