Kapitel 4

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Es war Dienstag und ich versuchte irgendwie aus meinem Bett zu kommen. Ich war Wochenendreif,schon wieder. Nach einiger Zeit kam meine Schwester ins Zimmer und gab mir einen Kuss,da sie dachte, ich würde noch schlafen. Sie war vor kurzer Zeit vier Jahre alt geworden und außerdem war sie unglaublich süß. Ich gab ihr einen Kuss zurück und begann mich anzuziehen,doch als ich mein Schlafshirt aus zog, zeigte sie auf meinen Bauch und meinte:" du hast Muckies, du hast bestimmt viele Freundinnen." und kicherte laut los. Nicht wahr oder? Ich wurde gerade gefragt ob ich eine Affäre habe? Von meiner vier jährigen Schwester. "Nein,habe ich nicht",antwortete ich und machte mich auf den Weg zur Schule.

Ich traf natürlich schon an der Bus Haltestelle angekommen auf Peter. Er grinste über beide Wangen,während er auf mich zu kam und ich musste zugegebenermaßen sagen,dass er dabei ziemlich albern aussah. "Was grinst du so hässlich?",fragte ich ihn,während ich ebenfalls lachte,weil er einfach wie ein kleines Kind aussah,mit diesem Grinsen. "Nichts,nichts. Ich bin einfach gut drauf. ",antwortete er,ohne dabei darauf zu achten,ob er unauffällig war. Ich schaute ihn prüfend von der Seite an,da ich merkte,dass irgendwas nicht stimmte,aber ich fragte nicht weiter nach,da ich wusste,dass er mir nichts sagen würde. Doch genau das stellte sich in der Schule als einen riesen großen Fehler heraus.

Denn gerade als wir im Flur der Schule standen und ich,zusammen mit Peter um die Ecke biegen wollte,um zu unserem Klassenraum zu kommen,geschah es. Ich wurde klatschnass und schaute in ein lachendes Gesicht,das zu niemand anderem als meiner besten Freundin Ari gehörte. Sie hatte sich wohl auch einen Kaffee gekauft,um sich für meine unabsichtliche Aktion von Montag zu rächen, und natürlich war Peter von Anfang an aufgeklärt. "Gehts noch Ari?",schrie ich sie an und fluchte. "Verdient ist Verdient, Rache ist eben nun mal Blutwurst !",lachte sie. Schon ab dem Zeitpunkt wusste ich,dass Peter ganz sicherlich nicht einfach leise bleiben würde. Er sagte aber tatsächlich nichts,nachdem er sich endlich von seiner Lachattake erholt hatte. So waren sie,meine Freunde. Aber ich wusste,dass ich genauso war.

Der Nachmittag war eigentlich nicht erwähnenswert. Ich hatte mich in dieses Kinderbuch verliebt, was ja nicht unbedingt schlecht war,denn Liebeskummer würde es da sicherlich nicht geben,dachte ich mir. Aber ich mochte das Buch wirklich,auch wenn es nicht für 18 jährige Männer oder eben Jungs gedacht war,fand ich es ziemlich spannend,und das Lesen machte mir wenigstens ein bisschen Spaß und es würde mir ja auch ein wenig beim Abitur helfen. Redete ich mir ein.

Old but GoldWhere stories live. Discover now