Als Jeon Jungkook dem Tod nahe steht, kann Kida Fincher nicht anders als die Todeskarte einzusetzen und sein Leben zu retten.
Wohlwissend, dass diese Tarotkarte das Leben beider für immer verändern wird.
Denn der Tod bedeutet nicht gleich den Tod un...
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Jeon Jungkooks Kopf war an die kühle Fensterscheibe seines intaktes Autos gelehnt. Was seltsam war, denn wäre die Erinnerung an den gestrigen Tag wirklich passiert, dann würde er jetzt nicht hier sitzen. Schließlich wäre der Wagen so zerstört gewesen, dass man sich sicherlich nicht hätte reinsetzen können.
Jedoch befand sich das Auto vollkommen funktionstüchtig vor Kida Finchers Haustüre, während Jeon Jungkook mit sich haderte aus seinem Auto zu steigen, an ihrem Eingangstor zu klingeln und sie nach der Wahrheit zu befragen.
Denn Tatsache war, dass sein Tod kein Traum gewesen war, genauso der Fakt, dass Kida Fincher, die beste Freundin seiner Schwester, ihm das Leben gerettet haben sollte.
Jungkook seufzte, schloß die Augen und lauschte für einen Moment nur den Regentropfen, die sanft auf das Dach seinen Opels prasselten.
Er hatte sich trotzdem so sehr gewünscht, dass es doch nur ein Traum gewesen war.
Doch als er heute Morgen die Augen aufgeschlagen hatte, war da immer noch das komische Gefühl der Leere gewesen, die eigentlich Constantines schwarze Augen ausgelöst hatten. Als er sich aus dem Bett gequält hatte und in die kleine Küche torkelte, das gleich an das ebenso winzige Wohnzimmer angrenzte, wartete seine kleine Schwester Mia schon, mit verschränkten Armen, gelehnt an der Küchenzeile.
In ihrem Gesicht war so etwas wie Wut zu lesen, die nur von Geschwisterpärchen beansprucht werden konnten. Er war überhaupt nicht bereit für ein Gespräch mit Mia gewesen. Besonders deshalb weil ihm der Kopf immer noch schwirrte und er noch nicht wirklich realisieren konnte, ob gestern Nacht nur geträumt war oder das ganze der Realität entsprach.
Mias fragilen Finger schnappten sich das befüllte Wasserglas, das die ganze Zeit neben ihr gestanden hatte und drückten es in Jungkooks Händen. „Trink das, bevor ich dir den Arsch aufreiße." Energisch strich sie sich das helle, lange, braune Haar aus ihrem Gesicht, während ihre mandelförmigen, grünen Augen ihn buchstäblich durch spießten.
Mia und Jungkook hätten nicht unterschiedlicher sein können. Sowie im Aussehen, als auch vom Charakter her. Das hatte ihn jedoch nie aufgehalten, seine Schwester, die eine andere Mutter teilte, als einen wichtigen Bestandteil seines Lebens zu sehen. Vielleicht weil Mia das einzige Wesen war, welchem er jemals vertraut hatte.
Gehorsam leerte er das angebotene Getränk, in drei großen Schlücken und wartete auf das Urteil seiner Mitbewohnerin und Schwester. „Und für welche Sache willst du mich dieses Mal bestrafen?"
„Ist das dein gott verdammter Ernst?" Angriffslustig stierte Mia ihrem jüngeren Bruder entgegen. „Jungkook, ich habe den ganzen Abend gewartet, während du dich ohne mich besoffen hast. Weißt du es ist doch überhaupt nicht schlimm, dass der Deal letztendlich doch nicht durchgezogen wurde. Es ist ja ... .-"
„Von welchem Unsinn redest du denn? Welcher Deal?" Jungkook runzelte verwundert die Stirn.
„Oh mein Gott! Bist du etwa immer noch betrunken?" Fassungslos schüttelte Mia den Kopf. „Ich meine den Vertrag, Jungkook. Den Vertrag mit Disney!"
