Mit verklärtem Blick sieht Alec mich an und schließt kurz darauf seine Augen. Nur kurz, einen Wimpernschlag später und die Lust ist seinem Blick gewichen. Zurück bleibt Liebe und Fürsorge.
"Komm mit mir." sagt er sanft und reicht mir seine Hand. Gemeinsam verlassen wir die warme schützende Umgebung des Bettes und betreten mit ineinander verschränkten Händen das Badezimmer. Noch immer liegt ein letzter Hauch von Alecs Shampoo in der Luft. Fordernd drängt er mich in die gläserne Kabine und schließt die Tür. Seine Brust berührt nur leicht meinen Rücken und aus dem Augenwinkel sehe ich, wie er das Wasser anstellt und wohlige Wärme aus dicken Tropfen auf uns hernieder prasselt. Ich lege meinen Kopf in den Nacken und spüre Alecs starke Schulter die mir als Kissen dient. Ich fühle mich sicher und geborgen. Meine Entscheidung war richtig. Wie konnte ich nur je daran zweifeln?

Das Klicken einer Tube und der Geruch nach Meer und Salz, Algen und Freiheit vermischt sich mit dem Dunst der Wasserschwaden. Genüsslich schließe ich meine Augen und spüre bald darauf die starken Hände meines Mannes. Mit kreisenden Bewegungen verteilt er das duftende Gel auf meiner Haut und ich genieße seine sanften Berührungen.
"Lass uns ein paar Tage wegfahren." raunt Alec in mein Ohr und ich nicke. Seine Hände gleiten über meinen Bauch und ich schlinge meine Arme nach hinten. Meine Fingerspitzen berühren seinen festen wohlgeformten Po, Alecs Atem trifft auf meine Haut als er einen Kuss in meine Halsbeuge drückt.

"Nur wir zwei." antworte ich.
"Ja. Nur wir zwei. Ich zeige dir die Waldhütte von der ich dir erzählt habe. Morgen früh können wir los. Wenn du willst."
"Okay." hauche ich und kralle meine Finger fest in Alecs Hintern. Liebevoll gleiten seine Hände über meine Brust und den Hals. Selbst das Säubern meines verschwitzten Körpers erregt mich. Denn es ist nicht irgendein Mann der mich berührt. Es ist Alec. Mein Ehemann.
"Ich schreibe Jace und meinem Vater das wir dort sind."
"Warum?" frage ich irritiert. Was sollte es sie angehen wo wir sind?
"Nur für den Notfall. Die Hütte ist mitten im Nirgendwo. Wenn wir einschneien, dann möchte ich sicher gehen, dass mein Bruder weiß wo wir sind. Das Handynetz suchst du da vergeblich. Es gibt nichts weiter als jede Menge Bäume und der See ist sicherlich zugefroren. Sollten uns die Vorräte ausgehen, dann werde ich elendig verhungern. Für dich jage ich alles was mir vor die Flinte kommt. Aber ich werde das nicht essen." beantwortet Alec meine Frage. Wieder einmal bin ich über die Opferbereitschaft von Alec überrascht. Es erwärmt mein Herz und lässt mich selig lächeln. Er ist ein toller Mann.

Gemeinsam duschen wir zu Ende und Alec wickelt mich in eines der großen flauschigen Handtücher. Ich zittere leicht und einzelne Wassertropfen perlen aus meinen Haaren. Sie verschwinden im Blau des Stoffes welcher fest um meinen Körper gewickelt ist und Alec lächelt mich verschmitzt an.
"Kleine Frostbeule." sagt er liebevoll und rubbelt mit seinem Handtuch meine Haare trocken. Dass er nackt vor mir steht stört mich nicht im Geringsten. Und gerade als ich darüber nachdenke meine Lippen auf seine wohlriechende Brust zu legen, reißt die Klingel an der Haustür mich aus meinen sündigen Gedanken. Frustriert stöhne ich auf und innerlich verfluche ich den Menschen der vor der Tür steht.

"Ich geh schon. Trockne dich ab und zieh dich in Ruhe an. Ich kümmere mich um den ungebetenen Besucher." sagt Alec und verschwindet aus dem Bad. Als ein weiteres Mal das schrille Geräusch der Klingel ertönt sehe ich Alec im Vorbeilaufen sich das Shirt über den Kopf streifen. In seiner Eile muss er sich vergriffen haben. Die Jogginghose die er trägt ist an den Beinen zu kurz und somit meine. Innerlich kichere ich über den Anblick von Alec mit zu kurzen Hosenbeinen. Gedämpft dringen Stimmen an mein Ohr und verwundert registriere ich, dass Alec die Tür zum Schlafzimmer zugezogen hat. Verwundert darüber runzele ich die Stirn und frage mich unweigerlich, warum er das getan hat. Wir verschließen nie die Türen. Auch wenn ich nachts in meinem Büro sitze und mir die Finger wund tippe ist die Tür geöffnet. Genauso wie die zum Schlafzimmer.

Angezogen und mit wild klopfendem Herzen öffne ich die Tür und bleibe kurz stehen. Ich atme tief durch und sende ein kleines Gebet an wen auch immer der über uns wacht. Der Schatten einer Erinnerung blitzte soeben auf, als die laute Stimme Alecs von einer noch lauteren eindeutig männlichen Stimme überlagert wurde. Inständig hoffe ich, dass es ein Streich meines Verstandes war. Langsam und darauf bedacht keine Aufmerksamkeit zu erregen trete ich aus der Tür und kralle mich in den hölzernen Handlauf. Wie ferngesteuert tragen mich meine Beine die Treppe hinunter. Und nie war ich froher als in diesem Moment, dass Alec die knarzende Stufe repariert hat. Mein Herz schlägt bis zum Anschlag hart gegen meine Brust und ich spüre es bis in den Hals. Die folgenden Sätze bereiten mir Übelkeit.

"Du hast mich angerufen.." sagt der ungebetene Besucher und Alec unterbricht seine Worte.
"Aber du solltest nicht einfach unangemeldet hier aufkreuzen." sagt er zornig.
"Ich konnte nicht länger warten." Alec stöhnt frustriert. Was hat er getan?
"Du hast zehn Jahre gewartet. Da kommt es auf ein paar Tage auch nicht an. Magnus weiß nichts hiervon. Gib mir ein paar Tage Zeit. Ich ruf dich an. Nachdem ich mit ihm gesprochen ha..."

"Alexander?" schluchze ich und anstatt in die wunderschönen blauen Augen meines Mannes zu schauen, sehe ich in meine. Und hab das Gefühl jeden Moment den Boden unter den Füßen zu verlieren.

What happened in Vegas - Plötzlich verheiratetTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon