Kapitel 5:"...entführt... von Narniannen."

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Lucy P.o.V.

Als wir endlich an den Ruinen ankamen, trennten wir uns erstmal und sahen uns um. Überall waren kaputte Säulen, die Dächer fehlten oder hatten riesige Löcher und nur selten war der Boden noch da, sodass wir auf der Wiese, die hier gewachsen war, liefen mussten. Das ist ein Moment in dem ich froh bin, nicht Susan zu sein, sie trägt nämlich grundsätzlich nur Hackenschuhe, 'wie es sich für eine Frau gehört'.
Ich pflückte mir einen Apfel von einem der Bäume und ging näher an die Klippen, wobei vor mir noch ein Geländer aus Stein war. Die Aussicht war atemberaubend. Das Wasser schimmerte türkis-bläulich und es taten sich immer mal wieder kleine Inseln bzw große Felsbrocken darin hervor.
Ich weiß nicht, was es war aber irgendwas an diesem Ort verwirrte mich. Wenn ich mich umsah, dann kam mir das alles irgendwie so bekannt vor.

"Ich frag mich wer hier gelebt hat." Murmelte ich und drehte mich zu den Anderen, wobei mein Blick auf Susan fiel, welche grade etwas vom Boden aufhob.
Sie besah es sich kurz und blickte dann wieder zu mir auf. "Ich glaube wir." Ich runzelte meine Stirn und ging zu ihr herüber. Sie hielt mir den Gegenstand entgegen und ich nahm ihn in die Hand. Er war aus Gold. Es sah aus wie ein Zentauer.
Da kamen Ed und Peter um die Ecke und stellten sich zu uns. "Das gehört mir. Es ist aus meinem Schachspiel." Meinte Ersteres. "Was für'n Schachspiel?" "Also in Finchley hätte ich wohl kaum ein Schachspiel aus purem Gold." Es nahm sich die Figur und betrachtete sie mit einem traurigem Blick. "Der Zentauer war Caribas Lieblingsfigur." Sagte er dann. "Echt? Wieso?" Er sah zu mir auf. "Der Zentauer in Narnia ist einem Pferd in unserer Welt gleichzusetzen, also, was die Züge angeht. Sie meinte, dass das Muster, nachdem der Zentauer/das Pferd im Spiel bewegt wird, ein Spiel erst interessant macht und dass die Leute viel zu wenig auf ihn achten, obwohl er in den richtigen Händen doch so großes leisten kann." Susan lächelte. "Cariba hätte schon immer eine andere Art zu denken."

Ich sah für einen Moment auf den Boden und als ich wieder aufsah und die Säulen vor mir nochmal betrachtete, fiel es mir ein.
"Das glaub ich nicht." Flüsterte ich und rannte los. Ich hörte, wie die Anderen nach mir riefen und ihre Schritte, als sie mir hinterher liefen. Oben angekommen blieb ich stehen. "Was ist den Lucy?" "Siehst du es denn nicht?" Peter schüttelte den Kopf.
Ich stellte sie so hin, dass sie direkt auf die Säulen blickten, die sich links und rechts von ihnen befanden.
"Stellt euch vor da wären Wände. Und da wären noch überall Säulen. Und ein Dach aus Glas." Es dauerte eine Weile, ehe sie es begriffen und Peter es schließlich aussprach.
"Cair Paravel."

[Im Schloss]

Miraz P.o.V.

