40 | Nur das Eine im Kopf

Beginne am Anfang
                                    

Gesagt getan, waren wir also vor dem Eingang und warteten auf den berüchtigten Parker Brewton, der gelangweilt auf uns zu schlenderte.

Ohne eine Begrüßung umarmte er mich kurz, schlug mit Rowen ein, bis er mit seinem Kopf Richtung Eingang nickte.

»Dir auch einen guten Morgen.«, brummte ich Augenrollend und folgte ihm und zog Rowen mit, der genauso in einer gelangweilten Stimmung war und uns folgen musste. »Ich hab kein Bock«, nuschelte Rowen neben mich.

Kichernd motivierte ich ihn. »Wird schon, Shawty. Wir haben heute nur sechs Stunden.«

»Sex-Stunden? Oh, geil.«

»Rowen!«, mahnte ich ihn zischend. »Nicht alles hat im Leben mit Sex zutun«, während ich diese Worte aussprach liefen wir durch die stressigen Schüler, die wie wild ihre Spinde durchsuchte.

»Aber wenn Love und Rowen in einem Satz erwähnt werden, ist das Wort Sex nicht weit entfernt.«, ich spürte sein hinterhältiges Grinsen, denn er sprach die Wörter so laut aus, dass die jeder in diesem Flur gehört haben muss.

»Parker!«, seufzte ich und verdeckte meine roten Wangen. »Hilf mir.«

Jedoch interessierte das Parker nicht. Er zuckte bloß mit seinen Schultern und schaute nicht mal über seine Schulter, sondern fixierte unser Klassenzimmer, das nur einige Schritte entfernt war.

Sofort löste ich meine Hand von Rowen, als wir vor dem Raum standen und gingen rein. Jeder von uns lief zu seinem Platz und ließ seine Tasche auf den Sitz fallen und kramte nach den Utensilien sowie nach den Heften für den jetzigen Unterricht.

Ich zog meine Hefte sowie mein schlichtes Federmäppchen raus und setzte mich auf meinen Platz, schaute kurz zu meinen Freunden rüber. Parker war immer noch genervt und Rowen grinste mich an, lehnte seinen Kopf zurück an die Wand.

Er zwinkerte mir zu. Mein Herzschlag verdoppelte sich sofort. Ich lächelte und strich mir schüchtern eine Haarsträhne hinters Ohr.

Wir starrten uns sehnsüchtig in die Augen, obwohl wir vor einigen Minuten ganz beieinander standen. Doch jetzt spürten wir schon die Distanz, aber lächelten glücklich.

Rowen Collins, ich liebe dich. Und ich könnte es so oft wie möglich sagen, jedoch nie beschreiben, wie hoch ich gerade auf der Wolke sieben schwebe.

Auf unserer Wolke.

****

»Endlich Pause alter!«, erhob sich Parker stöhnend von seinem Platz, als ich bei ihm ankam.

Ich stimmte ihm nickend vollkommen zu. »Deutsch hat mein Leben auf den Kopf gestellt. Kurz gesagt; ich hab kein Bock mehr.«

»Ist so! Die labert mir irgendwas von Charakterisierung schreiben. Love man, ich kann keine Menschen beschreiben .. ich kann sie nur aus-«

»Jaja, du kannst nur Geschlechtsverkehr haben. Wir haben es verstanden.« Als genau das Wort fiel, kam Rowen mit einem verschmitzten Grinsen auf uns zu. »Hat jemand über das eine gesprochen?«, er wackelte anzüglich mit seinen Augenbrauen.

Aber Parker und ich schüttelten gleichzeitig unseren Kopf. »Heute nicht, Rowen.«, sagte ich und Parker zugleich: »Kurz Maul halten Collins.«

»Ihr könnt mich beide Mal.«, brummte er beleidigt, dennoch kam er auf mich zu und gab mir einen intensiven Kuss auf die Wange. »Ich muss in der Pause was erledigen. Wir sehen uns gleich wieder, okay?«

»Was hast du zutun?«, zog ich verwirrt meine Augenbrauen zusammen.

»Muss mit jemanden kurz sprechen. Ist nicht wichtig.«

Ich nickte bloß und gab ihm ebenfalls einen Kuss auf die Wange. Sofort wurde sein Grinsen breiter.

»Wenn ihr euch schon küsst, dann bitte nicht vor mir. Ich kotze gleich.«, musste Parker seine Bemerkung abgeben. »Wir dich auch, Brewton.«, erwiderte der andere und verschwand dann, nachdem er mich liebevoll angeschaut hatte.

Rowen war weg. Blieben nur noch Parker und ich zurück.

»Und was machen wir?«, ich grinste über beide Ohren. Parker rappelte sich auf und lief an mir vorbei. »Folg mir Knecht.«

»Hä?«, ich stand irritiert zurück. »Ich war doch letztens deine Königin!«

»Königin der Bibliothek, meine Liebe.« Er verließ das Klassenzimmer.

»Du hast aber deines Herzens gesagt!«, rannte ich ihm nach und packte ihn schnell am Handgelenk.

»Jaja, ich muss jetzt aber.«, verneinte er und wollte weiter, doch ich zog ihn zurück. »Wohin gehst du?«

»Auf die Toilette meine Liebe. Oder möchtest du mit und zuschauen?«, zog er mich schmunzelnd auf, aber kassierte dadurch einen Schlag auf seinen Hinterkopf.

»Verschwinde Parker.«, sagte ich, »Wir treffen uns in der Cafeteria!«

Mit diesen Worten gingen wir in gegenseitigen Richtungen und ich ignorierte teilweise meine Umgebung. Fixierte mich nur noch auf den langen Flur, sodass ich um die Ecke biegen konnte und sofort zur Cafeteria gelangen konnte.

Auf einmal ertönte eine Melodie aus den Sprechanlagen. »Dieser Song geht an unseren Lieblingsschüler«

Was? Seit wann gibt es sowas? Seit wann dürfen die überhaupt an das Mikro? Wo ist überhaupt unser Direktor Mr. Morrison?

»Parker, Parker, Parker, Parker .. Im begging of you please don't take my Poppy

Wie ein Blitzschlag durchfuhr ihr Name mein Herz und ich regte mich nicht. Wie angewurzelt blieb ich stehen und schnappte tief nach Luft, bis ich losrannte.

Von meiner Angst gesteuert rannte ich in die Richtung, in der gerade Parker verschwunden war. Mein ganzer Körper stand unter Schock und ich hielt lautlos die Tränen zurück. Ich konzentrierte mich auf den Weg und suchte verzweifelt nach Parker.

Als ich endlich in Richtung Männertoilette ankam wollte ich sofort die Tür stürmisch öffnen, stoppte jedoch als ich ein Blatt Papier unter meinen Füßen reißen hörte. Verdutzt und ängstlich beugte ich mich runter, hielt es in meinen zitternden Händen fest und stockte.

Es fiel mir schwer zu atmen. Als wäre mir die Luft weggezogen. Als wäre der ganze Sauerstoff auf der Welt weggesaugt worden. Wie vernarrt las ich die großen Buchstaben auf dem Zettel durch und konnte meinen Augen nicht glauben.

Poppy, wo bist du?

Und ein Foto. Ihr Foto.

Es ist passiert..

Was denkt ihr geschieht jetzt?

Btw. es gibt keine festen Updatetage mehr. Ich update jetzt so oft ich kann, damit ich das Buch noch in diesen zwei Wochen beenden kann! Hoffe es klappt🦋

xoxo leyla

Till the Death | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt