Kapitel 35

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Dad blieb kurz hinter der Tür stehen, doch konnte ich seinen Blick auf mir spüren, ließ den Kopf aber gesenkt. “Wieso hast dein Zimmer verlassen ohne meine Erlaubnis?”, fragte Dad, wobei seine Stimme komplett ruhig war. Zu ruhig. Angespannt kaute ich auf meinen Lippen, hielt es aber nicht für nötig Dad auf seine Frage zu antworten. “Thalia?”, fügte er hinzu und trat ein paar Schritte näher. “Was hast du dir dabei gedacht? Oder hat Kol dich dazu angestiftet?”, noch ehe Dad den Satz beendet hatte, schnellte mein Kopf in die Höhe und ich sah ihn wütend an. “Lass Kol da raus. Es war meine Entscheidung das Zimmer zu verlassen.”, zischte ich unter zusammengebissenen Zähnen und versuchte ruhig zu bleiben. “Du kannst dich nicht einfach hinter meinem Rücken davonschleichen.”, betonte er und hielt meinem Augenkontakt stand, wobei ich nicht sagen konnte, was er gerade dachte. “Du hast mich doch erst dazu gebracht, dass ich nichts gesagt habe. Seit Klaus und ich zurück sind, behandelst du mich wie eine Gefangene. Ich habe keine Lust mehr immer und überall mit dir hin zu gehen. Ich bin kein Kleinkind mehr.”, betonte ich gereizt und ballte meine Hände so stark zu Fäusten, dass die Knochen bereits hervor stachen. “Du erlaubst mir nichts. Ich darf nur nach deiner Pfeife tanzen und als brave Tochter fungieren. Ich will das nicht mehr. Wieso gibst du mir nicht einfach die Freiheit, die ich verdienen?”, redete ich mich in Rage und stand zum Ende hin auf, nur um das Kissen in meiner Hand genervt an die Wand hinter Dad zu schleudern. Ohne eine Miene zu verziehen, lag Dads neutraler Blick noch immer auf mir, was mich nur noch wütender macht. “Ich behandel dich nicht wie eine Gefangene, sondern wie eine Tochter. Meine Tochter, die ich beschützen möchte.”, erklärte er ruhig, während er auf mich zukommt. “Keiner der Väter meiner Freunde behandelt sein Kind so.”, konterte ich laut, woraufhin Dad nun doch seine Augenbrauen zusammen zog. “Du weißt, dass du das nicht vergleichen kannst.”,antwortete er leise und streckte seine Hand nach mir aus, der ich aber auswich. “Wieso weil meine Freunde ein normales Leben führen dürfen ohne die Gefahr von Hexen, Vampiren oder Werwölfen angegriffen zu werden? Ist das auch der Grund wieso ich meinen leiblichen Vater nicht kennenlernen darf?” Überrascht sah Dad mich an und wollte etwas erwidern, doch kam ich ihm zuvor. “Ja, ich habe das Gespräch zwischen dir und Klaus vor ein paar Tagen mitbekommen. Hast du Angst ich könnte ihn mehr mögen als dich, weil ich bei ihm ein normales Leben hätte, weil ich bei ihm sicherer wäre? Ich habe ein Recht meinen Vater kennenzulernen.”, warf ich ihm vor und stand letztlich genau vor ihm, weswegen ich nach oben schauen musste. “Ich will ihn kennenlernen und zwar so bald wie möglich.”, betonte ich energisch, doch schwieg Dad. Nur seine Stirn die er leicht in Falten legte, gab Auskunft darüber, dass er den Satz wahrgenommen hatte, den ich soeben von mir gegeben habe, doch dabei blieb es. Eine Minute, die mir endlos vor kam verging, bevor Dad sich aus seiner Starre löste und mir kurz in die Augen sah, ehe er sich zur Tür wandte und die Türklinke ergriff. “Das ist nicht deine Entscheidung. Du wirst ihn nicht kennenlernen und das Zimmer auch erstmal nicht mehr verlassen.”, mit diesen Worten öffnete er die Tür und ließ mich alleine im Zimmer zurück. Frustriert nahm ich mein Handy zur Hand und starte es nachdenklich an, bevor ich eine Telefonbuchseite öffnete. Wenn ich Glück habe, haben Mum und mein Vater damals zusammengelebt und finde so seine Adresse raus. Bald eine halbe Stunde verging, bis ich in einem Telefonbuch aus dem Jahr vor meiner Geburt den Namen Mary Wilson entdeckte und daneben Jonny Brown. Die Adresse befand sich am anderen Ende von New Orleans, doch wenn ich Glück habe, wohnt mein Vater noch immer dort. Schnell schrieb ich mir die Adresse auf ein Blattpapier und erhob mich, um mir Schuhe anzuziehen und meine Tasche zu nehmen, bevor ich meinen Balkon betrat und so leise wie möglich hinunter kletterte. Sobald ich Boden unter den Füßen hatte rannte ich in Richtung Innenstadt und machte mich von dort aus auf den Weg zu der Adresse aus dem Internet in der Hoffnung meinen Vater anzutreffen. Mein Weg führte mich vorbei an belebten Cafes und Restaurants, wo die Besucher die Nachmittagssonne genießen, bis ich in einen leeren Bereich der Stadt kam. Nur vereinzelt kamen mir ein paar Leute entgegen und die Häuser erweckten den Eindruck, dass es sich um einen ärmeren Teil der Stadt handelt, da viele der Gebäude ziemlich heruntergekommen waren, doch lief ich weiter. Alle paar Minuten sah ich auf mein Handy um zu sehen, ob ich noch in die richtige Richtung lief und wie weit es noch war. Nach weiteren 15 Minuten stand ich vor einem mehrstöckigem Haus, an welchem teilweise der Verputz schon herunter bröckelte. Immer wieder sah ich zwischen dem Zettel mit der Adresse und der Hausnummer hin und her, um mich zu versichern, dass ich wirklich richtig war, ehe ich zum dem Haus lief. Ich laß mir die Klingelschilder durch und tatsächlich stand auf einem der Name Brown. Also wohnt mein Vater noch hier, dachte ich erleichtert und ging auf die Haustür zu, aus welcher gerade eine ältere Dame herauskam und mir freundlicherweise die Tür aufhielt. Schnell ging ich in das Haus hinein und lief in den vierten Stock, wo an der letzten Tür der Name Brown stand. Von drinnen war der Fernseher zu hören, ansonsten war es aber still und so fasste ich allen Mut um endlich zu klingeln und meinen leiblichen Vater kennenzulernen.

Wir haben tatsächlich die 40K erreicht. Vielen vielen Dank 🤩

Ich würde gerne euch einen wichtigen Teil der Geschichte und somit ihren weiteren Verlauf entscheiden lassen. Thalia ist derzeit ein Mensch. Jetzt dürft ihr entscheiden, ob sie in Zukunft ein Mensch bleiben soll oder später ein Vampir werden soll. Schreibt mir eure Meinung dazu und gerne auch warum ihr euch für Vampir/Mensch entschieden habt 😉

Ansonsten freue ich mich über euer Feedback zu dem Kapitel 😊 Ich selbst finde ja pubertierende Jugendliche "wunderbar" 🙈😅

Die Tochter von Elijah Mikaelson Onde histórias criam vida. Descubra agora