Kapitel 1 - Die Vorbereitungen

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Auf meinem Weg nach Hogwarts bin ich nun in der Winkelgasse angelangt. Ich komme mir ein wenig verloren vor und weiß nicht so richtig, was ich tun soll oder wohin ich soll. Rechts und links von mir befinden sich große Gebäude, von denen ich denke, dass sie verschiedene Geschäfte sind, und gerade zu ist ein langer Weg, von dem ich nicht weiß, wohin er führt. Auf einem der Gebäude kann ich die Aufschrift "Apotheke" erkennen, womit ich für mich ausschließe, dass ich zu diesem nicht muss. Also fange ich am besten in dem Gebäude links von mir an, nach Hilfe zu fragen. Ich beginne mich gerade in Richtung des Gebäudes zu begeben, als ich eine Stimme hinter mir vernehme. Die Stimme klingt sehr schrill und aufgeregt, aber sie ist mir direkt auf irgendeine Weise sympathisch. Ich drehe mich also um und kann ein Mädchen erkennen, welches etwas entfernt von mir vor einem blauen Gebäude mit der Auschrift "Ollivanders" steht. Ich überlege gerade für mich, woher ich diesen Namen kenne, als sie schon auf mich zu kommt. Das Mädchen stellt sich mir als "Rowan" vor und ich habe das Gefühl, dass ihre Stimmlage nochmal um einiges höher geworden ist. Dennoch ist ihre Stimme keinesfalls unangenehm. Sie beginnt mir zu erklären, dass sie neu in Hogwarts ist und gerade dabei ist, ihre Vorbereitungen für ihren Aufenthalt zu erledigen. "Ich bin auch neu, doch die Winkelgasse verwirrt..", begann ich, doch da unterbrach sie mich auch schon. "Die Winkelgasse verwirrt jeden Neuling, mich jedoch nicht. Ich habe die komplette Hogwarts-Geschichte gelesen und bin nun so etwas wie ein Hogwarts-Profi. Also komm mit, ich helfe dir!" Sie spricht sehr schnell und es fällt mir schwer ihren Worten zu folgen, dennoch höre ich auf das, was sie sagt und begebe mich mit ihr zusammen auf den Weg. "Wir beginnen bei Flourrish & Blotts.", erklärt sie mir, während ich immer noch dabei bin, alle Eindrücke um mich herum zu verarbeiten. Bevor ich überhaupt dazu komme, darüber nachzudenken oder die Frage zu stellen, was für ein Geschäft Flourrish & Blotts überhaupt ist, fängt sie auch schon an, weiter zu reden: "In Flourrish & Blotts kriegen wir alle unsere Bücher, welche wir für unseren Aufenthalt an der Schule brauchen. Komm! Beeilen wir uns!"
Ich denke nicht weiter darüber nach und beeile mich, ihr in das Geschäft zu folgen. Als wir in das Geschäft eintreten, werde ich von der nächsten Wucht an Eindrücken erschlagen. Es sieht fantastisch aus und ganz anders, als ich es mir vorgestellt habe. Alles ist so geräumig und es gibt so viele Bücher, dass ich mal wieder nicht weiß, wo ich anfangen soll. Als ich mich zu Rowan umdrehen will, sehe ich sie nur noch um eine Ecke hinter einem Bücherregal verschwinden und muss mich beeilen, um sie überhaupt noch wieder einholen zu können. Bei ihr angelangt, bin ich vollkommen aus der Puste, aber Rowan läuft zielstrebig weiter, als hätte sie das alles hier schon tausende Male gemacht. Immer noch überwältigt von den riesigen Bücherregalen, die neben mir wie Mauern aufragen, schaffe ich es endlich wieder ein Wort heraus zu bringen: "Rowan!". Sie dreht sich kurz um und nickt mir zu, läuft dann aber in ihrem für mich viel zu schnellen Tempo weiter. "Jetzt bleib doch mal stehen!", rufe ich ihr hinterher und endlich verlangsamt sie ihr Tempo, bis sie schließlich ganz stehen bleibt. "Warum rennst du denn so? Wo sind wir hier? Was genau brauchen wir von hier? Wie sollen wir das jemals finden? Wo..", beginne ich sie mit Fragen zu bombardieren, doch sie unterbricht mich: "Warte ab, ich habe dir doch gesagt, ich kenne mich aus. Gerade stehen wir vor dem Regal, in dem wir alle Bücher finden sollten, die wir brauchen. Gib mir mal deinen Zettel."
