Das Schicksal hat ein schreckliches Timing

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Louis hatte auf der Arbeit bestimmt noch neue Socken.

Er war froh, das ihm seine Arbeit Spaß machte, denn wenn er in einem Büro arbeiten würde, wäre er bestimmt die letzten drei Wochen nicht zur Arbeit gegangen. Er fand es einerseits deprimierend, das seine Arbeit eine seiner Lieblingsbeschäftigungen war. Andererseits war seine Arbeit sein Hobby und sein Tatoostudio sein Schatz. Aus dem er strickt alles weihnachtliche rausgehalten hatte.

Der Spielzeugladen schräg gegenüber von seinem Studio hatte dafür umso dicker aufgetragen. Alles blinkte und war voller Plastik in weihnachtlichen Farben. Louis sah die leuchtenden Schilder für die Weihnachtsrabatte immer als allererstes, wenn er um die Ecke in die Gasse ging.

Und überraschenderweise einen Wichtel. Oder Elf.

Vor der Tür des Geschäfts stand jemand in einem grünen Wichtelkostüm. Seine Hände steckten in roten Handschuhen und in seiner Hand hielt er einen Korb. Unter der roten Weihnachtsmütze hingen braune locken hervor und seine Nase war bei der Kälte mindestens genau so rot wie seine Mütze und Handschuhe.

Er trat von einem Fuß auf den anderen, vielleicht um sich warm zu halten und als ein Vater mit seinem Kind an ihm vorbei lief, bot er dem Jungen ein eingepacktes Ding an, vielleicht Schokolade oder so.

Louis verstand, das er nicht zu allem noch unter Halluzinationen litt, sondern das einfach die neuste Strategie des Spielzeugladens war um Kindern und Eltern das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Sobald Louis näher dran war erkannte er, dass der Wichtel gar nicht so viel Jünger schien als er und er fragte sich für einen Moment, wieso er diesen Job machte, in dem Louis eher Teenager erwarten würde, die einfach für nichts anderes qualifiziert sind, außer in der Kälte zu stehen und die Dinge zu verkaufen. Louis erinnerte sich schmerzlich zurück an die Zeit, in der er in irgendwelchen Kostümen vor Geschäften gestanden hatte. Dann erinnerte er sich, dass ihn das überhaupt nichts anging.

Sobald Louis näher dran war, versuchte er nicht zu sehr den Wichtel anzustarren, auch wenn er neugierig war. Er war sich nicht ganz sicher, worauf. Er sah einfach wieder auf den Boden und beobachtete seine armseligen Schuhe beim laufen.

„Hi, ähm, willst du ein Schokorentier?" Louis blieb perplex stehen und sah sich kurz um, um zu gucken ob der Wichtel irgendein Kind meinte, das er nicht gesehen hatte.

„Was?" fragte Louis unhöflich nach, nur um sicher zu gehen, Er hätte nicht gedacht, dass er zur Zielgruppe eines Spielzeugladend gehörte. Vielleicht kann er sich geschmeichelt fühlen, aber er bezweifelt, das er gut fünfzehn Jahre jünger geschätzt wurde.

„Schokorentier." wiederholte der Wichtel das essenzielle und hielt Louis ein kleines Stück Schokolade mit bedruckter Aluminiumfolie hin. Louis konnte schwören er guckte in Augen so grün wie das Wichtelkostüm. Langsam nahm er sich die Schokolade aus seiner Hand.

„Danke." Louis schenkte dem Wichtel ein kleines Lächeln und er lächelte zurück bis sich ein Grübchen in seine, mit roten Flecken übersäte, Wangen grub.

„Gerne." antwortete der Wichtel mit langsamer Stimme und Louis wartete noch eine Sekunde, ehe er sich umdrehte und weiterging. Als er sich ein letzte Mal, nur aus Neugierde, umdrehte, sah der Wichtel ihn hinterher und schenkte ihm noch ein Lächeln. Louis drehte sich wieder um und sah das kleine Stück Schokolade an. Auf der Folie war ein kleines Rentier mit großen Augen und roter Nase.

Larry OneshotsDonde viven las historias. Descúbrelo ahora