Kapitel 56

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Nach dem Frühstück, bei dem Eve wissen wollte, was wir heute vor hatten und wir ihr erzählt hatten wir wollen ein bisschen durch die Gegend laufen und vor allem ich mir meine alte Heimat ansehen, waren wir zurück in Liams Zimmer gegangen. Mein Handy lag noch immer auf dem Bett und so schaute ich gleich, ob mir Dad vielleicht geschrieben hatte. Weder eine Nachricht noch ein verpasster Anruf wurde mir angezeigt. Stattdessen blinkte der Chat von Alaric auf. ‘Hallo Thalia, ich hoffe dir geht es gut. Wo bist du? Ist Elijah bei dir?’, laß ich seine Nachricht vor, ehe ich zu meinem besten Freund sah. “Ist es ok, wenn wir oder wenn du nicht willst ich mich mit ihm treffe? Vielleicht kann er mir sagen was am Flughafen los war.”, fragte ich hoffnungsvoll, während Liam mich skeptisch mustert. Immer wieder sah er zwischen dem Handy und mir hin und her, bis er endlich nickte. “Wenn du sagst er kann dir helfen werde ich dich nicht aufhalten ihn zu treffen, aber natürlich komme ich mit.”, betonte er was mich lächeln ließ. Sogleich beschloss ich Alaric zu antworten und fragte, ob wir uns um 11:30 an der Schule treffen können, da mir kein besserer Ort einfiel. Es vergingen keine 5 Minuten, bevor wir eine positive Antwort zurück bekamen und uns fertig machten.  Es war bereits kurz nach 11 als wir endlich so weit waren, Eve kurz Bescheid gaben, dass wir weg sind und uns auf den Weg zur Schule machten. “Wie kamst du eigentlich auf Mister Saltzman vorhin?”, fragte Liam nach wenigen Minuten um das Schweigen zu brechen und sah gespannt zu mir. “Die Verkäuferin in der Bäckerei kannte mich und Dad von früher und da wurde mir klar, dass es mehr Leute in Portland gibt die Dad kennen. Nur ist Alaric der Einzige, der auch sein Geheimnis kennt. Damals als wir zurück nach New Orleans sind hatte er mir gesagt, dass wenn immer ich Hilfe brauche ich ihm schreiben kann. Ich habe nur nicht erwartet der Fall würde irgendwann eintreffen.”, gestand ich und konnte den traurigen Unterton nicht verstecken. “Ich hoffe einfach er kann uns helfen.”, meine Stimme war nur ein Flüstern. Alaric war der Anker an den ich mich klammerte. Wenn er mir nicht sagen kann was mit Dad los ist würde meine Sorge nur noch ins Unermessliche steigen. “Thalia..hey. Du sagst doch selbst, dass er deine Familie schon Jahre kennt und so normal wie er mit dem Thema umgeht scheint er mehr Kontakt zum Übernatürlichen zu haben, als den Kontakt zu deiner Familie vor vielen Jahren.”, ich wusste Liam will mich nur beruhigen, mir die Unsicherheit nehmen, doch brachte ich nichts als ein schwaches Nicken zustande. Den restlichen Weg schwiegen wir, wobei ich immer wieder verschiedene Gründe durch ging die Dads Verhalten erklären, konnte es mir aber egal wie ich es dreh und wendete nicht erklären. Mit jedem Meter dem wir der Schule näher kamen wuchs meine Nervosität, bis mich ein leichtes Zittern beim Anblick der Gebäude überkam. Ich musste tief durchatmen, da ich sonst nicht das Gefühl hatte meine Lungen mit genug Sauerstoff versorgen zu können, bevor ich gefolgt von Liam die Schule betrat. Es wirkte wie leergefegt, was in anbetracht der Tatsache, dass gerade Wochenende und obendrein Ferien waren kein Wunder war. Doch da die Eingangstür nicht verschlossen war, war Alaric vermutlich schon da, weswegen wir den Weg zu seinem Klassenraum einschlugen. Von Weitem konnten wir sehen, dass sein Raum der einzige war, dessen Tür geöffnet war. “Na dann los.”, vernahm ich die Stimme meines besten Freundes und merkte erst jetzt, dass ich stehen geblieben war. Ich spürte Liams Hand an meiner Schulter, die mich langsam weiter schob und ehe ich mich versah, stand ich in der Tür zum Klassenraum. Ich ließ meinen Blick einmal durch