Ich gebe ihr also meinen Zettel und versuche ihren schnellen Bewegungen und Worten zu folgen, während sie in sekundenschnelle ein Buch nach dem anderen aus dem Regal zieht. Innerhalb weniger Minuten haben wir alle unsere Bücher zusammen und begeben uns zurück. Ich bin noch immer so fasziniert von den ganzen neuen Eindrücken um mich herum und Rowans zielstrebiges und schnelles Handeln, obwohl sie das hier alles wie ich zum ersten Mal macht, dass ich gar nicht mitbekomme, wie Rowan schon wieder fast aus dem Geschäft raus ist, während ich immer noch verloren in der Mitte zwischen all den Bücherregalen stehe. Nachdem ich es geschafft habe, Rowan wieder einzuholen, bleibt sie auch endlich mal stehen und wir beginnen uns erneut zu unterhalten. "Ich freue mich so sehr, endlich hier sein zu dürfen. Weißt du schon, in welches Haus du gerne gehen würdest?", fragt sie mich. Eher ich antworte, gucke ich mich noch einmal genau in der Winkelgasse um und mustere Rowan. Sie hat lange braune Haare, welche glatter sind, als meine es jemals waren und jemals sein werden. "Ich denke, Hufflepuff wäre das perfekte Haus für mich. Und wie sieht es bei dir aus?", antworte ich dann schließlich doch noch. "Cool! Ich würde auch am liebste in Huffelpuff landen! Wir sind uns so ähnlich!", sagt sie und kriegt sich vor Freude gar nicht mehr ein. "Wir müssen noch zu Ollivanders gehen, denn dort kriegen wir unsere Zauberstäbe", sagt sie und eilt damit auch schon wieder los. Warum rennt sie denn so, es scheucht sie doch keiner und woher hat sie die Ausdauer, geht es mir durch den Kopf, eher ich auch schon wieder Rowan hinterher laufe. Nach dem ganzen Gerenne, brauche ich erstmal einen ausgiebigen Mittagschlaf, denke ich mir, also Rowan plötzlich abrubt stehen bleibt und ich fast in sie hineingerannt wäre. Ich frage sie, was los ist, da sie mir schon ein wenig Angst eingejagt hat. "Nichts, aber wir sind fast an Ollivanders vorbei gelaufen.", erwidert sie, was mich ein wenig wundert, da sie sonst auch alles so zielstrebig gefunden hat. Aber naja, sowas kann ja mal passieren, ich zum Beispiel hätte mich hier gar nicht zu Recht gefunden, denke ich und grinse über meine eigene Orientierungslosigkeit. "Was ist los? Warum grinst du so? Habe ich mich versprochen?", fragt sie, beginnt jedoch ebenfalls zu grinsen. "Nichts, nichts, ich bin einfach nur froh, hier zu sein und so schnell eine Freundin gefunden zu haben.", sage ich, um ehrlich meine Gefühle in diesem Moment auszudrücken, auch wenn das nicht der wirkliche Grund war, weshalb ich grinsen musste. Sie gibt sich aber mit meiner Antwort zu frieden und öffnet die große Tür, die für mich so schwer und mächtig aussieht, als wäre sie die Eingangstür zu einem riesigen Schloss. Rowan hält mir Tür auf, weshalb ich nicht die Chance habe, selbst in Erfahrung zu bringen, ob die Tür nun wirklich so schwer ist, wie sie aussieht. Da Rowan aber höchstwahrscheinlich keine unerahnte Kräfte entwickelt, zumindest nicht beim Öffnen einer Tür, kann diese eigentlich nicht so schwer sein. Ich betrete also vor Rowan den Laden und es ist alles andere als das erwartete Schloss. Es ist ein einziger kleiner Vorraum, der hinten ein noch kleineres Lager hat. Alles ist vollgestellt mit verschiedenen Dingen. Gerade zu ist einer riesiger Tisch aus einem Holz, dass sehr sehr hell ist und fast schon weiß wirkt. Rechts von mir befindet sich ein riesiges Regal, welches den Raum noch kleiner wirken lässt, als er schon an sich ist. Links befindet sich ein nur halb so großes Regal, das dafür aber um so mehr vollgestopft mit allen möglichen Sachen ist. Papiere hängen raus, Bücher stehen und liegen quer durcheinander und sogar verachiedene Vasen in allen möglichen Farben stehen auf und in dem Regal. Eine Vase gefällt mir ganz besonders. Sie hat die Form einer normalen Vase, also der etwas dickere wie eine Kugel aussehende Teil unten und oben dann der längliche Hals. Aber die Farben dieser Vase sind wunderschön und besonders. So etwas habe ich noch nie gesehen. Es sind alle möglichen Farben dieser Welt auf einer einzigen Vase vereint, ohne dabei aber schrecklich oder penetrant zu wirken. "Gefällt dir diese Vase?", höre ich eine tiefe Männerstimme hinter mir und springe vor Schreck