Kapitel 2

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Am nächsten Morgen klingelte mein Wecker bereits um 6 Uhr, heute wäre mein erster Tag an der neuen Schule, hoffentlich sind die Leute dort nett. Ich setzte mich unten zu meiner Familie und aß in Ruhe mein Müsli, als meine Mutter anfing zu reden: „Schätzchen, dein Dad und ich fahren dich heute morgen zur Schule. Die Anmeldung ist bereits erledigt, du müsstest nur noch deinen Stundenplan abholen, okay?" Ich nickte nur zustimmend und aß weiter. „Scott holt dich dann später von der Schule ab", sagte mein Großvater, doch ich schaute ihn fragend an. „Wer ist Scott und wie soll ich ihn bitte erkennen?" „Er arbeitet hier auf der Ranch, ein guter Junge. Du wirst ihn wahrscheinlich an seinem Outfit erkennen." „Okay." „Na komm Süße wir müssen los oder willst du zu spät an deinem ersten Schultag sein?", fragte mein Dad. Ich sprintete hoch in mein Zimmer und holte meinen Rucksack, im nächsten Moment saß ich schon mit meinen Eltern im Truck und wir fuhren zur Schule. Direkt vor dem Eingang hielten meine Eltern an und ich stieg aus: „Bis später, hab euch lieb." „Bis später mein Schatz, wir haben dich auch lieb und viel Spaß." Ich winkte ihnen nochmal schnell zu und betrat dann das Schulgebäude. In den Fluren tummelten sich die Schüler herum, ich quetschte mich durch die Menge und suchte den Weg zum Sekretariat, wobei ich gegen jemanden rannte. „Oh Gott tut mir leid, gehts?", fragte die Stimme. „Ja alles okay, bei dir auch alles gut?", fragte ich und sah ein blondes Mädchen vor mir stehen. „Ja alles gut, ich bin Sara. Bist du neu hier?" „Ja bin ich, ich heiße Lea. Sag mal weißt du zufällig wo das Sekretariat ist?" „Ja klar, komm mit." Ich folgte ihr durch den langen Flur, am Ende davon war rechts eine Glastür auf der groß SEKRETARIAT stand. „Danke Sara, würdest du kurz warten? Ich muss nur kurz meinen Stundenplan holen." „Ich beweg mich nicht von der Stelle." An dem Schreibtisch saß eine ältere Dame, vielleicht etwas jünger als meine Oma, sie schaute zu mir hoch, als sie mich sah, bildete sich ein großes Lächeln auf ihren Lippen: „Guten Tag mein Kindchen, wie kann ich dir helfen?" „Hallo, ich brauche meinen Stundenplan, ich heiße Lea Smith." „Ah ja die neue Schülerin, einen Moment." Sie stand auf und suchte in ihrem Stapel Unterlagen meinen Stundenplan. „Hier haben wir ihn ja bitte schön, Kleine." „Danke sehr, bis bald." Vor der Tür stand Sara und wartete schon auf mich: „Und was hast du jetzt?" „Mathe", sagte ich mit wenig Begeisterung. „Darf ich mal deinen Stundenplan sehen?", fragte sie und ich gab ihr das Blatt Papier. „Oh cool, wir haben alle Stunden zusammen." „Echt? Gott sei Dank, dann kenn ich wenigstens schon jemanden." Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zum Unterricht, dorthin begegneten wir einer Truppe Mädchen, die aussahen, wir Cowgirls nur mit ziemlich kurzen Klamotten. „Oh seht mal Sara hat eine Freundin gefunden", sagte die eine und alle anderen lachten. „Sei doch leise Cora." „Du kleines Ding verbietest mir ganz sicher nicht den Mund, hast du verstanden." „Und du redest nicht so mit ihr, wer glaubst du eigentlich wer du bist?", mischte ich mich jetzt ein. „Willst du dich mit mir anlegen Neuling?" „Vielleicht, eine Schlampe wie dich mach ich fertig." „Das wird sich noch zeigen. Mädels wir gehen", sagte sie und marschierte mit ihrer Truppe davon. „Wow, keiner hat sich bisher getraut so mit Cora zu reden, der Wahnsinn", sagte Sara erstaunt. „Ich mag solche Mädchen einfach nicht, in Florida gab es solche Mädchen wie Sand am Meer, ich weiß mit denen umzugehen." Der Rest des Schultages verging relativ schnell, Sara und ich freundeten uns an und beschlossen am Wochenende ins Kino zu gehen. Man kann sagen der Tag ist wirklich gut verlaufen, ich meine ich habe sofort eine neue beste Freundin gefunden. Endlich klingelte es zum Unterrichtsschluss und alles stürmten raus, vor der Schule verabschiedete ich mich von Sara und suchte Scott, was ziemlich schwierig war, da ich nicht wusste wie er aussieht. Nach fünf Minuten sah ich einen bekannten schwarzen Truck, davor stand ein Cowboy, der seinen Hut ins Gesicht gezogen hat. „Scott?", fragte ich und er hob das Gesicht, mir stockte der Atem, es war der Idiot aus dem Stall. „Hey", begrüßte er mich kurz und hielt mir die Beifahrertür auf. „Oh nein ich werde nicht einsteigen, da fahr ich lieber mit dem Bus." „Die Busse fahren nicht wie in Florida, du bräuchtest eine Stunde nach Hause." „Dann geh ich halt zu Fuß, aber ich steige nicht in ein Auto von jemanden der mich als arrogant bezeichnet." „Du willst keine 20 km bei der Hitze nach Hause laufen, also steig ein. Ich krieg mega Ärger, wenn ich ohne dich auf die Ranch komme." „Nicht mein Problem, vielleicht wirst du dann gefeuert, was mir nur Recht wäre, dann müsste ich deine Hackfresse nicht mehr sehen." „Halt mal die Luft an Prinzessin, du steigst jetzt in dieses Auto los jetzt." „Nein danke, ich laufe", ich drehte mich um und lief los. „Du bist so anstrengend, du lässt mir keine Wahl", sagte Scott und warf mich im nächsten Moment über seine Schultern. „Lass mich los du Arsch!" „Halt einfach die Klappe und schnall dich an", sagte er nachdem er mich auf den Beifahrersitz setzte. Er startete den Motor und fuhr los, ich schaute nur beleidigt aus dem Fenster und ignorierte ihn. „Willst du mich die ganze Fahrt über anschweigen?", fragte er mich nach fünf Minuten, ich antwortete darauf nicht und tat so, als ob ich ihn nicht höre. „Sind alle Mädels in Florida so wie du, ich meine so anstrengend und nervig?" Wieder antwortete ich nicht und somit ließ er mich die nächsten Minuten einfach in Ruhe. Bei der Ranch angekommen, stieg ich sofort aus und rannte zum Haus. „Danke sagen wäre nett." Ich drehte mich um und streckte ihm die Zunge raus, worauf hin er nur lachte und sagte: „Sehr erwachsen Lea." Ich knallte die Tür hinter mir zu und verdrängte diese Autofahrt.

Der Cowboy von nebenan Where stories live. Discover now