"Alter, nicht so laut!" zischte ich zurück und trat ihm gegen sein Bein, als einige Blicke im Kurs bereits auf uns lagen.
Natürlich sah ausgerechnet Jaehyun ebenfalls auf und schaute zu uns herüber als er seinen Namen gehört hatte. Ich presste ertappt meine Lippen aufeinander.
Er hatte gehört dass wir offensichtlich über ihn redeten. Wie peinlich.
"Sind die Herren schon fertig mit dem Abschreiben oder was gibt es mitten in meinem Unterricht zu bequatschen?" - "E-Entschuldigen Sie, Herr Kim, kommt nicht wieder vor!" ergriff ich vor Jungwoo das Wort, der sich gerade sein Lachen verkneifen musste.
Und als wir uns wieder der Aufgabe widmeten, war mir auch Jaehyuns Grinsen nicht entgangen.
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Während Jungwoo nach der Mathestunde bereits früher Schluss hatte, musste ich mich noch durch zwei weitere Kurse zwingen und bog in der fünfminütigen Pause gerade alleine in den Hauptflur ein.
Eine große Hand legte sich plötzlich sanft auf meine linke Schulter, doch bevor ich erschrocken zusammenzucken konnte, erblickte ich einen lächelnden Jaehyun, der mich gerade von hinten eingeholt hatte.
"Oh, J-Jaehyun" war das einzige, was ich zunächst herausbekam, da ich realisierte, dass es das erste Mal war, dass ich diese Woche alleine mit ihm redete.
"Hey, ähm.. Hast du jetzt noch Unterricht?" fragte der Braunhaarige interessiert und klemmte sich seinen Ordner locker unter den linken Arm.
"Ja, einen Block, warum?" gab ich verwundert zurück und sah zu ihm, während wir gemeinsam an den Schulspinden vorbeiliefen.
"Ah okay, also, ich.. ich wollte dich eigentlich fragen ob du heute nach der Schule vielleicht-"
"Wenn das mal nicht unser Taeyongie ist!" Eunjis quietschige Stimme übertönte Jaehyuns Ansatz, eine Frage zu stellen und meine Miene verfinsterte sich, als ich sie mit Jooheon und drei seiner Kumpels rechts an den Spinden angelehnt sah.
Von jetzt auf gleich änderte meine Laune sich schlagartig und ich rollte mit den Augen, da ich die ganze letzte Woche noch keine Konfrontation mit ihnen hatte. Bis jetzt.
Zunächst hatte ich vor, sie zu ignorieren und weiterzugehen, auch Jaehyun sagte nichts, doch aus meinem Gedankengang wurde nichts.
"Wie war deine Woche so, als Nummer-Eins-Schwuchtel im Jahrgang?" lachte Jooheon, als ich gerade an ihnen vorbeiging und schlug mir einmal auf den Rücken, als es bereits in mir brodelte.
"Halt einfach die Fresse, Jooheon!" zischte ich im Vorbeigehen angepisst und der Angesprochene grinste bloß breiter und hob unschuldig die Hände, während seine Nachläufer gespielt beeindruckte 'Ohh's riefen.
Ich achtete lange nicht mehr auf Jaehyun neben mir, ich hatte mir nur wütend auf die Unterlippe gebissen und meine Hände zu Fäusten geballt.
Sie wussten genau, dass die ganze Woche über ihretwegen von allen Seiten dumm über mich gelästert wurde und trotzdem amüsierten sie sich an den Erzählungen von der Party, die mich komplett in den Dreck zogen.
Ich war so wütend. Ich war es so leid.
"Immer mit der Ruhe, alter!" lachte Jooheon hinter mir, "Wir wissen ja, dass du untervögelt bist, aber nur weil du deine abgefuckte Psyche nicht im Griff hast, heißt es ja nicht dass-"
Das war zu viel.
Die Sicherung in mir brannte mit diesem Satz endgültig durch und ich drehte mich um, stürmte auf ihn zu und holte ohne zu Überlegen mit der rechten Faust aus.
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trust issues - jaeyong
FanfictionAufgrund seiner schweren Vergangenheit verspricht Taeyong sich selbst, sich nie zu verlieben, um nicht verletzt zu werden. Als sein Leben grauer und trostloser nicht sein könnte, tritt plötzlich ein Junge in sein Leben, welcher dieses komplett auf...
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