ein Stück zu Seite. Heilige Scheiße, warum bin ich nur so schreckhaft, aber was wartet der auch, bis ich vollkommen abgelenkt und auf etwas anderes konzentriert bin, rege ich mich in Gedanken auf. Ich dachte zumindest, dass ich das in meinen Gedanken gesagt hätte, aber Rowans geschocktem Blick nach zu urteilen, ist dies nicht der Fall. Habe ich das wirklich laut gesagt?, frage ich mich, will mir aber ehrlich gesagt keine Antwort auf diese Frage ausmalen. "Der Typ wollte Sie nicht erschrecken. Wenn ich mich Ihnen vorstellen dürfte, junge Dame; man nennt mich Ollivander und ich bin der Leiter dieses kleinen Geschäftes. Es war keinesfalls meine Absicht sie zu erschrecken, auch wenn es letztendlich schon ein wenig amüsant ausgesehen hat. Dennoch tut es mir leid, sie verängstigt zu haben, meine Liebe.", beginnt der Mann, der sich mir gerade als Ollivander vorgestellt hat, zu sprechen. Er scheint ja doch recht sympathisch zu sein, denke ich mir und beginne auf das Gespräch mit ihm einzugehen. "Ja, es tut mir leid, dass ich eben so ausgerastet bin, aber ich bin sehr schreckhaft. Ich bin Mary Cooper und das ist meine Freundin Rowan.", erkläre ich ihm, während von Rowan nur ein zurückhaltendes "Hallo" kommt. "Ich nehme an, ihr seid nicht hier um euch eine Vase zu kaufen. Da ihr mir wie Neulinge ausseht, gehe ich davon aus, dass ihr einen Zauberstab braucht.", fährt er fort, ohne weiter auf den Vorfall von zuvor einzugehen. "Ja, das ist richtig. Es wäre sehr nett von Ihnen, wenn sie uns dabei unterstützen und helfen könnten.", spricht nur auch Rowan, welche nun anscheinend auch ihre Stimme wiedergefunden hat. "Okay, ihre beiden, dann tretet mal näher. Wer von euch möchte denn beginnen?", fragt er uns. Er läuft kurz in den kleinen hinteren Raum, welchen ich als das Lager definieren würde und kommt mit mehreren Schachteln zurück. Ich vermute mal, in Ihnen sind die Zauberstäbe. "Ich würde beginnen", antwortet Rowan und ich nicke ihr zu, um ihr zu zeigen, dass das für mich in Ordnung ist. Rowan probiert einige Zauberstäbe aus bis sie schließlich den passende für sich gefunden hat. Nun bin ich dran und bin schon recht aufgeregt, da Rowan mit einem der ausprobierten Zauberstäbe 10 Bücher aus dem Regal geschmissen hat. "Na, hoffentlich nehme ich nicht ganzen Laden auseinander", sage ich bevor ich auch schon den ersten Zauberstab in die Hand gedrückt kriege. Ich habe Glück und bei mir passiert nicht viel und ich habe auch schon nach dem zweiten Versuch den für mich passenden Zauberstab gefunden. Wir verabschieden uns, ich entschuldige mich noch einmal und verlassen dann den Laden. Draußen angekommen beginnt Rowan zu sprechen: "Wow das war krass, ich hatte echt Angst, er schmeißt dich direkt aus dem Geschäft."
"Ja, ich hatte auch echt Angst, aber er scheint sehr nett zu sein.", sage ich und frage im gleichen Zug noch, ob wir nun alle Besorgungen für das erste erledigt haben. Von Rowan kommt darauf hin nur ein abwesendes Nicken. Ich frage, sie was los ist und sie erklärt mir, dass sie nur ein wenig Angst habe, in welches Haus sie kommen wird und wie der Alltag so ablaufen wird. "Das wird schon gut gehen, wir haben ja schließlich uns. Komm lass und losgehen! Das wird bestimmt total aufregend!", sage ich mit einem so riesigen Lächeln im Gesicht, dass ich das Gefühl habe, meine Mundwinkel berühren schon meine Ohren. Nun beginnt auch Rowan wieder zu lächeln und wir machen uns auf den Weg...



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Das war mein erstes Kapitel und ich hoffe es gefällt euch. Ich freue mich über jede Bewertung und über konstruktive Kritik, an der ich mich verbessern kann.
Wie gesagt, ist diese Geschichte an dem Mobile Game "Harry Potter: Hogwarts Mystery" angelehnt. Dennoch muss ich anmerken, dass die Handlung nicht eins zu eins dieselbst sein wird, sich aber in einigen Teilen überschneiden kann. Auch muss ich sagen, habe ich das Spiel noch nicht mal ansatzweise durchgespielt und weiß deshalb nicht, wss wirklich mit dem Bruder passiert, weshalb ich die Geschichte auch mit meinen eigenen Ideen fortführen werde und schauen werde, inwiefern ich die Handlung mit dem Bruder übernehme.

Mary Cooper: Hogwarts MysteryWhere stories live. Discover now