Der Arzt an meiner Seite

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Ich wachte in einem Zimmer auf, der mir fremd erschien. Warum war ich hier? Wo bin ich? Ich sah um mich und alles kam mir fremd vor. Ich erinnerte mich zurück. Ich wurde von jemanden getragen, es war...eine männliche Person! Ich kannte die Stimme nicht und trotzdem gab sie einem ein beruhigendes Gefühl. Die Zimmertüre ging auf, Noora kam rein, hinter ihr war ein Mann.

"Heyy, Süsse." Grüßte mich Noora. Ich lähelte sie an. Der Mann setzte sich neben mir ans Bett.

"Wie geht es Ihnen?"

Ohne ihn anzuschauen, begann ich zu reden.

"Wer sind sie und warum bin ich hier?"

"Sie waren in einer Hochzeit. Sie liefen langsam aus der Toilette raus und ich bemerkte, dass mit Ihnen etwas nicht stimmte. Als sie immer weiterging stolperten Sie und fielen auf mich. Ich hob Sie und langsam waren sie nicht mehr anzusprechen, sie wurden bewusstlos. Ich trug sie nach draussen, da bemerkte ihre Freundin uns und wir fuhren schnell zu mir nach Hause da ich gleich ums Eck wohne. Ich brauchte ein paar Sachen, um sie zu untersuchen, da ihre Freundin der Meinung war, ich sollte die Hochzeit nicht stören indem ich einen Krankenwagen rufe."

"Sind sie Arzt?"

Jetzt schaute ich zum ersten Mal in sein Gesicht. Er kam mir bekannt vor, seine Augen, diese Augen..

"Nein, aber ich studiere zurzeit Medizin, mir fehlen nur 2 Semester."

"Mariam?", Noora schaute mich an.

Ohje wahrscheinlich hab ich den Mann lange angestarrt.

"Wie geht es Ihnen?"

Ohne hochzuschauen antwortete ich ihm.

"Besser."

"Das freut mich, ich lasse Sie beide mal alleine."

Der Mann ging aus dem Zimmer. Aus seinem Zimmer. Noora kam auf mich zu.

"Heyyy, erinnerst du dich an den Mann."

"Er kommt mir bekannt vor."

"Er hat gesagt, dass ihr euch schon mal getroffen habt, aber du dich vielleicht nicht erinnerst."

"Warte mal..." Jetzt erinnerte ich mich an ihm wieder. Dieses Gesicht, das mich anlächelte, diese Augen, die mich ansahen. Er half mir bei meiner Tasche. Es ist der Mann aus der Moschee!

"Es ist der Mann aus der Moschee, oder?"

"Jaa, du erinnerst dich wieder!"

"Hatte er mich getragen?"

"Genau, ich muss dir was sagen. Als er dich raus getragen hatte, war Tarek nicht da, er hatte jemanden gefunden, den er kannte und ging mit ihm wieder in die Halle, ich sollte ihm bescheid sagen wenn du kommst. Als der Mann mir sagte, was mit dir los ist und ob wir den Krankenwagen oder er dich behandeln soll, habe ich ihn bevorzugt, weil ich wusste, dass du die Hochzeit nicht stören wolltest. Im Auto fragte er mich paar Sachen ab, wie bei deiner Mom, die ich alle verneinte. Seitdem wir hier angekommen bin sind 10min vorbei, wir haben ein wenig über dich gesprochen und dass er sich an dich erinnern kann. Dann bist du aufgewacht. Ach ja, ich habe Tarek nicht die Wahrheit gesagt. Das wir hier sind."

"Warum?"

"Er würde es nicht zulassen, dich bei einem fremden zu lassen und würde den Krankenwagen holen."

" Du hast recht, was hast du ihm dann erzählt?"

"Dass es dir schlecht ging und wir kurz spazieren gegangen sind."

Der Mann kam wieder rein mit einem Glas Wasser für mich und ein Glas Wasser für Noora, wir bedankten uns."

"Ich habe eine Bitte an dich." Der Mann sprach mich an. Immer wenn ich ihm in die Augen schaute wäre es so, als ob er mich umfässelte, als ob ich etwas finden müsste in seinen Augen, als ob ich mit meinen Augen in seine eindringen würde um nach etwas zu suchen. Er ist ein sehr hübscher Mann und er hatte wieder einmal dieses Noor im Gesicht, dass mich verzauberte..moment mal, an was denke ich denn da überhaupt?

"Bevor sie weiter reden müsste ich mich bei Ihnen bedanken, dass Sie mich behandelt haben aber ich glaube ich muss jetzt gehen." Ich schämte mich vor dem Mann, ich wollte ihm nicht in die Augen schauen und trotzdem tat ich es wenn er mich ansprach und immer wurde ich für einen Moment weggerissen, dieses Gefühl möchte ich nicht zulassen, es hat seine Gründe dafür... Außerdem hatte er begonnen, mich zu duzen.

"Dafür brauchst du dich nicht zu bedanken, außerdem ist das meine Aufgabe. Da du für mich nun ein Patient bist, möchte ich gerne weiteres Herausfinden über den Vorfall von gerade eben. Es sind mir momentan leider nur zu viele Fragen offen."

"Tut mir Leid, aber ich denke nicht, dass das wieder passieren wird. Ich habe nur den ganzen Tag nichts gegessen. Ich denk ich muss jetzt gehen."

Noora bekam eine SMS von Tarek: "Wo seid ihr? Gehts Mariam gut?".

"Ich kann verstehen dass du dich hier fremd fühlst, ich bringe euch wieder zur Hochzeit, ich muss sowieso wieder hin."

"Ok, das geht klar." Sagte Noora zu ihm. Der Mann sah im Anzug ziemlich gut aus, er war muskulös gebaut, durch sein Hemd konnte man das wirklich gut erkennen, er trug nicht wie viele in einer Hochzeit ein schwarz weißes Smokey, er hatte sich styliger angezogen. Man erkannte sofort dass er sich damit gut auskennt. Als wir im Auto saßen, erkannte ich seine Blicke auf dem Rückspiegel, die immer wieder auf mich gerichtet waren. Ich wollte sie nicht erwiedern, doch trotzdem erkannte er manchmal dass ich ihn ansah und begann dann vor sich zu lächeln.

"Wir sind da." Sprach der Mann.

Noora stieg schon aus und tippte Tarek eine SMS um ihm bescheid zu sagen dass wir nach Hause fahren sollen. Ich bedankte mich beim Mann und wollte gerade aussteigen, als er anfing, zu reden:

"Das, was ich vorhin gesagt habe, war mein ernst. So ein Vorfall passiert nicht einfach so, und du hast dich heute gut ernährt in der Hochzeit. Ich darf dich jetzt nicht einfach gehen lassen ohne zu wissen wie du heißt und wo du wohnst."

"Ach ja, ich heiße Mariam. Ich bedankte mich noch einmal aber ich denke es wäre nicht gut wenn du vor meiner Haustür einfach auftauchst.Von wo wissen sie, dass ich heute gegessen habe?"

" Ich war ein Tisch hinter dir, als das Essen kam. Ich heiße Adam. Ok, du hast recht aber dass ich nun dein Arzt bin, muss noch keiner wissen, bis sich das alles aufgeklärt habe. Wie gesagt ich muss wissen wie es jetzt mit dir weitergeht. Am besten Fall lässt du deine Handynummer bei mir damit ich mich wenigstens erkunden kann, wie es dir geht."

Ich hatte keine andere Wahl, er würde mich sonst nicht rauslassen, außerdem könnte mein Bruder jeden Moment kommen und mich im Auto sehen.

"Hier." Ich hatte keinen Zettel, deswegen gab er mir seine Hand. Ich war ziemlich nervös und kam mir blöd vor, einem Fremden meine Nummer auf die Hand zu schreiben.

"Es braucht dich nicht zu stören, hätte ich mein Handy nicht in der Wohnung vergessen, würde ich sie da drauf tippen. Tut mir Leid. Ich vertraue dir, dass du mir ja keine falsche Nummer aufschreibst." Wir lachten beide und ich war überrascht, dass er das sagte. Konnte er Gedanken lesen? Ich stieg aus und Adam kurbelte sein Fenster runter.

"Ich werde mich jeden Tag bei dir melden." Er fuhr weg, um ein Parkplatz zu suchen.

Wie gingen zur Halle und sahen schon Tarek rauslaufen. Wir fuhren nach Hause, ich musste mich wirklich ausruhen. Zuhause angekommen grüßten wir unseren Vater. Er sah ziemlich traurig und verzweifelt aus. Wir fragten ihm, was los sei.

" Salam,meine Süssen. Ich muss euch etwas wichtiges sagen. Eure Mutter....."

Love can change lives~Where stories live. Discover now