Wein, Bücher und Gespräche (7)

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Draco öffnete seine Augen und spürte ein Gewicht auf seinem Rücken und an seiner Taille. Harrys Kopf lehnte an seinem Rücken und sein Arm hing über seinem Oberkörper. Ruckartig stand er auf und tauschte seinen Schlafanzug gegen eine lockere Anzughose, (die einzige die Harry im Schrank hatte) und ein Hemd. Was war nur gestern mit ihm los gewesen? Er hatte Potter bei sich im Bett schlafen lassen. Gut er war in dem Moment ein bisschen angeschlagen gewesen, denn sein Traum hat ihn unglaublich aufgewühlt. Auch hatte er mit Harry Freundschaft geschlossen, aber mit ihm das Bett zu teilen war eindeutig eine einmalige Sache gewesen. Als er das Bad verließ, war dieser bereits wach und zog sich gerade um.
„Kein Wort zu gestern. Eigentlich sollte ich dir den Kopf und Arm abschneiden, also sei froh das ich heute gute Laune habe."
„Aber Darling,"
neckte dieser ihn
„Was hast du denn Honey?"
Treib's nicht zu weit Potter."
„Harry.",
korrigierte er ihn.
„Wie auch immer.",
gab er zurück. Auf dem Weg zur großen Halle einigten sie sich darauf heute Abend ein wenig zu trinken und ein bisschen zu lesen, bevor der Unterricht am Montag wieder beginnen würde. Die beiden verbrachten den ganzen Tag in der Bibliothek mit Granger, die zugegeben erträglich war, anders als das Wiesel, welcher Draco bei jeder Gelegenheit einen bissigen Kommentar zu warf, welcher das natürlich nicht auf sich sitzen ließ und zurückschoss. Nach einer Standpauke seiner Freundin, hielt Wieselbee endlich die Klappe und auch Draco wurde von Harry seine Schranken verwiesen. Nach dem Abendessen, bei dem beide kaum etwas aßen, da sie von Mittags noch satt waren, begaben sie sich in ihr Zimmer und öffneten eine Flasche Elfenbein, die Draco noch von seinem letzten Geburtstag übrig gehabt hatte. Harry hatte vorgeschlagen ein Bier zu trinken, aber der junge Malfoy hatte nur die Augen verdreht und die blutrote Flüssigkeit in ihre Gläser gegossen.
„Der ist wirklich gut!",
gab Harry zu und nahm noch ein Schluck.
„Die Flasche kostet auch 20 Gallionen."
Harry, der den  Wein fast wieder in das Glas zurück geprustet hatte, verschluckte sich nun und Draco musste ihm auf den Rücken klopfen. Als er sich wieder gefangen hatte, wiederholte Harry
„20 Gallionen. Davon bekommst du ein LKW voll von Schreibfedern!"
„Guter Wein hat nun mal seinen Preis. Außerdem was willst du mit einem KWL von Schreibfedern?"
Harry musste lachen und verbesserte Draco
„Das heißt LKW. Ist so ein Muggelding mit dem du Sachen transportieren kannst."
Doch Draco hörte ihm schon lange nicht mehr zu, sondern hatte seine Nase schon ein Buch vergraben. Harry tat es ihm gleich und lass uns in ungefähr zum zehnten Mal „Quidditch im Wandel der Zeiten." Nach ungefähr drei Gläsern Wein schlug Draco sein Buch zu und wandte sich an Potter.
„Wieso ist das mit dir und der Wiesellette eigentlich auseinandergegangen?"
Mit diesem Satz unterbrach Draco die Stille und auch Harry legte sein Buch beiseite.
„Ich habe einfach gemerkt, dass sie eher wie eine Schwester für mich ist. Ich möchte sie wirklich gerne, aber es fehlt einfach irgendwas. Ich denke man könnte es Leidenschaft nennen. Ja, ich glaube das ist der richtige Begriff dafür.",
erstaunt über Harry so ehrliche Worte, nickte er nur verstehen und wandte sich wieder seinem Glas zu. „Und du? Wie erging es dir in dieser Hinsicht?"
Daraufhin musste Draco kichern. Er war in seinem fünften Jahr recht aktiv gewesen, aber seit Voldemorts Auftrag im sechsten Jahr, hatte er kein Kopf für solche Sachen gehabt.
„Astoria Greengrass, Claire Holdman aus Hufflepuff, Sara Sam aus dem selben Haus, Pansy Parkinson," er schüttelte sich merklich.
„Dann habe ich gemerkt dass ich doch eher zu Männern tendiere, was übrigens mit Blaise angefangen hat. Dann mit Michael aus Raven-„
Harry unterbrach ihn.
„Ich meine ob du schon mal so richtig verliebt gewesen warst.",
erklärte Harry sich und Draco schüttelte langsam den Kopf.
„Ich glaube nicht."
„Du glaubst nicht?"
„Bei Salazar Potter woher soll ich das denn wissen?"
Berechtigte Frage. Woher sollte man wissen dass man verliebt war?
„Das erkennt man doch! Man hat so ein kribbeln im Bauch wenn man die Person sieht, so als wären lauter Schnatze in deinem Bauch."
„Ich hätte sowas bei Pansy. Aber wahrscheinlich hat es mich eher vor Ekel geschüttelt."
Harry lachte.
„Ich mochte mal ein Durmstrang im vierten Jahr."
Viel Draco oder wieder ein. Dan, so hieß er, hatte schwarze Haare gehabt und war recht schmächtig gebaut gewesen. Sie hatten viel Zeit miteinander verbracht und Draco hat es damals als gute Freundschaft ab getan.
„Ja ich glaube Dan mochte ich ein wenig. Aber so wie es in Büchern immer beschrieben wird, habe ich noch nie für eine Person empfunden."
Draco wusste selber nicht, wieso er Harry das alles erzählt, aber der Alkohol hat es eine Zunge ein wenig gelockert und schließlich waren sie jetzt Freunde. „Wie hast du gemerkt dass du bi bist?",
fragte er dann, denn diese Frage brannte ihm schon lange auf der Zunge.
„Naja ich fand Jungs schon immer attraktiv und nach Voldemorts Sturz, hatte ich in einem Muggelclub was mit einem Typen und dann hab ich es begriffen."
„Du bist der Retter der Zaubererwelt, du könntest jeden haben und du gibst dich mit einem Muggel  zufrieden?",
scherzte Draco und Harry schmunzelte.
„Naja, er hatte gute Argumente.",
witzelte er.
„Zu viel Information!"'
gab Draco zurück und Harry lacht erneut auf.
„Du sagtest vorhin du fandest Jungs schon früher attraktiv. Hast du konkrete Beispiele?",
hackte der junge Malfoy nach und wartete auf eine Antwort.
„Naja ich fand Cedric immer recht hübsch."
Recht hübsch, war die Untertreibung des Jahrhunderts, fand Draco. Diggory hätte locker als Model arbeiten können.
„Und ich fand dich auch nie wirklich unattraktiv."

In your Body ~ DrarryWhere stories live. Discover now