Oben, auf der grün bewachsenen Düne angekommen, stutzte ich. Vor mir standen nicht nur ein paar Häuschen, wie ich angenommen hatte, sondern ein ganzes Dorf. Freudig lief ich auf einen kleinen Park zu, in dem ein Brunnen plätscherte. Ich setzte mich auf eine Bank und überlegte was ich tun sollte. 

Nach einer Weile schien ich auf der Bank eingeschlafen zu sein, denn als ich die Augen öffnete war es hell und ich lag sehr unbequem über meinem Rucksack. Ein paar Muggel liefen an mir vorbei und warfen mir mitleidige Blicke zu. Wahrscheinlich dachten sie ich sei eine Obdachlose, mit meinem Schwabbel-T-Shirt, der pinken Leggins und verwuscheltem Haar. Da ich gestern (zweifellos aus Selbstmitleid) noch geheult hatte, musste mein Gesicht jetzt fleckig und geschwollen sein. 

Hab eh schon längst eine andere, kamen mir die gestrigen Worte von Harry in den Sinn. "Hör auf Ginerva!", rüttelte ich mich selbst wach und setzte mich auf. Mein Magen knurrte, doch woher sollte ich mir was zum Essen beschaffen? Ich hatte ja kein Muggel Geld.

Vielleicht gab es hier auch Hexen oder Zauberer? Denen könnte ich sicher für zehn Sickel, die ich gestern noch schnell eingepackt hatte, etwas abkaufen. Mich auf die Suche zu machen, konnte sicher nicht schaden, dachte ich und lief los. Jetzt fiel mir auf dass ich barfuß  war. Na super. Sollte ich vielleicht doch meinen Stolz überwinden und zum Fuchsbau zurückkehren? Aber ich wusste ich könnte diese Blicke nicht ertragen. Und in die Winkelgasse konnte ich auch nicht. Dort würden mich sicher alle suchen.

Mehrere Stunden irrte ich in dem doch größer als gedachtem Dorf herum und sah mich nach Anzeichen um, auf einen Zauberer oder eine Hexe zu treffen. Gegen Mittag lief ich zum Strand. Müde und ohne jegliche Hoffnung ließ ich mich auf den warmen, weichen Sand fallen. Mein  aufgeschürftes Knie brannte, ebenso wie meine Wange und das linke Ellenbogen. 

Mein Magen hatte sich noch nie so leer angefühlt. Trinken hatte ich mir aus dem Brunnen im Park beschafft.

Plötzliches Geschrei ließ mich aufschrecken. Im Wasser planschte ein Jung mit seiner lachenden Mutter und nicht weit von ihnen lagen ihre Sachen. Sie hatten sicher etwas essbares dabei...  Ich zückte den Zauberstab und flüsterte "Acio"                                                

Mit leichtem Schuldgefühl kaute ich wenig später genüsslich an einem Brötchen. "Na, na, wann wurdest du denn zur Diebin?", fragte mich auf einmal jemand. Ich zuckte erschrocken zusammen und drehte mich um. Mein Blick wanderte von dunkelhäutigen Füßen, über einen gut gebauten Körper, bis zum Gesicht von niemand anderem als Blaise Zabini. 

Mist! War mein erster Gedanke. "Ich hatte Hunger!", sagte ich als ich mich an die Worte meines Gegenübers erinnerte. Zu meiner größten Verwunderung kam keine Beleidigung oder derartiges, sondern ein leichtes Lächeln, als er sich neben mir in den Sand plumpsen ließ. 

Ich musterte ihn. Zu meiner Verbitterung musste ich ganz ehrlich zugeben, dass er gut aussah. Verdammt noch mal! Er sah richtig gut aus in seinem grauem T-Shirt.

 Verdammt noch mal! Er sah richtig gut aus in seinem grauem T-Shirt

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One-Shots (Harry Potter Ships)Where stories live. Discover now