Ich stand grade mit meiner Frau auf dem Balkon und hielt meinen Sohn, als Glozelle und die Anderen wieder eintrafen. Augenblicklich machte ich mich auf zu den Stellungen und kam grade an, als sie ihre Pferde wegbrachten. Das einzige Pferd, das noch da war war das, mit dem Kaspian geflohen war und auf seinem Rücken, war ein Körper, überdeckt mit einer Decke. Kaspian.
Ich verkniff mir ein diabolisches Grinsen und und wollte nach der Decke greifen, wurde jedoch von Glozelle aufgehalten.
"Wartet, mein Lord. Es ist nicht das, was ihr denkt." Ich verzog keine Miene. "Was ist es dann?" Mein gegenüber sah auf den Boden. "Wir sind uns da nicht so ganz sicher." Mit einem Kopfnicken befahl er einem Mann das Tuch zu entfernen und als er dies tat und somit die Gestalt darunter freigab, machte ich große Augen. "Völlig unmöglich." Hauchte ich und besah es mir genauer, ehe ich mich wieder zum General drehte.
"Okay, wir machen folgendes..."

[Ratskammer, im Schoss]

Ich stieß die Türen auf und ging zielstrebig auf meinen Platz zu. "Verehrte Herren des Rates, bitte verzeiht um meine Verspätung. Mir war entgangen, dass der Rat heute tagt."
Lord Sopespian sprach als nächstes. "Natürlich. Ich bin mir sicher, ihr wart anderweitig beschäftigt." Ich sah ihn abschätzen an, doch ehe ich fragen konnte erhob der nächste die Stimme. "Seit dem Tod von König Kaspian IX, benehmt ihr euch, als wärt ihr der König. Und jetzt ist auch noch Prinz Kaspian aus seinen Gemächern spurlos verschwunden." Ich wollte etwas erwiedern, doch Sopespian kam mir zuvor. "Mein herzliches Beileid. Ihr verliert euren Neffen, den rechtmäßigen Tronfolger und das in der Nacht, in der eure Frau euch einen Sohn schenkt."
"Ich danke euch, Lord Sopespian. Euer Mitleid ist eine Wohltat in solch schwierigen Zeiten." "Ich bin mir sicher ihr könnt erklären, wie so was schreckliches passieren konnte."

Ich sah zur Tür und sah, wie Glozelle mir zunickte.
"Meine Herren, das, was ich ihnen jetzt erzählen werde, wird ihnen nicht gefallen. Unser geliebte Kaspian, wurde entführt... von Narniannen." Gelächter brach aus, doch das würde nicht lange Halten.
"Ihr geht zu weit, Miraz. Ihr erwartet doch nicht, dass uns solches Märchen als Erklärung für dieses schwere Verbrechen ausreicht."
Ich hob meine Hände in Richtung Tür und Glozelle öffnete sie. Herein kam diese Gestalt. Gefesselt und geknebelt stolperte sie in den Raum hinein und fiel letztendlich auf die Knie. Die Lords um mich herum rissen die Augen auf, staunten und standen teilweise sogar auf, um sich diese Kreatur genauer anzusehen.
"Wir dürfen eines nicht vergessen. Narnia war früher ein wildes Land. Fürchterliche Kreaturen trieben ihr Unwesen. Das Blut unserer Vorfahren wurde vergossen, um Ungeziefer, wie dieses hier, zu vernichten. Das dachten wir jedenfalls. Doch während wir und hier wegen Nichtigkeiten die Köpfe heiß reden, vermehren die sich wie Kakerlaken unter einem Stein. Sie werden immer stärker. Sie beobachten uns. Und irgendwann... schlagen Sie zu!"
Währen ich den letzten Teil rief, holte ich mit der Faust auf uns traf das Ding in seinem Gesicht, sodass das Tuch, das verhindern sollte, dass er redet, runterrutschte. Er sah langsam zu mir auf. "Und Ihr wundert euch, warum wir euch nicht ausstehen können." "Ich werde auch zuschlagen, das Versprechen ich. Und wenn ich dafür den ganzen Wald niederbrennen muss."

Ich entfernte mich von diesem Etwas und stellte mich vor den Thron. "Ich Verspreche euch, ich werde beenden, was unsere Vorfahren begonnen haben."

Edmund P.o.V.
(A/N: Eigentlich wollte ich hier enden, aber weil ihr es seid...😉)

Ich hockte mich neben einen großen Fels und ging mit meinen Fingern die Muster nach, die er oben hatte. "Katapulte." Sagte ich dann. "Was?" Ich sah zu Lucy. "Das ist kein natürlicher Verfall."
Die anderen sahen mich kurz stumm an, während ich wieder Aufstand und mich zu ihnen stellte. Da entdeckte Peter was. Er ging zu einer Wand, welche ich nach genauerem Hinsehen auch wieder erkannte und nahm sich einen mittelgroßen Stock, der irgendwo daneben im Gras rumlag. Ich ging ihm hinterher und auch unsere Schwestern folgten.

Peter gab Susan den Stock und schob dann mit mir zusammen die Wand zur Seite. Zum Vorschein kam eine alte, hölzerne Tür. Peter stieß sie auch und kramte dann ein Messer aus der Tasche, mit dem er ein Teil seines Hemdes, einen langen Streifen, abschnitt. Dann nahm er den Stock von Susan wieder und band den Streifen um ein Ende, ehe er aufsah. "Du hast nicht zufällig Streichhölzer, oder?" Ich machte meine Tasche, die ich zum Glück noch hatte, auf und wühlte ein bisschen. "Nein aber... vielleicht hilf das." Ich hielt ihm meine Taschenlampe vor die Nase. Er sah mich gespielt genervt an. "Damit hättest du echt früher kommen können, Ed." Als Antwort grinste ich nur und ging dann vor.

Erst liefen wir eine lange Treppe hinunter und kamen dann schließlich auf einem Weg, der oben an der Seite von einem Raum, unserer Schatzkammer, entlangführte. Wir sahen also praktisch von oben in den Raum. Die Wände hatten zwar überall ein paar Risse und es lagen ein paar größere Felsbrocken an jeder Ecke, doch das störte uns nicht.
Als wir schließlich unten in unserer Kammer waren ging jeder zu seiner Kiste, naja, außer ich. Ich ging zu der Statur von Cariba und blieb vor ihrer Kiste stehen. Ich starrte eine Weile auf die Löwin aus Stein vor mir und versuchte die Tränen zu unterdrücken. Als mir die Blicke der anderen irgendwann bewusst wurden, schloss ich meine Augen kurz und ging dann zu meiner eigenen Kiste, welche ich sofort öffnete.

Lucy hielt sich eines Ihrer Kleider vor den Körper und machte große Augen. "So groß war ich?" Susan lächelte. "Naja, du warst älter."
Ich setzte mir einem Helm von meiner alten Rüstung auf, ehe ich mich zu den beiden wandte. "Und jetzt ein paar hundert Jahre später, bist du wieder Jünger." Die beiden lachten und ich legte den Helm wieder zurück, um weiter zu kramen. "Was ist denn Susan?" Ich sah auf, sie hatte ihren Bogen und ihren Löcher mit Pfeilen in Ihren Händen und machte einen leicht bedrückten Gesichtsausdruck. "Mein Horn. Er hing wahrscheinlich an meinem Sattel."
Als wir bemerkten, wie Peter sein Schwert aus der Truhe nahm, drehten wir uns alle zu ihm. Er nahm es aus der Schneide und hielt es vor sein Gesicht, sodass er uns vorlesen konnte. "Wenn Aslan seine Zähne entblößt, sind wir vom Winter erlöst." Er machte eine lange Pause, also entschied Lucy weiterzusprechen. "Und leuchtet seine Mähne weit, bricht wieder an die Frühlingszeit." Sie bekam glasige Augen, doch sprach weiter. "Sie sind weg. Ich meine Herr Tumnus und die Biber. Und alle Anderen.

"Es ist Zeit rauszufinden, was hier passiert ist."

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Hey Leute,

Hier ist das nächste Kapitel. Falls ihr euch wundert, warum ich so früh hochlade, ich hab heute wegen A und B Tagen keine Schule.

Naja, dann bis zum nächsten Kapitel.

🐺

Alte Liebe rostet nicht (Narnia FF) Unde poveștirile trăiesc. Descoperă acum