03

163 6 5
                                    

Ich betrat das Zimmer. Meine Mum schlief noch. Ich setzte mich auf eines der Stühle und sah mich im Zimmer um. Neben dem Krankenhausbett war ein rollendes Nachttisch mit vielen Schubladen und aus den Fenstern links vom Bett kam nur noch das Licht vom Mond hinein.
Ich hasse Krankenhäuser.
An meinem Handy verging die Zeit sehr schnell und als meine Mutter schließlich die Augen aufschlug war es kurz vor zehn. Sie war sehr überrascht als sie mich sah.
„Guten Morgen.", sagte ich und lachte auf.
Sie murmelte ein „Morgen" und fragte mich: „Wolltest du nicht erst morgen kommen?"
„Ja eigentlich schon. Bin aber früher fertig geworden und bevor ich es wieder vergesse. Für dich!", ich gab ihr die weiße Rose.
Mit funkelnden Augen sagte meine Mum: „Danke, Aylin. Das wäre doch gar nicht nötig gewesen. Du bist bestimmt total müde vom Flug, außerdem musst du nicht immer hier warten, so mach ich mir Sorgen um dich. Also ab nach Hause mit dir.
Aber bevor du gehst muss ich dir noch etwas wichtiges sagen. Sei bitte nicht wütend auf mich,okey? Ich hatte keine andere Wahl."
Ihr Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig.
„Wo soll ich nur anfangen. Es ist so.. Du weißt, dass ich nicht gerne über deinen Vater rede."
Ich nickte als Bestätigung.
Sie atmete tief ein bevor sie weitersprach: „Du hast das Recht zu erfahren, wer er ist. Damals habe ich eine sehr schwere Zeit durchgemacht. Er hat mir geholfen da durch zu gehen. Er war sozusagen mein Anker. Wir haben den Halt aneinander gefunden, anfangs waren wir auch nur Freunde.
Bis zu dem einen Abend. Ich weiß nicht wie es passiert ist aber bereue es auch nicht mehr sonst wärst du ja nicht hier. Danach war nichts mehr so wie es davor war. Wir konnten uns nicht mehr in die Augen sehen und so trennten sich unsere Wege. Ich zog für eine Weile in eine andere Stadt. Bis ich erfuhr dass ich schwanger bin. Ich wollte das du in der selben Stadt aufwächst wie ich." beendete sie ihre Rede.
„Ich habe da eine Frage. Wieso konntet ihr euch nicht mehr in die Augen blicken? Ihr habt doch nichts falsches getan.", fragte ich sie.
Sie seufzte und sagte: „Er ist verheiratet."
Schockiert blickte ich sie an.
„Weiß er von mir?"
„Nein ich habe es ihm nie gesagt. Ich wollte seine Ehe nicht zerstören. Ich möchte dass du ihn anrufst."
„Okey, ich werde darüber nachdenken." Ich nahm meine Tasche und machte mich auf den Weg zu gehen.
„In der ersten Schublade ist seine Nummer drinne."
Ich speicherte die Nummer gleich in mein Handy ein.
Ardijan Mushkolaj las ich innerlich vor.
„Aylin, da ist noch etwas. Er hat zwei Söhne.", sagte sie schuldbewusst.
„Ich habe zwei Brüder und du sagst das mir erst nach 19 Jahren! Wow mum, dass du mir so etwas verheimlichst. Das du nie über ihn reden wolltest habe ich wirklich nachvollziehen können. Aber ich habe Geschwister, die nicht einmal über meine Existenz bescheid wissen.Unfassbar." rief ich aufgebracht. Bevor sie überhaupt etwas erwidern konnte, stürmte ich raus aus dem Zimmer. Ich atmete tief durch und lief zu meinem Range Rover. Als ich dann in der Wohnung ankam war es 23:30 uhr.
Ich brach im Flur zusammen und weinte mir die Seele aus dem Leib.
Ob sie wohl älter als ich sind. Werden sie mich überhaupt akzeptieren? Ruf ich ihn an? Meinen Vater. Was sag ich ihm überhaupt?
Hey, hier ist deine 19 jährige Tochter von der du noch nie etwas gehört hast, hoffe du akzeptierst mich.
Aber wenn sie mich nicht akzeptieren ist das auch in Ordnung. Schließlich habe ich fast 20 Jahre ohne ihn verbracht.
Was ein langer Tag.
Ich stand langsam auf und machte mich Bettfertig und schlief dann auch direkt ein.

Was haltet ihr vom Kapitel?
Freue mich über Kommentare🥰

zemër || Albion FFWhere stories live. Discover now