Kapitel 2

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"DAS REICHT", Rodolphus schritt ins Zimmer. "Wir werden heute Abend zu den Malfoys gehen und bist dahin wirst du in deinem Zimmer bleiben Beatrix Lestrange! Lass sie los, Bella!" Widerstrebend lies Bellatrix ihre Tochter los, nicht ohne ihr einen feinen Schnitt am Hals zu verpassen. Dann ging sie hinaus und versiegelte die Tür hinter sich.

Es war nicht immer so gewesen, dass Beatrix ihre Mutter gehasst hatte. Ihre Erinnerungen an die Zeit vor Askaban waren verschwommen und doch erinnerte sie sich an Liebe und Wärme. Doch dann sind ihre Eltern nach dem Fall von Lord Voldemort zu den Longbottoms gegangen und hatten nicht besseres zu tun, als diese zu foltern und ihren Geist zu brechen. Natürlich mussten sie dafür nach Askaban. Doch nicht nur ihre Eltern sondern auch sie selbst. 
Kein Zauberer wollte ein Kind von zwei verrückten Massenmördern bei sich aufnehmen und man hielt sie für zu gefährlich, als dass man sie bei Muggeln unterbringen konnte. Also wurde ein kleines Haus auf den Klippen von Askaban gebaut in das dreimal täglich unter höchstem Schutz ein Zauberer vorbeischaute und sie mit Essen versorgte. 
Bei dem Massenausbruch vor zwei Jahren war es Rodolphus, der noch einmal zurückkehrte und mich holte. Ich habe ihm verziehen, doch bei meiner Mutter schaffe ich das nicht. Ich kann euch sagen, dass Askaban kein Ort für ein Kind ist. 

Noch heute wache ich nachts auf zitternd und voller Angst. Auch wenn die Dementoren von mir ferngehalten wurden kam doch nachts der ein oder andere vorbei, um sich von meiner unschuldigen, reinen Seele zu nähren. Diese Jahre haben mich geprägt und auch der Fakt, dass ich die Ferien nicht in Hogwarts verbringen durfte, sondern immer zurück auf die Insel geschickt wurde haben Spuren bei mir hinterlassen. Auch der Hogwartsbrief kam zwei Jahre verspätet, da man wahrscheinlich hoffte, es würde etwas passieren, das mich von Hogwarts fernhielt. Ich war noch nie in der Winkelgasse gewesen, der Zauberstabmacher Ollivander war extra für mich nach Hogwarts gekommen und der Zauberstab, der mich erwählte wurde mir direkt nach der Ankunft in meiner Hütte wieder weggenommen. Ich erhielt ihn nur für Hogwarts zurück. 

Äußerlich bin ich unnahbar und kalt und doch verletzen mich die Blicke un das Getuschel der Anderen sehr. Mein Aussehen machte damals auch noch die letzte Hoffnung zunichte die Identität zu vermeiden. Nicht einmal Dumbledore macht sich die Mühe sich mir gegenüber nett zu verhalten, er schaut mich immer an, als würde er jeden Moment den Todesfluch von mir erwarten. Dass ich in Slytherin bin macht alle nur misstrauischer.

Jetzt wo ich zuhause wohne hat sich die Angst gemindert, nicht aber die Kälte. Bellatrix verachtete mich und die einzige Wärme, die zu spüren bekomme, sind die heimlichen Nächte, in denen Rodolphus mit mir in unserer Bibliothek sitzt und mir Märchen vorliest. Ja ihr habt richtig gelesen. Er liest mir Märchen vor und ich genieße es, dass er sich Mühe gibt der Vater zu sein, den ein Kind braucht. Leider müssen wir das geheimhalten, meine Mutter würde das nicht verstehen.

Und dann ist da noch die Sache mit Draco. Ich weiß, dass unsere Hochzeit schon feststand, als er geboren wurde, aber das mit Draco ist auch ohne unsere Eltern kompliziert genug. Ich mag ihn sehr gerne, aber mein Leben hat mich gelehrt vorsichtig mit Gefühlen umzugehen. Ich denke, er hat gar nicht so viel gegen die Hochzeit...

Die Tür geht auf und hinein kommt Lolita, unsere Hauselfe. "Die Herrin soll sich zurechtmachen und herunter in die Eingangshalle kommen", piepste sie. "Vielen Dank Lolita", sagte ich sanft. Sie konnte ja wirklich nichts für die Nachricht, die sie mir überbrachte. "Sag ihnen, dass ich gleich da bin", fügte ich hinzu. "Jawohl Miss Lestrange", mit einem Knall verschwand sie.

Seufzend flocht ich mir die Haare und ging die lange, geschwungene Treppe hinunter. Bellatrix würde sich wieder über meine Frisur auslassen, aber ich wollte die Dienste unserer Hauselfin einfach nicht so stark beanspruchen!

 "Lass uns nun gehen", sagte Rodolphus, als ich unten ankam. "Bring es hinter dich, Bea", sagte ich zu mir selbst und apparierte zu den Malfoys.



Und, was denkt ihr? Ich würde mich sehr über ein Feedback von euch freuen! Ich bin noch etwas ungeübt und es kann sein, dass es kleine Unstimmigkeiten zwischen dem 1. und 2. Kapitel gibt, da ich diesen Vergangenheitsteil komplett neu geschrieben habe...
Dieses Kapitel ist auch etwas länger, ich hoffe so ist es dann in Ordnung ;)

Lg

PS: Dieses Kapitel widme ich @minervasmaedchen, weil ihre FF "Die Auserwählte" mich dazu gebracht hat, auch so eine tolle FanFiction zu schreiben. Schaut auf jeden Fall mal dort vorbei!

Eine unwürdige RiddleWhere stories live. Discover now