Aus den paar Sekunden wurden ganze Minuten, in denen ich mehrmals ansetzte, das Wort zu ergreifen, es schließlich jedoch einfach ließ, da es sowieso zu laut am Tisch war.
Ich war mir währenddessen sicher, dass Jaehyun meine Anwesenheit registriert haben musste. Allerdings schien sie ihn nicht wirklich zu interessieren.
Dieses Spektakel zog sich eine ganze Viertelstunde und allmählich wurde ich eingeschnappt, hatte mit niemandem sonst gesprochen und mich bloß gelangweilt, während ich dort saß.
Jaehyun hatte tatsächlich die gesamte Pause damit verbracht, mit gefühlt jedem anderen zu reden, außer mit mir, von dem er noch am Samstag seine Augen gar nicht lassen konnte.
Ich war sichtlich angepisst und diese Abweisung seinerseits definitiv nicht gewohnt, und vor allem konnte ich sie nicht nachvollziehen.
Hatte er womöglich wirklich noch einmal über Samstag nachgedacht und festgestellt, dass es falsch war? Und nun wollte er nichts mehr von mir wissen?
Gott, wieso regte mich der Gedanke an Zurückweisung bloß so auf?!
Es käme mir doch Recht, wenn er mir nicht mehr so nahe kommen wollte.
Frustriert stand ich auf, als die Klingel ertönte und ich daran dachte, dass ich gleich zum Mathekurs müsste.
Als Gruppe gingen wir in Richtung Ausgang der Cafeteria und als ich sah, wie Jaehyun einige Meter vor mir ging und mir währenddessen den Rücken zudrehte, merkte ich, dass ich es wohl einfach selbst in die Hand nehmen musste.
"J-Jaehyun!"
Als der Angesprochene sich nicht umdrehte, schnaubte ich leise und wurde schneller, sodass ich ihn kurzerhand einholte und nun neben ihm herging.
Als ich jedoch zu ihm herübersah, wurde mein Blick nicht erwidert. Jaehyun starrte mit fast schon kaltem Blick nach vorne.
Was zur Hölle war heute nur los mit ihm?
Ich beschloss, einfach weiterzureden. Langsam reichte es mir, von ihm ignoriert zu werden.
"Gehen wir zusammen zu Mathe?" schlug ich freundlich vor und blinzelte den Jüngeren hoffnungsvoll an, der nun zum ersten Mal eine Reaktion mir gegenüber zeigte und fast schon spöttisch auflachte.
Er sah mich trotzdem nicht an.
"Sicher? Willst du nicht lieber mit jemandem zu Mathe gehen, der dir wichtig ist?"
Mit diesen dahingezischten Worten beschleunigte Jaehyun plötzlich seinen Gang und ließ mich ihm völlig perplex nachstarren.
War war das denn bitte?
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Der Unterricht zog sich eine gefühlte Ewigkeit in die Länge und es war ein Wunder, dass ich nicht eingeschlafen war, als Herr Kim gerade dabei war, die Stunde zu beenden.
Ich hatte die gesamte Stunde wie bereits erwartet kaum an die Formeln in meinem Heft, sondern nur daran denken können, was es mit Jaehyuns plötzlich so kaltem, abgeneigten Verhalten auf sich hatte.
Ich war schon eine ganze Weile nicht so verwirrt und genervt zugleich gewesen, zumindest nicht mehr, seitdem ich mich damals mit Jaehyun vertragen hatte, und nun brachte er mich mal wieder zur puren Verzweiflung.
"In Ordnung, ihr dürft dann gehen. Bis zur nächsten Stunde wünsche ich euch eine gute Woche!" ertönten die Worte gemeinsam mit der Schulklingel und ehe ich mich versah, sprang Jaehyun als einer der ersten samt seiner schnell gepackten Sachen auf und verließ schnurstracks den Raum.
"Na warte.." murmelte ich und wartete gar nicht erst auf Jungwoo, da es mir inzwischen langsam reichte.
Wütend sprintete ich also ebenfalls aus dem Raum und sah Jaehyun gerade um die Ecke biegen, doch diesmal wollte ich ihn konfrontieren.
"Hey!" rief ich selbstbewusst nach ihm und meine Stimme hallte im Flur.
Als Jaehyun erneut darauf aus war, weiterzugehen und mich zu ignorieren, holte ich die letzten Meter ein und ergriff schnell seine Schulter, um ihn zu mir umzurehen: "Was ist heute bitte los mit dir? Hab ich dir irgendwas getan?!"
Zum ersten Mal heute konnte ich in seine Augen sehen, die jedoch überhaupt nicht mehr die Zuneigung und Freude ausstrahlen, die Jaehyun mir sonst entgegenbrachte. Er war wütend.
Wie vorhin schlich sich dieses spottende Schmunzeln auf seine Lippen und er schüttelte kaum merklich den Kopf.
"Was los mit mir ist?"
"Scheiße, ja! Sag doch einfach, wieso du mich so abweist, Jaehyun, ich-ich dachte, nach Samstag-"
"Was dachtest du?"
Ich verstummte und Jaehyun musterte mich kühl.
"Was dachtest du schon über Samstag, wenn dir die ganze Scheiße doch sowieso nichts bedeutet hat?
Wenn da für dich sowieso nichts war und nie etwas sein wird?
Vielleicht solltest du dir das nächste Mal bewusst sein, dass man dich hören kann, wenn du bei den Schultoiletten sowas erzählst."
Ich war so ein Idiot. So ein verdammter, dummer Idiot.
"J-Jaehyun, das-das hab' ich nicht so gemeint, ich-"
"Genauso hat es sich aber angehört. Dass du nichts mehr von dem Thema, oder wahrscheinlich generell von mir, wissen willst.
Oder hast du Mark nur angelogen?
Ganz ehrlich, hast du überhaupt etwas gespürt?"
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trust issues - jaeyong
FanfictionAufgrund seiner schweren Vergangenheit verspricht Taeyong sich selbst, sich nie zu verlieben, um nicht verletzt zu werden. Als sein Leben grauer und trostloser nicht sein könnte, tritt plötzlich ein Junge in sein Leben, welcher dieses komplett auf...
24 • confusion
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