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"Elijah das ist nicht richtig." schüttelte Rebekah den Kopf, als sie in der Tür stand und ihren Bruder ansah, welcher eine schwarze Lederjacke aus dem Schrank holte.
"Die Mondfinsternis ist in zwei Wochen. Es wird leichter wenn sie sich davor schon,-" er stockte und zog die Lederjacke über sein weißes Shirt.
"Sich davor schon an mich,- gewöhnt." räusperte Elijah sich und strich die Jacke einmal nach unten glatt.
"Du willst das doch gar nicht." schüttelte Rebekah den Kopf.
Ruckartig drehte Elijah sich zu seiner Schwester um und stand im nächsten Moment vor ihr.
"Lieber ich, als Niklaus oder Kol. Kol psychopatisch wie er ist und Niklaus mit seiner paraneuer und seinen Wutausbrüchen. Das will ich ihr nicht antun!" wurde Elijah laut und wandte sich wieder um.
"Ich werde ihr nichts tun. Niemals, du hast mein Wort Rebekah." versicherte Elijah ihr und streifte sich seinen Tageslichtring über den Finger.
"Und was wenn sie es nicht will? Was wenn sie nicht jeden Vollmond bei dir liegen will?" wollte Rebekah wissen. Tränen stiegen ihr bei dem Gedanken in die Augen, ihr Bruder, ihr Bruder Elijah könnte Alicia dann das schlimmste antun, was einer Frau nur passieren kann.
Ihr selbst war das nie passiert, sie hatte sich immer wehren können. Das würde Alicia nicht können. Unter normalen Umständen wäre Elijah nie dazu fähig, das wusste Rebekah, doch das, das war etwas anderes.
Mit geschmerztem Blick sah Elijah seine Schwester an, dann klopfte es an der Türe.
"Elijah, hier ist jemand für dich. Eine Hexe Namens,- Isabelle." trat Kol durch die offene Tür ein.
"Na endlich." atmete Elijah auf und folgte Kol schnell aus dem Zimmer.

"Vorsichtig der ist antik." stellte Rebekah mit ihrem Bruder Kol zusammen einen halbhohen Schrank in einem der Zimmer des Stadthauses ab.
"Bekki, alles in diesem Zimmer, uns eingeschlossen, ist antik." zog Kol eine Augenbraue hoch und schob den Schrank aus dem 19. Jahrhundert vorsichtig an die Wand.
Rebekah schüttelte den Kopf, warf ihre langen, blonden Locken über die Schulter nach hinten und wandte sich zu dem großen Himmelbett um, welche auf der anderen Seite des Zimmers stand.
Zum wievielten Mal auch immer an diesem Tag, in dieser Woche, schüttelte Rebekah die Kissen auf und richtete die Decke schön hin.
"Bekki, davon wird es nicht besser." meinte Kol und ging zu den Fenstern.
"Lass mich." gab Rebekah forsch zurück und sah ihren Bruder warnend an.
"Gib Elijah nicht die Schuld für das was passiert." meinte Kol, öffnete die klemmenden Fenster und stieß die Fensterläden nach außen auf und trat hinaus auf den kleinen Balkon des Zimmers.
"Ihm macht das auch keinen Spaß." fügte Kol hinzu und hängte die Fensterläden in die Halterund ein.
"Er hätte nein sagen können." zischte Rebekah, warf das letzte Kissen fest auf das Bett und wandte sich zu dem Schminktisch um.
Diesen hatte Rebekah selbst 1875 von einem französischem Adeligen geschenkt bekommen.
"Und dann? Dann würdest du dich irgendwann vor lauter Panik in die Sonne werfen, Elijah sich das Herz herausreißen lassen, um das Tier in sich wieder zu bändigen und so weiter." erwiderte Kol unbeeindruckt und öffnete die nächsten Fensterläden.
Rebekah schüttelte den Kopf und ordnete das zweite Mal in dieser Woche die Parfüm und Cremeflaschen auf dem Schminktisch.
"Los hilf mir." forderte Kol schließlich, als er wider in das Zimmer eintrat und nickte auf das Bett.
"Heb hoch." meinte er und ging zu dem Schreibtisch.
Auf ihm lagen drei bunte, kleine Glasplatten.
"Was hast du vor?" wollte Rebekah wissen und hob das Bett mit einem Arm am Fußende an.
"Laut einem Glauben der Roma, bringen bunte Glasscherben Glück und halten böse Geister fern." antwortete Kol, zerbrach die Scherben in der Hand und warf sie mittig unter das Bett.
"Hier seid ihr." trat Elijah in diesem Moment halb in das Zimmer.
"Kommt, Isabelle will es versiegeln." forderte Elijah und nickte einmal zur Tür raus.
"Was?" fragte Kol und Rebekah ließ das Bett wieder auf den Boden runter.
"Ich lasse das Zimmer versiegeln. Wir werden es ohne Einladung nicht betreten können." erklärte Elijah knapp und blickte hinter sich.
"Kommen Sie rein, Isabelle." nickte Elijah und hielt einer jungen Dame die Hand entgegen.
Langes, wallendes braunes Haar fiel der Dame über die Schulter nach vorne.
Sie war schlank, sehr schlank. Mit ihren strahlend blauen Augen sah sie erst Rebekah und dann Kol an, als sie von Elijahs Hand geführt, in das Zimmer eintrat.
"Sehr schön." lächelte sie.
"Woher kennst du sie?" fragte Rebekah unbeirrt und musterte das einschultrige, dunkelblaue Kleid aus Samt der Hexe.
"Megara hat mich vorgeschickt um mit Mr. Mikaelson alles für die Ankunft von Alicia vorzubereiten." erwiderte Isabelle und zog die rot geschminkten Lippen zu einem Lächeln.
"So." sagte Rebekah knapp.

Lunar eclipse Im Blick des Vollmonds (Elijah Mikaelson FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt