Kapitel 1

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|Nein. Nein. Nein.|

~ Sometimes I say yes when I really want to say no ~

Ich saß am Fenster und beobachtete die Regentropfen, die in Unmengen auf den Beton der Straße prasselten. Meine Gedanken kreisten nur um ihn. Ich konnte es immer noch nicht fassen, dass sie das getan hatten. Vorallem, weil sie sonst gar nicht auf Typen wie ihn stand und er doch mit mir zusammen war. Für sieben Monate zumindest. Dann hatte ich sie gesehen, vor einer Woche, am ersten Schultag, küssend in einem abgelegenen Gang durch den fast nie jemand lief. Rein Zufällig war ich dort vorbeigekommen und hatte sie bemerkt.

„Wir müssen raus", sagte Lin. Sie zog mich quasi aus dem Bus, damit wir pünktlich zum Unterricht kamen. Schnellen Schrittes bahnten wir uns den Weg durch den Regen in die Schule. Als wir drinnen waren wurden wir schlagartig langsamer. Fast der ganze Gang wurde von einer Menschenmenge versperrt, die sich irgendetwas am schwarzen Brett ansahen. Keine Ahnung, was da so interessant war, aber mir war es auch egal. Normalerweise stand nie etwas wirklich Wichtiges dort, und das würde sich auch dieses Schuljahr nicht ändern.

Lin und ich waren inzwischen bei unseren Spinden etwas weiter im Schulhaus angekommen um unsere Sachen zu verstauen. Ich platzierte gerade alle Bücher in meinem Spind, als ich sah, dass sich Hunter zu Lin gesellt hatte. Während ich ihn kein bisschen Leiden konnte, war Lin Hals über Kopf in ihn verknallt und das wusste er auch. Lin und er waren Freunde, nicht mehr und nicht weniger. Das schlimme an dieser Freundschaft aber war, dass Lin ihn ständig mit anderen Mädchen sah und so tat, als wäre das nichts Schlimmes für sie.

Und dann sah ich Cole, wie er den Gang herunterlief, auf direktem Weg zu mir. Ich sah zu Lin, dachte an den Schmerz, den sie mit Hunter schon so lange hatte und da wusste ich, dass ich dafür nicht gemacht wäre. Cole war inzwischen vor mir angekommen, seine längeren Haare hingen wirr auf seinem Kopf und waren trotzdem perfekt. Ich hatte nie verstanden, wie er das so schaffen konnte. Er war doch nur ein Nerd, ein Junge, der lieber mit dem Computer als mit dem Football seine Zeit verbrachte. Der Junge, mit dem ich noch kein Jahr zusammen war.

„Hey Summer", flötete er als hätte er mich nicht betrogen. Als würde er mich nicht anlügen, wenn er mir nur in die Augen sah. Wut kochte auf, Wut, die aus der stärksten Emotion des Menschen entsprang. Angst. Angst zu verlieren, was ich hatte. Und bei seinem Lächeln wurde die Wut in mir Schwach und übrig blieb die Angst, wieder allein zu sein. Wie damals vor 5 Jahren. Ich wünschte ich hätte den Mut, das zu sagen, was ich sagen wollte, doch meinen Mund verließen nur zwei Worte. „Morgen Cole". Und es war nur ein weiterer Tag, an dem ich es nicht schaffte, mich davon zu trennen, was mich unglücklich machte.

Ich wollte nicht hinter Cole sitzen

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Ich wollte nicht hinter Cole sitzen. Gott wie sollte ich denn denken wenn ich ständig seinen Hinterkopf sah. Zu meinem Pech hatten wir uns so hingesetzt bevor ich ihn in diesem Gang gesehen hatte. Und jetzt hatte ich den Salat und musste hinter ihm sitzen, ihn sehen und so tun, als wäre alles gut. Dabei belog ich mich nur selbst, wahrscheinlich um mich davon fern zu halten, was die Wahrheit war.

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