den Raum schweifen, blieb kurz an dem Platz hängen, an dem ich und Lara damals zusammen saßen, bevor ich meine Aufmerksamkeit auf die einzige Person im Raum lenkte. Alaric stand mit dem Rücken zu uns vor dem Fenster und schaute raus. Zögernd hob ich meine Hand und klopfte gegen den Türrahmen, um ihn auf uns aufmerksam zu machen. Leicht zuckte Alaric zusammen, drehte sich dann aber sogleich zu uns. “Hallo Thalia und du bist Liam oder? Ich hatte dich bisher nur in Vertretung verzeih.”, begrüßte Alaric uns, wobei er eine Geste machte, dass wir eintreten sollen. Liam schloss die Tür hinter uns und folgte mir dann ins Innere. Zwar lächelte Alaric leicht, doch merkte ich trotzdem, wie er mich besorgt musterte. “Danke, dass du dir die Zeit nimmst so spontan.”, betonte ich und erwiderte seinen Blick mit einem schwachen Lächeln. “Es freut mich natürlich, dich nach der Zeit wieder zu sehen, aber ich vermute du hast mir nicht geschrieben um hallo zu sagen.” Mir war bewusst, dass Alaric nicht zu täuschen war, wobei seine Sorge war deutlich raus zu ist. “Wo ist Elijah? Ist er auch in Portland?” Unfähig zu antworten schüttelte ich nur den Kopf und war umso erleichterter, als Liam das Wort ergriff. “Deswegen sind wir hier. Thalia war sich sicher Sie können uns helfen.”, begann er, woraufhin Alaric fragend seine Augenbraue hob. “Was ist passiert? Und bitte du kannst Alaric sagen. Schließlich bin ich nicht als Lehrer hier.”, verlangte Alaric, was Liam mit einem Nicken annahm. “Also?”, hackte er nach, als niemand von uns beiden anfing zu reden, weswegen ich nochmal tief durchatmete und ihm dann alles erzählte von dem Auftauchen der Vampire, von Mikael und dem Plan ihn zu besiegen. Doch als ich zu der Situation am Flughafen kam stockte ich. Meine Atmung hatte sich wieder beschleunigt und ich hatte mühe überhaupt noch einzelne Worte heraus zu bekommen. Ein Poltern ertönte und kurz darauf spürte ich, wie Alaric mich auf einen Stuhl drückte und vor mir in die Hocke ging. “Atme tief durch. Und dann erst weiter reden. Wir haben Zeit.”, sprach er mit ruhiger Stimme, was seine Wirkung nicht verfehlte. “Dad hatte beschlossen, dass ich mit Liam zurück nach Portland fliegen soll. Ich war natürlich dagegen und habe versucht ihn umzustimmen. Ich war mich sicher, dass er fast nachgeben hätte, aber dann ging es plötzlich so schnell. Er...er.”, wieder stockte ich, als ich seinen kalten Blick vor mir sah. “Was hat er Thalia? Was hat er gemacht?”, fragte Alaric nach und ich versuchte mich auf ihn zu konzentrieren, um das Bild von Dad in den Hintergrund zu rücken. “Er hat gesagt, dass er stolz ist, aber dann hat sich sein Blick verändert. Er hat mich plötzlich so kalt angesehen. Seine Augen...sie wirkten so leer so emotionslos. Ich habe ihn kaum wieder erkannt und dann ist er verschwunden. Seit dem habe ich nichts mehr von ihm gehört.”, beendete ich die Erzählung. Alaric hatte seinen Blick auf die Wand hinter mir gerichtet, doch sah ich wie angespannt sein Blick war. “Was ist mit ihm passiert?”, fragte ich leise, da ich mir aufgrund von Alarics Reaktion ziemlich sicher war, dass er irgendwas wusste. Es dauerte fast eine Minute, bevor er die richtigen Worte gefunden zu haben schien und seinen Blick wieder auf mich legte. “Das was du da beschreibst, habe ich selbst 2x bei anderen Vampiren mitbekommen. Ich weiß nicht, ob Elijah dir von dieser Fähigkeit erzählt, aber es ist genau das was du gesehen und beschrieben hast. Er hat seine Emotionen oder vielmehr seine Menschlichkeit abgestellt, vermutlich weil er sonst wirklich nachgegeben hätte.”

Da ich morgen viel zutun habe bereits heute der neue Teil. Wie glaubt ihr wird Thalia auf die Nachricht reagieren?

Die Tochter von Elijah Mikaelson Où les histoires vivent. Découvrez maintenant