Endlich die Wahrheit?

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-Wo bist du?- "Wer hat dir geschrieben?", fragte izzi mich, als ich mein Handy überprüfte. "Felix", murmelte ich und steckte es wieder ein. Ich würde jetzt nicht antworten, sondern die Zeit mit meinem Freund verbringen. Meinem Freund. Diese Worte hallten in mir nach. Es war ungewohnt sie zu denken und doch so schön. Ich wollte seine Hand nehmen, doch er zog sie zurück. Ich sah ihn verwundert an. "Nicht in der Öffentlichkeit!", flüsterte er, "Ich will nicht, dass uns Zuschauer so sehen!" Ich nickte, auch wenn ich es schade fand. Doch ich wollte da jetzt nicht drüber nachdenken, das würde mir nur die Laune verderben. "Kommst du noch mit zu mir?", fragte ich ihn. Er nickte strahlend.

"Psst!", fuhr ich ihn an, als izzi die Treppe hochstolperte. Er legte erschrocken einen Finger an den Mund. Wir schlichen weiter die Treppe hoch. Plötzlich ging das Licht an und Herr Wolf kam uns entgegen. "Guten Abend Herr Wolf!", sagte izzi unterwürfig. Dieser lachte nur. "Sie sollten besser einen guten Morgen wünschen, Alex." Ich schüttelte ihm die Hand. "Wieso sind Sie denn noch wach?", fragte ich neugierig. "Nicht noch, sondern wieder", klärte er mich auf, "Sie müssen wissen, es gibt nichts über einen kleinen, aber feinen, Nachtspaziergang!" Wir wünschten ihm noch eine angenehme Nacht und gingen weiter zu meiner Wohnung. Dort legten wir uns auf meinen Teppich und redeten über Gott und die Welt. "Mit dir kann man auch ziemlich gut ramblen!", stellte er nach ein paar Stunden freudig fest. Ich drehte mich zu ihm und gab ihm als "Dank" einen schnellen Kuss. "Alter, es ist schon voll spät!", meinte er, nachdem er einen Blick auf sein Handy geworfen hatte, "Gar kein Bock, jetzt noch nach Hause zu gehen!" Ich verdrehte grinsend die Augen. "Du kannst hier pennen!" Ich ging ins Bad, um Zähne zu putzen und meinen Schlafanzug anzuziehen. Dann ließ ich izzi hinein und suchte ein Kissen und eine Decke für ihn. Ich stand unschlüssig vor meinem Bett. Würde er mit mir in einem Bett schlafen? Tief durchatmend legte ich das Bettzeug dazu und krabbelte hinein. Ich war hundemüde. Ich hörte, wie sich die Badezimmertür öffnete und kurz darauf Schritte im Flur. Als er den Raum betrat, vergaß ich kurzzeitig zu atmen. Er stand dort und war nur in Boxershorts gekleidet. Dass er in letzter Zeit zusammen mit hallodri viel ins Fitnessstudio gegangen war, konnte man deutlich erkennen. Er zwinkerte mir zu und legte sich zu mir ins Bett. Ich wurde furchtbar nervös. "Gute Nacht!", flüsterte ich und gab ihm einen langen Kuss. Er lächelte. Nach einiger Zeit wurde mir bewusst, dass ich bei diesen Anblick nie einschlafen würde und drehte mich um. Kurz darauf schlief ich ein.

izzi P.O.V.

Ich wurde mitten in der Nacht durch einen Tritt ins Schienbein geweckt. Ich schreckte hoch und wusste im ersten Moment nicht, wo ich war. Als mein Blick auf Marie fiel, beruhigte ich mich wieder. Bis ich realisierte, dass sie wie wild um sich schlug und weinte. Sie hatte einen Alptraum. Ich legte meine Hand auf ihre Stirn. Sie war warm. Hoffentlich wurde sie nicht krank! Ich gab ihr vorsichtig einen Kuss auf ihre Schläfe und legte mich wieder neben sie, allerdings legte ich meinen Arm um sie und zog sie fest an mich heran, um ihr zu zeigen, dass sie nicht alleine war.

Marie P.O.V.

Als ich am nächsten Morgen erwachte, lag ich alleine im Bett. Ich durchsuchte die ganze Wohnung, aber nirgends war eine Spur von izzi. Ich wurde etwas wütend, er hätte ja wenigstens einen Zettel hier lassen können! Um mich etwas abzureagieren, ging ich unter die Dusche. "Ich steh' nicht auf, denn ich steh' auf dich!" Ich sang sehr gerne beim Duschen, denn es entspannte mich unheimlich. Eine viertel Stunde später fühlte ich mich tatsächlich besser und wickelte mich in ein Handtuch. »Tatsächlich«, das war so ein Wort, das ich mir von izzi angewöhnt hatte. Dieser stand plötzlich in meiner Küche und kochte Kaffee. Erschrocken blieb ich stehen und hielt mein Handtuch dicht an den Körper gedrückt. "Ich dachte, Du wärst weg!", stammelte ich. Er sah mich überrascht an. "Ich hab doch nur Brötchen geholt!", sagte er leicht beleidigt. Ich lief schnell auf ihn zu, um ihn zu küssen. Wie hätte ich nur denken können, dass er ohne etwas zu sagen geht?! Er war doch so fürsorglich. "Ich zieh mich noch kurz um", sagte ich. "Och wieso?", entgegnete er, "Ich finde das Handtuch ziemlich sexy!" Ich spürte, wie mir das Blut in die Wangen schoss. Vor seinem Blick fliehend ging ich in mein Schlafzimmer. Dann half ich ihm beim Tischdecken. Plötzlich entdeckte ich einen großen Stapel Zeitungen. "Wieso hast du so viele Zeitungen gekauft?", fragte ich neugierig. Er grinste. "Wir gehen zusammen die Stellenanzeigen durch!" Ich war etwas verwirrt. "Ich hab nicht vergessen, als du mir von deinen Sorgen erzählt hast! Deswegen möchte ich dir helfen, einen Job zu finden." Er schien ziemlich stolz auf sich zu sein, dass er so gut mitgedacht hatte. Wie niedlich er doch war! Wir setzten uns an den Tisch und fingen an, in Ruhe zu frühstücken. "Ach Marie, wir müssen auch noch etwas wichtiges besprechen!" Er nahm einen sehr ernsten Tonfall an und ich bekam etwas Angst, weil ich das überhaupt nicht gewohnt von ihm war. "Als ich vorhin den Schlüssel gesucht habe, habe ich unter anderem in deiner Jackentasche nachgesehen. Und da habe ich etwas seltsames gefunden...", er wurde leiser. Ich wusste erst nicht, wovon er sprach, doch dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Fuck. Das hatte ich komplett vergessen! "Alex, das ist nicht so, wie es aussieht!!!", flehte ich. Er nickte. "Ich dachte mir schon, dass es nicht stimmt! Aber ich würde es gerne verstehen!" Mit diesen Worten zog er mein Notfall-Päckchen Zigaretten aus seiner Tasche. Ich seufzte. "Als meine Mutter damals starb, war ich erstmal auf mich allein gestellt. Die Hilfe von meinem Vater konnte ich vergessen und meine Freunde wollte ich nicht sehenn. Mein Vater fing an zu rauchen, als er sein Alkoholproblem hatte, und ich weiß nicht, was mich angetrieben hat, aber ich sah die Zigartten und zündete mir mit fünfzehn die Erste an. Ich wollte einfach, dass sich was ändert, ich dachte, dass es mir gut tat. Felix half mir, daraus zu kommen. Als ich sechszehn war, kaufte er mir mein letztes Päckchen, es erinnert mich daran, dass es mir mal schlecht ging, aber auch daran, dass ich jetzt ohne sie leben kann. Seitdem trage ich es mit mir rum. Es tut mir Leid, ich hätte dir viel früher davon erzählen sollen!" Als ich fertig war, sah ich ihn verunsichert an. Er kam um den Tisch herum und küsste mich leidenschaftlich. "Du bist so wundervoll!", lächelte er. Du aber auch, dachte ich glücklich.

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